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Cisco Meraki Go

03.08.2020

Cisco bietet unter dem Namen «Meraki Go» Netzwerkgeräte an, die High-tech, wie es sich in der Welt von Grossunternehmen bewährt hat, mit der Benutzerfreundlichkeit von Produkten für den Heimgebrauch verbinden sollen. Ob Cisco Meraki Go dieses Versprechen einlöst und wer sich diese Geräte näher anschauen sollte, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

Unsere Teststellung umfasst drei Geräte:

Unser Router ist der Cisco Meraki Go GX20-HW-EU Security Gateway. Er ist mit dem WAN und damit dem Internet verbunden. Ein Netzwerkkabel verbindet das Security Gateway mit dem Acht-Port-Switch GS110-8P-HW-EU. Daran angeschlossen ist der WiFi Indoor Access Point GR10-HW-EU. Dank PoE+, also «Power over Ethernet» in der Plus-Leistungsausprägung, benötige ich das beigepackte Netzteil nicht, sondern lasse den Access Point allein durchs Netzwerkkabel vom Switch mit Strom versorgen. Alle acht Ports des GS110 liefern nicht nur Daten, sondern auch genügend Strom, um den Access Point zu betreiben. Auch der Router selbst böte übrigens einen PoE-Port. Praktisch: Bei allen drei Komponenten ist wahlweise Wandmontage möglich. Das Montagezubehör liegt bei.

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Bei uns im Test

Erste Eindrücke

Die Hardware von Cisco Meraki fühlt sich in der Hand bereits beim Herausheben aus der Schachtel wertig an. Das Design ist schlicht und zweckmässig, kann sich aber meiner Meinung nach bedenkenlos in einem wohnlichen Ambiente blicken lassen. In der Box ist alles dabei, was Ihr braucht, um das jeweilige Teil anzuschliessen – doch fehlt ein Handbuch. Ein klares Statement von Cisco: «Du musst keine Sekunde lang in ein Handbuch starren, um Meraki Go in Betrieb zu nehmen!» 

So richtet Ihr Euer Cisco Meraki Go ein

Die Einrichtung funkioniert am schnellsten und einfachsten, wenn Ihr Euch die Cisco Meraki Go App auf Euer Smartphone herunterladet. Da löst Ihr zuerst einen Account. Die App führt dann durch sämtliche Schritte: vom Auspacken übers Verkabeln hin zur Inbetriebnahme und dem Herunterladen potenzieller Firmware-Updates. Eure Geräte fügt Ihr durch Scannen des auf dem Gehäuse der jeweiligen Komponente angebrachten QR-Codes in der App hinzu. Alternativ könnt Ihr auch die Seriennummer eintippen. Die App erklärt Euch sogar, was es bedeutet, wenn die Leuchtdioden am Gehäuse ein buntes Blinkfeuerwerk begehen: jeder Blinkstatus wird anschaulich erklärt – vorbildlich! 

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So verwaltet Ihr Eure Netzwerke

Über die Meraki Go App kontrolliert Ihr (fast) alles, was an Datenpaketen via Eure Komponenten ausgetauscht wird. Wenn Ihr die App öffnet, kommt Ihr zuerst auf eine Übersicht. Die mit interaktiven Diagrammen schön aufgemachte Übersicht lässt sich nach Netzwerk und nach Zeitspanne filtern. Dort seht Ihr, welche Geräte verbunden sind (mit Namen, IP- und MAC-Adressen), wieviel Daten sie konsumiert haben und welche Anwendungen zu welchen Zeiten wieviel Datenvolumen verursachen. Falls Ihr ein Gastnetzwerk eingerichtet habt, dann könnt Ihr hier bei Aktivieren der entsprechenden Option auch den Besucher-Traffic analysieren. 

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Überall könnt Ihr verschiedene Einschränkungen einrichten, damit die vom Internetzugang zur Verfügung gestellte Bandbreite für die Euch «wichtigen» Anwendungen möglichst frei bleibt. Ihr könnt Nutzungseinschränkungen für gewisse Anwendungen oder Anwendungsarten (z.B. Social Media), für bestimmte Geräte oder Netzwerke festlegen und zum Beispiel die Geschwindigkeit für die jeweilige Anwendungsart drosseln. Darüber hinaus könnt Ihr im Netzwerk respektive in einem Gastnetzwerk auch eine Blockierliste für bestimmte unerwünschte Websites einrichten. Client-Geräte könnt Ihr selbstverständlich auch komplett blockieren. 

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Je nach Hardwaretyp habt Ihr gerätespezifische Funktionen zur Verfügung: Verbindung prüfen, LED zum Blinken bringen, neu starten, Ports aktivieren, deaktivieren, beim Switch zu virtuellen LANs zuweisen und Geräte umbenennen, beim Router könnt Ihr etwa ein Security-Zusatzabo des Herstellers verknüpfen, worüber dann Malware und Phishing gefiltert werden und Ihr eine inhaltliche Filterung vornehmen könnt (zum Beispiel auf Seiten, bei denen es um Waffen geht). 

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In den erweiterten Einstellungen könnt Ihr Geräten fixe IP-Adressen vergeben oder Port-Weiterleitungen einrichten. Das ist notwendig, falls Ihr z.B. einen NAS-Server betreibt, über den Ihr auch von ausserhalb Eures Netzwerks zugreifen wollt. Weitere Einstellungen regeln das Benachrichtungsverhalten der App, etwa bei einem Ausfall der Netzwerkverbindung. Und so weiter und so fort – Heimanwender werden die meisten Einstellungen vermutlich selten anpassen müssen.

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Meinung: Meraki Go oder No Go?

Man verzeihe mir das Wortspiel im Titel des Fazits ... Meiner Meinung nach tatsächlich «go!». Cisco Meraki hat Wort gehalten und macht es über die wirklich benutzerfreundliche App möglich, ein stabiles, sicheres Netzwerk aufzubauen, zu verwalten und später zu erweitern. Wer von früher andere Router kennt, weiss um die Myriaden von Einstellungen, die sich vornehmen lassen, die meisten Leute aber gar nie ändern müssen. Cisco Meraki Go reduziert dies aufs Notwendige und macht alles so einsteigerfreundlich wie möglich. 

Gerade für Selbstständigerwerbende oder KMU wie etwa Ladengeschäfte, BnBs oder Cafés, die ihren Gästen einen WiFi-Zugang ermöglichen wollen, ist Cisco Meraki Go eine tolle Lösung, die Betreiber dieser Lokale selbst einrichten, verwalten und erweitern können. Es lässt sich sogar eine eigene kleine Landingpage mit Upload des eigenen Logos einrichten, auf der die Besucher landen, wenn sie sich zum ersten Mal verbinden. Für die Kommunikation der Mitarbeitenden, Signage-, Kamera- und Kassensysteme lässt sich ein eigenes Netzwerk aufspannen, auf die die Gäste keinen Zugriff haben und für die die Bandbreite des Internetzugangs priorisiert werden kann. Mit mehreren Access Points im selben Meraki-Go-Konto lassen sich via App übrigens auch Mesh-Netzwerke verwirklichen, um auf grösseren Flächen eine nahtlose WLAN-Abdeckung zu gewährleisten. Und, wie eingangs erwähnt: Die Hardware macht einen robusten Eindruck. Ich muss das wissen, schliesslich ist mir der Access Point beim Testen vom Tisch aus Versehen zu Boden gefallen, verrichtet seine Arbeit aber ohne jegliche Beeinträchtigung weiter ...

Grösseren Unternehmen würden wir aber raten, eher zu dedizierten Enterprise-Lösungen zu greifen – übrigens sind Enterprise-Appliances von Meraki selbst nicht mit «Meraki Go»-Komponenten zusammen in einer Oberfläche zu verwalten. Bezüglich der maximalen Grösse: Cisco empfiehlt, dass eine Meraki-Go-Installation bis zu 50 Client-Geräte bedienen sollte. Für kleinere, aber komplexe Netzwerke, die von IT-Systemadministratoren verwaltet werden, wäre es toll, auf die Meraki-Go-Cloud über einen Webbrowser zugreifen zu können, statt nur über die App. Desweiteren lassen sich zwar Traffic-Arten (z.B. Videostreaming) drosseln, aber zum Beispiel kein Traffic von bestimmten Apps (z.B. YouTube oder TikTok). 

Für Privatanwender ist Cisco Meraki Go grundsätzlich auch spannend. Dort sind aber häufig günstigere Produkte (zum Vergleich: Den günstigsten Router in unserem Sortiment gibt's für ein Zwanziger-, den günstigsten Switch für ein Zehnernötli, Access Points starten bei 25 Franken) oder vom Provider zur Verfügung gestellte Geräte im Einsatz. Ob das Equipment von den Geschwindigkeiten her Gaming-tauglich ist, konnte ich leider nicht testen. Wer die Meraki-Go-Investition tätigt, erhält ein einfach in Betrieb zu nehmendes und zu verwaltendes Netzwerk, bei dem durch den Hersteller rundum für Sicherheit gesorgt ist.

Hinweis: Der Hersteller hat die Testmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank für die Unterstützung!

Ideal für Heimandwender

Daniel Rei

PR Manager

News-Jäger und -Sammler | Seit 2006 arbeite ich bei BRACK.CH. Zuerst habe ich Produkte für den Online-Shop beschrieben, jetzt verfasse ich Medienmitteilungen, gebe Statements ab und betreue in erster Linie Journalist*innen. Privat blogge ich seit 2004. Ich stehe auf Gadgets, Games, Fernsehen und Pasta.

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