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Zeitumstellung: Wenn der Sonntag plötzlich anders tickt

17.10.2025

Am 26. Oktober 2025 ist es wieder so weit: Um 3 Uhr morgens wird die Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Das bedeutet eine Stunde mehr Zeit – zum Ausschlafen, zum Lesen oder auch einfach nur, um darüber zu staunen, wie sehr uns eine scheinbar kleine Verschiebung durcheinanderbringen kann.

Zweimal im Jahr stellen wir die Uhren um. Und jedes Mal stellt sich mit ihnen auch dieses leicht verschobene Gefühl ein, als wäre der Tag nicht ganz dort, wo er hingehört. Mal verschwindet eine Stunde über Nacht, mal taucht sie unverhofft wieder auf. Und obwohl der Ablauf bekannt ist, fühlt sich der Sonntag danach jedes Mal ein wenig seltsam an. 

Eine Idee aus vergangenen Zeiten

Die Sommerzeit wurde ursprünglich eingeführt, um Energie zu sparen. Mehr Tageslicht am Abend sollte den Stromverbrauch senken, was zu Zeiten der Glühbirne durchaus sinnvoll war. Heute ist dieser Effekt jedoch deutlich geringer: LED-Lampen sind wesentlich stromsparender und herkömmliche Glüh- und Halogenlampen verschwinden durch das in der Schweiz eingeführte und laufend verschärfte Leuchtmittelverbot zunehmend vom Markt. Zudem hat sich unser Stromverbrauch verändert. Der grösste Teil entfällt heute auf Geräte wie Computer, Fernseher oder Haushaltsgeräten, deren Nutzung kaum vom Tageslicht beeinflusst wird. Der ursprüngliche Spareffekt der Sommerzeit hat dadurch deutlich an Bedeutung verloren. Auch unser Alltag hat sich verändert. Homeoffice und flexible Arbeitszeiten ermöglichen es vielen Menschen, ihren Tagesablauf besser dem natürlichen Licht anzupassen. Damit entfällt ein weiterer Grund für die Zeitumstellung. Trotzdem bleibt sie vorerst bestehen. Ihre Abschaffung wird zwar regelmässig diskutiert, auch auf europäischer Ebene. Doch solange keine einheitliche Lösung gefunden ist, müssen wir zweimal im Jahr die Uhren umstellen.

Wusstest du schon?

Die Schweiz hat die Sommerzeit erst 1981 eingeführt, also rund 60 Jahre später, nachdem sie erstmals in Deutschland und Österreich ausprobiert wurde. Und obwohl sich viele eine Abschaffung der Zeitumstellung wünschen, bleibt sie uns vorerst erhalten. Die Diskussion läuft, aber eben nicht besonders schnell… 

Die Sache mit der inneren Uhr

So unscheinbar eine Stunde auch wirken mag, unser Körper merkt den Unterschied. Der sogenannte Chronotyp, also unsere innere Uhr, reagiert sensibler auf Veränderungen, als man denken würde. Die Stunde, die wir im Herbst «zurückbekommen», fühlt sich deshalb selten wirklich geschenkt an. 

Der Schlafrhythmus verschiebt sich, die Müdigkeit bleibt hartnäckig und auch die gute Laune stellt sich nicht sofort wieder ein. Besonders Kinder, ältere Menschen oder Schichtarbeitende merken, wie schwer es ist, sich mit einer Stunde Differenz wieder einzupendeln – ganz ohne Jetlag, aber mit ähnlichen Nebenwirkungen.

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Wenn der Takt nicht mehr stimmt: Auch eine scheinbar geschenkte Stunde bringt unser natürliches Gleichgewicht durcheinander. Quelle: Unsplash | Getty Images

Tipps für einen entspannten Zeitwechsel

Wer sich besser auf die Umstellung vorbereiten möchte, kann einige Dinge beachten: 

  • Den Rhythmus langsam anpassen: Schon ein paar Tage vor der Umstellung abends etwas später ins Bett gehen und morgens den Wecker entsprechend nach hinten stellen. Der Effekt ist zwar klein, aber der Körper dankt es. 

  • Licht gezielt nutzen: Im Herbst jede Minute Tageslicht mitnehmen – morgens gleich ans Fenster oder kurz raus. Ein Spaziergang am Vormittag wirkt oft mehr als gedacht. 

  • Den Sonntag ruhig gestalten: Wenn sich der Tag ohnehin ungewohnt anfühlt, bewusst Tempo rausnehmen. Weniger Termine, mehr Zeit für Gemütlichkeit. 

  • Wärme und Entspannung einbauen: Abends ein warmes Bad, eine Tasse Kräutertee oder ein gutes Buch helfen beim sanften Übergang. 

  • Bewegung nicht vergessen: Frische Luft und etwas Aktivität bringen den Kreislauf in Schwung – auch, wenn es draussen kühler ist. 

  • Gelassen bleiben: Was nicht hilft, ist Stress. Weder krampfhaft Schlaf «nachzuholen» noch sich über die Umstellung ärgern – die kommt, und sie geht auch wieder. 

Ein Ritual zwischen den Zeiten

Die Zeitumstellung mag überholt wirken, doch sie ist mehr als nur ein technischer Eingriff in unseren Tagesablauf. Sie markiert einen Übergang: vom Sommer in den Winter, vom Licht in die Dunkelheit, von der Leichtigkeit in den langsameren Takt der kalten Monate und umgekehrt. Vielleicht fühlt sie sich genau deshalb so komisch an – weil sie uns unmissverständlich daran erinnert, dass sich etwas verändert. Und dass wir, ob wir wollen oder nicht, mitgehen müssen.  

Aber vielleicht ist genau das auch eine Chance: Innehalten, durchatmen und den Sonntag ohne Eile beginnen. Die Uhr dreht sich zurück, aber wir müssen ihr nicht im Laufschritt folgen. 

 

Quelle Titelbild: Unsplash| Esra Korkmaz    

Selin Emek

Marketing Manager Editorial Content

Mit einer Leidenschaft für Kreativität, Reisen, Fotografie und das ständige Erweitern meines Wissens, gehe ich voller Neugier durchs Leben. Wo ich meine Kreativität ausleben kann, fühle ich mich am wohlsten. Wenn ich nicht gerade die Welt erkunde, besondere Momente festhalte oder Neues lerne, liebe ich es, die Natur zu geniessen, mich in gemütlichen Cafés zu entspannen oder meine künstlerische Ader bei meinem nächsten Acrylgemälde auszuleben.

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