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Wie grün ist Weleda?

03.07.2020

Das Engagement von Weleda für Mutter Erde sieht man den Naturkosmetik-Produkten vielleicht nicht immer auf den ersten Blick an. Deshalb haben wir nachgefragt: Wie nachhaltig ist das Unternehmen wirklich? Dr. Stefan Siemer, Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit bei Weleda, schafft Klarheit und erzählt, wo das Unternehmen gerade in einer Aufholphase ist und wo es bereits eine weltweite Vorreiterrolle einnimmt.

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Dr. Stefan Siemer, Leiter Bereich Nachhaltigkeit


BRACK.CH: Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?

Dr. Stefan Siemer: Nachhaltigkeit ist ein anstrengender Begriff. Darum verwende ich lieber «Mitte» oder «Mass». Denn der Grundgedanke bei Weleda ist ebenso einfach wie bestechend: Wir wirtschaften so, dass wir masshalten. Das hat mit Effizienz und Effektivität zu tun, aber auch mit Bescheidenheit und Demut. Damit künftige Generationen noch die gleichen Chancen haben. Dahinter steckt ein wirtschaftlicher, aber auch ein ethischer Aspekt, die Frage nach Gerechtigkeit. Und nicht, dass wir uns einfach alles nehmen und für die, die nachkommen oder weniger Chancen haben, bleibt nichts mehr übrig. Ich definiere Nachhaltigkeit so für mich: je resilienter, desto nachhaltiger.

Ist Weleda als Unternehmen nachhaltig, also resilient?

Ja, auf drei Ebenen: auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene. Die biodynamischen Gärten von Weleda, unsere etwa 50 Rohstoffprojekte weltweit sowie der UEBT-Standard in all unseren Rohstoff-Lieferketten unterstützen die Resilienz der Böden, der Biodiversität und die lokalen Ökosysteme. Unsere Gärten haben ein resilientes Ökosystem, das sogar heilen kann. Trotz der Trockenheit hatten wir gute Ernten. Zudem fördern wir den Bio-Anbau. Mit unseren Anbau-Partnern pflegen wir einen ethischen Handel, bezahlen sie gerecht und unterstützen soziale Projekte. Wir sind wirtschaftlich gesund, werden als guter Arbeitgeber wahrgenommen, übernehmen soziale Verantwortung und fördern so Resilienz bei unseren Kunden und in der Gesellschaft.

Weleda engagiert sich für Bienenschutz
Weleda engagiert sich zum Beispiel mit mehreren Projekten für den Bienenschutz.


Was versteht Weleda unter «Biodiversität»?

Die biologische Vielfalt zu fördern und zu erhalten, ist Weleda von Anfang an wichtig gewesen. So unterstützen wir z.B. die Kultivierung von Wildpflanzen und die Saatgutforschung. Unsere acht Gärten auf verschiedenen Kontinenten bewirtschaften wir nach den Richtlinien des biologisch-dynamischen Anbaus. Unseren Rohstoffpartnern helfen wir, auf diese sehr nachhaltige Art der Bewirtschaftung umzustellen. Böden sind nach Ozeanen der grösste Kohlenstoffspeicher des Planeten. Der belebte Teil der Erdkruste filtert Regenwasser und schafft so neues, sauberes Trinkwasser. Ohne die Kraft des Erdbodens gäbe es keine Lebensmittel. Indem wir die Bodengesundheit fördern, tragen wir zum Erhalt der Biodiversität bei.

Calendula Ernte
Calendula-Ernte in einem der acht eigenen Gärten (Schwäbisch Gmünd, Deutschland).


Weleda ist UEBT-zertifiziert, das können nicht viele Betriebe von sich behaupten. Was steckt dahinter?

Bei UEBT (Union for Ethical Biotrade) geht es um verantwortungsvolles Handeln, um gute Böden und um gute Bedingungen für die Menschen, die diese Böden bearbeiten und ernten. Für all unser Handeln gelten die strengen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien der UEBT, einer unabhängigen Non-Profit-Organisation. Wir haben auf der ganzen Welt Vertragspartner. Dazu gehören Betriebe, Anbauprojekte, Kooperativen und Sammler. Der Dialog mit diesen Menschen, die mit und für uns arbeiten, steht im Mittelpunkt. Das ist die Grundlage von Weleda Naturkosmetik.

Ylang-Ylang-Pflückerinnen
Ylang-Ylang-Pflückerinnen Armina und Larissa in Madagaskar.


Warum kosten die Weleda Produkte mehr als einige andere Naturkosmetikprodukte?

Der Preis setzt sich aus verschiedenen Aspekten zusammen: Den hochwertigen und ethisch angebauten Inhaltsstoffen in Bio-Qualität, den fairen Löhnen während der ganzen Wertschöpfungskette, den sozialen Projekten in Entwicklungsländern und natürlich unseren besonders hohen Qualitätsanforderungen, die wir uns selber auferlegen. Wir vereinen alles unter einem Dach, vom Saatgut über eigene Forschung und Entwicklung und Parfümeure und die Qualitätskontrolle bis zur Verpackungsentwicklung.

Plastikverpackungen sind aktuell stark in der Kritik. Wie sieht es bei Weleda aus?

Unsere Verpackungen müssen den wertvollen Inhalt besonders gut schützen. Denn wir verzichten auf synthetische Konservierungsstoffe und verwenden hochwertige natürliche Inhaltsstoffe wie z.B. pflanzliche Öle, welche sehr empfindlich sein können. Bei allen unseren Verpackungen, auch denen aus Kunststoff, arbeiten wir gerade hart daran, den Recycling-Anteil schnell und stark zu steigern. Für uns ist dies aber nur ein Zwischenziel auf dem Weg zu unserer langfristigen Verpackungs-Vision: 0% Abfall, 0% Schadwirkung, 100% Konsumenten-Relevanz. Bis wir dort sind, wird aber leider noch einige Zeit vergehen.



Dafür steht Weleda Naturkosmetik:

100% NATRUE-zertifiziert

Über 80% der zertifizierbaren Rohstoffe aus Bio-Anbau

Seit 2011 Mitglied der Union for Ethical BioTrade (UEBT)

Frei von Mikroplastik- und von Flüssigplastik-Inhaltsstoffen, gentechnisch veränderten Rohstoffen sowie Rohstoffen auf Mineralölbasis

Rohstoffbeschaffung mit Respekt für Mensch, Pflanzen und Tierwelt

100% natürliche Düfte, von hauseigenen Parfümeuren entwickelt

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