Farbige Fingernägel aus dem Drucker - Wie geht das?

Zugegeben, meine Fingernägel sind eher von der Sorte: kurz und praktisch. Und zwar weil sie ständig abbrechen (trotz Kieselerde und "So-werden-deine-Nägel-schön-und-stark" Pillen) und sich deshalb als etwas schwierig erweisen. 
Deshalb habe ich mir für diesen Beitrag auch etwas Hilfe geholt und meine Teenager-Tochter als Handmodell engagiert.

3, 2, 1 - Das Experiment Nägel bedrucken beginnt

Ich bin sehr gespannt und ehrlich gesagt auch recht skeptisch. Denn dieses kleine unscheinbare Gerät von TRISA hat einen stolzen Preis.
Im Inneren des Plastikgerätes verstecken sich aber schon Mal allerlei Dinge:

• Benutzerhandbuch und 1 Bedienungsanleitung
• USB-C Kabel1 
• 1 Druckerpatrone
• Karte mit einem Standard-Testmuster
• Testpapierbogen
• 8 Nail Cleaner Pads
• kleine Nagelfeile
• 32 abziehbare Nagelschutz-Sticker in verschiedenen Grössen
• 1 weisses Print Gel
• 1 klarer Top Coat
• LED-Licht

Bevor wir loslegen können, gibt es aber noch einiges zu tun.
An der ersten Aufgabe, nämlich die Druckerpatrone einzulegen, scheitere ich bereits grandios. Das Ding will einfach nicht an seinem Platz bleiben, fällt immer wieder aus der Halterung. Bevor ich endgültig an meiner Intelligenz zweifle, hole ich mir Hilfe. Google, ein YouTube Video und das ausführliche Studieren der Bedienungsanleitung bringen dann schliesslich den gewünschten Erfolg.
Da das Teenie-Töchterchen, bereits ungeduldig nach dem Ende der Aktion fragt, lassen wir den Schritt mit dem Testpapierchen bedrucken einfach ganz keck weg.
Vielleicht war gerade das ein Fehler. Denn dieser erste Ausdruck auf das beigelegte Papierstreifchen soll zeigen, ob alles richtig funktioniert und ob die Farben und der Ausdruck stimmen.

Die Sache mit der App und dem Wifi

Damit das Aufdrucken funktioniert, braucht es wie bei fast allen modernen Gadgets mittlerweile eine App. In der O2 Nails App findet man unzählige Nageldesigns, die man dann eben ganz bequem zu Hause auf die Nägel drucken kann. 

Die Auswahl ist so riesig, dass man sich kaum für ein Sujet entscheiden kann. Mein Handmodell wollte kein einzelnes Bild, sondern ein Muster, welches zu den professionell gemachten und bereits lackierten Nägeln passt.

Auch das, wohl ein weiterer Fehler, wie man am Endresultat später sehen kann.
Ist das Sujet nach langem Studieren dann endlich ausgewählt, klickt man auf: Herunterladen und geht danach ins Menu "Nagelkunst".

Folgende Optionen stehen zur Verfügung

• Vorgefertigte Designs, die man direkt in der App herunterladen kann.
• Gratis Designs, im "Stil-Einkaufszentrum", ebenfalls zum Runterladen.
• Eigenes Bild/Foto aus der persönlichen Smartphone-Galerie. (Haustier, Kinder, Kopf des Lieblingssängers...)

Hat man sich für ein Sujet entschieden, muss man sein Smartphone mit dem eingebauten Geräte-Wifi verbinden und es kann auch schon fast losgehen.

Die Vorbereitung - Ein etwas langwieriger Prozess

Für den Druck sind am besten schöne gepflegte, nicht abgeknabberte Nägel geeignet. Dabei gilt es ein paar Schritte zu beachten:

1. Die Nägel werden mit dem mitgelieferten Nail Cleaner Pad gereinigt. Wer keine hat, der kann stattdessen auch Nagellackentferner benutzen. 

2. Auf die gereinigten Nägel wird dann der passende, durchsichtige Nagelsticker aufgeklebt. Dadurch werden sie geschützt und man kann später das Design problemlos wieder entfernen. Wer keine 0815 Nägel hat, der wird mit den Stickern etwas Mühe bekunden, da sie entweder viel zu breit oder zu schmal sind. Den Rest oben am Nagel, kürzt man mit der mitgelieferten Nagelfeile.
Wir haben versucht, das möglichst sorgfältig zu machen und doch weist der Sticker kleine Unebenheiten auf und sitzt nicht ganz perfekt.

3. Print Gel auf den durchsichtigen Nagel-Sticker auftragen. Dabei muss man aufpassen, dass man nicht zu viel Produkt auf einmal aufträgt, sondern lieber mehrmals dünne Schichten macht. Auch das gestaltet sich nicht ganz so einfach, weil der Gel recht dünnflüssig ist und sich schnell ins Nagelbett verkriecht. 

4. Nach dem die Nägel vorbereitet, das passende Bild ausgewählt und das O2 Wifi mit dem Smartphone verbunden worden sind, kann es endlich, endlich losgehen.

Und so kommt der Druck auf den Fingernagel

Der vorbehandelte Nagel wird sorgfältig in die Einsparung vorne im Drucker gesteckt. Nach einem leichten Druck nach unten, schliesst sich die Klappe und der Finger steckt fest. 
In der App sieht man die Position des Fingers und wählt danach das gewünschte Sujet aus. Auf dem Handydisplay kann man das Bild nun noch richtig platzieren, resp. etwas kleiner oder grösser machen.
Passt alles? Dann kann man mit dem Druck starten,

Das Gerät macht recht laut, obwohl es so klein ist und die Druckbewegungen dauern ca. 20 Sekunden. 

Danach lässt man den Druck unter der LED-Lampe etwa 1 Minute aushärten.
Als Finish kommt noch der Top Coat Lack auf den Nagel. Das gibt dem ganzen einen schönen Glanz und das Bild kommt noch besser zur Geltung. In unserem Fall hat leider auch dieses Finish nicht viel geholfen...

Das Resultat ist eher ernüchternd, aber HEY! Es war ja auch der erste Versuch.  Das hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass der Nagel schon farbig lackiert war und vielleicht auch, weil wir den Testdruck ausgelassen haben. Das Muster ist verschwommen und wirkt "aufgesetzt" und nicht sehr professionell.

Der zweite, dritte und vierte Versuch

Nun gut. Beim Testen kann immer mal wieder ein Fehler passieren und das Resultat sich nicht wie gewünscht präsentieren.  Also starte ich selber den zweiten Versuch. Dieses Mal mit meinem Daumen, da mein Modell leider wieder im Praktikum ist und nicht mehr zur Verfügung steht.
Also.
Alles nochmal von vorn. Dieses Mal bin ich sehr vorsichtig beim Bepinseln mit dem Gel-Topper und suche mir ein einfaches Sujet aus. Den zweiten Versuch starte ich dann selber mit meinem breiten Daumen und einem einfachen Smiley.

Aber auch diese Version gelingt nur so semi-mässig. Der weisse Gel schimmert zu fest durch und es sieht uneben aus.
Erkenntnis: Nur ganz wenig davon auf den Nagel geben!
Zum Glück lässt sich das Bild dank der durchsichtigen Folie ganz leicht vom Nagel entfernen, so dass man ganz einfach nochmals von vorne starten kann. Versuch drei und vier sind zwar immer noch nicht perfekt, aber so langsam bekomme ich ein Gefühl für das Ganze. Und ich habe immer mehr Spass daran. 
Das Warten auf das fertige Resultat erinnert mich übrigens so ein bisschen an die Zeit, als wir jeweils ganz aufgeregt vor dem Passfotoautomaten standen... Die älteren Semester wissen sicherlich was ich meine. ;-)
Ich kann mir gut vorstellen, dass man mit der Zeit eine kleine Sucht entwickelt und am Schluss fast zu wenig Fingernägel übrig hat...

Mein Fazit

Suchtpotenzial ist ganz klar vorhanden. Schon bereits beim Auswählen des Sujets kann man fast nicht genug kriegen und die Auswahl fällt ziemlich schwer. Das Gerät druckbereit einzurichten, ist eine recht mühsame und nervenaufreibende Sache. Es braucht Fingerspitzengefühl und eine grosse Portion Geduld. Auch das Vorbereiten der Nägel ist eine ziemliche Prozedur. Wer nicht von Natur aus schöne, lange Fingernägel hat, (oder sie vorher in einem Nagelstudio behandeln liess) der wird mit dem Resultat wahrscheinlich immer, etwas weniger begeistert sein. 

Kaufen würde ich mir persönlich das Gerät aber nicht. Ich würde es zu wenig benutzen und es ist mir schlicht viel zu teuer.
Hätte ich aber vielleicht ein Nagelstudio oder würde Geburtstagspartys organisieren, dann könnte ich mir eine Anschaffung durchaus vorstellen. Das Gerät eignet sich durchaus als witziges Unterhaltungstool, welches auch einen Mädels-Abend, eine Beautyveranstaltung oder ein Familienfest bereichern kann.
Der Spassfaktor ist hoch und wenn man es ein paar Mal probiert und etwas Übung hat, sieht das auf den Nägeln ganz toll aus. 

Wer seinen Nägeln gerne selber mal ein bisschen Farbe und ein neues Design verpassen möchte, der schreibt uns einfach hier unter diesen Blogpost einen Kommentar mit: JA, ich will, weil ___________

Der Wettbewerb ist beendet. Wir haben aus allen Kommentaren, hier unter dem Blog und auf unseren SoMe Kanälen, einen Gewinner/eine Gewinnerin ausgelost.
Besten Dank euch allen fürs Mitmachen!

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