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Hades – Höllisch gut

23.08.2021

Hades erschien eigentlich bereits am 17. September 2020, nach einer Early-Access-Phase im Dezember 2018. Das Rogue-like RPG sorgte seither aber für ordentlich Wirbel in der Gamingwelt. Und auch ich habe für den Höllenprinzen sogar eine Ausnahme gemacht.

Ich weiss nicht mehr genau, wann ich das erste Mal von Hades hörte, aber es hinterliess schon damals einen ziemlichen Eindruck. Die Mythologie rund um griechische Götter, der Grafikstil, der charmante Humor haben mich einfach gecatcht. Tatsächlich gekauft habe ich das Spiel auf Steam dann erst im Mai, nachdem ich lange mit dem Spiel liebäugelte, und das, obwohl ich eigentlich nicht mal wirklich Fan bin von Rogue-like Games! Das ist aber noch nicht die Ausnahme.

Was ist ein Rogue-like Game? Der Levelaufbau dieser Games wird prozedural generiert, das heisst, bei jedem Durchlauf werden die Level neu angeordnet. Stirbt man, fängt man von vorne an. Namensgeber für dieses Spielprinzip ist das Game "Rogue" aus dem Jahre 1980.

Supergiant Games, Entwickler und Publisher von Hades, haben mit ihrem erst vierten Game einen wahren Hit gelandet, denn mit Hades haben sie beinahe rekordverdächtige über 50 "Game of the Year"-Awards abgeräumt. Und obendrauf kommt noch eine kleine, wenn auch sicherlich nicht ansatzweise so bedeutende, Medaille der Bewunderung meinerseits. Aber was macht Hades denn eigentlich so grossartig?

Story

Unser Protagonist ist Zagreus, der gutmütige Prinz der Unterwelt, der sich nichts Sehnlicheres wünscht, als aus der Unterwelt und den Fittichen seines Vaters Hades abzuhauen und seine leibliche Mutter Persephone zu finden. Gegen den Willen seines Vaters, der auch alles dafür tut, ihn daran zu hindern. Zagreus muss sich also nicht nur durch die Unterwelt kämpfen, sondern trifft dabei immer wieder auf Bewohner der Unterwelt, die sein Vater ihm in den Weg stellt mit dem Auftrag, ihn zurückzuholen – tot oder lebendig. 

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Einige meinen es aber auch gut mit ihm und unterstützen ihn, wo es geht. Da sind einerseits die Götter aus dem Olymp, die ihn mit ihren Gaben zu mehr Stärke verhelfen, aber auch einige Figuren der Unterwelt sind ihm gegenüber gut gewillt. Denn Zagreus hegt mit vielen Charakteren eine gute Beziehung, unter anderem mit dem Hausmädchen Dusa.

Spielmechanik

Der/die SpielerIn übernimmt die Rolle des Zagreus' und lenkt ihn durch diverse Kammern, die voll gespickt sind mit zufälligen Gegnern, aber auch zufälligen Belohnungen. Hat man einmal eine Kammer gecleart, erscheint die Belohnung, meist in Form einer Göttergabe, Finsternis, Juwelen, Schlüssel, Geld oder eines Waffenupgrades. Mehrere dieser Kammern, deren Reihenfolge bei jedem Durchgang ändert, ergeben die Biome, an dessen Ende ein grosser Boss wartet.

Für die Flucht aus der Unterwelt hat uns Achilleus, unser Mentor, mit den Höllenwaffen ausgestattet: Das Stygische Schwert, der Herzensuchende Bogen, der Ewige Speer, der Schild des Chaos, die Zwillingsfäuste und das Geschütz des Adamant. Jede dieser Waffen hat eine eigene Geschichte und verschiedene Aspekte, die freigeschaltet werden können. Je nachdem, welche Waffe man zu Beginn des Fluchtversuchs wählt, muss man seinen Spielstil anpassen, denn obwohl alle Waffen einen Hauptangriff und einen Spezialangriff haben, funktionieren sie doch alle anders. Mit jedem freigeschaltenen Aspekt kommen nochmal neue Features dazu, mit denen man den Spielstil leicht anpassen muss. Nebst den Höllenwaffen besitzt Zagreus dank seiner sogenannten Blutsteine einen Wurf, mit dem er ebenfalls viel Schaden anrichten kann, und einen Spurt.

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Während den Fluchtversuchen erscheinen Zagreus immer wieder die Olympischen Götter in Form von Kammerbelohnungen. Die leihen ihm individuelle Göttergaben, die seine Fähigkeiten und damit ihn stärker machen. So enthalten Zeus' Gaben Blitz-Elemente, Poseidons hingegen Wasser usw. Stirbt Zagreus, verliert er alle gesammelten Gaben und Verbesserungen, jedoch nicht die gesammelten Schlüssel, die Finsternis oder die Juwelen, mit denen er sich am Spiegel der Dunkelheit in seinen Gemächern dauerhafte Upgrades kaufen kann. Sterben lohnt sich also durchaus.

Charaktere

Zwischen den Fluchtversuchen haben wir Zeit, die Hallen des Hades zu erkunden und vielen Charakteren der Unterwelt zu begegnen. Ein Schwätzchen mit ihnen lohnt sich immer, denn ihre Kommentare beziehen sich stets auf die Erfolge und Misserfolge des letzten Fluchtversuchs oder sonst auf ihre Beziehung zu Zagreus oder zueinander. Je öfter wir mit ihnen reden, desto mehr erfahren wir über sie und ihre Beziehungen. Und auch Kerberus, der dreiköpfige Höllenhund, will gerne ab und zu gestreichelt werden.

Beschenkt man die Charaktere mit einer Flasche Nektar, überlassen sie einem übrigens ein Andenken, was Zagreus unterschiedliche Vorteile gewährt.

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Jedem der Charaktere begegnet man gerne, auch unseren Gegnern (ausser vielleicht Tisiphone), denn jede/r hat bei jeder weiteren Begegnung einen neuen flotten, bissigen oder abfälligen Spruch parat und wenn sie sich gegenseitig sticheln, ist das besser als eine spanische Telenovela.

Grafik

Natürlich ist die Grafik immer Geschmackssache. Meiner Meinung nach überraschen aber gerade Indie-Games immer wieder mit einem wunderbaren, eigenen Grafikstil. Man denke nicht zuletzt an Ori and the Blind Forest oder den Nachfolger The Will of the Whisps. Auf mich persönlich wirken Indie-Games oftmals liebevoller als die ganz grossen AAA-Titel mit ihrer achso realistischen Grafik. Auch Hades sticht mit seinem comicartigen Stil deutlich heraus. Den eher öden Kammern der Unterwelt wird mit Bodenkacheln, verzierten Säulen und weiteren interaktiven Elementen ordentlich Leben eingehaucht. Die Umwelt sieht also nicht nur cool aus, sondern trägt wesentlich zum Gameplay bei.

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Egal, in welcher Ebene man sich gerade befindet, immer wieder schaut man sich gerne in den Kammern um, um neue Elemente zu entdecken, die einfach wunderschön gezeichnet sind. Zwar haben die einzelnen Figuren teilweise nur ein einziges Bild, was die Gesprächsszenen etwas statisch wirken lässt, dafür sind sie so cool gezeichnet, dass man sie sich einfach gerne anschaut! Ich meine, schaut euch nur mal Chaos an! Wie unglaublich toll sieht bitte sein Charakter aus?

Fazit

Hades ist ein rasantes und herausforderndes Spiel, was sich aber gleichzeitig sehr leichtfüssig anfühlt und intuitiv spielen lässt. Durch die Auswahl an Waffen und deren Aspekte, Fähigkeiten, Andenken und die zufälligen Göttergaben, spielt sich kein Fluchtversuch wie die vorangehenden. Auch das Sterben ist nicht ansatzweise so frustrierend wie in anderen Spielen. Dafür ist das "ach, nur noch eine Runde" fast genauso schlimm wie bei Civilization VI. Denn immer fehlen nur noch ein paar Finsternis-Juwelen für dieses Upgrade, oder ein Titanenblut für das andere Upgrade, der Ostflügel könnte noch mehr Deko gebrauchen und ausserdem gibt es ja noch die Prophezeiungen zu erfüllen. Langweilig wird Hades also nie. Dazu kommt der überaus gute, manchmal ziemlich sarkastische Humor. Ausserdem kann man angeln. In jedem legendären Game kann man angeln.

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Hades hat mich derart in seinem Bann gezogen und macht mir so viel Spass, dass ich nicht nur in meinem Umfeld und ganz besonders im Büro alle damit nerve, dass sie Hades spielen sollen, sondern es ist sogar so weit gekommen, dass ich zum allerersten Mal in meinem Leben ein Game zweimal gekauft habe. Mit der Nintendo Switch kann ich es jetzt nämlich auch während meinen Zugfahrten spielen, oder auf dem TV oder abends vor dem Schlafen… Ja, ich kriege nicht genug von Hades. Dass im Herbst ein Hades Switch-Controller erscheint, macht das auch nicht gerade besser.

Falls es euch beim Lesen bis jetzt noch nicht in den Sinn gekommen ist: Spielt Hades! Los! Es lohnt sich wirklich und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar. Am 13. August ist Hades für die Xbox und die Playstation erschienen und hat es in der kurzen Zeit sogar geschafft, das am besten bewertete Game ever zu werden. Im Xbox Game Pass kann man es derzeit sogar kostenlos spielen. Also, worauf wartet ihr noch?

Spielt ihr Hades? Lasst es uns doch wissen, entweder in den Kommentaren, oder auf unserem Discord-Server.

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    Stefanie "8BITBLNDE" Holenweg

    Content Marketing Manager Gaming

    Als Stefanie Holenweg zu ihrem 10. Geburtstag eine N64 mit dem Spiel Zelda – Ocarina of Time geschenkt bekam, war ihr Schicksal besiegelt. Seit da schlendert sie nicht nur durch Hyrule, sondern hat auch Azeroth erobert. Ein grosser Platz in ihrem Herzen haben aber Indie-Perlen eingenommen, die sie auch regelmässig auf ihrem Twitch-Kanal streamt.

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