Musikquellen für DJs
Ob für den Club, Hochzeiten oder Firmenfeste: Als DJ brauchst du eine zuverlässige Musikquelle. In diesem Artikel stellen wir dir verschiedene Möglichkeiten vor, wie du an Musik für deine Auftritte kommst.
Von der Schallplatte zum Streamingdienst – ungefähr so lässt sich die rund 70-jährige Geschichte des DJings zusammenfassen, jedenfalls was die verwendeten Musikquellen angeht. Jahrzehntelang waren die Discjockeys mit Koffern voller Schallplatten unterwegs. Mit der Verbreitung der CD in den frühen 90er-Jahren und wenig später den ersten MP3-Playern wurden die Verwaltung und vor allem der Transport der Musik für den DJ revolutioniert. Und heutzutage ist es möglich, aufzulegen, ohne einen einzigen Song auf dem Computer gespeichert zu haben.
Die Möglichkeiten, als DJ an Musik zu kommen sind heute vielfältiger denn je. Wir zeigen dir, welche Optionen es gibt und welches ihre Vor- und Nachteile sind. Dabei schliessen sich diese Optionen nicht gegenseitig aus – es kann Sinn machen, sie parallel zu nutzen.
Bevor du dich jedoch für den einen oder anderen Weg entscheidest, solltest du wissen, für welche Arten von Events du auflegen möchtest. Die Möglichkeiten sind breit: Party in einem Club oder einer Bar, private Anlässe wie Hochzeiten und Geburtstage oder öffentliche Veranstaltungen wie Festivals. Möchtest du dich auf bestimmte Musikgenres fokussieren oder lieber Open Format auflegen, also «von allem etwas» dabeihaben? Nicht alle der unten aufgeführten Anbieter und Systeme sind für jede Anwendung gleich gut geeignet.
DJ Pools
Auch wenn der Name an Ferien erinnert, brauchst du hier keine Badehose. DJ Pools sind Onlineanbieter von Musik, die – wie der Name schon verrät – speziell auf die Bedürfnisse von DJs ausgerichtet sind. Ihre Musikbibliotheken reichen hinsichtlich der Genres von breit (z.B. BPM Supreme), bis zu sehr spezifisch (z.B. DJ City, Digital DJ Pool). DJ City führt beispielsweise nur aktuelle Musik, vor allem in den Bereichen House, Hip-Hop und Latin. Songs, die älter sind als 6 Monate, fallen dort aus dem Sortiment. Für einen DJ, der primär in Clubs auflegt, ist dies perfekt, für die Beschallung von Hochzeiten ist es hingegen weniger geeignet, da dort meistens ein sehr breites Musikspektrum gefragt ist, insbesondere Klassiker vergangener Jahrzehnte.
Für letzteren Bereich bietet BPM Supreme einen breiten Katalog. Man findet einige der bekanntesten Songs von ABBA und den Bee Gees sowie ganze 25 Tracks von Bon Jovi. Bei Toto oder Journey hingegen muss der Dienst komplett passen.
Dafür warten die DJ Pools gerade bei elektronischer Musik mit «DJ-freundlichen» Versionen der Songs auf: Lange Intros und Outros zum Beispiel, die aufwändige Übergänge zwischen den Liedern ermöglichen. Auch bei den Remixes sind die Pools ganz vorne mit dabei. Bei beliebten Tracks gibt es teilweise mehrere Dutzende davon, in ganz unterschiedlichen Genres. Mit den gebotenen Acapella-Versionen (nur Gesang, ohne Instrumente/Effekte etc.) bekannter Songs sowie den sogenannten Scratch-Tools kannst du deine Mixes weiter verfeinern.
Der Zugriff auf die Musik erfolgt via monatliches Abo, wie wir uns das von Spotify und Co. gewohnt sind. Im Unterschied zu den Streamingdiensten erlauben DJ Pools das unbegrenzte Herunterladen von Songs. So kannst du die benötigten Lieder lokal speichern und bist beim Auflegen nicht auf eine Internetverbindung angewiesen. Dies ist ein wichtiger Vorteil, da du so auch bei schwachem oder gar fehlendem Netz ohne Pause auflegen kannst. Die heruntergeladenen Musikdateien kannst du frei benutzen, analog zu einzeln gekauften Files von iTunes, Amazon usw., auch wenn du das Abo kündigst. Wenn du die Songs herunterlädst, vergiss nicht, deine Musikbibliothek regelmässig zu sichern, siehe unten.
Eine entscheidende Limitierung von DJ Pools ist, dass sie sich exklusiv an aktive DJs richten. Das bedeutet: Im Rahmen der Registrierung musst du belegen, dass du tatsächlich als DJ tätig bist, etwa durch Angabe einer entsprechenden Webseite, E-Mail-Adresse oder eines Social- Media -Profils. Somit kann es als kompletter Neuling ohne solche «Leistungsausweise» schwierig sein, in einem Pool aufgenommen zu werden.
Preise und Anbieter von DJ Pools
Die Preise bewegen sich zwischen 20 und 50 US-Dollar pro Monat. Wenn du gleich für ein ganzes Jahr im Voraus bezahlst, profitierst du oft von starken Rabatten. Doch Achtung: Als Neuling ist es sinnvoll, zunächst auf monatlicher Basis einzusteigen. So kannst du das Repertoire und die Funktionalitäten erkunden, bevor du dich längerfristig an einen Anbieter bindest. Auf YouTube findest du ausführliche Reviews zu allen Anbietern, die dir die Entscheidung erleichtern.
Hier eine Liste der bekanntesten DJ Pools:
Vorteile von DJ Pools
- Auf DJs zugeschnittenes Musikangebot
- Immer auf dem aktuellen Stand
- Heruntergeladene Songs gehören dir
- Günstig im Verhältnis zum Kauf einzelner Songs
Nachteile von DJ Pools
- Teilweise sehr spezifisches Sortiment; je nach Art der vorgesehenen DJ-Auftritte ungeeignet
- Einstieg als Neuling ggf. nicht möglich, da DJ-Leistungsausweis benötigt
- Preise für Neulinge eher hoch
Streamingdienste
Bei dieser Kategorie denken die meisten vermutlich an Spotify, Apple Music oder vielleicht Amazon Music. Diese Musik-Streamingdienste sind die gängigsten auf dem Markt, für DJs sind sie jedoch ungeeignet. Sie richten sich an Privatanwender – die Verwendung als DJ, insbesondere wenn du für deine Auftritte bezahlt wirst, ist verboten. Die genannten Anbieter sind bemüht, die Verwendung ihrer Musik in DJ-Programmen wie Virtual DJ und Serato durch technische Schranken zu unterbinden.
Wie das so ist, findet man im Internet immer Wege, solche Blockaden zu umgehen. Doch wenn du dich als seriöser DJ etablieren willst, bleibst du am besten von Anfang an «sauber» und nutzt die Musik auf legalem Weg. Dies einerseits aus Reputationsgründen und andererseits auch aus praktischen Überlegungen: Jede bestehende Möglichkeit, die Blockaden zu umgehen, kann jederzeit von Spotify und Co. eliminiert werden, und dann stehst du ohne Musik da, im schlimmsten Fall kurz vor einem Auftritt.
Glücklicherweise gibt es auch beim Streaming einige legale Angebote für DJs. Wir schauen uns drei davon an.
Tidal
Die norwegisch-schwedische Firma ist dir vielleicht ein Begriff als Streaminganbieter von Musik in besonders hoher Audioqualität (bis zu 9'216 kbps, Studioqualität). Das Angebot richtet sich an klassische Privatanwender, aber auch explizit an DJs. So verfügen einige der bekanntesten DJ-Programme wie Virtual DJ, Serato und djay über Integrationen für Tidal. Du kannst dich in diesen Programmen direkt in Tidal einloggen und hast Zugriff auf die gesamte Musikbibliothek von über 80 Millionen Titeln. Früher war dies auch mit Spotify möglich, doch im Sommer 2020 haben die Schweden dieses Angebot zurückgezogen.
Beatport Link
Ein weiterer Streaminganbieter, der sich stark auf DJs ausrichtet, ist Beatport mit seinem Dienst Beatport Link. Neben der Integration in praktisch alle relevanten DJ-Programme, darunter auch rekordbox, Traktor und djay, bietet Link die Möglichkeit, Songs herunterzuladen. Dies allerdings nicht zur freien Nutzung wie bei den DJ Pools, sondern lediglich zum Einsatz in einem DJ-Programm. Maximal 1000 Songs können gleichzeitig offline gespeichert werden. Dafür musst du das teuerste Paket Link Pro wählen, für 30 Dollar pro Monat.
SoundCloud
Auch SoundCloud ermöglicht seit einigen Jahren die Nutzung seiner 135 Millionen (!) Songs für DJs, mit SoundCloud Go+. Der Download von Titeln für die Offline-Nutzung ist auch hier möglich, und zwar ohne Begrenzung der Anzahl wie bei Beatport. Diese Songs können ebenfalls nur innerhalb der unterstützen DJ-Programme verwendet werden.
Preise für Streamingdienste
Erstaunlicherweise ist der Anbieter mit der höchsten Audioqualität auch der günstigste: Bei Tidal beginnt das Abomodell bereits bei 12.– Franken. Minimal teurer wird’s bei SoundCloud mit 13.– Franken. Beatport Link ist auf den ersten Blick mit 15 Dollar (zzgl. MwSt.) nur leicht teurer. Doch dafür bekommst du erst eine Audioqualität von 128 kbps, was zu niedrig ist, um auf hochwertigen Lautsprechersystemen und mit hoher Lautstärke aufzulegen. Erst mit dem sportlich bepreisten Link Pro für 30 Dollar (zzgl. MwSt.) bekommst du ausreichende 256 kbps.
Vorteile von Streamingdiensten
- Riesige Musikauswahl sofort verfügbar
- Günstigste Variante
- Höchste Audioqualität (mit Tidal)
Nachteile von Streamingdiensten
- Konstante Internetverbindung nötig
- Keine bzw. begrenzte Möglichkeiten zur Offline-Speicherung von Titeln, Ausnahme: SoundCloud
- Musiktitel werden nur «gemietet»; wird das Abo beendet, erlischt der Zugriff auf die Songs
Musik kaufen
Alternativ zu den DJ Pools und dem Streaming kannst du Musik direkt kaufen, auf CDs oder digital bei Amazon und iTunes. Dies ist die altmodische Variante, doch sie hat definitiv noch ihre Daseinsberechtigung. Insbesondere für Open-Format-DJs, die Hochzeiten und andere private Events im Visier haben, bietet sich der Kauf von Musik an. DJ Pools können die nötige Musikvielfalt oft nicht bieten und das Streaming wird häufig durch schlechten Internetempfang in den Locations erschwert. Mit gekaufter Musik bist du rechtlich immer auf der sicheren Seite (anders als z.B. mit Spotify, siehe oben) und du bist beim Auflegen komplett unabhängig vom Internet. Für DJs, die sich auf Clubs und Festivals fokussieren, ist diese Variante hingegen eher ungeeignet, da sie ständig neue Musik brauchen. Genau das bieten DJ Pools zu einem niedrigeren Preis.
Die Anschaffungskosten beim Kauf sind nämlich um einiges höher als bei den anderen beiden Varianten, gerade beim erstmaligen Aufbau deiner Musikbibliothek. Doch diese Ausgaben relativieren sich mit der Zeit immer mehr, weil du keine laufenden Abos bezahlen musst.
Um eine Open-Format-Musikbibliothek aufzubauen, die alle wichtigen Hits der Musikgeschichte beinhaltet, ist der Kauf einer gebrauchten CD-Sammlung via Tutti oder Anibis ein guter Start. Auf den Secondhand-Plattformen werden hunderte CDs zu Spottpreisen verkauft, da der Markt für dieses Medium kaum noch vorhanden ist. Idealerweise suchst du dir eine Sammlung aus, die verschiedene populäre Genres und Künstler enthält. Hast du die CDs auf deinen Computer kopiert, kannst du fehlende Songs (siehe nächsten Abschnitt) und Alben im Anschluss einzeln online erwerben, z.B. bei Amazon, oder die Bibliothek mit einem DJ Pool wie BPM Supreme ergänzen und das Abo nach kurzer Zeit wieder beenden.
Welche Songs gehören in meine Bibliothek?
Während du bei den DJ Pools und beim Streaming vielfach auf kuratierte Playlists, Charts usw. zurückgreifen kannst, bist du hier zunächst mal auf dich allein gestellt. Doch das muss kein Nachteil sein, im Gegenteil: Indem du dich tiefer mit der Materie Musik auseinandersetzt, lernst du sie viel eingehender kennen, als wenn sie dir einfach vorgesetzt wird. Beim Auflegen ist die Musik dein primäres Werkzeug: Die Auswahl der richtigen Songs für das jeweilige Publikum ist viel wichtiger als teure Lautsprecher, Profi-Controller und ausgefeilte Übergänge. Daher ist es von unschätzbarem Wert, wenn du genau weisst, welche Titel du in deiner Bibliothek hast und warum.
Eine wichtige Anlaufstelle, die dir beim Aufbau deiner Musikbibliothek hilft, sind die Billboard Hot 100. Dies sind die bedeutendsten Charts der Musikbranche, denn sie berücksichtigen die Verkäufe, Streams und Radiopräsenz von Songs in den USA. Das Archiv reicht zurück bis in den Sommer 1958, als Ricky Nelson, The Coasters und natürlich Elvis Presley die Charts anführten.
Genau wegen dieser langen Historie sind die Billboard Hot 100 eine tolle Inspirationsquelle. Über das Kalendersymbol unterhalb des Titels kannst du jede beliebige Woche zwischen heute und dem 4. August 1958 einstellen und du siehst, welche Songs dann beliebt waren. Natürlich musst du nicht jede Woche jedes Jahres anschauen – eine oder zwei Stichproben pro Jahr geben dir bereits ein sehr gutes Bild der Musiklandschaft vor 10, 20 oder 60 Jahren.
Eine weitere Quelle, die dir als (Open-Format-) DJ ein Begriff sein sollte, sind die 500 Greatest Songs of All Time des Rolling Stone. Die Redaktion des renommierten Musikmagazins hat gemeinsam mit 250 Grössen der Musikbranche diese Liste erstellt, die periodisch aktualisiert wird. Sie enthält von Miles Davis und Jimi Hendrix über N.W.A. bis zu Billie Eilish, Titel aus den verschiedensten Genres. Nimm dir mal einen Nachmittag Zeit, stöbere diese Bibel der Musikszene durch und ergänze deine Musikbibliothek entsprechend.
Neben diesen externen Quellen solltest du dich natürlich auch auf dein Gespür verlassen: Songs, die deiner Meinung nach gute Stimmung verbreiten oder aus anderen Gründen in dein Repertoire gehören, solltest du unbedingt aufnehmen. Behalte dabei im Hinterkopf, dass du nicht alle «wichtigen» Songs haben musst, bevor du dich an Auftritte wagen kannst. Deine Musikbibliothek ist niemals abgeschlossen, sie «lebt» und wird laufend aktualisiert. Nach deinen ersten Auftritten hast du schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon, welche Songs gut ankommen und welche vielleicht weniger. Dabei sind auch Musikwünsche von Gästen vor Ort eine Hilfe: Wird ein bestimmter Titel mehrfach gewünscht, gehört er eindeutig in deine Bibliothek.
Preise für den Kauf von Musik
Im Vergleich zu den Abopreisen von DJ Pools und Streamingdiensten erscheint der Kauf von Musik erstmal teuer: Bei Amazon sind's in der Regel 1,29 Euro und bei iTunes gar 1,90 Franken pro Einzeltitel. Beim Kauf von ganzen Alben sinkt der Durchschnittspreis pro Titel. Günstiger weg kommst du bei Tutti. Dort gibt es viele CD-Sammlungen zu kaufen, wobei der Preis pro CD etwa zwischen 50 Rappen und 1,50 Franken schwankt. Einige Anbieter verschenken ihre Sammlungen sogar.
Denk daran: Auch wenn die Anschaffungskosten am Anfang höher sind, die gekauften Musiktitel gehören dir bis in alle Ewigkeit. Du musst keine laufenden Abogebühren bezahlen, um weiterhin Zugriff zu haben. Langfristig dürfte dies also die günstigere Variante sein, abhängig davon, wie oft du neue Titel brauchst.
Sicherung der Musikbibliothek
Anders als beim Streaming bist du hier für die Sicherung deiner Musikbibliothek verantwortlich. Sie ist für einen DJ der heilige Gral und ein Backup ist das A und O. Du hast viel Arbeit (und ggf. auch Geld) in den Aufbau deiner Musiksammlung gesteckt und ein Totalverlust (z.B. durch Beschädigung oder Diebstahl deines Computers) wäre fatal, insbesondere kurz vor einem Auftritt.
Daher solltest du deine gesamte Musik auf mindestens einem externen Medium sichern, z.B. auf einer Festplatte oder einem grossen USB-Stick. Ich persönlich nutze zwei externe Festplatten und habe die Bibliothek auch noch auf einem zweiten Laptop gespeichert, für den Fall, dass mein primärer Computer bei einem DJ-Einsatz ausfällt.
- Western DigitalExterne Festplatte WD Elements Portable 1 TB
- Stromversorgung: Per Datenkabel
- Speicherkapazität: 1 TB
- Speicherverschlüsselung: Keine
- Detailfarbe: Schwarz
- Dateisystem: NTFS (Windows)
- Schnittstellen: Type-A USB 3.0 (3.1 / 3.2 Gen. 1)
Artikel-Nr. 550826 - SeagateExterne Festplatte Expansion Portable 1 TB
- Stromversorgung: Per Datenkabel
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- Speicherverschlüsselung: Keine
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- Dateisystem: keine Angaben
- Schnittstellen: USB 3.0
Artikel-Nr. 1278003
Zusätzlich habe ich alle meine Songs in der Apple Cloud gespeichert, via iTunes Match. Dies ist ein Dienst von Apple, der mit iTunes (in Windows) bzw. Apple Music (in macOS) funktioniert. Damit kannst du bis zu 100'000 Titel in die Cloud hochladen, von maximal 5 Geräten darauf zugreifen und sie herunterladen, sodass du beim Auflegen nicht an das Internet gebunden bist. So werden nicht nur die Musiktitel, sondern auch gleich sämtliche Playlists (siehe nächsten Abschnitt) gesichert. Wechselst du mal den Computer, musst du auf dem neuen Gerät nur iTunes installieren und kannst deine gesamte Musikbibliothek inklusive Playlists mit wenigen Klicks herunterladen. Der Dienst kostet 35.– Franken pro Jahr und ist jeden Rappen wert.
Vorteile des Musikkaufs
- Songs gehören dir
- Unabhängig vom Internet beim Auflegen
- Tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Songauswahl vorausgesetzt
- Keine laufenden Kosten (Ausnahme iTunes Match)
Nachteile des Musikkaufs
- Vergleichsweise hoher Anschaffungspreis
- Risiko von Totalverlust
- Zeitaufwand
Ordnung in der Musikvielfalt: Playlists
Unabhängig davon, wie du deine Musik beschaffst, eine deiner zentralen Aufgaben zur Vorbereitung von Auftritten ist das Anlegen von Playlists. Gerade wenn du auf einen Streamingdienst setzt, stehst du vor einer Auswahl von Millionen Songs. Hast du keine Ordnung, dann bist du während deinem DJ Set komplett aufgeschmissen. Welche Playlists du anlegst, ist sehr individuell und hängt unter anderem mit dem Event zusammen, auf dem du auflegen wirst. Als Club-DJ ist es beispielsweise wertvoll, wenn du die aktuellen Hits gefragter Genres wie Deep House und Reggaeton in Playlists sammelst. Auch eine Liste mit den Top 40 der Charts ist hilfreich. Für mich persönlich sind die wichtigsten Playlists die Top-Hits («Bangers») der einzelnen Jahrzehnte:
Selbstverständlich müssen deine Playlists nicht komplett «fertig» sein, bevor du deinen ersten DJ-Einsatz antreten kannst. Es gibt auch nicht das Patentrezept, nach dem du vorgehen kannst. Mit zunehmender Erfahrung wirst du deine Playlists laufend erweitern, neue anlegen und alte vielleicht löschen, wenn du merkst, dass du sie nie brauchst. Entscheidend ist, dass du dich mit deiner Musikauswahl (ob on- oder offline) beschäftigst und sie in eine Form bringst, die dir beim Auflegen hilft, den nächsten passenden Song auszuwählen.
Aufgepasst bei öffentlichen Events: SUISA-Auflagen
Wird ein Song öffentlich abgespielt, hat dessen Urheber*in Anspruch auf eine Entschädigung. «Öffentlich» umfasst dabei eine Vielzahl von Settings: zum Beispiel die Hintergrundmusik in einem Laden, eine Party in einem Club oder natürlich das Radio. Die SUISA (kurz für Suisse Auteurs) vertritt die Urheberrechte von Musikschaffenden in der Schweiz. Sie erhebt Gebühren für die öffentliche Verwendung von Musik und leitet die Einnahmen weiter an die entsprechenden Labels und Urheber*innen. Für dich als DJ bedeutet dies:
- Legst du in einem Club, an einem Festival, einer Chilbi o.ä. auf, musst du ggf. nach deinem Auftritt eine Liste mit den von dir gespielten Songs (Titel, Komponist) beim Veranstalter einreichen. Dieser muss dann die Gebühren begleichen. Das gilt bei Veranstaltungen in Räumen mit einem Fassungsvermögen von über 399 Personen. Ist die Location kleiner, wird keine Liste benötigt und du musst nichts unternehmen. In diesem Fall fällt eine Pauschalgebühr an, die ebenfalls der Veranstalter bezahlen muss.
- Falls der Veranstalter aufgrund der Grösse des Events eine Songliste verlangt, musst du natürlich nicht jeden Titel von Hand erfassen. Alle kommerziellen DJ-Programme zeichnen die gespielten Songs auf, die du dann als Liste exportieren kannst. Für eine genaue Anleitung für dein konkretes DJ-Programm google nach: *Name des DJ-Programms* history.
- Bei Privatveranstaltungen wie Geburtstagen und Hochzeiten fallen keine SUISA-Gebühren an und du musst die gespielten Lieder nicht einsenden. Aber Achtung: Laut Definition von SUISA gelten Firmenanlässe als öffentlich, auch wenn sie als «geschlossene Gesellschaft» stattfinden, zu der Dritte keinen Zugang haben. Dabei gelten die oben genannten Bedingungen bezüglich der Veranstaltungsgrösse.
- Wenn du neben dem Auflegen auch selbst Musik produzierst, die öffentlich gespielt wird, solltest du SUISA-Mitglied werden, damit du entsprechend entschädigt wirst. Mehr Informationen findest du hier.
DJ-Ausrüstung bei BRACK.CH
Du suchst neben der passenden Musik auch noch die richtige Ausrüstung für deine Gigs? BRACK.CH liefert alles, was du brauchst: über 1'500 verschiedene Produkte wie etwa Controller, Mischpulte und natürlich Lautsprecher. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du dein DJ-Equipment von Anfang an aufbaust.
Dieser Artikel gehört zu einer mehrteiligen Serie für Einsteiger, die dir das Rüstzeug gibt, um als DJ durchzustarten. Hier findest du die nächsten Teile.
DJ-Ausrüstung für Einsteiger
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Mehr lesenRedaktor
Let the Beat Hit 'em! Als passionierter Hochzeits-DJ interessiere ich mich für alles, was Musik wiedergibt. Auch privat höre ich praktisch ununterbrochen Musik, sodass in der Wohnung der eine oder andere Lautsprecher herumsteht – von ganz klein bis ganz gross. Daneben schätze ich Filme und Games im Heimkino, geniesse einen guten Whisky (natürlich mit der passenden Musik im Hintergrund) und kurve mit meinem 20-jährigen Cabrio durch den Schwarzwald.
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