Wie nachhaltig Können Kondome sein? – Was ihr bei Materialien, Herkunft und Entsorgung beachten solltet
Natürlich gibt es auch beim Thema Verhütung / Schutz vor STIs (Sexually Transmitted Infections) Ausführungen und Varianten, die unsere Umwelt weniger belasten als andere. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und was ihr beim Kauf und Entsorgung beachten solltet, haben wir hier für euch zusammengefasst.
Inhaltsstoffe und Herkunft
Der Rohstoff für Kondome aus Naturkautschuk wird aus dem Latexsaft des Kautschukbaums gewonnen. Er hat seinen Ursprung in Brasilien und wächst nur in bestimmten tropischen Gebieten dieser Erde. Wenn wir uns über Nachhaltigkeit unterhalten, geht es vor allem um die Anbaubedingungen und die Verarbeitung. Leider kommt es beim Anbau von Naturkautschuk sehr oft zu Menschenrechtsverletzungen und illegalen Abholzungen. In der Vergangenheit fehlte die Möglichkeit einer Zertifizierung des Rohstoffes, um sozial und ökologisch faire Anbaubedingungen zu garantieren.
Der Naturkautschuklatex, der für die FAIR SQUARED Kondome verarbeitet wird, gilt als „fair gehandelt“. Dabei wird nicht nur auf die Umwelt geachtet und eine nachhaltige Landwirtschaft gepflegt, sondern die Hersteller erhalten auch einen Fair-Trade-Aufschlag, der ausschliesslich für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Plantagenarbeiter und ihrer Familien verwendet wird.
Für die Herstellung der FAIR SQUARED Kondome wird vom Fair Rubber e. V., zertifizierter Naturkautschuklatex aus Tamil, Indien verwendet. Produziert wird der Naturlatex für die FAIR SQUARED Kondome auf der Plantage New Ambadi im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Eine nachhaltige Wirtschaftsweise fördert die Artenvielfalt, es gibt wieder viele Tiere auf der Plantage und eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen gedeiht prächtig. Die Plantage bietet nicht nur den eigenen Mitarbeiter*innen Kurse über den Umgang mit der Umwelt an, sondern teilt die gesammelten Erfahrungen mit allen Dorfbewohnern*innen. Respekt und Achtsamkeit – nicht nur im Umgang mit der Umwelt – sind schliesslich eine gemeinsame Verantwortung. Auf der Plantage werden soziale Verantwortung und das Miteinander grossgeschrieben. Für jedes Kilogramm Naturlatex zahlt FAIR SQUARED zusätzlich eine Fair-Trade-Prämie, die genutzt wird, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen in New Ambadi zu verbessern. Die Arbeiter*innen entscheiden gemeinsam mit der Plantagenleitung darüber, wie die Fair-Trade-Prämie eingesetzt werden soll. So haben die Arbeiter*innen inzwischen einen besseren Zugang zu einer fachärztlichen Behandlung, Schüler*innen und Studierende können sich um Stipendien und Ausbildungskredite bewerben und es gibt eine Zusatz-Rentenversicherung für die Arbeiter*innen.
Naturkautschuk aus Indien – ist das klimafreundlich?
Wie bereits erwähnt wächst der Kautschukbaum nur in bestimmten tropischen Regionen dieser Erde. Leider zählen unsere Breitengrade nicht dazu. Somit entstehen bei der Produktion von FAIR SQUARED Kondomen, im Transport und in Verwaltung CO2-Emissionen. Die Klimaveränderung bringt nicht nur für uns und unsere Nachfahren, sondern besonders für die Länder unserer Fairtrade-Produzierenden schon heute tiefgreifende Veränderungen und Nachteile mit sich. Daher hat FAIR SQUARED sich entschieden, ihre Emissionen von einem unabhängigen Dienstleister analysieren zu lassen. Ziel ist es, diese Emissionen zu reduzieren und durch verschiedene Klimaprojekte zu neutralisieren. Mehr Infos dazu findet ihr unter: http://www.climatepartner.com/12554-1801-1001
Bereits seit 2014 neutralisiert FAIR SQUARED seine Kondome durch Aufforstungsmassnahmen im Biosphärenreservat Schaalsee. Nun hat man dieses Engagement auf das gesamte FAIR SQUARED Sortiment und Handeln ausgeweitet. Aktuell kompensiert FAIR SQUARED alle Emissionen durch die Unterstützung eines Projekts zur Trinkwasserversorgung in Odisha, Indien. Zusätzlich wird auch ein Meeresschutzprojekt unterstützt, bei dem Meeresplastik eingesammelt und recycelt wird. Alle Fair Squared Produkte sind seit 2017 klimaneutral.
Verpackung – alles Plastik?
Wie Kondome verpackt sein müssen, ist in Europa gesetzlich festgelegt. Klassifiziert als Medizinprodukt der Klasse IIB, muss sichergestellt sein, dass Verunreinigungen vermieden werden. Kondome müssen luftdicht verpackt sein, damit sie 5 Jahre haltbar sind. Es muss auch immer eine Anwendungsbeschreibung dabei sein. In der Regel ergeben sich daraus zwei Verpackungen: Die Umverpackung aus Pappe mit den entsprechenden Produktinformationen und die Kondomfolie, die sich meistens aus drei Folienschichten (Kunststoff-Aluminium-Kunststoff) zusammensetzt. FAIR SQUARED hat nun eine neue Folie im Einsatz, die eine Plastikfolienschicht durch eine Papierfolie ersetzt hat. Das reduziert den Plastikanteil um mehr als 40 %. Ausserdem sind die Pappverpackungen vollständig recyclebar, da gänzlich auf synthetische Farben oder Glanzdrucke verzichtet wird. Wer noch mehr Pappe sparen möchte, hat bei FAIR SQUARED sogar die Möglichkeit, Kondome in 100er Packungen aus Karton zu erwerben.
Wie wir nun gelernt haben, bestehen Kondome aus Naturkautschuk-Latex. Naturgummi ist zu 100 % biologisch abbaubar und schadet der Umwelt nicht. Doch die meisten Verhüterlis weltweit sind zusätzlich mit Silikon-Öl als Gleitmittel beschichtet, um das Einführen angenehmer zu gestalten. Für diese sogenannten feuchten Kondome gibt es aktuell keine natürliche Alternative. Warum? Würde man Kondome mit einem Gleitmittel auf Wasserbasis beschichten, würde das Gleitmittel nach kurzer Zeit (rund 6 Monate) aus der Folie weitestgehend diffundieren. Als echte nachhaltige Alternative hat FAIR SQUARED sich auch hier etwas einfallen lassen: FAIR SQUARED Sensitive Dry - ein trockenes Kondom mit Maispuder-Beschichtung! Diese Kondome sind biologisch abbaubar und bei der Anwendung kann individuell entschieden werden, welches und wie viel Gleitmittel gebraucht wird.
In welchen Müll packe ich also das benutzte Kondom? Bei befeuchteten Kondomen ist die Antwort glasklar – in den Restmüll! Denn das enthaltene Silikon-Öl kann nicht biologisch abgebaut oder recycelt werden. Der Naturkautschuk ist zwar biologisch abbaubar, aber eher nicht kompostierbar. Zur Begriffserklärung: Biologisch abbaubar bedeutet, dass das Material von Mikroorganismen zersetzt werden kann. Kompostierbar hingegen heisst: ein Material ist dazu geeignet, Kompost herzustellen. Verhüterli sind dazu nicht geeignet! Denn benutzte Kondome können Tiere anziehen und diesen schaden. Wer die FAIR SQUARED Sensitive Dry ohne zusätzliches Gleitmittel (oder mit einem biologisch abbaubarem) benutzt, der sollte es ebenfalls in der Restmülltonne entsorgen.
Und wer Tier- und Umwelt einen Gefallen tun möchte, achtet beim Kauf zusätzlich auf die Vegan-Zertifizierung. Denn manche Produzierende nutzen Kasein bei der Herstellung, ein tierisches Milchprotein. FAIR SQUARED Kondome sind alle von der VEGAN SOCIETY zertifiziert, also vegan und selbstredend nicht an Tieren getestet. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass vegane Produkte in Sachen Nachhaltigkeit für die Umwelt das Mass aller Dinge sind.
Also noch einmal zusammengefasst:
Können Kondome wirklich nachhaltig sein? Ja sie können! Achtet beim Kauf auf fair gehandelten Naturkautschuk, Vegan-Siegel, recyclebare Papier-Verpackungen und entsorgt diese richtig, dann steht dem nachhaltigen Liebesspiel nichts im Wege!
*Dieser Beitrag ist mit freundlicher Unterstützung des Herstellers entstanden.
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