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Acer Swift Edge: Weltrekord-Fliegengewicht mit OLED-Display

04.11.2022

Das Acer Swift Edge (SFA16-41) ist zum Zeitpunkt des Releases das leichteste 16"-Notebook überhaupt. Wie fühlt sich die Arbeit mit dem Weltrekord-Leichtgewicht an und muss man dafür Abstriche hinnehmen? In diesem Beitrag findet ihr die Antworten.

Mit dem Swift Edge lanciert Acer ein ultraleichtes Notebook für mobile Business-Anwender. Sein Gehäuse besteht aus einer speziellen Magnesium-Legierung, die laut Herstellerangaben 20% leichter, aber dabei doppelt so stabil sein soll wie normales Aluminium. Das Resultat: ein absolutes Fliegengewicht, das mit knapp 1.2 Kg leichter ist als die meisten 13.3"-Laptops auf dem Markt, trotz grossem 16"-Display. Ist das nur Zahlenblenderei oder taugt der Rechner auch im Alltag? Was darf man punkto Leistung und Anwendererlebnis erwarten? Sehen wir es uns genauer an.

Unboxing und erster Eindruck

Wir befreien den Leichtgewicht-Laptop aus seiner Verpackung. Ein grosses Dankeschön an unseren Lernenden, Loris, für das tolle Unboxing-Video:

Beim Lieferumfang beschränkt sich Acer aufs Wesentliche: Laptop, Netzadapter und ein paar Dokumente. Leider hat Acer dem Swift Edge ein Block-Netzteil beigepackt, das die benachbarten Steckdosen an der Steckerleiste belegt. Wen das stört, der kann es zum Glück leicht ersetzen, da es zur Stromversorgung den verbreiteten USB-C-PowerDelivery-Standard verwendet.

Kommen wir nun zum Rechner selbst:

Der Laptop fühlt sich in der Tat viel leichter an, als man es bei seiner Grösse erwarten würde. Sogar für einen 13"-Laptop würde er noch zu den leichteren Modellen gehören. Wir haben es hier aber mit einem ausgewachsenen 16-Zöller zu tun. Ich kann ihn problemlos mit zwei Fingern halten. Die Magnesiumlegierung des Gehäuses macht einen sehr wertigen Eindruck. Angenehm kühl, sicher nicht wie einfacher Kunststoff, aber auch nicht ganz so starr wie ein Vollaluminiumgehäuse. Bei Druck gibt es etwas nach.

Die Optik: kein Blickfänger, aber zweckmässig

Abgesehen vom schlanken Profil gibt es bei der Optik keine grossen Besonderheiten. Schlichtes Schwarz und gerade Linien prägen den Look. Besondere Designmerkmale, die dem Acer Swift Edge einen besonderen Wiedererkennungswert verleihen würden, sucht man vergebens – ein seriöser Business-Look, der auf unnötigen Protz verzichtet. Aus der Masse sticht es damit nicht heraus.

Die technischen Daten im Überblick

Unser Testmodell hat folgende Spezifikationen:

  • AMD Ryzen 7 6800U (8 Kerne, 2.7 bis 4.7 GHz) mit integrierter Radeon 680M Grafikeinheit
  • 1 TB PCIe-/NVMe-SSD, 16 GB LPDDR5-Arbeitsspeicher (Onboard)
  • 16"-OLED-Display mit WQUXGA-Auflösung (3840 x 2400 px)
  • 802.11ax WLAN, 2x Thunderbolt 4 (USB-C), 2x USB 3.0 (USB-A), HDMI
  • Full-HD-Webcam, Stereo-Lautsprecher, Fingerabdruckscanner, Tastaturbeleuchtung

Das vollständige Datenblatt unseres Testmodells gibt es hier zum Download.

Gute Auswahl an Schnittstellen

Dafür, dass der Laptop unter 14 mm dünn ist, hat Acer bei den Anschlüssen sehr gute Arbeit geleistet:

Die Anschlüsse des Acer Swift Edge
Die Anschlüsse des Acer Swift Edge

Rechts am Gehäuse finden wir einen USB-3.0-Anschluss voller Grösse (Typ-A), einen 3.5-mm-Headset-Anschluss und einen Steckplatz für ein Kabelschloss. Links gibt es einen weiteren USB-3.0-Typ-A-Anschluss, einen HDMI-Ausgang und zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse (USB-C). Diese unterstützen nicht nur rasante Datenübertragung, sondern auch auch PowerDelivery zum Aufladen des Laptops und den DisplayPort-Alt-Mode für externe Displays. Damit unterstützen Sie praktisch alle modernen USB-C- respektive Thunderbolt-Docks, sollte man zusätzliche Ports benötigen. Einen separaten Stromanschluss fürs Netzteil gibt es nicht. Dieses belegt also zwangsläufig einen der beiden Thunderbolt-Anschlüsse. Drahtlos kommuniziert das Acer Swift Edge über 802.11ax WLAN (Wi-Fi 6) und Bluetooth 5.2.

Tastatur und Touchpad

Die Tastatur ist in Ordnung: Kurze Tastenhübe, keine Fehleingaben dank klarem Auslösepunkt – am Schreibfeeling habe ich nichts auszusetzen. Ein kleiner Wehrmutstropfen jedoch: Die grösseren Tasten (Enter, Shift, Space) sind überdurchschnittlich laut. Das hat keinen Einfluss auf die Funktion an sich, könnte aber Sitznachbarn, besonders in leisen Umgebungen, etwas stören. Die Tastaturbeleuchtung dürfte etwas heller sein. Ein Ziffernblock fehlt leider auch, obschon er eigentlich Platz gehabt hätte: Links und rechts von der Tastatur sind je 4 cm Abstand bis zum Gehäuserand.

Ein Ziffernblock hätte wohl noch Platz gefunden

Das Touchpad ist ausgezeichnet: Es misst grosszügige 12.6 x 8.3 cm und reagiert sehr präzise. Tastenbetätigungen übers Touchpad sind gut spürbar, so dass man intuitiv weiss, wenn der Tastendruck erfolgreich war.

Erstklassiges Display

Eines der grössten Highlights am Acer Swift Edge ist mit Sicherheit das Display. Es handelt sich um ein 16-Zoll-OLED-Display mit WQUXGA-Auflösung, also 3840 x 2400 Pixeln. Im Grunde entspricht das der bekannten 4K/UHD-Auflösung, aber mit 16:10 statt 16:9-Seitenverhältnis für etwas mehr vertikale Arbeitsfläche. Die Pixeldichte ist beeindruckend. Das Bild ist ausgesprochen detailliert, einzelne Bildpunkte von blossem Auge praktisch nicht zu erkennen. Wie bei einem OLED-Display nicht anders zu erwarten, liefert es ein sehr gutes Kontrastverhältnis und tiefe Schwarztöne. Auch die Farbtreue überzeugt: Das Display kann 100% des DCI-P3-Farbraumes wiedergeben. Es ist DisplayHDR True Black 500 zertifiziert und liefert eine tageslichttaugliche Helligkeit von bis zu 500 cd/m². Backlight-Bleeding, welches die Farbwiedergabe in einzelnen Bildbereichen beeinträchtigen könnte, gibt es dank OLED-Technologie natürlich nicht.

Die Subpixel-Anordnung des verbauten OLED-Displays

Leistung und Kühlung

Bei unserem Testmodell übernimmt ein AMD Ryzen 7 6800U (8 Kerne, 16 Threads) mit integrierter AMD Radeon 680M alle Grafik- und Rechenaufgaben. Während Apple M- und Intel Alder Lake (12. Generation) inzwischen ihre Prozessoren in schnellere Performance- und sparsamere Effizienzkerne aufteilen, sind beim verbauten AMD-Prozessor alle Kerne gleich.

Werfen wir einen Blick auf seine Leistung.

Wir beginnen unseren Test mit Cinebench R23. Dieses Benchmark-Tool rendert ein Objekt unter Einbezug eines (Single Core) oder aller Prozessorkerne (Multi Core), ohne die Grafikkarte einzubeziehen.

Der Leistungsmodus in den Windows-Energieeinstellungen hat kaum Einfluss auf die Performance (Links: Ausgewogen, Rechts: Leistung)

Um die maximale Leistung zu ermitteln, wähle ich in den Windows-Energieeinstellungen den Modus «Leistung». Mit diesen Einstellungen erreicht der Prozessor eine Multi-Core-Punktzahl von knapp unter 10'000, womit er sich vor starken Desktop-Prozessoren nicht zu verstecken braucht. Diese Multi-Core-Punktzahl bescheinigt ihm, zumindest schonmal in der Theorie, sehr gute Leistung in Multi-Threading-intensiven Tasks wie der Arbeit an grossen Excel-Datensätzen.

Dieser theoretische Wert bestätigt sich auch in der alltäglichen Praxis: Der Laptop fährt in wenigen Sekunden hoch. Programme starten schnell und laufen flüssig. Ich stelle bei normalen Office- und Bildbearbeitungsanwendungen keine Verzögerungen fest. Das deckt sich mit den Ergebnissen des PCMark 10 Benchmarks, welches alltägliche Büroanwendungen simuliert. Hier holt sich der Rechner eine sehr respektable Punktzahl von 5869 Punkten.

Weniger erfreulich ist mein Eindruck von der Kühlung: Ein einziger, relativ kleiner Kühler muss mit der Abwärme des AMD-Prozessors fertig werden. Das Notebook beansprucht den Lüfter rege – und das nicht erst bei anspruchsvolleren Tasks. Manchmal reicht schon das Öffnen eines Browserfensters, damit der Lüfter hörbar aufdrehen muss, wenn auch nur kurz. Interessanterweise macht es praktisch keinen Unterschied, ob man das Notebook im Leistungsmodus oder im ausgewogenen Energiemodus verwendet: Die Cinebench- und PCMark-Punktzahlen, aber leider auch das Kühlverhalten, bleiben praktisch gleich. Sobald man dem Prozessor etwas zu tun gibt, meldet sich auch der Lüfter. Was aber Abhilfe schafft, ist die versteckte Lüfter-Voreinstellung. Diese erreicht man über die Tastenkombination Fn + F und schaltet zwischen drei Lüfter-Modi (Leise, Mittel, Hoch). Was die Geräuschkulisse betrifft, macht das einen grossen Unterschied. Der Lüfter läuft im leisen Modus zwar nicht weniger oft, aber mit niedrigerer Drehzahl. Das ist deutlich leiser und in einer fürs Ohr angenehmeren Tonhöhe.

Die Kühlung: nicht besonders leise – aber wenigstens stark genug?

AMD-Prozessoren sind nicht gerade dafür bekannt, besonders kühl zu bleiben. Sie geben einiges an Wärme ab, kommen mit höheren Temperaturen aber auch gut klar. Der hier verbaute AMD Ryzen 7 6800U ist keine Ausnahme. Laut Herstellerspezifikationen kann er zwischen 2.7 und 4.7 GHz takten und Maximaltemperaturen von bis zu 95 °C wegstecken.

Sehen wir uns an, ob die Kühlung stark genug ist, den Prozessor unter Maximalauslastung im Wohlfühl-Temperaturbereich zu halten oder ob er seine Taktraten hitzebedingt senken muss (Throttling).

Ich bringe den Prozessor mit einem weiteren Cinebench-Durchgang auf Touren – zunächst mit dem Lüfter-Modus «Hoch» und der Energie-Voreinstellung «Leistung».

Die Temperatur steigt schnell und stabilisiert sich schliesslich bei rund 72 °C – also weit unterhalb seiner Maximaltemperatur (95 °C). Die Taktraten stabilisieren sich schnell auf etwas unter 3 GHz, also knapp 300 MHz höher als die Basis-Taktrate. Das ist respektabel. Hitzebedingtes Throttling ist also kein Problem. Cinebench attestiert 9727 Punkte. Der Lüfter ist dabei aber recht laut und unangenehm hochtourig.

Bleibt die Frage: Wie viel Leistung muss man opfern, damit der Rechner leiser läuft? Ich schalte den Lüfter auf den Modus «Leise», die Windows-Energieeinstellung auf «Ausgewogen» und teste erneut:

Wie wir an den etwas sinkenden Taktraten im letzten Drittel des Tests sehen, muss sich der Prozessor etwas ausbremsen, um die Temperatur in den Griff zu kriegen. Er bleibt aber auch hier über der Basistaktrate. Cinebench attestiert noch immer respektable 9365 Punkte.

Ich empfehle in den allermeisten Fällen den leisen Lüftermodus, ausser man will wirklich das letzte Quäntchen Leistung aus dem Rechner kitzeln. Den Leistungsunterschied wird man im Alltag kaum merken, den Lautstärkenunterschied schon.

Akkulaufzeit

OLED-Displays zehren bei Laptops normalerweise etwas stärker am Akku als vergleichbare LCDs. Ich leere den vollgeladenen Akku drei Mal mittels Endlos-Videowiedergabe über WLAN (ausgewogene Energieeinstellung, halbe Bildschirmhelligkeit). Er schafft im Durchschnitt 7.25 Stunden, bis der Rechner runterfährt.

Vorinstallierte Software

Das Acer Swift Edge kommt mit einigen vorinstallierten Anwendungen und Demo-Software (ExpressVPN, booking.com, Norton, Dropbox usw.). Leider "beglücken" mich diese Programme regelmässig mit Pop-ups und betteln darum, dass ich mich doch bitte registrieren, ein Konto erstellen oder ein Abo kaufen solle. Zum Glück lassen sie sich leicht deinstallieren. Trotzdem hinterlässt das bei Neuanwendern keinen guten Ersteindruck.

Positive Ausnahme ist das vorinstallierte Acer Care Center. Dieses stört nicht mit lästigen Pop-ups und bietet einige, praktische Features wie die Akkuladebegrenzung. Die ist sinnvoll, wenn man den Laptop fast immer eingesteckt verwendet. So stresst man den Akku nicht mit unnötiger 100%-Dauerladung und verlängert seine Lebensdauer.

Nützlich: Das Acer Care Center bietet einige, praktische Monitoring- und Tuning-Funktionen

Fazit

Das Acer Swift Edge sorgt mit seinem leichten Gewicht schon bevor man es einschaltet für erste Wow-Erlebnisse – auch bei meinen Mitarbeitenden. Es ist ein Laptop, den man immer wieder mal hochhebt, um sich zu vergegenwärtigen, wie überraschend leicht er ist. Er bietet natürlich noch mehr: Das Display ist in seinem Detailreichtum und Farbbrillanz ein absoluter Augenschmaus. Auch die Leistung braucht sich nicht zu verstecken: Rechenintensive Tasks bewältigt es mühelos. Auf eine dedizierte Grafikkarte muss man aber verzichten können. Für komplexeres 3D-Modeling oder gar Gaming braucht es (wortwörtlich) schwereres Gerät. Wer es leid ist, unterwegs auf einem kleinen 13-Zoll-Display zu arbeiten, aber kein schweres 16-Zoll-Notebook rumschleppen will, sollte dem Acer Swift Edge definitiv Beachtung schenken – erst recht, wenn man Wert auf ein gutes Display legt. Das Verhältnis von Displaygrösse zu Gewicht ist praktisch konkurrenzlos.

Acer Swift Edge bei uns im Shop

Samuel Poznicek

Content Marketing Manager

Seit bald 30 Jahren schraube ich an PCs herum und verfolge die Entwicklungen in der IT und der Unterhaltungselektronik mit ungebrochenem Interesse. Bei BRACK.CH fand ich die Möglichkeit, Hobby und Beruf zu verbinden: Als Texter für die Bereiche Computing, Printing, Scanning und Mobile habe ich reichlich Gelegenheit, mich tief in neue Themen einzuarbeiten und die neuesten Entwicklungen und Trends einem breiten Publikum näher zu bringen.

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