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Samsung 55" Odyssey Ark Smart Monitor – Der Gaming-Gigant?

07.11.2022

Schon bei der Ankündigung des Gaming-Bildschirms staunte ich über das ambitionierte Vorhaben seitens Samsung: Nebst der grossen Bilddiagonale, der starken Krümmung und neuester Bildtechnologie sollten verschiedene Optionen ein Gaming-Erlebnis sondergleichen erzeugen. Im Artikel erfahrt ihr, ob der Samsung-Monitor die Gaming-Welt tatsächlich auf den Kopf stellt.

Gerade aus dem Urlaub zurückgekommen, stand im Büro eine Kartonschachtel für mich, die unübersehbar war. Die Dimensionen (BxHxT 136.2 x 92.2 x 31.7 cm) hätte ich eher bei einem Fernseher erwartet. Beim ersten Anheben zog dieser Vergleich schon nicht mehr – das Verpackungsgewicht von über 50 kg war für mich allein im wahrsten Sinne des Wortes nicht tragbar. Ausserdem war mein kleiner Sportflitzer alles andere als geeignet für den Transport zu mir nach Hause. Glücklicherweise habe ich ein fantastisches Team, das kurzentschloss aushalf - mit geeignetem Fahrzeug und Manpower. Zwei Teamkameraden unterstützten mich beim Aufbau. Das war auch bitter nötig, allein ist dies kaum zu bewerkstelligen. Die Gefahr einer Beschädigung des Displays oder eines Unfalls ist viel zu hoch. Anhand der Montageanleitung, die gut verständlich ist, stand nach einigen Minuten und einem letzten Kraftakt der Bildschirm auf meinem Schreibtisch.

Am nächsten Morgen schloss ich alle Anschlüsse an die «Connect-Box» an und begann mit dem ausführlichen Test. Eine einmalige Erfahrung mit Höhen und Tiefen, so viel sei schon mal verraten.

Welch ein Bild und Sound!

Als leidenschaftlicher Gamer testete ich zuerst, wie Computer- und Videospiele auf diesem massiven Screen wirken. Privat besitze ich den Monitor Samsung Odyssey G9, der mit 49 Zoll nur geringfügig kleiner ist, allerdings durch das 32:9-Format breiter ist. Wie der Ark Odyssey hat mein Display ebenfalls eine starke Krümmung von 1000R. Dieser Curved-Radius intensiviert das Gaming-Erlebnis. Trotzdem war ich erstaunt, wie es beim Ark durch das 16:9-Format noch mehr Wirkung zeigte.

«Stray» PS5-Version

Samsungs Odyssey Ark bringt alles an Technik mit, was ein gutes Bild fürs Zocken mit sich bringen muss. 4K-Auflösung, eine schnelle Bildwiederholrate von 165 Hz und eine geringe Reaktionszeit von einer Millisekunde. Hauptsächlich profitiert die Bildqualität von der «Quantum Matrix»-Bildtechnologie. Diese Errungenschaft leuchtet die Pixel optimal aus und überzeugt auf ganzer Linie. Vor allem bei schwarzen Szenen wird das deutlich, die gegenüber anderen Displays mit mehr Tiefenschärfe daherkommen. Auch bei hellen Umgebungen wirkt in Kombination mit HDR alles natürlicher und dennoch sehr farbintensiv. Zudem sorgt die schiere Grösse des Panels für offene Münder.

Für die PC-Gamer wird die Grösse allerdings eher zum Problem. Schreibtische sind meist in der Tiefe schmal. Das heisst, ihr sitzt nahe vor dem Bildschirm. Mit einem Controller ist es gut möglich, den Bürostuhl weiter hinten zu platzieren. Doch wer am PC daddelt, schätzt die Maus-Tastatur-Steuerung. Um den idealen Abstand von ca. einem Meter einhalten zu können, müsste da eine Art Anbau für die Steuerungselemente hingezaubert werden. Alternativ lässt sich der Monitor an die Wand montieren. Das solltet ihr durchaus in Betracht ziehen, wenn ihr euch eine Anschaffung dieses bildgewaltigen Gaming-Monitors überlegt.

Die Lautsprecher haben ordentlich Kraft, erst recht für ein Display. Vier Lautsprecher und zwei Tieftöner sind im Screen verbaut. 60 Watt Leistung mit Dolby Atmos-Unterstützung überzeugen mit satten Klängen.

Zwei Fernbedienungen für die volle Kontrolle

Nebst einer klassischen Fernbedienung liefert Samsung die sogenannte «Ark Dial»-Steuerung mit. Mit dieser ebenfalls kabellosen Bedienung sind die wichtigsten Funktionen schnell und komfortabel wählbar. Über das Drehrad kann beispielsweise die Grösse der Betrachtungsfläche eingestellt werden. Die normale Remote nutzt ihr für ausführlichere Einstellungen, etwa im Home-Menü.

Beide Bediengeräte sind per Solarlicht aufladbar. Wenn dies nicht ausreicht, ist Aufladen per USB-C-Kabel möglich. So oder so, eine vorbildliche Weise, um klassische Batterien zu vermeiden. Es spart euch zusätzliche Kosten und ist zudem umweltschonender.

Connect Box - Anschlussvielfalt mit verschenktem Potential

Samsung stellt nicht nur Monitore her, sondern unter anderem auch Fernseher. Von dort kennen einige eventuell schon die «Connect Box». Beim Odyssey Ark gibt es dieses Konzept jetzt auch für Displays. Der Bildschirm wird nur mit einem einzigen Kabel zur Box verbunden. Damit sieht alles aufgeräumt aus und nur wenige Kabel sind sichtbar auf der Tischfläche.

Die «Connect Box» ist die Zentrale für alle Anschlüsse. Nebst den kabellosen Standards WLAN und Bluetooth sind folgende Ports vorhanden:

4x HDMI 2.1

1x LAN (RJ-45)

1x Opictal

1x Kopfhörer

1x USB-B

2x USB-A 2.0

Als Videosignal dienen die vier HDMI-Ports. Die meisten Grafikkarten und Notebooks besitzen diesen Anschluss. Häufiger ist jedoch der DisplayPort. Als Beispiel: In meinem PC ist eine Nvidia GeForce GTX 3080-Grafikkarte eingebaut. Diese hat nur einen HDMI-Anschluss, jedoch drei DisplayPort. Um die MultiView-Funktion zu testen (Näheres im nächsten Abschnitt), besorgte ich mir von unserer IT-Abteilung drei DisplayPort-auf-HDMI-Kabel. Zu Hause stellte ich fest, dass Windows die insgesamt vier Quellen erkannt hat (3x DP + 1x HDMI), der Odyssey Ark-Monitor aber nur eine Videoquelle zulässt. Ein Picture-by-Picture-Modus fehlt. Unverständlich - denn der Odyssey G9 von Samsung hat diese Funktion.

Ist eine Quelle gewählt (in diesem Fall PC), sind die restlichen HDMI-Anschlüsse nicht wählbar als zusätzliches Bild. Dies geht nur mit den von Samsung bereitgestellten Apps.

Dafür habt ihr mit dem HDMI-Standard 2.1 einen Vorteil. Wenn ihr eure Xbox Series S/X oder Playstation 5 mit dem Monitor verbindet, wird eine Bildwiederholrate bis zu 120 Hz unterstützt.

Das Spielgeschehen ist nun um einiges flüssiger als bei 60 Hertz. Ihr profitiert insbesondere bei Rennspielen und Multiplayer-Games davon.

Seitlich an der «Connect Box» befinden sich zwei USB-Anschlüsse. Wird an der Rückseite der USB-B-Anschluss mit einer Stromquelle (PC, Notebook) verbunden, sind diese als Hub nutzbar. Eine verkabelte Maus sowie Tastatur wurden schnell erkannt. Probleme gab es bei der Webcam – diese wurde zwar in Samsungs Hauptmenü erkannt, unter Windows jedoch nicht. Eine kabellose Verbindung einer drahtlosen Maus, bzw. Tastatur funktionierte einwandfrei. Damit lassen sich Apps wie Spotify, Netflix oder YouTube komfortabler bedienen, vor allem bei Suchanfragen.

MultiView, Flex Move Screen und weitere, smarte Funktionen

Dank der grossen Betrachtungsfläche von 55 Zoll besteht die Option, auf dem Monitor im Querformat bis zu vier und im Hochformat bis zu drei Bildabschnitte darzustellen. Wie im letzten Abschnitt erwähnt, ist zeitgleiches Betreiben von zwei HDMI-Quellen nicht möglich. Gäbe es dieses Feature, hättet ihr beispielsweise einen zweiten Rechner mit einer Maus/Tastatur-Kombination bedienen können.

Wenn ihr Windows 11 nutzt, liefert euch das Betriebssystem bereits Hilfestellung, um mehrere Fenster geordnet auf der Bildfläche anzuzeigen. Empfehlenswert ist durch seine einfache Nutzbarkeit die Easy-Setting-Box (Download). Erst recht bei der Verwendung von Windows 10 oder früheren Versionen. Mit dieser Software wählt ihr euer gewünschtes Anordnungs-Muster aus, die Bedienung ist simpel und unkompliziert.

Beispiel eines gedrittelten Bildmodus

Samsungs smarter Monitor verfügt über die sogenannte «MultiView»-Funktion. Entweder per Fernbedienung oder wesentlich schneller per «Ark Dial», stellt ihr eure favorisierte Auswahl zusammen. Beispielsweise YouTube, Internet-Browser und PC, auch im Pivot-Modus (Hochformat).

Sieht einzigartig aus, doch sitzt ihr dicht am Bildschirm, ist Genickstarre vorprogrammiert. Zumindest falls ihr länger den oberen Bildausschnitt anseht. Um unseren Nacken zu schonen, hat Samsung den «Flex Move Screen» entwickelt. Wenn ihr dieses Programm angewählt habt, lässt sich die Bildgrösse der einzelnen Abschnitte stufenlos anpassen. Mit den Pfeilen navigiert ihr zur gewünschten Position auf dem Screen. Dadurch ist Arbeiten an diesem Monster-Display deutlich angenehmer. Das Bildformat ist ebenfalls anpassbar – nebst dem Standard von 16:9 sind auch 21:9 und 32:9-Modi verfügbar. Im «MultiView»-Modus vergrössert oder verkleinert ihr den ausgewählten Ausschnitt per Auswahlrad.

Die Hintergrundanimation lässt sich deaktivieren

Der Samsung Odyssey Ark hat viele smarte Funktionen, ähnlich einem SmartTV. Einfach eine WLAN-Verbindung herstellen und euch stehen zahlreiche Apps im Home-Screen zur Verfügung: YouTube, Internetbrowser, Kamera, SamsungTV oder Netflix, um nur einige zu nennen.

Der Picture-In-Picture-Modus ist ein weiteres nettes Feature. In diesem platziert ihr ein kleines Fenster an eine der vier Bildschirm-Ecken.

Cyberpunk 2077 im PC-Modus mit YouTube Picture-in-Picture am rechten oberen Bildschirm

Seid ihr beispielsweise gerade mit einem Rollenspiel beschäftigt und ihr kommt nicht weiter voran, schaltet einfach YouTube im kleinen Fenster ein und lasst euch den Lösungsweg zeigen. Doch bedenke: nur wer ohne Hilfe sein Ziel erreicht, wird ein grösseres Erfolgserlebnis verspüren 😉.

In unbekannten Höhen – der Pivot-Modus

Ein Highlight des Monitors ist die Pivot-Funktion. Bei Standard-Monitoren ist dies gang und gäbe, aber bei Gaming-Display eher selten, noch dazu in diesen Dimensionen. Entsprechend massiv und standsicher sollte der Fuss sein. Dieser ist sehr schwer und robust, passt also. Zudem ist eine einfache und mühelose Umstellung ins Hochformat wünschenswert. Dies ist ebenfalls vorhanden. Zuerst den Monitor am besten mit beiden Händen an der Unterkante (Screen möglichst nicht berühren) nach oben fahren.

Anschliessend den Monitor einmal nach links oder rechts drehen. Hier gilt ebenso: Bildschirm berühren verboten! Und ja, die meisten Spiele unterstützten tatsächlich diesen Modus. Macht euch selbst einen Eindruck.

Ungewöhnlich, nicht wahr? Allerdgins denkt ihr wahrscheinlich so wie ich: welche Games sollte ich in diesem Format spielen? Mir fielen da etwa Strategiespiele ein, nur da spielt die Bilddiagonale nicht wirklich mit. Strategische Games werden per Maus und Tastatur bedient. Ihr sitzt wieder zu nahe am Schreibtisch und automatisch direkt vor dem Bildschirm, alles andere als eine natürliche und gesunde Haltung wird so eingenommen. Spiele die mit Controller genutzt werden, bieten in der Breitbild-Optik einfach mehr Übersicht. Seien es Racing-Games, Sportspiele oder Shooter.

Kaufempfehlung?

Ihr wollt jetzt sicherlich wissen, ob der Samsung Ark Odyssey etwas für euch ist. oder? Die gewaltige Bilddiagonale von 55 Zoll, der extreme Curved-Radius, Bild-in-Bild-Modus und die Horizontal-/Vertikal-Ansicht sind reizvolle Argumente. Trotzdem solltet ihr euch folgende Fragen vor dem Kauf stellen:

  • Bin ich der ultimative Gamer, bzw. die ultimative Gamerin und verbringe jede freie Minute mit Zocken?
  • Habe ich genügend Platz, das Display an die Wand zu montieren oder suche ich extra fürs Gaming einen Tisch mit entsprechender Tiefe?
  • Brauche ich den Monitor hauptsächlich zum Gamen und mich stört es nicht, wenn ich zum angenehmen Arbeiten am Display den Screen verkleinere?
  • Bin ich viel auf YouTube unterwegs und spiele ich viel an einer Konsole?
  • Habe ich das nötige Kleingeld und möchte ich es ausgeben für ein herausragendes Gaming-Erlebnis?

Wenn ihr einen Teil diese Fragen mit «Ja» beantworten könnt, steht einem Kauf nichts im Wege. Ansonsten bieten wir ein breites Line-Up an möglichen Alternativen.

Es wäre äusserst wünschenswert, wenn Samsung gewisse Funktionen nachbessert, etwa den Picture-by-Picture-Modus.

In Punkto Bild und Ton ist der Monitor ein Meilenstein. Die Ausmasse des Displays sind jedoch Fluch und Segen zugleich. Ob euch rund 2350 Franken für ein einzigartiges Gaming-Erlebnis wert sind, müsst ihr für euch bestimmen. Hoffentlich hilft euch dieser Bericht bei der Entscheidung. Habt ihr weitere Fragen, dürft ihr diese gerne als Kommentar stellen und ich werde sie zeitnahe beantworten.

Samsung Odyssey Ark bei uns kaufen

Patrick Lang

Content Marketing Manager

Bereits in jungen Jahren erhielt ich meinen ersten Computer. Bald darauf kam ich mit den ersten PC-Komponenten in Berührung und habe diese zur Leistungssteigerung eingebaut. Dabei half mir meine Leidenschaft für Gaming und Technik, die bis heute ungebrochen ist. Regelmässig informiere ich mich über die neusten Trends in der Computerwelt, sei es für Business, Home-Office oder Multimedia. Dazu gehören auch die neuesten Mobilgeräte und all ihre Gadgets.

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