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So wird dein Blumenstrauss zum Hingucker und bleibt länger frisch

22.03.2023

Ein frischer Blumenstrauss ist zu jeder Jahreszeit ein schöner Blickfang. Egal, ob geschenkt oder selbstgekauft – die duftende Blütenpracht macht Freude. Aber wie schneidet man Blumen richtig an, wie arrangiert und bindet man sie und wie halten sie möglichst lange? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es hier aus erster Hand von einer Floristin.

Nicole ist ausgebildete Floristin und hat mehrere Jahre in ihrem Beruf gearbeitet. Heute ist sie bei uns, der Competec AG, als Senior Product Managerin tätig. Sie ist unter anderem für die schönen Wohnaccessoires und Möbel zuständig, die ihr bei uns im Shop findet. Obwohl sie viel Freude an Ihrem Job hat, schlägt ihr Herz – immer noch – für Pflanzen und Blumen. Für sich selbst, ihre Familie und Freunde, aber auch fürs Team zaubert sie stets schöne Blumenarrangements. Sie ist naturverbunden, kreativ und liebt es aus einzelnen Sachen etwas Schönes zu kreieren.

Auch ich habe Freude an Blumen und würde gerne mein eigenes Blumenarrangement zuhause aufstellen. Leider weiss ich aber nicht so richtig, wie ich mit den zarten Pflänzchen umgehen soll. Darum wollte ich von Nicole wissen, wie man Blumen richtig anschneidet, bindet und schön aufstellt. Und vor allem – wie die Blumen länger überleben. Denn meine Schnittblumen sind nach drei Tagen schon wieder Geschichte.

Falls es euch auch so geht oder ihr einfach mehr über Schnittblumen erfahren wollt – hier kommen meine Fragen und ihre hilfreichen Antworten.

Die Blumen in deinen Blumensträussen passen immer so gut zusammen. Worauf sollte ich achten, wenn ich die Blumen für meinen Strauss wähle?

Grundsätzlich kannst du dich auf deinen Geschmack verlassen und die Blumen wählen, die du schön findest und die dein Herz berühren. In der Floristik jedoch gibt es aber einige Regeln, die wir beachten. Zwei finde ich einfach umsetzbar und sehr nützlich:

  • Narzissen sollte man nicht mit anderen Blumen kombinieren. Sie sondern einen Schleim ab und verstopfen die Poren anderer Schnittblumen, sodass diese rascher verwelken.
  • Für einen Strauss braucht es mindestens drei Blumen. Ab drei Stück kannst du die Blumen so ordnen, dass es schön aussieht. Bei Blumensträussen mit bis zu zehn Blumen ist eine ungerade Anzahl schöner für das Auge. Ab zehn Blumen spielt die Anzahl keine Rolle mehr. Eine Obergrenze an Blumen gibt es nicht, solange du den Strauss noch binden kannst.

Haben Blumen auch Saison? Wann gibt es welche Arten bei der Floristin zu kaufen?

Rein theoretisch findet man das ganze Jahr über irgendwo die Blume, die man sucht. Rosen oder Chrysanthemen zum Beispiel werden immer verkauft. Exotische Blumen kann man auch immer kaufen, denn sie kommen mehrheitlich aus Südamerika und wachsen dort das ganze Jahr. In der Schweiz züchten wir wenig exotische Blumen. Ansonsten sind auch Floristen, wie andere Händler, bei den Verkaufsvorbereitungen der Saison voraus. Bevor es etwas auf dem Feld gibt, wird es schon verkauft. Sonst ist man zu spät. Beliebte Blumenarten, die auch in der Schweiz wachsen sind Tulpen, Sonnenblumen oder Dahlien. Tulpen beispielsweise werden für den Frühling eingeplant, wobei der Verkauf kurz vor Weihnachten beginnt. Sonnenblumen findet man vor allem im Sommer. Die typischen Herbstblumen, Dahlien, gibt es ab Spätsommer.

Wie sieht es mit Düften aus? Achtest du darauf, wenn du einen Strauss zusammenstellst? Gibt es Blumen, die stinken?

Ich persönlich achte nicht auf Düfte, wenn ich meinen Strauss zusammenstelle. Die Duftrichtung ist meiner Meinung nach Geschmackssache. Für mich persönlich gibt es eine Blume, die ich meide: die Lilie Stargazer. Der Duft ist mir zu penetrant und ich bekomme Kopfschmerzen davon. Aber das sollte man am besten selbst ausprobieren. Es riechen nicht alle Blumen gleich intensiv. Freilandrosen zum Beispiel riechen tendenziell stärker als Zuchtrosen.

Ich habe mal gehört, dass man Blumen zuhause nochmals anschneiden soll. – Aber wie und weshalb?

Ja, das ist richtig. Am besten schneidest du die Blumen nach dem Kauf nochmals an. Für das Anschneiden zuhause verwendest du im Idealfall ein scharfes Messer mit einer glatten Klinge. Eine Schere kann die Stiele eindrücken.

Nach dem Anschneiden dauert es circa 15 Minuten, bis sich die Stielporen wieder schliessen. Sind die Poren verschlossen, bevor du die Blumen ins Wasser stellst, nehmen sie weniger Wasser auf und welken schneller. In der Regel schneidet man die Blumen schräg an. So ist die Schnittfläche grösser und sie nehmen mehr Wasser auf.

Schräges Anschneiden einer Rose.

Schräg angeschnittene Rosen.

Du sagst "in der Regel". Gibt es denn Ausnahmen?

Ja, die gibt es. Tulpen, Narzissen und Amaryllis sollten gerade angeschnitten werden. Tulpen nehmen generell viel Wasser auf, mit einer schrägen Schnittfläche, wäre es zu viel Wasser. Narzissen sondern bei einer geraden Schnittfläche weniger Schleim ab. Und Amaryllis ist eine Hohlpflanze. Wenn man sie anschneidet, rollt sich der Stiel nach oben. Deshalb wird sie gerade angeschnitten und am unteren Stielende zusammengebunden.

Gerades Anschneiden einer Tulpe.

Gerade angeschnittene Tulpen.

Und wie bindet man die Blumen, dass es einen schönen Strauss gibt?

Man arbeitet grundsätzlich mit der Spiraltechnik. So ist der Strauss oben voluminös, in der Mitte schmaler und unten wieder breiter. Durch die schmalere Bindestelle fällt der Strauss schön und man kann die Blumen besser anordnen. Ich zeige euch gerne, wie das geht.

Passend zum Frühling, werde ich einen Strauss aus Heidenkraut und Tulpen binden. Diese zwei Pflanzen sehen zusammen sehr schön aus.

Heidenkraut und Tulpen bereit für das Binden.

Bevor du mit deinem Arrangement beginnst, entferne zuerst die Blätter vom unteren Teil der Blumenstiele. Es sollten später in der Vase keine Blätter im Wasser schwimmen, denn sie bringen das Wasser schneller zum Faulen.

Suche nun eine Blume aus, mit der du deinen Strauss beginnen möchtest. Diese hältst du dann schräg in der Hand. Wenn du auch Schnittgrün ausgewählt hast, halte dieses parallel zur Blume.

Eine Tulpe und ein Stück Heidenkraut zum Start.

Lege nun Blume auf Blume in die Hand. Dabei zeigt die neue Blume schräg in die gleiche Richtung der ersten Blume. Das gibt mit der Zeit die Form einer Spirale. Dazwischen kannst du immer mal wieder ein Schnittgrün zur Blume legen. Hier noch ein hilfreicher Tipp: Halte deine Hand an der Tischkante, da der Strauss oben und unten voluminöser ist als in der Mitte. So ist das Binden einfacher. Schaue zwischendurch, wie der "Kopf" deines Strausses aussieht. Wenn hier etwas ungleichmässig ist, kannst du die einzelnen Stücke noch zurechtzupfen.

Blumenbinden mit der Spiraltechnik.

Wenn du alle Blumen im Strauss platziert hast, kannst du ihn in der Mitte zusammenbinden. Dafür verwendest du idealerweise Bindebast. Dieses ist speziell zum Abbinden von Blumensträussen gemacht und schneidet die Stiele nicht ein. Bindebast kannst du in Supermärkten, bei Floristen oder in Baumärkten kaufen. Führe das Band mindestens drei Mal um den Stiel – wenn dein Strauss gross ist, gerne auch mehrmals. Binde dein Arrangement zum Schluss mit einem Knoten zusammen.

Abbinden des Blumenstrausses mit Bindebast.

Et voilà – fertig ist der gelbe Tulpenstrauss. Stelle deine Blumen nun in eine Vase mit lauwarmem und sauberem Wasser. Achte darauf, die Vase nach jedem Gebrauch gut auszuwaschen. Wenn vorher Blumen lange drin waren, kann es sein, dass in der Vase Bakterienrückstände vom verfärbten Wasser zurückbleiben.

Fertiger Blumenstrauss in einer Vase.

Nicht alle Blumen brauchen gleich viel Wasser. Rosen zum Beispiel brauchen viel. Tulpen hingegen verhältnismässig wenig. Sie wachsen in der Vase noch leicht weiter. Je mehr Wasser sie haben, desto mehr nehmen sie auf und desto schneller wachsen sie. Wenn sie zu hoch werden, lassen sie den Kopf hängen. Am besten ist es, wenn zwei bis drei Zentimeter des Stiels im Wasser sind. Dann kannst du täglich schauen, ob noch genug Wasser drin ist und wenn nötig nachgiessen.

Wow, das sieht schön aus. Wie pflege ich dann die Schnittblumen, damit sie möglichst lange frisch bleiben?

Tägliches Wasserwechseln und alle zwei Tage Anschneiden wären ideal. Achte dabei darauf, dass im Wasser keine Blätter sind. Sonst fängt das Wasser an zu faulen, die Stielporen verschliessen sich und die Blume kann nicht mehr genügend Wasser aufnehmen. So fängt sie früher an zu verblühen. Blumen mögen weder starke Hitze noch direkte Sonneneinstrahlung. Vor allem im Winter, wenn zu stark geheizt wird, gehen sie schneller auf und verwelken folglich auch eher. Um dem Entgegenzuwirken, kannst du die Blumen an einen kühleren Ort in deiner Wohnung stellen – möglichst weit weg von der Heizung.

Was ist eigentlich in der kleinen Tüte, die man beim Blumenkauf erhält?

In der kleinen Tüte befindet sich eine Nährlösung für Blumen. Diese liefert Nahrung und verhindert das Bilden von Fäulnisbakterien und Pilzen. Diese beschleunigen den Alterungsprozess der Blumen. Die Nährlösung braucht es aber nicht zwingend, wenn du das Wasser täglich wechselst.

Hast du uns noch einen Tipp zum Schluss?

Wie gesagt, Blumen haben nicht gerne zu heiss. Sie mögen es aber auch nicht kalt. Beim Transportieren im Winter solltest du sie unbedingt in Papier und nicht in Cellophan wickeln. Achte dabei, dass auch der Stil geschützt ist. Ansonsten können sie draussen einen Schock erleiden und verwelken dann drinnen schneller.

Ich bin überzeugt – mit diesen Ratschlägen sollte ein schöner Blumenstrauss gelingen und lange halten. Wem das Arrangieren und Pflegen von Schnittblumen zu viel Aufwand ist: Trockenblumen bieten sich als schöne Alternative an.

Hier findest du schöne Vasen für deine Blumen

    Medina Osmic

    Content Marketing Manager

    Ästhetik, Design und neue Trends machen mich einfach glücklich. Ich sehe mir schöne Dinge nicht nur an, sondern schreibe auch gerne darüber. In meinen Beiträgen teile ich mit euch Wohninspirationen, schreibe über Einrichtungstrends und stelle schöne Wohnaccessoires vor.

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