Babys Pucken - ja oder nein?
Seit Jahrhunderten ist das Pucken von Babys eine Wickeltechnik, die in verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt angewendet wird. Dabei wird eine Decke oder ein Tuch eng um das Baby gewickelt. Lest hier, welche Vor- und Nachteile das Pucken haben kann und warum diese Technik euer Kleines beruhigt.
Was ist Pucken?
Beim Pucken wird das Baby von den Schultern bis zu den Füssen mit einer Decke oder einem speziellen Pucktuch eingewickelt. Dabei sollen die Arme eng am Körper anliegen, so dass sich das Kind noch bewegen, sich aber nicht aus dem Tuch befreien kann. Wickelt euer Kind deshalb nicht allzu stramm ein.
Der Sinn des Puckens besteht darin, dass der sogenannte Moro-Reflex, auch Klammergriff oder Schreckreflex genannt, unterbunden wird. Viele Säuglinge neigen in den ersten Monaten dazu, reflexartig mit Armen und Beinen zusammenzuzucken. Dadurch schlafen die Kleinen sehr unruhig und werden plötzlich und unabsichtlich aus dem Schlaf gerissen. Nach dem dritten, vierten Monat lässt der Moro-Reflex von allein nach. Vielen Babys gibt die Wickeltechnik, ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, ähnlich dem vertrauten Gefühl im Mutterleib. Dadurch können die Kleinen länger und ungestörter schlafen, ohne dass die unwillkürlichen Reflexe sie aufwecken.
Wann wird gepuckt?
Ab Geburt bis zum dritten/vierten Monat darf gepuckt werden, danach sollte der Moro-Reflex verschwunden sein. Das Pucken sollte nur während dem Schlafen angewendet werden. Sobald das Kleine munter ist, müsst ihr es wieder auswickeln.
Wie richtig Pucken?
Für das Pucken benötigt ihr ein quadratisches Tuch aus Baumwolle, zum Beispiel ein Mulltuch, in der Grösse 120x120 cm. Achtet darauf, dass es nicht zu gross ist, damit ihr nicht mehrmals euer Kind umwickelt und es zu warm bekommt. Ist das Tuch zu klein, dann strampelt sich das Baby leicht frei. Am besten lasst ihr euch von einer erfahrenen Hebamme die richtige Puck-Technik zeigen. Mit etwas Übung beherrscht ihr im Nu die wenigen Handgriffe.
- Das Tuch mit einer Spitze nach oben hinlegen und diese nach unten einklappen, damit eine Dreiecksform entsteht. Das Baby in die Mitte legen, so dass sich seine Schultern unter der Kante befinden und das Köpfchen oberhalb des Tuchs.
2. Den rechten Arm des Babys an seinen Körper legen. Nun dieselbe Seite des Tuchs über den Oberkörper ziehen, das Kind leicht zur Seite rollen und das Tuch unter seinem Rücken feststecken.
3. Die untere Spitze des Tuchs nach oben über die Füsse ihres Babys umschlagen und unter dem Kinn in die obere Seite des Pucktuchs feststecken.
4. Zum Schluss den linken Arm an den Körper legen und dann die letzte Ecke über die Brust ziehen. Das Tuch unter dem Rücken des Babys feststecken und fertig.
Ihr könnt auch ein spezielles Pucktuch oder einen Pucksack verwenden. Pucksäcke haben den Vorteil, dass sie bereits die richtige Form haben. Arme und Schultern werden in der Bewegung eingeschränkt, mit den Beinchen kann das Baby aber weiterhin strampeln.
Auf was muss man beim Pucken achten?
- Legt ein gepucktes Baby immer auf den Rücken.
- Spätestens ab dem vierten Monat sollte auf das Pucken verzichtet werden.
- Wickelt das Baby nicht zu eng ein, es soll sich bewegen, aber die Arme nicht befreien können.
- Auch an den Hüften sollte das Tuch nicht zu eng sitzen, damit diese nicht beeinträchtigt werden.
- Keine zu dicke, warme Decke verwenden, damit das Kleine keinem Hitzestau ausgesetzt wird, verwendet atmungsaktive Materialien.
- Achtet auf die Signale eures Babys und lockert das Pucken, falls es unzufrieden ist.
Wann darf ein Säugling nicht gepuckt werden?
Es gibt einige medizinische Gründe, bei denen auf das Pucken unbedingt verzichtet werden sollte:
- Hat das Kind Fieber, dann kann eine Überhitzung drohen, deshalb darf auf keinen Fall gepuckt werden. Achtet besonders nach Impfungen, bei Erkältungen oder anderen Erkrankungen darauf.
Hat das Kleine Husten, dann wirken die Bewegungen der Arme unterstützend beim Abhusten.
Besteht eine diagnostizierte Hüftdysplasie, dann verzichtet auf die klassische Wickeltechnik, denn dabei werden die Beinchen in der Streckstellung umwickelt.
Dreht sich das Baby selbständig auf die Seite oder den Bauch, dann wird vom Pucken abgeraten. Sind die Arme am Körper fixiert, dann kann sich das Kind nicht mehr selbst aus der Lage befreien.
Pro und Contra
In der modernen Medizin und Erziehungswissenschaft ist man geteilter Meinung, ob das Pucken eine gute Praxis ist oder nicht. Hier einige Argumente dafür als auch dagegen:
Pro:
- Das Baby wird durch das Pucken beruhigt, fühlt sich sicher, geborgen und kann leichter schlafen.
- Einige Studien belegen, dass Säuglinge länger schlafen und das Schlafmuster verbessert wird.
- Der Moro-Reflex wird reduziert, dadurch ist es weniger wahrscheinlich, dass sich das Baby selbst aufweckt.
Contra:
- Die Bewegungsfreiheit wird durch das Pucken eingeschränkt. Einige Experten glauben, dass dadurch die Entwicklung der Muskeln und Gelenke beeinträchtigt werden.
- Wird das Baby zu eng und zu warm gepuckt, dann kann dies zur Überhitzung und zu einem Hitzestau führen. Das kann ein Risiko für den plötzlichen Kindstod (SIDS) darstellen.
Im Allgemeinen ist das Pucken auch nicht für jedes Baby geeignet, einige mögen es und andere überhaupt nicht. Achtet auf die Bedürfnisse und Vorlieben eures Kindes, bevor ihr die Wickeltechnik anwendet. Im Zweifelsfall sprecht vorab mit einem Kinderarzt oder einer qualifizierten Fachkraft, um die beste Entscheidung für euer Baby zu treffen.
Pucktücher und Pucksäcke kaufen
Content Marketing Manager Spielwaren & Baby
Miriam aus dem Hause Hufflepuff liebt das Meer oder zaubert sich im Winter gerne auf die Skipiste. Zwischen Katzenstreicheln und Kinoabenden findet sie immer Zeit für ein neues LEGO Bauprojekt.
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