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High Five und Fist Bump: Wie die Grussrituale, die Welt eroberten

High Five und Fist Bump: Wie die Grussrituale die Welt eroberten

30.10.2023

Ein Virus zwingt die Welt plötzlich zur Neuerfindung der Begrüssung. Körperkontakt war fast gänzlich tabu, also musste ein herzlicher Willkommensgruss ohne Küsschen und Handschlag gefunden werden. «Fist Bump» und «High Five» haben sich deshalb vermehrt in unseren Alltag geschlichen. Doch woher kommen die beiden markanten, legeren Grussrituale eigentlich?

Bevor uns die Pandemie getroffen hat war der Fall klar:
Sehen wir jemanden im Büro, im Fitness, im Ausgang, am Familienfest Elternabend gab's zweierlei Begrüssungsarten: Küsschen links und rechts oder der ganz normalen Handschlag, also das "sich die Hand geben". Mit der steigenden Virenlast musste sich die Menschheit plötzlich auch Gedanken über das Begrüssungsritual machen. Wie soll man Freunden und Kollegen ohne grossen Körperkontakt, aber trotzdem herzlich und höflich «HalloV sagen? Da war doch was...
Genau das «High Five» und der «Fist Bump».

High Five und Fist Bump: Die Geschichte der coolsten Grussformen


Sie sind längst zu Ikonen des 21. Jahrhunderts geworden und haben sich von Sportplätzen bis ins Büro ausgebreitet. Doch woher kommen die beiden Begrüssungsformen eigentlich?
Zur Geschichte des High Fives gibt es einige Erklärungen.

Die gängigste Legende besagt, dass die Geburt dieses "Handknalls" in einem Baseballspiel der Los Angeles Dodgers stattfand. Während eines Spiels gegen die Houston Astros, schlug Dusty Baker am 2. Oktober 1977 einen Home Run und erzielte damit seinen 30. Saisontreffer. Als er die Home Plate erreichte, streckte ihm sein Teamkollege Glenn Burke jubelnd die Hand entgegen. Ohne nachzudenken, klatschte Baker ihm mit voller Wucht die Hand ab – der erste dokumentierte High Five der Geschichte war geboren!

Die Evolution des High Five


Nach diesem historischen Moment begann sich der High Five wie ein Lauffeuer zu verbreiten. Bald war er nicht mehr nur im Baseball präsent, sondern auch in anderen Sportarten und im Alltag. Selbst Präsidenten und Prominente machten mit.


Wusstet ihr, dass es verschiedene Arten von High Fives gibt?

  • Der klassische High Five: Handflächen treffen aufeinander, ein lautes Klatschen ertönt.
  • Der Low Five: Genau das Gleiche, nur tiefer. Perfekt für Menschen mit kurzen Armen oder schlechtem Timing.
  • Der Air Five: Wenn euch jemand zu weit entfernt ist oder das Gegenüber ziemlich krank aussieht. Dan könnt ihr einfach in die Luft klatschen. Es ist wie ein unsichtbarer High Five.

High Five im Sport

Wie wichtig das Abklatschen für die Athleten ist, wird sogar durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Psychologen der Universität Berkeley haben nachgewiesen, dass Teams, die regelmässig High Fives austauschen, tendenziell erfolgreicher sind. Daher ist es also nicht verwunderlich, dass im Basketball und in vielen anderen Sportarten das Spiel häufig mit einer Abklatsch-Routine beginnt.

Berührungen während dem Match ist ausserdem ein Zeichen von Vertrauen. Wenn sich ein Team also häufig abklatscht, dann zeugt das von grossem Vertrauen und einer guten Kooperation.


Fist Bump: Die Faust der Solidarität


Dieser Gruss, als "Knöchel- oder Faustkontakt" bekannt, hat eine kürzere Geschichte, aber er ist genauso cool. Seine Wurzeln reichen bis in die 1960er Jahre zurück, als er in der afroamerikanischen Gemeinschaft als Ausdruck von Solidarität und Brüderlichkeit entstand.Populär wurde er durch Sportgrössen und in den 80er Jahren auch durch Hip-Hop Künstler, die sich in ihren Musikvideos und an ihren Auftritten mit einem Fist Bump begrüssten.
Vielen dürfte der "Faustgruss" auch aus der TV Serie "The Office" bekannt sein.

Seinen endgültigen Siegeszug erlebte der "Faustgruss", genauso wie das "High Five" nach der  Coronazeit: Händeschütteln und Umarmungen waren noch nicht wieder salonfähig, das Kopfnicken und gewöhnliche «Hallo sagen» ohne Körperkontakt war vielen etwas verleidet. Als alternative Begrüssungsmethode hat sich bei deshalb der «Fist Bump» eingeschlichen. Am Anfang ohne, etwas später dann in der normalen Form mit Berührung.


Umarmungen und der Handschlag waren eine Zeit lang fast gänzlich verschwunden. Mittlerweile hat sich das wieder geändert und die traditionelle Begrüssung hat wieder Einzug gehalten. So ganz verschwunden ist das lockere Begrüssen mit der hochgehaltenen Hand oder der Faust allerdings nicht. Ich kenne nämlich einige, die sich damit wohler fühlen, als mit dem etwas steifen und sachlichen Handschlag.
Er ist zu einem Zeichen der positiven Interaktion und der Verbundenheit geworden und hat sich vom Symbol zu einer universellen Geste entwickelt.

Diese unkomplizierte Begrüssungsform sieht man bis heute noch im täglichen Umgang miteinander, egal ob zum «Hallo» oder zum «Tschüss» sagen. Ein willkommene Abwechslung zum lästigen Händeschütteln.



Kathrin Buholzer

Redaktorin, Bloggerin, zuständig für Familienthemen

Eltern-Bloggerin I Mom von 2 Teenie-Girls I Open Air Fan I Bernerin I Rollerskaterin I Testet sehr gerne Wellnesshotels, Haushalts- und Kosmetikgeräte

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