Brack Logo

Spitzbuben, Mailänderli, Zimtsterne und Co. - Warum backen wir in der Weihnachtszeit immer wie die Weltmeister?

30.11.2023

«No es paar Güezi schnouse» wie wir im Berndeutschen sagen - das gehört zur Weihnachtszeit wie der Adventskranz, die Lichterketten, Kerzen und der Kalender mit den 24 Türchen. Aber warum backen in der Adventszeit eigentlich alle wie die Wilden so viele Guetzli?

Kurz vor dem 1. Advent ist es wieder so weit. Wer seine Social-Media-Apps und Statusmeldungen checkt, sieht es sofort: Es ist wieder Guetzli-Backsaison. Stolz werden die Fotos mit Mailänderli, Spitzbuben, Zimtsternen und Co. gepostet. Überall werden aus den Tiefen der Schränke und von vollgestopften Kellerregalen, die Dosen und Ausstechformen hervorgeholt. Sogar Menschen, die sonst nie eine Schüssel anfassen, verwandeln sich für ein paar Tage im Jahr in leidenschaftliche Backkünstler.

Aber warum in aller Welt backen wir eigentlich alle in der Weihnachtszeit plötzlich wie die Weltmeister?

backen_AdobeStock_15844144.jpg

Die süsse Tradition hinter den Guetzli: Ein Blick in die Geschichte

Güetzi, Guetzli, Chröömi, Gutzi, Chräpfli - je nachdem in welchem Teil der Schweiz man wohnt, werden die süssen Naschereien ein bisschen anders genannt. Die Tradition des Backens ist aber überall gleich. Obwohl es keine eindeutige Antwort gibt, warum wir in der Weihnachtszeit alle zu Backkünstlern werden, gibt es verschiedene Geschichten, zu diesem süssen Brauchtum.



Guetzli als Arme-Leute-Essen

Im Mittelalter, einer Zeit der Entbehrungen, waren die Wintermonate besonders herausfordernd. Mit begrenzten Vorräten mussten die Menschen kreativ sein, um über die kalte Jahreszeit zu kommen. Kekse und Plätzchen, mit ihrer langen Haltbarkeit und dem hohen Fettgehalt, erwiesen sich als ideales Winteressen.



Guetzli als Gaben an die Armen

Eine andere Geschichte führt uns ebenfalls ins Mittelalter, in eine Zeit, in der Zucker und Gewürze kostbar waren. In wohlhabenden Klöstern wurde jedes Jahr zur Weihnachtszeit an die Geburt Jesu gedacht, und köstliche Guetzli wurden gebacken. Diese Leckereien waren etwas Besonderes, und Mönche verteilten sie grosszügig an die Armen, um Freude zu schenken.



Guetzli als Opfertiere für Geister

Noch weiter zurück, in die Zeit vor Christi Geburt, führt uns eine Geschichte zu den Germanen. Die Wintersonnenwende, die längste Nacht des Jahres, wurde von den Menschen damals mit Sorge und Angst begleitet. Um ihre Tiere vor Geistern zu schützen, formten sie Teigtiere und opferten sie symbolisch.





Die christliche Geschichte unserer Weihnachtsguetzli



Weihnachtsengel_AdobeStock_227942213.jpg



Einen möglichen Ursprung könnte das Weihnachtsgebäck in religiösen Ritualen haben. Das gesegnete Brot, das am Ende jeder Messe verteilt wird, könnte über die Jahre weiter veredelt worden sein. Mönche und Nonnen in Klöstern verzierten es zu Weihnachten weiter, und so entstand die Tradition der festlich dekorierten Güetzi.

Welche Geschichte stimmt denn jetzt eigentlich?

Definitiv beantworten lässt sich diese Frage leider nicht. In allen Geschichten über die Entstehung der Weihnachtsguetzli steckt wohl ein bisschen Wahrheit. Dass wir alle in der Adventszeit plötzlich in der Küche stehen, hat sicherlich auch damit zu tun, dass uns gemeinsames Backen und Naschen als Familie und Freunde näher zusammenbringt. Für viele ist es auch eine Art Therapie und wirkt wie eine kleine Auszeit. Das Rühren, Kneten, Ausstechen und Verzieren von Guetzli ist also eine willkommene Abwechslung im eher hektischen Weihnachtsalltag.

Welche Guetzli-Sorten gehören in die Weihnachtsdose?

Auch diese wichtige Frage lässt sich pauschal nicht eindeutig beantworten. Das zeigt auch meine kleine Umfrage bei unseren BRACK.CH-Mitarbeitenden.



Platz 1: Spitzbuebe

Platz 2:  Vanillekipferl

Platz 3: Mailänderli

Platz 4: Zimtsterne



Egal für welches Rezept ihr euch entscheidet, ob ihr den Teig selbst macht oder im Laden kauft, ob ihr nur eine Sorte macht oder 17 verschiedene: Dieser Weihnachtsbrauch macht definitiv Spass, und auch die Kleinen können schon mithelfen.



Guetzleh_AdobeStock_28422194.jpg

Und die "angemampften" Pfunde, können wir ja dann alle im Januar wieder loswerden... ;-)







Kathrin Buholzer

Redaktorin, Bloggerin, zuständig für Familienthemen

Eltern-Bloggerin I Mom von 2 Teenie-Girls I Open Air Fan I Bernerin I Rollerskaterin I Testet sehr gerne Wellnesshotels, Haushalts- und Kosmetikgeräte

Alle Beiträge der Autorin anzeigenicon/arrowRight
,

Achtung, fertig: guetzle

    FacebookLinkedinRedditXWhatsapp

    Kommentare (0)

    Bitte melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen.