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Surface Laptop Studio 2 im Test – mit Abstand das Stärkste

09.11.2023

Schon seit Erscheinung der Serie verkauft Microsoft das Surface Laptop Studio als das «ultimative Kraftpaket für Produktivität». Die Leistungsdaten sprechen für sich. Wie schon sein Vorgänger ist das Laptop Studio 2 der mit Abstand stärkste Rechner der Surface-Serie. Wie viel mehr Leistung dürft Ihr erwarten? Was ist sonst noch speziell am Microsoft-Flaggschiff und was hat sich beim Nachfolger geändert? Wir haben ihm auf den Zahn gefühlt.

Gute zwei Jahre ist es her, als Microsoft mit dem Surface Laptop Studio das neue Flaggschiff der Surface-Modellreihe vorgestellt hat. Es kombinierte die Mobilität und Performance des Surface Book mit dem flexiblen «Ezel»-Scharnier des All-in-One-Rechners Surface Studio. Das entpuppte sich als Erfolgsmodell. Seine Hardware ist inzwischen etwas in die Jahre gekommen. Darum sollte es diesen Herbst einen würdigen Nachfolger erhalten: Das Surface Laptop Studio 2. Werfen wir einen Blick darauf.

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Wie schon der Vorgänger verbindet das Surface Laptop Studio 2 die Mobilität des Surface Book mit dem «Ezel»-Scharnier des Surface Studio

Entdeckt im Unboxing-Video, das unsere Lernenden für euch gemacht haben, den Lieferumfang und die wichtigsten Features:



Lieferumfang und erster Eindruck

Mit etwas Mühe befreie ich Microsofts neuesten Performance-Boliden aus seinem passgenauen Karton-Gefängnis. Wie Ihr im Video gerade gesehen habt, beschränkt sich Microsoft beim Lieferumfang aufs Nötigste: Laptop, Netzteil und Netzkabel. Ein Leichtgewicht ist es nicht: 2 kg bringt es auf die Waage – 200 g mehr als sein Vorgänger, was wohl an der stärkeren Grafiklösung liegt. Damit gehört es unter den 14-Zoll-Laptops eher zu den schwereren Modellen. Andererseits muss man auch sagen: 14-Zoll-Laptops mit dedizierter Grafikkarte gibt es nur sehr wenige. Darum hinkt der Vergleich mit anderen Laptops in dieser Grössenklasse ein wenig.

Ein robustes, wertiges Aluminiumgehäuse mit subtil abgerundeten Kanten, ohne sichtbare Nähte und Übergänge – an der Verarbeitung hat man nicht gespart. Selbst bei den filigransten Elementen wie den Anschlüssen oder den seitlichen Kühlrippen gibt es keinerlei Makel. Ein Premium-Gerät durch und durch.

Die technischen Daten im Überblick

Das Surface Laptop Studio 2 gibt es in diesen Spezifikationen:

ProzessorIntel Core i7-13700H oder i7-13800H (Business-Versionen)
Arbeitsspeicher16 bis 64 GB LPDDR5x-RAM
Grafik
  • Dediziert: NVIDIA GeForce RTX 4050, RTX 4060, NVIDIA RTX 2000 Ada
  • Integriert (Prozessorgrafik: Intel Iris Xe)
Display14.4 Zoll «PixelSense Flow»-Touchdisplay, 2400 x 1600 px Auflösung, bis zu 120 Hz Aktualisierungsrate, DisplayHDR 400 und Dolby Vision IQ
Anschlüsse
  • 2x USB-C mit Thunderbolt 4 / USB 4 (40 Gbps Übertragungsrate, DisplayPort-Alt-Modus, Power Delivery)
  • 1x USB-A (USB 3.0 bzw. 3.2 Gen. 1 mit 5 Gbps Übertragungsrate)
  • microSDXC-Kartenleser
  • Kopfhöreranschluss
  • Surface-Connect-Anschluss (Stromversorgung & Docks)
Wireless802.11ax WLAN (Wi-Fi 6) und Bluetooth 5.3
WebcamFull-HD-Webcam mit weitem Blickfeld und IR-Sensoren für Gesichtserkennungs-Login
BetriebssystemWindows 11 Home oder Windows 11 Pro (Business-Versionen)

Wie Ihr seht, gibt es bei den Business-Versionen (die sich an Geschäftsnutzer richten) und den Consumer-Versionen (für Privatanwender) ein paar Unterschiede – nicht nur was das Betriebssystem betrifft, sondern auch bei der Hardware. Die Variante mit 2 TB SSD-Speicher ist der Business-Version vorbehalten. Auch erhält die Business-Version einen leicht schnelleren Prozessor.

Wir haben das Consumer-Modell in der Maximal-Konfiguration getestet. Im Detail:

  • Intel Core i7-13700H Prozessor
  • 64 GB Arbeitsspeicher
  • 1 TB SSD
  • NVIDIA GeForce RTX 4060

Neuerungen zum Vorgänger

Äusserlich ist das Surface Laptop Studio 2 fast identisch zum Vorgänger. Die meisten Neuerungen sind unter der Haube: Beim Prozessor ist es von der 11. auf die 13. Intel-Core-Generation gesprungen, bei der Grafikkare von der RTX 3000er- auf die RTX 4000er-Serie. Ausserdem verwendet es LPDDR5x-Arbeitsspeicher, rund doppelt so schnell ist wie der LPDDR4x des Vorgängers. Zusammengefasst: Bei der Leistung dürfte es, zumindest den Spezifikationen nach, einen beachtlichen Satz nach vorne gemacht haben. Ob sich das auch bewahrheitet, schauen wir uns natürlich noch genauer an.

Der Prozessor hat neu eine NPU (neural processing unit), die KI-Anwendungen beschleunigt. Das ermöglicht, zusammen mit der Weitwinkel-Kamera ein paar neue Kamera-Effekte wie Auto-Framing (welches den Benutzer in den Mittelpunkt rückt), präzisere Hintergrund-Unschärfe und «Eye Contact», eine Art Filter, der den Eindruck erweckt, als würde man direkt in die Kamera und damit die Augen des Gesprächspartners blicken.

An der Displayauflösung hat sich nichts geändert. Der Bildschirm hat aber eine höhere Spitzenhelligkeit und unterstützt Dolby Vision IQ für lebendigere Farben bei HDR-Inhalten.

Schnittstellen: besser denn je

Ein Manko, das mich beim Vorgänger gestört hat und jetzt behoben wurde: Zu den beiden Thunderbolt 4 USB-C-Anschlüssen gesellt sich neu auch ein normaler USB-A-Anschluss.

Ebenfalls hinzugekommen ist ein MicroSD-Speicherkartenleser. Auch bei den drahtlosen Schnittstellen gibt es ein paar Verbesserungen: Das Surface Laptop Studio 2 unterstützt neu Bluetooth 5.3 und Wi-Fi 6E. Das ist eine Erweiterung von Wi-Fi 6, die auch auf dem 6-GHz-Band funkt. Das zusätzliche Frequenzband hilft an Orten mit vielen WLAN-Netzwerken.

Das Anwendererlebnis: Verwandlungskünstler mit erstklassigem Display

Microsoft versteht was von Displays. Das zeigt sich auch beim Surface Laptop Studio 2. Die Auflösung von 2400 x 1600 Pixel sorgt für guten Detailreichtum. Während die meisten Laptop-Displays noch mit 60 Bildern pro Sekunde vor sich hinflackern, sind es hier 120. Das macht nicht nur bewegte Inhalte flüssiger, es verbessert auch die Reaktionsgeschwindigkeit der ohnehin schon sehr präzisen Touch-Funktion. Das «Ezel»-Scharnier, bei dem der Drehpunkt mittig an der Displayrückseite ist, macht das Surface Laptop Studio 2 zum Verwandlungskünstler, der sich der Anwendung anpassen lässt:

Für alltägliche Office- und Web-Aufgaben ist der klassische Laptop-Modus am besten. Die Tastatur ist leise und die Auslösepunkte gut spürbar. Das Touchpad ist angenehm gross und reagiert präzise.

Für den «Stage-Modus» halte ich das Display am oberen Rand fest und ziehe es einfach etwas nach vorne. Das macht die Bedienung des Touchdisplays per Fingerdruck angenehmer. Für die Stift-Bedienung ist mir die Position aber etwas zu ungenau. Aber dafür gibt es ja den…

…Tablet-Modus. Die Hand kann dabei problemlos auf dem Display ruhen. Der aktive Eingabestift mit Palm Rejection verhindert dabei Fehleingaben durch den Handballen.

Der Surface Pen Eingabestift ist fast Pflicht, um die Möglichkeiten der Touch-Funktion auszuschöpfen. Leider ist er nicht im Standard-Lieferumfang enthalten. Er reagiert sehr präzise und praktisch ohne Verzögerung, was ich bei der Bildbearbeitung in Photoshop sehr schätze. Ausserdem ist er auch gut in die Office-Palette (Microsoft 365) integriert. Dort hilft er zum Beispiel bei schnellen Skizzen und handschriftlichen Notizen in OneNote. Bei PowerPoint-Präsentationen fungiert als Presenter und erlaubt per Druck auf die Stiftkappe das Wechseln zur nächsten Folie.

Grosse Sprünge bei der Leistung

Die Leistung ist beachtlich. Das zeigten auch unsere Praxis- und Benchmark-Tests. Bildbearbeitung, Video-Editing und sogar neue Games – alles kein Problem für dieses Kraftpaket. Und das sogar, wenn man den Rechner bei den eher für Energieeffizienz und leise Geräuschkulisse optimierten Voreinstellungen lässt. Stichwort Energieeinstellungen: Die machen einen riesigen Unterschied, wie sich in unseren Benchmark-Tests zeigte:

In unseren synthetischen Tests verwendeten wir Cinebench R23 und PCMark 10. Cinebench rendert ein Objekt unter Einbezug eines (Single Core) oder aller Prozessorkerne (Multi Core), ohne die Grafikkarte einzubeziehen. PCMark simuliert eine Reihe alltäglicher Büroanwendungen wie Tabellenkalkulation, Videokonferenzen, aber auch Bild- und Videobearbeitung.

Werksvoreinstellungen: flüsterleise bei guter Grund-Performance

Zunächst ein Cinebench-Durchlauf mit der Energieeinstellung «Empfohlen»: Im Single-Core-Test holt unser Testgerät eine respektable Punktzahl von 1'164 Punkten und kann sogar i9-Prozessoren der neunten Generation aus dem Rennen werfen. Aber vor allem bei Multi-Core-Aufgaben kann der Prozessor seine Stärken ausspielen. So schafft der 14-Kerner selbst bei sparsamen Energieeinstellungen respektable 9'180 Punkte. Im PCMark-Test holt sich der Rechner 5'517 Punkte (beim Vorgänger waren es 4'928 Punkte). Der Rechner bleibt bei beiden Tests flüsterleise.

Die Prozessortaktraten und Temperaturen bleiben dabei wie festgenagelt, aber weit unterhalb ihres Maximums. Der i7-13700H könnte seine Performance-Kerne auf bis zu 5 GHz boosten – wenn auch nur kurz, wie wir an den Taktraten ganz am Anfang des Testbeginns sehen. Bei Dauerauslastung im Energiemodus «Empfohlen» bleiben sie aber auf gemächlichen 2.3 GHz.

Reichlich Power auf Abruf

Richtig interessant wird es, wenn wir dem Rechner so viel Saft geben, wie er will: Wir stellen die Energievoreinstellung auf «Maximale Leistung» und fahren die Tests erneut.

Alle Prozessorkerne takten jetzt rund 800 MHz höher. Die Prozessortemperatur kratzt kurz an der 100 °C Grenze. Die nun etwas härter arbeitenden Lüfter bringen sie aber schnell zurück auf 85 °C. Die Performance-Kerne takten anfänglich stabil auf 3.1 GHz. Nach etwa 7 Minuten tritt der Prozessor leicht aufs Bremspedal und bremst die Taktraten auf 2.9 GHz, wo sie für den Rest des Tests verharren – immer noch ein gutes Stück höher als die im «Empfohlen»-Leistungsmodus fixen 2.3 GHz. Die Temperaturen stabilisieren sich bei etwa 77 °C – weit unterhalb des von Intel spezifizierten Maximums von 100 °C.

Cinebench attestiert dem Prozessor im «Maximale Leistung»-Modus einen hervorragenden Wert von 12'482 Punkten – eine massive Verbesserung gegenüber den 9'180 Punkten im «Empfohlen»-Modus.

Aber dafür opfert man etwas an der Geräuschkulisse. Im Leistungsmodus sind die Lüfter hörbar, aber nicht unangenehm schrill, was den im Vergleich zum Vorgänger grösseren Lüftern zu verdanken ist.

Ich weiss diese Option jedenfalls zu schätzen. Das «Empfohlen»-Leistungsprofil ist praktisch geräuschlos und schnell genug für die allermeisten Anwendungen. Und wenn ich die Performance wirklich brauche (zum Beispiel für den Export eines grossen Videos), habe ich sie auf Abruf.

Fazit

Mit dem Surface Laptop Studio 2 präsentiert Microsoft einen würdigen Nachfolger für das Surface Laptop Studio. Es übertrifft den Vorgänger abgesehen vom etwas höheren Gewicht in jeder Hinsicht. Die Leistung ist um Welten höher, die Lüftung besser und die Schwächen des Vorgängers bei den Anschlüssen ebenfalls behoben. Natürlich ist es wie auch sein Vorgänger eher ein Nischenprodukt. Wer einfach nur Performance braucht, bekommt fürs gleiche Geld bei anderen Laptops mehr. Aber es gibt kaum Laptops, die so viel Performance in ein derart kompaktes Chassis packen und auch keine, die auch nur annähernd so gut für Grafik-Anwendungen mit Aktiv-Eingabestiften optimiert sind. Wer das zu schätzen weiss, für den lohnt sich der (durchaus tiefe) Griff in die Brieftasche absolut.

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Samuel Poznicek

Content Marketing Manager

Seit bald 30 Jahren schraube ich an PCs herum und verfolge die Entwicklungen in der IT und der Unterhaltungselektronik mit ungebrochenem Interesse. Bei BRACK.CH fand ich die Möglichkeit, Hobby und Beruf zu verbinden: Als Texter für die Bereiche Computing, Printing, Scanning und Mobile habe ich reichlich Gelegenheit, mich tief in neue Themen einzuarbeiten und die neuesten Entwicklungen und Trends einem breiten Publikum näher zu bringen.

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