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Kreativität in 3D: Tipps und Tricks zum Gestalten mit einem 3D-Stift

15.01.2024

Die Welt des 3D-Drucks hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, und es gibt unzählige Möglichkeiten, seine Kreativität auszuleben. Eines der aufregendsten Tools in dieser Entwicklung ist der 3Doodler, den wir uns in diesem Artikel genauer ansehen. Und ich beantworte Fragen wie: Was ist überhaupt ein 3D Stift, wie funktioniert er und wie malt man damit? Eins kann ich versprechen, er bietet dir garantiert viel Spass.

Was ist ein 3D Stift?

Ein 3D-Stift ist ein handliches Gerät, das dir ermöglicht, dreidimensional zu zeichnen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Stiften, die auf flachen Oberflächen arbeiten, verformt ein 3D-Stift geschmolzenen Kunststoff aus seiner Spitze, der schnell aushärtet und somit echte 3D-Strukturen erstellen kann. Im Prinzip funktioniert ein 3D-Stift ähnlich wie eine Heissklebepistole, jedoch mit wesentlich feinerer Kontrolle. Im Gegensatz zu den herkömmlichen 3D-Druckern brauchen 3D-Stifte weder Software, noch musst du komplizierte Technik beherrschen.

Wie funktioniert ein 3D Stift?

Die meisten 3D-Stifte funktionieren, indem Kunststoff durch den Stift geführt wird und dieser geschmolzen wird, bevor er aus einer Düse am Ende des Stifts austritt. Der Stift erhitzt sich auf unterschiedliche Temperaturen, je nachdem, welches Material in den Stift gegeben wird. Wenn er den Stift verlässt, ist der geschmolzene Kunststoff weich und formbar, aber innerhalb weniger Sekunden verfestigt er sich und bildet eine feste, stabile und aufnahmefähige Struktur.

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Das Start+ Set in der Praxis

Ich habe für euch das Start+ Set von 3Doodler ausprobiert. Das Set enthält den Start+ 3D Stift, ein Micro USB Ladekabel, 72 Filamente in acht verschiedenen Farben und ein Benutzerhandbuch inklusive Vorlagen. Der Verkaufspreis bei uns im Shop liegt bei 59.-. 3Doodler empfiehlt ein Alter zwischen sechs und 13 Jahren, wobei auch Teenager und Erwachsene ihren Spass mit dem Stift haben werden.

Die Verpackung ist ordentlich und sauber geordnet. Das Ladekabel kommt zwar ohne Adapter, aber seien wir mal ehrlich, wer hat nicht einen Adapter zuhause rumliegen? Die 72 Filamente haben mir bei Weitem nicht gereicht. Je nach Grösse kann man zwei bis drei Skulpturen erschaffen, bevor die Filamente ausgehen. Deshalb empfehle ich, gleich ein paar extra zu kaufen.

Das mitgelieferte Handbuch ist zwar benutzerfreundlich und einfach zu verstehen, es kommt jedoch nur in den beiden Sprachen Englisch und Französisch daher. Mit dem QR-Code ist es jedoch auf Deutsch lesbar. Die Schritte zur Benutzung sind verständlich erklärt mit zusätzlichen Bildern. Neben der Anleitung sind unter anderem zehn Vorlagen, von etwas einfacheren bis hin zu komplizierteren Strukturen, enthalten.

Nach dem Auspacken gings auch schon ans Eingemachte. Ich habe zuerst mit dem 2D-Zeichnen begonnen. Nach ein paar Übungen bin ich dann auch schon zu besagtem 3D übergegangen. Meine erste Kreation entsprach leider nicht meinen Vorstellungen, weshalb ich nochmals in 2D weiter geübt habe. Meine zweite 3D-Kreation ist mir dafür hervorragend gelungen. Das Zeichnen mit dem Stift ist zeitaufwändiger als gedacht, für den 3D-Roboter brauchte ich mehrere Stunden. Zu Beginn solltet ihr mit einigen Reinfällen rechnen, wer aber drüber hinausschaut und weiter macht, wird mit tollen Skulpturen belohnt. Wer Freude am Basteln hat, wird garantiert seinen Spass mit dem 3D-Stift haben.

Die 3Doodler Marke: Eine Erfolgsgeschichte

Bevor wir tiefer in die Materie einsteigen, möchte ich euch kurz die faszinierende Geschichte erzählen, die sich hinter dem 3Doodler verbirgt. Sie begann mit einer gehörigen Portion Fantasie, endlosen Stunden der Entwicklung und einer Prise Glück und gutem Timing. Von einem handgefertigten Prototyp in einer offenen Werkstatt in Massachusetts bis hin zu einem der erfolgreichsten Kickstarter-Projekte aller Zeiten ist der 3Doodler heute das meistverkaufte 3D-Druckprodukt auf dem Markt. Bereits 2.5 Millionen Menschen und über 8'000 Schulklassen haben sich für den 3Doodler entschieden.

3Doodler legt Wert auf Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit der Plastikmaterialien ist ein zentrales Merkmal der Marke. Alle Kunststoffstränge, die für den 3Doodler verwendet werden, werden aus hochwertigen Materialien hergestellt. Sie erfüllen strenge Sicherheitsstandards, darunter RoHS-Tests, toxikologische Risikobewertungen und LHAMA-Konformitätstests. Darüber hinaus sind die 3Doodler Start-Plastikstränge kompostierbar, was bedeutet, dass sie sich unter normalen Haushaltskompostbedingungen im Laufe der Zeit zersetzen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass alle 3Doodler-Plastikmaterialien als recycelbar zertifiziert sind, was die Umweltauswirkungen weiter reduziert. Dieses Engagement für Nachhaltigkeit und Sicherheit macht die Verwendung von 3Doodler-Plastikmaterialien nicht nur kreativ, sondern auch umweltfreundlich.

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Wie malt man mit einem 3D Stift?

Genug von der Theorie, wie zeichne denn nun ich mit einem 3D Stift?! Das schauen wir uns jetzt in der Praxis an. Wie bei vielen Dingen gibt es eine Lernkurve, die zu beachten ist. Mit ein bisschen Übung wirst du den Umgang mit einem 3D-Stift aber in kürzester Zeit raushaben!

Fange mit 2D an

Das Zeichnen in 3D beginnt für einen Anfänger mit, wer hätte es gedacht, 2D. Um sich an die Geschwindigkeit des Stifts und das Verhalten der verschiedenen Kunststoffe zu gewöhnen, ist es sinnvoll, mit dem Zeichnen in 2D zu beginnen. Wähle eine saubere, flache Oberfläche wie ein Blatt Papier, nimm einen Bleistift und zeichne etwas Einfaches oder verwende eine Schablone. Schablonen kannst du im Beilageheft bei den Sets, auf der 3Doodler Website, oder im 3Doodler Project Buch, erhältlich bei BRACK.CH, finden.

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Schritt 1

Setze die Spitze des 3D-Stifts an den Anfangspunkt der Schablone und achte darauf, dass sie das Papier berührt. Starte den Stift und forme einen kleinen Plastikpunkt. Dieser kleine Punkt dient als Anker, denn er hält deine Skulptur auf dem Papier.

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Schritt 2

Wenn du weiter entlang der Schablone zeichnest, versuche, den verformten Plastik so nah wie möglich am Papier zu halten. Um das Malen zu beenden, drücke einmal auf die Starttaste, drücke leicht nach unten, um den Endpunkt zu bilden, warte zwei bis drei Sekunden und ziehe den Stift dann weg.

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Schritt 3

Um zwei Teile miteinander zu verbinden, gebe einfach etwas Kunststoff an die Stelle, an der du die Teile zusammenfügen möchtest, um sie zu einem Stück zu "verschweissen".

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Schritt 4

Wenn du mit dem Malen fertig bist, lasse den Kunststoff einige Sekunden lang vollständig abkühlen und aushärten, dann kannst du ihn vorsichtig von der Oberfläche abziehen.

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Freihändiges Zeichnen in 3D

Sobald du das Zeichnen in 2D gemeistert hast, wird es endlich Zeit, in die 3D-Welt einzutauchen. Freihändiges Zeichnen in der Luft eröffnet dir eine ganz neue Welt kreativer Möglichkeiten.

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Schritt 1

Beginne damit, einen Punkt auf ein Stück Papier zu kritzeln und darauf zu achten, dass er gut auf der Oberfläche verankert ist.

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Schritt 2

Hebe den Stift langsam in die Luft, während du ihn benutzt, und bewege ihn mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Plastik schmilzt. Die Kontrolle der Geschwindigkeit, mit der du deine Hand bewegst, ist der kniffligste Teil des Zeichnens mit einem 3D-Stift und entscheidet über Erfolg oder Misserfolg deines Entwurfs. Nimm dir genügend Zeit, um diese Technik zu üben und zu beherrschen.

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Schritt 3

Wenn du das Malen gestoppt hast, halte den Stift einige Sekunden lang still, damit sich der Kunststoff verfestigen kann, und ziehe den Stift dann vorsichtig weg.

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Schritt 4

Verwende die gleiche Technik, um Kurven oder Spiralen zu zeichnen, indem du den Stift in die entsprechende Richtung bewegst. Es mag zwar dauern, aber mit der Zeit wirst du auch diese Technik meistern.

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Eine 3D Figur herstellen

Möchtest du wirklich tolle 3D-Objekte erstellen? Freihändiges Kritzeln in der Luft funktioniert grossartig und macht definitiv eine Menge Spass, aber es gibt auch andere praktische Techniken, die du bei verschiedenen Projekten ausprobieren kannst. Wenn du komplexere Strukturen wie eine Figur oder ein Tier herstellen möchtest, kannst du mit Papier, Klebeband und einigen Haushaltsgegenständen deine eigenen Formen bauen.

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Schritt 1

Skizziere deine Figur und zeichne vereinfachte Formen auf jedes Körperteil. Zum Beispiel einen Kreis für den Kopf oder ein Rechteck für den Körper. Schreibe die groben Messungen für jede dieser Formen auf.

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Schritt 2

Finde Gegenstände, die diesen Grundformen entsprechen. Zum Beispiel einen Bleistift, eine Papierrolle oder einen Tischtennisball. Wenn du keine Gegenstände in den richtigen Formen findest, knülle etwas Papier in die gewünschte Form. Umwickle jede deiner Formen mit Klebeband, bevor du die Oberfläche mit Plastik ummantelst.

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Schritt 3

Zeichne die Hälfte jeder Form und ziehe das verfestigte Plastik ab, bevor du die zweite Hälfte machst. verbinde dann die beiden Hälften zusammen, um jedes Körperteil zu gestalten.

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Schritt 4

Setze alle Körperteile zusammen, indem du sie mit Plastik zusammenschweisst. Um abstehende Teile wie Ohren und Zehen zu erstellen, kannst du flache Teile kritzeln und sie anbringen oder freihändig auf der Grundform aufbauen. Füge Details wie Gesichtszüge direkt auf deiner Figur hinzu und spiele mit verschiedenen Texturen für Fell oder Haare.

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Tipps und Tricks

Damit deine Skulpturen ein Erfolg werden, gebe ich dir meine persönlichen Tipps und Tricks weiter, die mir geholfen haben. Beim Wechseln von Filamenten empfehle ich, mindestens 15 Sekunden den Stift laufen zu lassen, ohne an der Skulptur weiterzuarbeiten. Ansonsten ist ein unsauberer Farbwechsel auf der Skulptur sichtbar. Eine Schere beiseite zu haben ist mindestens genauso sinnvoll. Mit ihr kannst du die Ränder eben schneiden oder überflüssigen Kunststoff abtrennen. Zwei Teile zusammenzusetzen hat sich als schwieriger erwiesen als gedacht, denn der Plastik haftet nicht besonders stark. Deshalb rate ich dir, einen Leim, beispielsweise Sekundenleim, zu benutzen. Damit 2D-Formen eine saubere Textur kriegen, empfehle ich spätestens zehn Sekunden nach Austritt des Plastiks, ihn mit dem Finger platt zu drücken. So entsteht eine glatte Struktur. Keine Angst, der Plastik ist nicht sonderlich heiss, du kannst dich also nicht verbrennen.

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Stift + Zubehör im BRACK.CH Shop

Auszubildende von BRACK.CH

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Unsere Auszubildenden testen immer wieder Produkte und fassen ihre Ergebnisse gerne für Euch in den Beiträgen zusammen. Wenn Ihr noch mehr über sie oder eine Berufslehre bei BRACK.CH erfahren möchtet, könnt Ihr https://berufsbildung.brack.ch/ besuchen.

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