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Warum ist eine Sitcom-Folge meistens 22 Minuten lang?

05.01.2024

Habt ihr euch auch schon mal gefragt, warum sich Sitcoms fast schon religiös an die Laufzeit von rund 22 Minuten halten? Die Fernsehsender sind schuld. Und auch das Format der Sitcom an sich.

Friends, The Office, die Simpsons, Two and a Half Men, Rick and Morty: Was haben diese und unzählige andere Sitcoms gemeinsam? Richtig, ihre Episoden dauern fast ausnahmslos zwischen 20 und 22 Minuten.

Das hat vordergründig einen ganz pragmatischen Grund: Das Format der «Situation Comedy», kurz Sitcom, kommt aus der Welt des TV. Für das Planen von Sendungen ist es schlicht am praktischsten, wenn diese in 30-Minuten-Slots passen: 22 Minuten effektive Sendung und etwa acht Minuten Werbung. So kann man die Sendezeiten einfach zur vollen oder halben Stunde ansetzen.

Nun gibt es unterdessen aber auch zahlreiche Sitcoms, die von Streaming-Anbietern produziert und gar nie im linearen TV ausgestrahlt werden. Obwohl sich diese nicht an Sendezeiten halten müssen, dauern die Folgen dennoch meistens zwischen 20 und 30 Minuten. Wie kommt das?

Einerseits erwarten die Zuschauer diese Episodendauer bei Sitcoms einfach, weil sie sich das vom TV her gewohnt sind. Andererseits hat sich diese Dauer auch als ideal für das Sitcom-Format an sich erwiesen.

Sitcoms sind fast immer gleich aufgebaut: Zu Beginn der Episode werden die Charaktere vor irgendein Problem gestellt, das sie dann im Verlauf der Folge auf ihre persönliche Art lösen. Die Handlung einer Episode hat meistens kaum grossen Einfluss auf die nächsten Folgen. Da die Probleme im Grossen und Ganzen eine kleine Tragweite haben, würde es schlicht keinen Sinn ergeben, wenn die Charaktere länger als etwa zehn bis 15 Minuten mit deren Lösung beschäftigt wären. Bei einer Dauer von einer halben Stunde oder mehr wäre es daher schwierig bis unmöglich, dass die Handlung immer noch lustig bleibt. Und das ist ja die Voraussetzung für Sitcoms.

Also, auch wenn das Fernsehen neben dem Streaming langsam an Relevanz verliert, so hat es mit der Sitcom doch ein Format geschaffen, das nach seinen Regeln spielt, selbst wenn es gar nicht mehr fürs Fernsehen produziert wird.

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