
Viele Labels für nachhaltige Kinderkleidung, was steckt dahinter?
Bei Lebensmitteln sind wir es gewohnt, darauf zu achten, dass keine Pestizide enthalten sind. Doch bei der Kleidung locken viele Unternehmen mit tiefen Preisen, zu Lasten der Gesundheit und der Umwelt. In der heutigen Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein immer wichtiger werden, spielt die Wahl der richtigen Kleidung eine entscheidende Rolle, besonders wenn es um unseren Nachwuchs geht. Kinderkleidung aus Bio-Baumwolle, zertifiziert durch Öko-Tex Standard 100 und den Global Organic Textile Standard (GOTS), bietet viele Vorteile, sowohl für die Gesundheit unserer Kleinsten als auch für die Umwelt. In diesem Blogbeitrag werden wir diese drei Labels genauer betrachten und erklären, warum sie bei der Auswahl von Kinderkleidung wichtig sind.
Bio-Baumwolle: Sanft zur Kinderhaut und zur Umwelt
Bio-Baumwolle wird nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus produziert. Das heisst: ohne den Einsatz von schädlichen Chemikalien wie Pestiziden oder synthetischen Düngemitteln. Stattdessen wird für den Erhalt und die Verbesserung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit mit Mist und Kompost gedüngt. Dies erhöht den Humusanteil des Bodens und es wird mehr Wasser und CO gespeichert. Zudem müssen die Bauern einen Fruchtwechsel einhalten, das heisst: die Baumwolle muss im Wechsel mit anderen Kulturen angebaut werden.
Im Vergleich zu herkömmlich angebauter Baumwolle weist die Bio-Baumwolle somit eine viel geringere Umweltbelastung auf, das Wasser und der Boden werden weniger belastet und sie ist zudem angenehmer zu tragen. Die Kleidungsstücke sind oft weicher und können Allergien und Hautreizungen verhindern.
Die Schattenseite von Bio-Baumwolle
Da beim Pflücken von Bio-Baumwolle weniger Maschinen und Pestizide zum Einsatz kommen, um die Felder weniger zu verschmutzen, müssen mehr Arbeitskräfte eingesetzt werden. Damit die Kosten tief bleiben, werden Baumwollfarmen somit oft dort platziert, wo die Arbeiter nicht viel kosten. Die grössten Bio-Baumwollproduzenten sind Indien (über 50%), China, Kirgistan, die Türkei, Tadschikistan, Tansania und die USA. Die Baumwolle wird in alle Teile der Welt geliefert, dabei wird leider nicht viel Wert auf kurze Lieferketten gelegt, sondern vielmehr auf den tiefsten Preis. So kommt es vor, dass Bio-Baumwolle von Indien in die USA verfrachtet wird, statt die teurere Baumwolle vor Ort zu verwenden.
Es gibt viele verschiedene Siegel, Logos und Labels, die für Bio-Baumwolle stehen, doch keines davon ist geprüft. Möchtet ihr sichergehen, dass ihr wirklich Bio-Fasern kauft, dann achtet auf eine der folgenden zwei Zertifizierungen.
Öko-Tex Standard 100: Sicherheit in jedem Faden
Der Öko-Tex Standard 100 ist ein unabhängiges Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Roh-, Zwischen- und Endprodukte aller Verarbeitungsstufen. Der umfangreiche Öko-Tex Kriterienkatalog berücksichtigt im Prüfverfahren reglementierte wie auch nicht-reglementierte Substanzen, die der Gesundheit schaden könnten und geht für den Standard 100 weit über die national und international gesetzten Grenzwertvorgaben hinaus. Produkte, die mit diesem Siegel ausgezeichnet sind, garantieren, dass alle Bestandteile, einschliesslich Fäden, Knöpfe und andere Accessoires, auf schädliche Substanzen getestet wurden und gesundheitlich unbedenklich sind. Für Eltern bedeutet dies eine zusätzliche Sicherheit, dass die Kleidung, die ihre Kinder tragen, frei von schädlichen Chemikalien ist. Mindestens einmal jährlich wird der Kriterienkatalog mit neuen Erkenntnissen und gesetzlichen Vorgaben aktualisiert, damit der Standard weiterhin gewährleistet werden kann.

Global Organic Textile Standard (GOTS): Höchste ökologische und soziale Standards
GOTS ist die weltweit führende Textilverarbeitungsnorm für Biofasern, einschliesslich ökologischer und sozialer Kriterien. Die Zertifizierung garantiert nicht nur die biologische Qualität der Fasern, sondern auch, dass während der gesamten Produktionskette – vom Anbau der Rohstoffe bis zur Fertigung – strenge Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Nur wenn die gesamte Liefer- und Produktionskette zertifiziert ist, darf das GOTS-Logo angebracht werden.
Dieser Standard, ein Vorzeigemodell für Best Practices, überwacht alle Phasen der Textilproduktion - von der Herstellung über Konfektion und Verpackung bis hin zu Kennzeichnung, Handel und Vertrieb. Die Produkte müssen ausserdem mindestens 70% biologisch erzeugte Naturfasern beinhalten. Strenge Vorgaben regeln hierbei die Textilausrüstung und Färbung. Darüber hinaus wird die Einhaltung fundamentaler Arbeitsstandards gemäss den Richtlinien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) bei den verarbeitenden Betrieben und Herstellern überprüft. GOTS fordert zudem die Einführung eines Umweltmanagementsystems und einer Abwasserbehandlung in den Betrieben. Der Einsatz bestimmter umweltschädlicher Chemikalien ist verboten, und für Rückstände im Abwasser existieren festgelegte Grenzwerte.

Eine bewusste Wahl für die Zukunft
Indem ihr als Eltern euch für Kinderkleidung aus Bio-Baumwolle, zertifiziert durch Öko-Tex Standard 100 und GOTS entscheidet, tragt ihr nicht nur zum Schutz der Gesundheit eurer Kinder bei, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Förderung fairer Arbeitsbedingungen. Zertifizierte Kleidung mag oft etwas teurer sein, es ist aber eine Investition in eine nachhaltige Zukunft und zeigt gleichzeitig, dass Stil und ökologisches Bewusstsein Hand in Hand gehen können.
Content Marketing Manager Spielwaren & Baby
Miriam aus dem Hause Hufflepuff liebt das Meer oder zaubert sich im Winter gerne auf die Skipiste. Zwischen Katzenstreicheln und Kinoabenden findet sie immer Zeit für ein neues LEGO Bauprojekt.
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