
Wärmepflaster im Test: Von klassisch bis innovativ
Verspannter Nacken, Rückenweh, Muskelkater oder Regelschmerzen: Wenn es zwickt und schmerzt, greifen wir gerne zu Wärmepflastern. Sie sind praktisch in der Anwendung und sorgen mit gezielter Wärme für Linderung. Ich habe drei klassische Wärmepflaster sowie eine innovative Alternative genauer unter die Lupe genommen und getestet. Wie die Pflaster funktionieren und ob sie in der Anwendung überzeugen, erfährst du in diesem Beitrag.
Wann eignen sich Wärmepflaster?
Wärmetherapie ist eine der ältesten Methoden, um Schmerzen zu lindern und Verspannungen zu lösen. Die Wärme regt die Durchblutung an und versorgt das Gewebe mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen. Das Ergebnis? Deine Muskeln entspannen sich und du fühlst dich gleich viel beweglicher.
Ein Wärmepflaster ist eine besonders handliche Form der Wärmetherapie, da es die Bewegungsfreiheit kaum einschränkt. Traditionell kommt das Pflaster bei Muskelschmerzen und Verspannungen zum Einsatz und ist besonders bei Nacken-, Rücken und Kreuzschmerzen beliebt. Zusätzlich schwören viele Anwenderinnen auf die Wirkung bei Unterleibsschmerzen.
Nicht immer ist Wärme die Antwort: Bei akuten Sportverletzungen, z.B. Prellungen oder Zerrungen, eignet sich Kälte besser. Auch bei akuten Entzündungen, beispielsweise Arthritis, sind Wärmepflaster nicht geeignet. Wenn du an Diabetes oder einer Herzerkrankung leidest, solltest du die Anwendung zuerst ärztlich abklären.
Wärmepflaster richtig anwenden
In der Regel sind Wärmepflaster gut verträglich. Für optimale Ergebnisse und um Hautirritationen zu vermeiden, solltest du auf folgende Punkte achten:
- Nur auf intakter Haut anwenden: Platziere das Pflaster nur auf unverletzter und trockener Haut direkt über dem Schmerzbereich.
- Nicht mit anderen Mitteln kombinieren: Trage gleichzeitig keine Salben, Lotionen oder andere Arzneimittel auf die betroffene Stelle auf. Das könnte zu Hautschäden oder Veränderungen in der Wirkung führen.
- Anwendungsdauer beachten: Entferne das Pflaster nach der angegebenen Zeit, um Hautirritationen vorzubeugen.
- Nicht zerschneiden: Um die Wirksamkeit und Sicherheit zu garantieren, darf das Pflaster nicht zerschnitten werden.
- Hautreaktionen beobachten: Gerötete Haut ist kein Grund zur Sorge, sondern ganz normal. Sie zeigt eine erhöhte Durchblutung an der behandelten Hautstelle an. Ist das Wärmegefühl aber sehr intensiv oder kommt starker Juckreiz hinzu, solltest du das Pflaster sofort entfernen.
- Alternative Anwendung: Ist dir die Wärme zu intensiv, kannst du das Pflaster über der Kleidung, z.B. einem T-Shirt, anbringen.
- Bei anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einholen: Bleiben die Schmerzen bestehen, empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung.
Lies ausserdem immer die Informationen auf dem Produkt genau durch. Dort findest du Angaben dazu, wann du das Produkt nicht anwenden darfst.
Die drei klassischen Wärmepflaster im Test
Bei den Pflastern gibt es zwei Funktionsweisen:
- Pharmakologische Wirkstoffe (z.B. Capsaicin oder Wintergrünöl): Diese Wirkstoffe reizen die Haut und regen die Durchblutung an, wodurch ein Wärmegefühl entsteht.
- Physikalische Wärme: Die Pflaster enthalten eine Mischung aus Eisenpulver, Aktivkohle und Wasser, die sich im Kontakt mit Sauerstoff erwärmt.
Ich habe zwei Wärmepflaster getestet, die auf physikalische Weise Wärme erzeugen, sowie ein Pflaster, das Wintergrünöl enthält und zuerst kühlend und dann wärmend wirkt. Dabei habe ich besonders darauf geachtet, wie sich die Wärme anfühlt und wie lange sie anhält. Ausserdem wollte ich wissen, wie bequem und sicher das Pflaster sitzt und wie einfach es zu benutzen ist.
ThermaCare Wärmeumschlag
Der ThermaCare Wärmeumschlag ist ein Gurt mit patentierten Wärmezellen für den unteren Rückenbereich. Folgende Angaben macht der Hersteller zum Produkt:
- Wärmedauer: 8 Stunden Wärme und bis zu 16 Stunden Schmerzlinderung
- Funktionsweise: Enthält eine Mischung aus Eisengranulat, Aktivkohle, Salz und Wasser und erzeugt dadurch physikalische Wärme.
- Wirkung: Lindert Muskel- und Gelenkschmerzen im Zusammenhang mit Muskelverspannungen, Überanstrengungen, Zerrungen, Verstauchungen und Arthrose.
- Lieferumfang: Du hast bei der Packungsgrösse die Wahl zwischen zwei, vier oder sechs Wärmeumschlägen. Anwendungshinweise und weitere Informationen befinden sich auf dem Karton und den einzelnen Verpackungen.

Und so machte sich der ThermaCare Wärmeumschlag in der Praxis:
Wie vom Hersteller versprochen blieb das ThermaCare Wärmepflaster über acht Stunden warm. Es brauchte ungefähr 30 Minuten zum Aufwärmen und begann nach siebeneinhalb Stunden etwas abzukühlen, war aber nach acht Stunden immer noch warm.
Die Wärme empfand ich während der ganzen Zeit als sehr angenehm. Besonders intensiv war sie, wenn die Wärmezellen an die Haut gedrückt wurden – beispielsweise im Liegen oder Sitzen mit Anlehnen. Für mich war das Pflaster nicht zu heiss. Wer aber empfindlicher ist, kann das Pflaster über einem T-Shirt tragen. Für Personen ab 55 Jahren wird dies sogar ausdrücklich empfohlen.
Der Wärmeumschlag wird mit einem dehnbaren Gurt aus Vliesstoff befestigt. Er ist dank Klettverschluss in der Grösse individuell anpassbar. Weil der Wärmeumschlag nicht aufgeklebt wird, kann er ein wenig verrutschen. Der Vorteil ist aber, dass ich die Position der Wärmezellen problemlos verändern oder den Umschlag zum Duschen abnehmen konnte.
Axanova Hot Belt
Der Axanova Hot Belt ist ein selbsterwärmender Umschlag für den unteren Rückenbereich. Hier findest du die wichtigsten Stichpunkte gemäss Hersteller dazu:

- Wärmedauer: 12 Stunden
- Funktionsweise: Enthält Wärmezellen mit Eisenpulver, Aktivkohle und Wasser und erzeugt somit physikalische Wärme.
- Wirkung: Fördert durch intensive und gezielte Wärme die lokale Durchblutung der Haut. Das Wärmegefühl trägt zur Entspannung bei und wirkt positiv auf das Wohlbefinden.
- Lieferumfang: Eine Packung enthält zwei Wärmegurte, die einzeln abgepackt sind. Zusätzlich gibt es eine ausführliche Packungsbeilage inklusive bebilderter Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Der Axanova Wärmegurt im Test:
Wie versprochen hat die Wärmewirkung bei mir über zwölf Stunden angehalten. Damit wärmt es von allen getesteten Produkten am längsten. Erst nach ungefähr 10 Stunden begann die Wärme etwas nachzulassen. Als ich es 12 Stunden später abnahm, fühlte es sich aber immer noch warm an.
Wie das ThermaCare Wärmepflaster wird auch der Axanova Umschlag mit einem dehnbaren Gurt befestigt. Im Vergleich zum ThermaCare Wärmeumschlag besitzt Axanova weniger, dafür grössere Wärmezellen. In der Wärmewirkung hat es für mich keinen Unterschied gemacht, die Temperatur war jederzeit angenehm. Ich fand aber das Tragegefühl bei ThermaCare mit den kleineren Wärmezellen angenehmer. Preislich liegen die beiden Produkte nahe beieinander, wobei Axanova etwas günstiger ist.
Beide Wärmeumschläge waren sehr intuitiv in der Anwendung. Axanova hat eine etwas ausführlichere Anleitung, die mit Bildern in drei Schritten die korrekte Anwendung erklärt. Ausserdem ist die Aussenseite des Wärmeumschlags markiert, so dass man ihn sicher richtig anlegt.
Perskindol Active Patch
Der Perskindol Active Patch ist ein Pflaster, das zuerst kühlende und danach wärmende Eigenschaften entfaltet. Folgende Eigenschaften schreibt der Hersteller dem Produkt zu:
- Wärmedauer: Keine genaue Angabe. Ein Pflaster pro Tag.
- Funktionsweise: Enthält ätherische Öle, die zuerst einen kühlenden und anschliessend wärmenden Effekt haben.
- Wirkung: Durch die duale Eigenschaft eignet sich das Active Patch zur Schmerzlinderung bei (Sport-)Verletzungen wie Zerrungen, Verstauchungen und Prellungen. Weitere Anwendungsbereiche sind Verspannungen und Muskelschmerzen.
- Lieferumfang: Eine Packung enthält fünf Patches. Zusätzlich werden fünf Haftnetze und ein Netzstrumpf zum Fixieren des Pflasters mitgeliefert. Anwendungshinweise und weitere Informationen findest du auf der Packungsbeilage.

Das Perskindol Active Pflaster im Test:
Diese Wärmepflaster sind die preiswerteste Option aus allen Testprodukten. Das Pflaster wirkte zuerst ungefähr eine halbe Stunde angenehm kühlend, dann begann es zu wärmen. Die Wärme fühlte sich allerdings anders an als die physikalisch erzeugte Wärme der ThermaCare und Axanova Wärmeumschläge. Der Wärmegrad ist geringer, dafür empfand ich die Wirkung auf der Haut als stärker. Besonders zu Beginn war es beinahe ein brennendes Gefühl, das aber schnell nachliess.
Was sofort auffiel, war der starke Duft der ätherischen Öle. Aufgrund dieser sind auch allergische Reaktionen möglich. Wer also empfindliche Haut hat, sollte auf solche Wärmepflaster verzichten. Zeigen sich allergische Reaktionen, solltest du das Pflaster sofort entfernen.
Das Pflaster kannst du mit einem Haftnetz oder Netzstrumpf fixieren. Der Netzstrumpf eignet sich für die Anwendung an den Armen und Beinen und hat bei mir sehr gut gehalten. Zum Duschen oder während dem Sport kann man das Wärmepflaster abnehmen und anschliessend problemlos wieder befestigen. Beim Haftnetz handelt es sich um einen Klebevlies, der über das Wärmepflaster gelegt wird und es an der Haut fixiert. Dies hat ebenfalls sehr gut gehalten – der Klebstoff hat allerdings nach dem Abnehmen Rückstände hinterlassen.
Calopad: eine Alternative zu klassischen Wärmepflastern
Nachdem wir nun die klassischen Wärmepflaster unter die Lupe genommen haben, schauen wir uns eine Alternative an: Calopad. Es bezeichnet sich selbst als «das erste intelligente und wiederverwendbare Tiefenwärmepflaster der Welt» und hat damit mein Interesse geweckt.
Das Calopad Therapiegerät sorgt laut Hersteller für eine konstante Tiefenwärme von 42°C, um verspannte Muskeln zu entspannen und die Blutzirkulation zu fördern. Damit eignet es sich bei Muskel- und Gelenkschmerzen, die u.a. durch Muskelverspannungen, Arthrose, Überanstrengungen oder Verletzungen entstanden sind. Auf ihrer Webseite listet die Marke eine Reihe von Beschwerden auf und erläutert, wie Calopad in der Behandlung helfen kann. Das Gerät eignet sich ausserdem für Sportlerinnen und Sportler zur Muskelregeneration.
Das Tiefenwärmepflaster ist relativ einfach aufgebaut: Es besteht aus dem Controller, der die Heizfunktion steuert, einer Heizfolie sowie einem Klebe-Tape, um das Gerät auf der Haut zu fixieren. Ausserdem werden drei zusätzliche Klebe-Tapes, ein Micro USB Kabel zum Aufladen und eine Gebrauchsanweisung mitgeliefert.
Ich würde dir empfehlen, die Gebrauchsanweisung vor dem ersten Einsatz genau durchzulesen, denn die Anwendung ist nicht ganz so einfach wie bei einem klassischen Wärmepflaster. Neben wichtigen Hinweisen und Spezifikationen findest du in der Gebrauchsanweisung eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Illustrationen, die dich durch die Anwendung führt. Auf der Webseite von Calopad gibt's ausserdem eine Video-Anleitung.
Mir hat die Schritt-für-Schritt-Anleitung ausgereicht. Sie führte mich durch die Vorbereitung mit dem Anbringen des Klebe-Tapes und der Heizfolie an den Controller, erklärte die verschiedenen Therapiemodi sowie die Platzierung auf der Haut und zeigte mir, wie die Behandlung korrekt beendet wird.
Für den Produkttest habe ich das Gerät am unteren Rücken angebracht. Dank dem Klebe-Tape hat es sehr gut an Ort und Stelle gehalten. Das Gerät hat zwei Programme. Modus 1 produziert für zwei Stunden eine konstante Wärme von 42°C. Modus 2, die sogenannte Kneipp-Therapie, generiert Wärme für 10 Minuten und schaltet anschliessend für 10 Minuten aus. Dieser Zyklus wiederholt sich automatisch während bis zu vier Stunden. Dies ist auch die maximale Dauer, die ein solches Gerät gemäss Medizinverordnung angewendet werden darf. Nach dem Test der beiden Modi, hat mir Modus 2 mehr zugesagt. Ich empfand die Wärme als intensiver. Ein Zyklus war aber kürzer als 10 Minuten.
Anders als bei klassischen Wärmepflaster ist die Wärme bei Calopad auf eine kleine Stelle konzentriert. Man spricht von einer Triggerpunktbehandlung. Diese funktioniert so: Die Wärme beginnt zielgerichtet am Triggerpunkt und strahlt dann auf den ganzen Muskel aus.
Ein Vorteil von Calopad ist, dass es wiederverwendbar ist. Die Heizfolie hält ungefähr für 50 Anwendungen und das Klebe-Tape muss nach drei Anwendungen ausgewechselt werden. Bei chronischen Schmerzen eignet sich das Tiefenwärmepflaster deshalb besonders gut für die regelmässige Wärmetherapie. Calopad versteht sich ausserdem als ganzheitliches Therapiemodell, das Wärme mit Physiotherapie-Übungen und individueller Beratung kombiniert. Zum Gerät bietet der Hersteller eine kostenlose App, die basierend auf deinem Schmerzprofil einen Therapieplan erstellt.
Fazit
Bei den klassischen Wärmepflastern hat mir das Wärmegefühl von ThermaCare und Axanova mehr zugesagt. Sie bleiben lange warm und wirken ohne Arzneiwirkstoffe, wodurch eine allergische Reaktion ausgeschlossen ist.
Beim Perskindol Active Patch hat mir gefallen, dass es einen kühlenden und wärmenden Effekt kombiniert. Es eignet sich deshalb gut bei Sportverletzungen. Da die Wirkung über ätherische Öle entsteht, ist dieses Pflaster nicht für alle geeignet und wird von einigen Menschen als unangenehm empfunden.
Welches Wärmepflaster für dich das richtige ist, kommt auch auf deine Bedürfnisse an. In der nachfolgenden Tabelle findest du eine kurze Übersicht zu den drei klassischen Produkten.
ThermaCare Wärmeumschlag | Axanova Hot Belt | Perskindol Active Patch | |
Wärmedauer | 8 Stunden | 12 Stunden | Max. 24 Stunden |
Funktionsweise | Physikalische Wärme | Physikalische Wärme | Wirkung über ätherische Öle |
Vorteile |
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Nachteile |
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Das etwas andere Wärmepflaster der Marke Calopad eignet sich meiner Meinung besonders für eine langfristige Nutzung. Da das Gerät in der Anschaffung teurer ist als klassische Wärmepflaster, lohnt sich die Investition vor allem, wenn es regelmässig zum Einsatz kommt – beispielsweise bei chronischen Schmerzen oder zur Regeneration bei sportlichen Aktivitäten. Bei regelmässiger Anwendung ist die Wärmetherapie mit Calopad auf lange Sicht sogar die preiswertere Alternative.
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Content Marketing Manager
Ich liebe es, in andere Welten einzutauchen, sei es durch spannende Geschichten, mit Reisen in ferne Länder und Kulturen oder in meinem eigenen kleinen Garten – ich bin immer auf Entdeckungsreise. Und wenn es Zeit wird, die Seele baumeln zu lassen, findet ihr mich auf der Yogamatte oder mit einem guten Buch in der Hand.
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