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Blutzucker messen: Glukose-Tracker von Abbott Freestyle im Selbsttest

10.05.2024

Blutzucker-Tracking heisst der neue Gesundheitstrend, der für ein besseres Wohlbefinden und weniger Heisshunger sorgen soll. Doch wie genau funktioniert die Überwachung des Blutzuckerspiegels mithilfe eines Glukose-Trackers? Wir haben den Libre 3 Sensor von Abbott Freestyle getestet.

Kurz und knapp

➕ Der Libre 3 Sensor von Abott Freestyle ist klein und unauffällig.

➕ Die App ist intuitiv bedienbar.

➕ Die Auswirkungen von Essgewohnheiten lassen sich gut beobachten.

➖ Die App braucht relativ viel Akku.

➖ Die App bietet nur wenige Informationen zur Interpretation der Messwerte.

Die eigene Gesundheit mithilfe von Messwerten greifbar zu machen, ist schon länger ein Trend. Auch die Überwachung des Blutzuckerspiegels wird immer beliebter. Die wohl bekannteste Befürworterin des Blutzucker-Trackings ist Jessie Inchauspé, in den sozialen Medien besser bekannt als «Glucose Goddess». Sie schwört auf den positiven Effekt eines stabilen Blutzuckerspiegels auf Gesundheit und Wohlbefinden.

Einer ihrer bekanntesten Tipps lautet, zuerst ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Gemüse, dann Proteine wie Fleisch und erst zum Schluss Kohlenhydrate wie Pasta zu sich zu nehmen. Auch ein Esslöffel Essig vor dem Essen und ein Spaziergang nach der Mahlzeit sollen eine Berg- und Talfahrt des Blutzuckerspiegels verhindern.

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Was ist der Blutzuckerwert?

Der Blutzuckerwert gibt an, wie viel Zucker (Glukose) sich aktuell im Blut befindet. Glukose dient den Zellen des Körpers als Energielieferant und ist ein Kohlenhydrat. Unser Blutzucker wird deshalb von unserer Ernährung beeinflusst. Morgens vor der ersten Mahlzeit ist der Wert meist am tiefsten, nach den Mahlzeiten steigt er jeweils an.

Bei einer Diabeteserkrankung ist die Fähigkeit des Körpers, Zucker zu verarbeiten, reduziert oder gar nicht mehr vorhanden. Als Folge enthält das Blut zu viel Zucker. In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr über die Zuckerkrankheit.

Blutzucker-Tracking: ein Selbstversuch

Der Trend hat auch unser Gesundheitsteam neugierig gemacht. Kommt es wirklich darauf an, in welcher Reihenfolge man Gemüse, Kohlenhydrate und Co. zu sich nimmt? Was passiert mit meinem Blutzuckerwert, wenn ich mir ein Stück Schokolade gönne? Das wollten Anita, Luana, Nicole und Stephanie herausfinden.

Der eigene Blutzucker lässt sich mit einem Glukose-Sensor messen – ein Gerät, das Menschen mit Diabetes schon länger nutzen. Während zwei Wochen haben unsere Testerinnen ihren Blutzucker mithilfe des Libre 3 Sensor von Abbott Freestyle überwacht.

Dabei handelt es sich um den bisher kleinsten und diskretesten Sensor der Marke. Da er wasserfest ist, kann er ohne Problem beim Duschen, Schwimmen oder während dem Sport getragen werden. Angebracht wird er an der Rückseite des Oberarms, wo er kontinuierlich die Glukosekonzentration misst. Der Glukosewert aktualisiert sich jede Minute und wird direkt an die App gesendet.

Der Sensor: Einfache Anwendung und angenehmes Tragegefühl

Die mitgelieferte Packungsbeilage erklärt in wenigen Schritten, wie ihr den Sensor anbringt, und enthält einen QR-Code, mit dem ihr die dazugehörige App herunterladen könnt. Zusätzliche Informationen zur richtigen Interpretation der Messwerte sind in der Packungsbeilage jedoch nicht enthalten. Dies lässt sich aber damit erklären, dass das Produkt für Personen mit Diabetes entwickelt wurde, welche die Anwendung mit ihrer ärztlichen Vertrauensperson besprechen.

Der Sensor hat eine sehr feine Nadel, welche die Glukosekonzentration in der Gewebeflüssigkeit des Körpers misst. Das klingt zunächst schmerzhaft, ist es aber zum Glück nicht. Das Anbringen des Sensors am Oberarm gelingt einfach und schmerzlos.

Auch beim Tragen macht sich der Sensor gut. Im Alltag spürten unsere Testerinnen das Gerät am Oberarm kaum – Sport machen oder darauf liegen ging problemlos und auch unter der Kleidung fiel der kleine Sensor kaum auf.

Das Gerät hat eine Nutzungsdauer von 14 Tagen, danach muss es ausgetauscht werden. Bevor es abläuft, erhaltet ihr eine Erinnerung und in der App seht ihr das Ablaufdatum unten als Balken eingeblendet. Während drei der vier Sensoren zwei Wochen lang gut hielten, hat sich das Pflaster eines Sensors nach einer Woche zu lösen begonnen und ist schliesslich am letzten Tag nach einem Thermalbad-Besuch abgefallen. Wer öfters mit Wasser in Kontakt kommt oder stärker schwitzt, kann den Sensor zusätzlich mit einem wasserfesten Pflaster fixieren.

Der Sensor wird an der Rückseite des Oberarms getragen.

Die App: schnelle Einrichtung und intuitive Bedienung

Die Werte, die der Sensor misst, könnt ihr direkt in der App sehen. Die Installation ist sehr einfach, anschliessend seht ihr euren aktuellen Wert sowie die Tagesstatistik als Kurve in der App. Daneben könnt ihr euch die Wochenstatistik anschauen und die Bedeutung der Icons nachschlagen. Die Bedienung ist sehr intuitiv – beispielsweise ist der Normalbereich grün eingefärbt, Ausschläge werden rot hervorgehoben und ein Pfeil zeigt an, ob der aktuelle Wert steigt, sinkt oder konstant bleibt.

Bei einem zu niedrigen Wert erhaltet ihr einen Alarm, ebenso wenn die Verbindung zum Sensor verloren geht. In unserem Test kam es hauptsächlich zu Verbindungsabbrüchen, wenn sich das Handy ausserhalb der Reichweite des Sensors befand. Ihr dürft euer Handy allerdings nicht in den Flugmodus schalten, da ihr sonst die Verbindung verliert.

Zusätzlich habt ihr die Möglichkeit, eure Werte mit Notizen zu versehen, um sie besser einordnen zu können. Allerdings könnt ihr nur Notizen zum aktuellen Wert hinzufügen und keine nachträglichen Kommentare ergänzen. Das hat dazu geführt, dass unsere Testerinnen dieses Feature nicht genutzt haben.

Ein weiterer Kritikpunkt: Den Wert als Zahl lässt sich immer nur aktuell ablesen, die restlichen Werte sind nur als Kurve sichtbar. Beachtet ausserdem, dass die App relativ viel Akku braucht, da sie im Hintergrund ständig aktiv ist.

Die App zeigt den aktuellen Wert und den Tagesverlauf.

Die Anwendung: von Höhen, Tiefen und stabilen Werten

Welche Blutzuckerwerte haben sich während des zweiwöchigen Tests nun gezeigt? Da gab es einige individuelle Unterschiede: Während die einen viele Hochs und Tiefs verzeichneten, hatten andere relativ konstante Werte.

Ein paar Blutzuckerspitzen haben jedoch alle erlebt. Tortellini mit Käse, Milchreis mit Zimtzucker oder ein üppiges Essen im Restaurant bleiben ihnen als Ausreisser in Erinnerung. «Normalerweise war meine Kurve ziemlich flach. Als ich einmal auswärts essen war und mehr sowie später als gewöhnlich ass, konnte sich mein Blutzuckerwert über Nacht nicht erholen. Er ging immer hoch und runter», erzählt Anita.

Während die meisten Ausschläge gut nachvollziehbar waren, überraschten andere doch, wie Luana berichtet: «Ich dachte, ich tue mit einem Proteinriegel etwas Gutes, aber mein Blutzuckerwert ist nach oben geschnellt. Das konnte ich mir nicht wirklich erklären.»

Einige Muster liessen sich dennoch feststellen. Alle stimmen zu, dass sich bei einer vollwertigen und ausgewogenen Ernährung weniger Blutzuckerspitzen und -tiefs zeigten. Bei konstanterem Blutzuckerspiegel verspürten sie ausserdem weniger Heisshungerattacken.

Auch ein Salat oder ein Gemüse zur Vorspeise hatte eine positive Wirkung, wie Stephanie erzählt: «Ich esse häufig einen Salat voraus und habe das Gefühl, dass das hilft. Wenn ich es ausnahmsweise nicht mache, zeigt sich ein Peak bei meinem Blutzucker, der dann schnell wieder abfällt.» Auch Nicole machte eine ähnliche Erfahrung: «Zum Frühstück mache ich mir immer ein Ei mit Gemüse, wobei ich das Gemüse zuerst esse. Mein Blutzucker hat dann nur einen minimalen Ausschlag.»

Ein Spaziergang nach dem Essen führte ebenfalls dazu, dass der Wert nicht so stark stieg und schön abflachte. Der altbekannte Verdauungsspaziergang scheint also tatsächlich gutzutun.

Und wie oft haben die Testerinnen ihren Blutzucker überprüft? «Sehr oft», lautet die einstimmige Antwort. «Man schaut ja immer nur kurz rein, aber das schon häufig», meint Luana. Die Neugier, wie sich bestimmte Lebensmittel oder Tätigkeiten auf den Blutzuckerwert auswirken, war dabei der Hauptgrund. «Vor allem am Anfang habe ich nach jedem Essen reingeschaut, wie sich die Kurve verhält», bestätigt Stephanie.

Fazit: Ausgewogen Essen zahlt sich aus

Der Selbstversuch mit dem Blutzucker-Messgerät hat unseren vier Testerinnen neue Einblicke gegeben und sie können sich gut vorstellen, ihren Blutzucker wieder einmal zu tracken. Was sie auf jeden Fall aus dem Selbsttest mitnehmen: Eine ausgewogene Ernährung lohnt sich. Und das nicht nur auf lange Sicht, denn mit dem Sensor wird die Auswirkung sofort sichtbar.

Interessant war auch der positive Einfluss von körperlicher Aktivität. Dabei muss es nicht unbedingt intensiver Sport wie Joggen sein – bereits ein kurzer Spaziergang zeigt positive Effekte.

Was die vier euch ausserdem mitgeben möchten: Lasst euch nicht von einzelnen Werten verrückt machen. Es ist durchaus erlaubt, sich hin und wieder etwas zu gönnen. Gelegentliche Ausreisser sollten nicht beunruhigen, auch in solchen Fällen pendelt sich der Blutzucker wieder ein.

Neugierig geworden? Ihr findet den Libre 3 Sensor von Abbott Freestyle bei uns im Shop.  

  • Blutzuckermessgerät
    Testbericht bei uns im Blog
    ABBOTT FREESTYLELibre 3 Sensor 14 Tag
    • Anzahl Speicherplätze: 0
    • Messbereich mmol/L: Keine Angabe
    • USB-Schnittstelle: Keine Angaben
    • App kompatibel: Ja
    • Messdauer: 60 s
    • Blutmenge: 0 µl
    Artikel-Nr. 1678741
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Unsere Testerinnen haben das Gerät als Lifestyle-Produkt getestet. Ob der FreeStyle Libre 3 Sensor auch in der Anwendung bei Diabetes überzeugt, möchten wir im Rahmen dieses Tests nicht beurteilen.

Eliane Lee

Content Marketing Manager Health

Gesundheit ist einer der wichtigsten Aspekte unseres Lebens, davon bin ich überzeugt. Umso schöner darf ich mich auch beruflich mit den Themen Gesundheit und Wohlbefinden befassen. Daneben bereise ich gerne ferne Länder, versuche mich als Hobbygärtnerin und finde meinen Ausgleich zum Alltag beim Yoga.

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