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Die neue Fujifilm Instax Mini 99 Sofortbildkamera im Test

03.05.2024

Als selbständiger Fotograf entdecke ich im Berufsalltag die analoge Fotografie wieder mehr für mich und auch meine Kundschaft. Der Trend aus Social Media und allgemein bei den Jungen, wieder auf analoge Technik zu setzen, zeigt sich auch bei uns «Beruflern». Ganz als Gegentrend zu der schnellen und quantitativen digitalen Fotografie. Umso cooler ist es, dass auch die grossen Kamerahersteller wieder auf analoge Fotografie setzen.

So hat auch Fujifilm, früher selbst Hersteller von Analogfilmen, den Trend mitbekommen und schon vor gut 10 Jahren mit der Instax90 eine Sofortbildkamera lanciert. Das Traditionsunternehmen feiert heuer den 90. Geburtstag, der perfekte Moment also, um das mit der neuen Instax Mini 99 zu feiern. Grund genug für mich, das Schmuckstück auf Herz und Nieren zu testen. Gleich vorneweg: Das Ding macht unheimlich Spass und verbraucht einiges an Film.

Optisch präsentiert sich die Instax Mini 99 in einem ansprechenden Retro-Design, das an die edlen Messsucherkameras vergangener Zeiten erinnert. Die schwarz gehaltene Oberfläche und die intuitiven Bedienelemente tragen zum nostalgischen Charme der Kamera bei.

Spass an der Fotografie mit analogen Features

Ganz klar, bei der Sofortbildfotografie steht der Spass vor der Qualität. Das ist der Reiz daran und so darf man auch von der neuen Instax keine knackscharfen Bilder erwarten. Und das will man auch nicht und wäre auch nicht die Idee hinter der Kamera.

Nichtsdestotrotz bietet die Kamera einige sehr durchdachte Features, die helfen, die fotografischen Vorstellungen umzusetzen. Fujifilm zielt damit auf erfahrenere Fotografen*innen ab. Features wie Doppelbelichtung, Blitzkontrolle, Stativgewinde sowie die Bulb-Funktion und Belichtungskorrektur erweitern das kreative Potenzial der Kamera erheblich. Die Doppelbelichtung beispielsweise ermöglicht faszinierende Effekte, indem der Film zweimal belichtet wird, was zu einzigartigen Bildern führt. Ganz wie zu analogen Zeiten, wenn man vergessen hat, den Film weiterzuführen.

Sofortbild einer Magnolie. Quelle: Adrian Ehrbar

Mein persönliches Highlight: Die Möglichkeit, verschiedene Effekte zu erzeugen, die über ein LED-Licht hinter dem Objektiv realisiert werden. Mit insgesamt sieben verschiedenen Effekten kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Besonders beeindruckt hat mich das künstliche Lichtleck, das dem Bild eine einzigartige analoge Atmosphäre verleiht. Aber auch mit den anderen Funktionen (Warmton, Sepia, Magenta- Grün- und Blaustich) kann man hervorragend herumexperimentieren.

Ostereier ohne Filter. Quelle: Adrian Ehrbar

Neben den Effekten bietet die Fujifilm Instax Mini 99 auch die Möglichkeit, die Vignettierung (Abdunklung der Bildecken) über das Objektiv einzustellen. Diese Funktion wird analog über eine Metalllamelle vor der Linse erzeugt und verleiht Bildern einen charmanten Retro-Look, besonders bei Porträtaufnahmen.

Manuelle Einstellungen und die Erinnerung zum Mitnehmen

Die Kamera verfügt über drei verschiedene Entfernungseinstellungen, welche du mit einer Drehung am Objektiv einstellen kannst. Von der eher weiten Unendlich bis 3 Meter für Landschaften und Gruppenbilder, zu der normalen Entfernung von 3 Metern bis 0.6 Meter und mit einer Naheinstellgrenze von bis zu 0.3 Metern, ermöglicht die Kamera auch Aufnahmen aus der Nähe, ohne dabei eine spezielle Makrofunktion zu benötigen. Leider hat sie im Sucher keinen Parallaxenausgleich und macht das Framing damit schier unmöglich. Da machen sich meine professionellen Ansprüche doch bemerkbar. Normale Anwender*innen wird das aber vermutlich nicht gross stören. 

Die Instax Mini 99 ist nicht nur für besondere Anlässe gedacht, sondern ein treuer Begleiter im Alltag. Ob auf Reisen, bei Veranstaltungen oder einfach im täglichen Leben – sie fängt die Momente ein, die uns am Herzen liegen, und verwandelt sie in einzigartige Unikate und Erinnerungen. Für mich wird sie in Zukunft als Zweitkamera dienen, um die spontanen Momente während eines Shootings festzuhalten. Und diese Momente kann ich dann auch gleich dem Kunden in die Hand drücken. Das nenne ich Mehrwert und eine wirklich schöne Erinnerung.

Sofortbild von einem Tisch und Händen welche Eier für das Färben vorbereiten. Quelle: Adrian Ehrbar

Fazit

In einer Welt, die von digitalen Bildern überschwemmt wird, sind die Sofortbilder der Instax Mini 99 wie kostbare Schätze, die man gerne in den Händen hält und mit anderen teilt.

Dank dieser kleinen Kamera habe ich die Freude der schnellen und analogen Sofortbildfotografie wieder neu entdeckt. Ihre Vielseitigkeit, ihre kreativen Möglichkeiten und ihre nostalgische Ästhetik machen sie zu einem grossartigen Begleiter für alle, die die vielbeschriebene Magie der analogen Fotografie erleben möchten. Und nochmals: Das Ding macht einfach Spass.

PS: Bestellt gleich genügend Instax Sofortfilme mit, die gehen weg wie warme Weggli mit dieser Kamera!

Fujifilm Instax Mini 99 bei uns kaufen

Adrian Ehrbar

Fotograf

Renommierter Schweizer Gastro-Fotograf. Spezialisiert auf Food-, Portrait- und Lifestylefotografie. Diverse internationale prämierte Food-Bücher und Publikationen. «Essen ist nicht nur etwas Alltägliches, sondern es birgt – ähnlich wie die Fotografie – eine Ästhetik in sich. Food, Portrait, Architektur und Reportage vereinen sich im Bereich der Gastrofotografie. Diese vielfältige Kombination erzeugt in mir die Faszination und den Antrieb für meine Arbeit.»

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