Samsung Galaxy S25 Ultra im Test – ein Alltag mit KI

Seit der Galaxy S21-Reihe, die im Januar 2021 erschien, wird die Flaggschiff-Serie von Samsung immer in den ersten Monaten des Jahres veröffentlicht. Nach dem ersten Hands-On war ich bereits sehr angetan vom S25 Ultra, und da ich sowieso vorhatte, von iOS (iPhone) wieder auf Android umzusteigen, packte ich die Gelegenheit beim Schopf und kaufte mir das Samsung Galaxy S25 Ultra. Der Umstieg fällt leicht, vor allem, wenn du dich an diese Tipps hältst. Was ich in den ersten Tagen mit dem neuen Smartphone erlebt habe, findest du auf den nächsten Zeilen heraus.

Design: Feinschliff

Im Vergleich zum Samsung Galaxy S24 Ultra ist das S25 Ultra zwar nicht wesentlich schlanker oder leichter geworden, die abgerundeten Ecken sehen meiner Meinung nach aber eleganter aus, und die kantigen Seiten verbessern die Handhabung.

Samsung hat sich von den peppigen Farben des Vorgängers wie gelb und lila verabschiedet und setzt bei der S25-Ultra-Serie auf natürliche Farbtöne. Zur Auswahl stehen schwarz, grau, weisssilber und silberblau.

Künstliche Intelligenz: auf dem Vormarsch

Samsung hat seine künstliche Intelligenz namens «Galaxy AI» verbessert. Aber nicht nur diese KI spielt eine grosse Rolle, sondern auch «Gemini» von Google. Wie das im Alltag funktioniert, habe ich anhand einigen Beispielen überprüft.

Bildbearbeitung

Schon bei der Einführung der «Galaxy AI» Anfang 2024 mit dem Release der S24-Serie war die Bearbeitung von Fotos durch künstliche Intelligenz möglich. Beim Ausprobieren empfand ich das als eine nette Spielerei, nichtsdestotrotz war beinahe immer sichtbar, dass an der Stelle etwas entfernt wurde. Meist war der Bereich verschwommen oder Objekte waren teilweise noch vorhanden. Beim Galaxy S25 Ultra ist das anders.

Der fehlende Platz, der durch das Entfernen der Pflanze entstanden ist, wurde durch die generative KI ohne Unschärfe oder unvollständig entfernte Gegenstände befüllt.

Behaarung lässt sich ebenso leicht entfernen. Was die künstliche Intelligenz daraus zaubert, entstammt dann doch eher der Fantasie.

Personen, die auf einem gelungenen Schnappschuss stören, erkennt «Galaxy AI», ohne dass diese manuell erfasst werden müssen.

Videobearbeitung

Egal ob als Erinnerung an den Urlaub oder als Story auf Instagram, Videoaufnahmen per Smartphone sind nicht mehr wegzudenken. Die Nachbearbeitung kann aber unter Umständen lange dauern, vor allem dann, wenn es darum geht, bestimmte Geräusche zu eliminieren. Bei diesem Filmchen von meinen Island-Ferien störten die Windgeräusche.

Die AI (Artificial Intelligence) erkannte unterschiedliche Tonspuren wie Naturklänge, Stimmen – und eben auch Wind.

Das Resultat spricht für sich.

Bilderstellung

Mithilfe des mitgelieferten und im Handyrahmen verstaubaren Eingabestiftes «S-Pen» kannst du dein künstlerisches Flair voll ausleben. Sollte dies wie bei mir auf der Strecke geblieben sein, reicht auch eine Skizze oder eine Beschreibung, damit die künstliche Intelligenz das Kunstwerk vollendet.

Suche

Du kennst sicherlich die Google-Suche. Eventuell hast du auch schon etwas von «Google Lens» oder «Circle to Search» gehört. Bei Letzterem kannst du auf einem Bild oder einer Website ein Objekt einkreisen, woraufhin die amerikanische Suchmaschine Informationen dazu im Netz findet. Nun folgt der nächste Schritt in Sachen Suchfunktion. Mit der Einführung des Betriebssystems «ONE UI 7» auf dem Samsung Galaxy S25 kann Googles künstliche Intelligenz «Gemini» auf mehrere Apps zugreifen. Ich bin ein Fan des alpinen Skisports und wollte wissen, wann die Rennen an der Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach stattfinden. Diese Daten sollte die KI dann in meinen Terminkalender eintragen.

Das hat problemlos funktioniert und die Verarbeitung dauerte auch nur einige wenige Augenblicke. Beim Sprachbefehl solltest du jedoch keine zu langen Sprechpausen einlegen, ansonsten führt «Gemini Live» den Befehl sofort aus. Da sollte nachgebessert werden. Überzeugend ist jedoch die genaue Erkennung des Textes, denn es kam nur selten vor, dass meine Eingabe nicht korrekt entgegengenommen wurde.

Das ist aber noch lange nicht alles, was die Sprachsteuerung auf dem Kasten hat. Du kennst es sicher auch: Ein Lied geht dir nicht mehr aus dem Kopf und du kommst einfach nicht auf den Titel. Einfach «Gemini Live» per langem Tastendruck auf die Funktionstaste (unterhalb der Lautstärkeregelung) aufrufen und die Melodie summen oder singen.

Ich hoffe, dir bluten nicht die Ohren von meinen Gesangskünsten 😮. Jedenfalls erkannte die KI den Song. Als ich jedoch «This is the End» von The Doors summte, blieb die Anfrage ergebnislos.

Apropos Lieder: Vielleicht hast du dich in einem Trailer auch schon gefragt, was für ein Song im Hintergrund abgespielt wird? Mit «Gemini Live» kannst du die KI einfach danach fragen – und wenn der Song in der Videobeschreibung steht, teilt es dir Gemini mit. Zudem: Falls du keine Lust hast, ein stundenlanges YouTube-Tutorial anzusehen, fasst die KI das Video für dich zusammen.

Ein weiteres komfortables Gimmick ist die Bildsuche in der Fotogalerie. Über die Jahre wird die Bibliothek an Sujets immer grösser und der Überblick geht verloren. Dann ist langes swipen durch die Sammlung notwendig. Beim S25 Ultra unterstützt dich die KI dabei. Teile ihr mit, wonach du suchst, wie etwa in meinem Beispiel «Katze», damit Fotos mit Katzen aufgelistet werden.

Kamera: im Höhenflug

Das Galaxy S25 Ultra ist bis auf eine Ausnahme mit denselben Linsen ausgestattet wie sein Vorgänger. Nur die Ultra-Weitwinkelkamera bietet neu 50 anstatt 12 Megapixel und kann somit mehr Details einfangen.

Je nach Auflösung sind unterschiedliche Zoomstufen verfügbar. Bei 12 MP ist eine bis zu 100-fache Vergrösserung möglich. Ich stieg den Aussichtsturm Maiengrün in Hägglingen hoch, um den Zoom ausgiebig zu testen. Der Nebel aber war so dicht, dass ich die 35 Meter so schnell wie möglich wieder hinabsteigen wollte.

Als ich nach unten blickte, sah ich etwas Schwarzes auf der Motorhaube meines Autos.

Bei Videos sind Zoomstufen bis zu 20-fach möglich – bei 8K-Auflösung immerhin in zehnfacher Vergrösserung. Die folgende Aufnahme zoomt bis zum Maximum bei einer Auflösung von 4K mit 30 Bilder pro Sekunde:

Selbst beim höchsten Zoom ist kein Bildrauschen zu vernehmen, die Bildqualität ist jederzeit stabil.

Immer informiert

Mit «Now Brief» wirst du am Morgen upgedatet und erfährst, wie dein Schlaf war und welches Wetter dich heute erwartet.

Am Abend resümiert das Briefing deinen Tag und informiert dich beispielweise darüber, wie aktiv du den Tag durch warst.

Die »Now Bar» befindet sich am unteren Ende des Displays. Damit kannst du zum Beispiel die Musik steuern, ohne das Handy entsperren zu müssen.

Ein kurzer Blick auf die Technik

Das S25 Ultra von Samsung wird angetrieben vom bisher stärksten Smartphone-Prozessor: dem Snapdragon 8 Elite for Galaxy (Stand Februar 2025). Die Achtkern-CPU taktet bis zu 4.47 GHz und ist die Grundlage für die vielen KI-Bearbeitungen. Mobiles Gaming profitiert von einer vergrösserten «Vapor Chamber», für eine noch bessere Kühlung des Smartphones. Das Display ist 6.9 Zoll gross und löst bis zu Quad HD+ (3120x1440 Pixel) bei einer Spitzenhelligkeit von 2600 nits auf. Ein robustes «Corning Gorilla Armor 2» Glas schützt vor Kratzern. Wie schon das Galaxy S24 ist es wasserresistent nach Norm IP68 und bietet einen stabilen Titan-Rahmen. Die Akkukapazität liegt ebenfalls unverändert bei 5000 mAh und liefert bis zu 30 Stunden Videowiedergabezeit.

Fazit

Das Samsung Galaxy S25 Ultra ist eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers, bei der die künstliche Intelligenz einen deutlichen Fortschritt im Vergleich zur letzten Version gemacht hat. Im Alltag dient dies hauptsächlich dem Komfort: schnell Daten in den Kalender eintragen oder ein Video zusammenfassen spart Zeit. Doch auch bei der Bildbearbeitung leistet die KI gute Arbeit, auch wenn gewisse Features noch verbesserungswürdig sind.

Das überarbeitete Design weiss zu gefallen und die Handhabung des immer noch klobigen Smartphones ist besser als beim Vorgängermodell. Die Technik und die Kamera gehören trotz nur wenigen Anpassungen weiterhin zur Oberklasse des aktuellen Handymarkts.