
Easter Eggs exposed
Die Welt der Easter Eggs – jene versteckten oder geheimen Funktionen und Anspielungen, die in Software, Videospielen, Filmen und Fernsehsendungen schlummern – ist faszinierend. Erfahre in diesem Blogbeitrag mehr über ihren Ursprung, entdecke einige der beliebtesten Easter Eggs und lerne auch weniger bekannte Schätze kennen. Erhalte zudem spannende Einblicke in versteckte Funktionen und witzige Anspielungen, die deinem Computer und deinen Lieblingsmedien eine besondere Note verleihen.
Kurz und knapp
- Easter Eggs sind versteckte oder geheime Funktionen oder Anspielungen in Software, Videospielen, Filmen und Fernsehen.
- Der Begriff wurde um 1980 vom Atari-Entwickler Steve Wright geprägt.
- Erfahre einige der beliebtesten und einige unbekannte Easter Eggs in diesem Blogbeitrag
- Lerne versteckte Funktionen, Tweaks und Schmunzler rund um deinen Computer kennen
Was sind Easter Eggs und woher kommen sie?
Der Begriff «Easter Egg» stammt in seiner popkulturellen Konnotation ursprünglich aus der Software- und Videospielwelt und bezeichnet versteckte oder geheime Funktionen, die Entwickler und Programmiererinnen eingebaut haben, um uns zu überraschen. Der Name leitet sich naheliegenderweise von der Tradition des Ostereiersuchens ab und wurde erstmals Ende der Siebzigerjahre vom Atari-Entwickler Steve Wright in diesem Zusammenhang geprägt. Das mutmasslich erste digitale Easter Egg wurde 1980 von Warren Robinett im Spiel «Adventure» für die Atari 2600-Konsole erstellt. Er versteckte seinen Namen in einem geheimen Raum im Spiel, um seine Urheberschaft zu verewigen. Andere Stimmen behaupten jedoch, das erste Easter Egg überhaupt stammt aus dem 1973er Game «Moonlander» – anscheinend gibt es das eine oder andere Mondlandespiel aus dieser Zeit, woran das nur liegen könnte...?
Easter Eggs in Film und Fernsehen
Wenn bei den Simpsons in der Episode «The Italian Bob» in einem Buch, welches sich über Plagiate lustig macht, ein Bild von Peter Griffin aus der Serie «Family Guy» abgebildet ist, dann empfinde ich das als ein äusserst amüsantes Easter Egg. Quasi Meta-Humor, der irgendwie smart, aber auch flach ist – grossartig! Solche Zeichentrick-Serien sind immer eine gute Quelle für Lacher und Anspielungen, sie sind voll davon. Zu nennen sind hier natürlich auch South Park, American Dad oder Rick & Morty.
Einige der bekanntesten Easter Eggs in der Filmwelt sind wahrlich legendär. Zum Beispiel das versteckte Mickey Mouse-Symbol in vielen Disney-Filmen und auch in der physischen Welt, das als «Hidden Mickey» bekannt ist und Fans weltweit begeistert. Ein weiteres berühmtes Easter Egg findet sich in «Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung», als im Senatssaal tatsächlich eine Delegation von E.T.-Aliens zu sehen ist – eine Hommage an Steven Spielbergs Klassiker von 1982. Unvergessen sind auch die ägyptischen Hieroglyphen im Indiana Jones Film «Jäger des verlorenen Schatzes», die R2-D2 und C-3PO bei den «Wells of Souls» in die Wand eingraviert zeigen.
Easter Eggs in Videospielen (Mini-Spoiler)
Sei es das UFO in GTA V, nachdem du 100% Story-Fortschritt erreicht hast, der Vampir aus Saint Denis in RDR2, nachdem du die fünf mysteriösen Schriften in der an New Orleans angelehnten Stadt gefunden hast, oder aber das gelegentlich in Shootern zitierte «I ain’t got time to bleed» aus dem bekannten 1987er-Film «Predator», Videospiele sind oft ein einziges Referenz- und Easter Egg-Festival. Kein Wunder, schliesslich kommen die humorvollen Anspielungen ja auch aus dieser Ecke. Es wäre überhaupt kein Problem Beiträge, oder womöglich eher Wikis über Grand Theft Auto und Red Dead Redemption zu verfassen, in dem es ausschliesslich um popkulturelle Referenzen, versteckte Hinweise und mehr oder weniger subtile Anspielungen geht. Aber lassen wir das – für den Moment zumindest.
Ich fliege, Jack!
Titanic ist ein wahrlich ikonischer Film aus dem Jahr 1997 des kanadischen Regisseurs James Cameron. Die bekannte Szene, in der Jack und Rose am Bug des Schiffes sind, wurde unzählige Male in Videospielen aller Art referenziert. Etwas Name-Dropping? Aber klar doch, die bekannte Titanic Szene, beziehungsweise Anspielungen darauf finden sich unter anderem in: «Mafia II», «Fallout 4», «Borderlands 3», «Zombie Army 4» oder auch «State of Decay 2». Selbstredend ist diese Liste nicht abschliessend. In Titanic selbst wiederum gibt es eine eher tragische Referenz an das reale Schiffsunglück: wenn alle Szenen, die in der modern Zeit spielen, aus dem Film rausgerechnet werden, dauert der restliche Film exakt 2 Stunden und 40 Minuten, genauso lange brauchte die Titanic, um in den eisigen Gewässern unterzugehen, einige hundert Kilometer vor der Küste Neufundlands in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912.
Easter Eggs in Software
Zugegeben, das ist etwas doppelt gemoppelt, denn Videospiele sind ja auch «nur» Software. Hier konzentrieren wir uns aber auf klassische Anwenderprogramme wie beispielsweise den meistgenutzten Browser der Welt. Daher kennst du womöglich das Dino-Game, welches du in Google Chrome spielen kannst, sollte die Internetverbindung mal unterbrochen sein. Was du möglicherweise noch nicht wusstest: du kannst jederzeit ein bisschen T-Rex Jump-n-Run spielen, indem du «chrome://dino» in die Adresszeile eingibst. Übrigens, der Highscore liegt angeblich bei 99'999 Punkten. Aber nicht während der Arbeitszeit, gell. 😊
Microsoft Windows Easter Eggs
God Mode
Viele Anwenderinnen und User sind von Windows genervt, da das Microsoft Betriebssystem mittlerweile mehrere Oberflächen und Menüs für die Systemeinstellungen aus den letzten, aber auch aktuellen Generationen parallel im Betrieb hat. Etwas zynisch könnte man sagen: «historisch gewachsen». Mach dem Frust ein Ende und gönn dir den wohlverdienten God Mode, bei dem du die erweiterten Systemeinstellungen übersichtlich und alphabetisch gegliedert zur Hand hast. Wie? Ganz einfach: Erstelle einen Ordner und benenne ihn «GodMode.{ED7BA470-8E54-465E-825C-99712043E01C}», das Ordner-Icon ändert sich zu einem System-Symbol und fertig ist der Settings-Shortcut.
Star Wars CMD Movie
«CMD», kurz für «Command Line», auch bekannt als «Command Line Interface (CLI)», zu Deutsch etwa Befehlszeilenschnittstelle, ist das, worüber ein Computer oder Programm ohne grafische Benutzeroberfläche («GUI») gesteuert wird. Wobei, so ganz die Wahrheit ist das nicht, denn das schwarze Fenster mit weisser Schrift kann immerhin Star Wars Episode IV, jedenfalls eine von Simon Jansen erstellte Variante davon, abspielen. Sofern du gerade an einem Windows-Rechner sitzt, kannst du es sogleich ausprobieren: Scrolle in deinem God Mode Ordner (siehe Abschnitt zuvor) zum Register «Programme und Features» und aktiviere «Telnet» unter «Windows-Features aktivieren oder deaktivieren» (sofern nicht schon aktiv). Danach kannst du CMD mittels Tastenkombination «Windows + R» öffnen und den Befehl «telnet towel.blinkenlights.nl» einfügen oder eintippen und mit Enter bestätigen. Film ab, 20 Minuten ASCII-Art vom Feinsten!
Weitere Easter Eggs
YouTube: Tippe, während dem ein Video läuft, «awesome» auf deiner Tastatur (nicht ins Kommentarfeld oder die Suchleiste, sondern einfach so ins Leere) und der Fortschrittsbalken des Videos beginnt in verschiedenen Farben zu blinken. Bleibt so, bis der Tab geschlossen wird.
Doomsday: Gemäss https://www.youtube.com/robots.txt wurde die Menschheit durch einen Roboteraufstand Mitte der 90er Jahre ausgelöscht.
Microsoft Word: Wenn du «=rand()» eintippst und danach Enter drückst, wird ein zufälliger Text generiert.
Teuflisch: Seit bald 30 Jahren ist der Port 666 standardmässig für das Spiel «Doom» reserviert in Windows.
Startmenü: Rechtsklick auf das Windows-Symbol öffnet ein «geheimes», kleines und feines Startmenü
1-Klick-Herunterfahren: Navigiere im Explorer zu «C:\Windows\System32» und finde die Datei «SlideToShutDown.exe». Bei Ausführung der Datei wird der PC direkt heruntergefahren. Eine Verknüpfung dazu kann auf dem Desktop oder der Taskleiste abgelegt werden.
Fazit
Easter Eggs haben eine tiefere Bedeutung als nur für einen Schmunzler zu sorgen. Sie stärken die Bindung zwischen Produzent und Konsument, indem sie eine gemeinsame Basis für Humor und Menschlichkeit schaffen. Sie zeigen, dass hinter den nüchternen Codes und Interfaces echte Menschen stehen, die Freude an ihrer Arbeit haben und diese Freude mit anderen teilen möchten. Auch in der Popkultur erfüllen Easter Eggs diese Funktionen. Zudem ist es eine Art des positiven Feedback-Loops: Je mehr Popkultur du kennst, desto mehr Anspielungen wirst du auch finden und verstehen, was die abendliche Unterhaltung stetig einen Tick amüsanter machen kann. Zum Schluss bleibt nur noch eine Frage: Welche Easter Eggs sind dir besonders in Erinnerung geblieben? Schreib uns deinen Favoriten ins Kommentarfeld.
Content Marketing Manager
Irgendwo zwischen Old Soul und Kindskopf begeistere ich mich seit je her für alles Digitale, aber auch so manch Analoges. Ich schraube regelmässig an Beats in meiner DAW, führe mein Volk in Strategiespielen zu Ruhm und Ehre oder geistere wie ein Schatten durch einen Stealth Shooter. Zudem höre ich gerne schlauen Menschen zu, die über Philosophie, Technologie oder gesellschaftliche Themen sprechen. Selbstverständlich alles mithilfe (m)eines Computers, dem wahrscheinlich mächtigsten und zugänglichsten Werkzeug der Menschheitsgeschichte. Viel zu lernen ich noch habe!
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