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Samsung Galaxy A56 im Check – Starke Mittelklasse mit kleinen Schwächen

28.03.2025

Nur ein paar Wochen nach dem Release der Flaggschiff-Smartphones der Serie S legt Samsung mit den Mittelklasse-Modellen Galaxy A26, A36 und A56 nach. Letzteres ist die Oberklasse der drei genannten Mobiltelefone und dieses habe ich für dich getestet. Was das Handy im Preissegment unter 500 Schweizer Franken alles kann, erfährst du in diesem Bericht.

Kurz und knapp

➕ Das schlichte, aber edle Design sieht schön und wertig aus.

➕ Ausdauernder Akku, der bei normalem Gebrauch gut zwei Tage hält.

➕ Einige nützliche KI-Funktionen wie «Bestes Gesicht».

➕ Sechs Jahre garantierte Software und Sicherheitsupdates.

➖ Die künstliche Intelligenz weist Schwächen auf.

➖ Der microSD-Slot zur Aufstockung der Speicherkapazität wurde wegreduziert.

So sicher wie es jedes Jahr Silvester gibt, so sicher sind auch die jährlichen Updates der Samsung Galaxy Handyserien. Nachdem der südkoreanische Hersteller im Januar 2025 mit den leistungsstärksten und teuersten Modellen der S-Serie startete, zieht im März desselben Jahres die Reihe der preiswerteren Smartphones nach. Samsung Schweiz hat mir freundlicherweise das Galaxy A56 für einen Test zugesendet und ich habe es in den letzten Tagen auf seine Tauglichkeit überprüft.

Design – Mini-Anpassungen

Beim Blick auf die Vorderseite fällt auf, dass die Ränder etwas schmaler wurden im Vergleich zum Vorgänger Galaxy A55. Sie sind aber nicht durchgängig gleich gross. Am unteren Bildschirm ist der Rand etwas dicker als bei den restlichen drei Rändern.

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Die schwarzen Bildschirmränder sind nicht symmetrisch – der untere Rand tanzt aus der Reihe. Quelle: Patrick Lang, Brack

Die markanteste Änderung gegenüber dem Vorjahresmodell findet sich auf der Rückseite und betrifft die Kameralinsen. Sie sind nicht mehr freistehend, sondern werden von einem Block umschlossen. Als Material für die Hinterseite wird weiterhin Glas eingesetzt, entsprechender Spiegeleffekt inklusive.

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Spieglein, Spieglein… Die Rückseite aus Glas sieht zwar chic aus, aber spiegelt entsprechend und ist anfällig für Fingerabdrücke und Staub. Quelle: Patrick Lang, Brack

Der kantige Aluminiumrahmen wird nur auf der rechten Seite durch die die Bedientasten unterbrochen und verleiht dem Handy eine edle Note in gebürsteter Optik. Das Smartphone ist zudem etwas schlanker geworden und ist nur noch 7.4 Millimeter dick und wiegt unter 200 Gramm.

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Schlank und kantig – bis auf die Aussparung für die Knöpfe. Quelle: Patrick Lang, Brack

Samsung hat zudem im Farbtopf gerührt – dass Galaxy A56 ist in den Kolorierungen Pink, Oliv, Graphit und Leichtgrau erhältlich. Wie schon seit längerem bei der A-Serie ist vor jeder Farbbezeichnung der englische Begriff «Awesome» vorangestellt.

Kamera – Feinschliff

Rein faktisch sind die drei Linsen auf der Rückseite des A56 identisch mit dem A55:

  • Ultraweitwinkelkamera mit 12 Megapixeln (Blende F2.2)
  • Weitwinkelkamera mit 50 MP (Blende F1.8)
  • Makrokamera mit 5 MP (Blende F2.4)

Da aber im Smartphone ein leistungsstärkerer Prozessor arbeitet, steigt die Performance der Neural Processing Unit (NPU) deutlich an und folglich konnten die Entwickler*innen die Software der Kameras optimieren.

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Die Aufnahme vor dem Gewerbepark Mägenwil mit der Weitwinkelkamera überzeugt mit einer natürlichen und hohen Farbgenauigkeit. Quelle: Patrick Lang, Brack

Misslungene Schnappschüsse ade

Durch die stärkere NPU profitiert auch die künstliche Intelligenz. Das Galaxy A56 unterstützt die Funktion «Bestes Gesicht». Dafür muss die Funktion «Bewegungsaufnahme» aktiviert werden. Bei Betätigung des Aufnahmeknopfs wird ein kurzes Video im Sekundenbereich aufgenommen und registriert entsprechend die Gesichtsmimik. So kannst du unerwünschte Grimassen schnell ersetzen – die Handhabung ist simpel.

Im falschen Moment blinzelt meine liebe Kollegin Anicia. Quelle: Patrick Lang, Brack

Im Porträt

Die KI lässt weitere Überarbeitungen zu. Im Zuge einer Porträtaufnahme, für die sich ebenfalls Anicia bereit erklärte, habe ich einen Filter von mehreren verfügbaren angewendet. Diese lassen sich noch feiner justieren in den Bereichen Stärke, Farbtemperatur, Kontrast, Sättigung und Filmkörnung.

Die Porträtaufnahme macht das, was sie soll: Es rückt Anicia in den Vordergrund, während die Waldtapete dezent im Hintergrund bleibt. Quelle: Patrick Lang, Brack

Wie Tag und Nacht

In der Nacht sind alle Katzen schwarz gemäss einem Sprichwort aus dem Werk «Don Quijote». Samsung verspricht beim Nachtmodus, das Bilder auch bei schwierigen Lichtverhältnissen gelingen sollen. Passend zur Bezeichnung der meisten Samsung-Handys habe ich dafür die Lego-Interpretation unserer Galaxie «Milchstrasse» verwendet.

Im normalen Fotomodus ist das Lego Art-Gemälde ansatzweise erkennbar. Die Lichtbedingungen waren sehr herausfordernd – nur durch einige Spalten in den Rollläden gelang etwas Licht ins Zimmer. Quelle: Patrick Lang, Brack

Nahe ran

Widmen wir uns dem Zoom. Eine Vergrösserung des Sujets ist bis zu maximal 10x möglich. Ab einer Zoomstufe höher als 5x wechselt die Auflösung automatisch auf 12 Megapixel, davor sind auch 50 MP nutzbar.

Blick von der Dachterrasse unserer Firmenzentrale Richtung Schloss Wildegg ohne Zoom. Quelle: Patrick Lang, Brack

Bahnbrechende Videos?

Selbstverständlich nimmt das Galaxy A56 nicht nur Fotos auf, sondern auch Videos. Diese sind in einer Auflösung bis zu Ultra HD (3840 x 2160 Pixel) mit maximal 30 Bildern pro Sekunde möglich. Für einen kurzen Clip filmte ich einen vorbeifahrenden Zug. Die Videoqualität ist gut, nur beim Zoom, der bis maximal 10-fach möglich ist, sind Abstriche auszumachen.

Selbstdarstellung

Für Selfie-Videos und – Fotos befindet sich auf der Vorderseite eine Frontkamera die bei einer Blende von F2.2 mit maximal 12 Megapixeln auflöst. Das ist deutlich weniger als beim A55, dort sind es nämlich 32 MP. Samsung möchte Zahlen Lügen strafen und legt den Fokus durch Super HDR (High Dynamic Range) auf natürliche Farben und Kontraste. Die Videoqualität des Selfie-Clips ist gut, einzig die Gebäude im Hintergrund wurden an diesem sonnigen Tag etwas überbelichtet dargestellt.

Künstliche Intelligenz – Awesome?

Wie im Abschnitt «Design» erklärt, beinhalten die Farbbezeichnungen der A-Serie seit geraumer Zeit den Zusatz «Awesome». Passend dazu nennt Samsung auch die künstliche Intelligenz «Awesome Intelligence». So fantastisch wie bei der S25-Serie ist sie schon allein deshalb nicht, weil der Umfang an KI-Tools geringer ausgefallen ist. Es fehlt etwa die Zusammenfassfunktion oder «Live Translate», die Telefongespräche in Echtzeit übersetzt.

Zum Umfang gehört jedoch der Objektradierer. Er entfernt störende Personen oder Gegenstände auf einem Bild.

Den Kleiderständer möchte ich aus dem Bild entfernen. Quelle: Patrick Lang, Brack

Während die KI keine Zusammenfassungen erstellen kann, liest sie immerhin Inhalte aus Webseiten vor. Hier als Beispiel ein kleiner Abschnitt aus Ramon Zenhäuserns Home Fitness.

Es hapert bei der Aussprache: Besonders die Betonung von «Schweizer» erinnert mich an den Film «Cool Runnings». Kenner wissen vermutlich, von welcher Szene ich rede 😉. Eine künstliche Intelligenz ist lernfähig – ergo könnten beim nächsten Update diese Fehler bereits ausgemerzt oder verbessert worden sein.

Technik – Ausdauernd

Wie beim Galaxy A55 so arbeitet auch im A56 ein Exynos-Prozessor. Das Modell 1580 ist aber leistungsstärker als die Nummer 1480 und taktet bis zu 2.9 GHz pro Kern (acht Kerne total). Der Arbeitsspeicher bleibt hingegen bei 8 GB. Das 6.7" grosse Super AMOLED-Display löst bis zu Full HD+ (1080 x 2340 Pixel) auf und ist mit einem widerstandsfähigen Corning Gorilla Glass Victus+ ausgestattet. Das Spiel «Genshin Impact» mit einer aufwendigen und rechenintensiven Open World läuft beinahe jederzeit flüssig.

Ein richtiger Langdistanzläufer ist der Akku. Die Kapazität von 5000 mAh lässt eine Videowiedergabezeit von bis zu 29 Stunden zu. Im alltäglichen Betrieb, bei normalem Gebrauch hat der Akku bei meinem Test locker zwei Tage durchgehalten. Zudem spendiert Samsung dem Galaxy A56 eine Ladeleistung von maximal 45 Watt. Mehr als beim A55 und gar mehr als beim teureren Galaxy S25 in der Standardausführung. Bei der Speicherkapazität hast du die Wahl zwischen 128 und 256 GB. Nur schade, dass dieser nicht mehr per microSD-Karte erhöht werden kann. Dafür gilt es positiv hervorzuheben, dass es für mindestens sechs Jahre Updates fürs Betriebssystem und die Sicherheit gibt. Wenn du Wert auf einen langen Gerätezyklus und eine nachhaltige Verwendung der abgebauten Ressourcen legst, ist das A56 also eine gute Wahl.

Fazit

Das Samsung Galaxy A56 ist ein Mittelklassehandy, das den Alltag mit Leichtigkeit meistert. Ob ein schönes Foto knipsen, ein mobiles Game unterwegs zocken oder ein Selfie-Video für Instagram aufnehmen – diese Aufgaben stellen das Smartphone vor keinerlei Hindernisse.

Bei der künstlichen Intelligenz ist die Distanz zur Flaggschiffserie S deutlich erkennbar. Funktionen wie «Bestes Gesicht» wissen zwar zu begeistern, aber einige KI-Tools hinken den grossen Schwestern hinterher. Was bleibt ist ein äusserst solides Handy für einen fairen Preis, dass du dank jahrelangem Update-Service für lange Zeit nutzen kannst.

Patrick Lang

Content Marketing Manager

Bereits in jungen Jahren erhielt ich meinen ersten Computer. Bald darauf kam ich mit den ersten PC-Komponenten in Berührung und habe diese zur Leistungssteigerung eingebaut. Dabei half mir meine Leidenschaft für Gaming und Technik, die bis heute ungebrochen ist. Regelmässig informiere ich mich über die neusten Trends in der Computerwelt, sei es für Business, Home-Office oder Multimedia. Dazu gehören auch die neuesten Mobilgeräte und all ihre Gadgets.

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