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Sony 400-800 G – das neue Zoomobjektiv

13.03.2025

800 mm Brennweite im ultrakompakten Gewand: Mit ihrem neuen Super-Teleobjektiv stellt Sony den ultimativen Begleiter für die Outdoor-Fotografie in Aussicht – für all jene, die Szenerien in der Natur hautnah einfangen wollen. Das Objektiv verheisst viel: zum Beispiel eine überragende Auflösung, einen schnellen und präzisen Autofokus, einen nahtlosen Zoom. Doch hält es auch, was es verspricht? Ich habe es für dich getestet.

Kurz und knapp

➕ Kompakte Bauweise und geringes Gewicht für ein Super-Teleobjektiv dieser Reichweite.

➕ Hohe optische Qualität mit starker Detailtreue und scharfen Bildern bis in die Ecken.

➕ Hervorragender Autofokus: schnell, präzise und nahezu lautlos.

➕ Interner Zoommechanismus sorgt für Stabilität und Wetterfestigkeit.

➖ Lichtstärke nur f/6.3 bis f/8, mit Telekonvertern bis f/16, was die Nutzung bei wenig Licht anspruchsvoller macht.

➖ Haltegriff verschraubt und etwas zu kurz.

Sony geht den nächsten Schritt – von 600 auf 800 mm Reichweite – und stellt die neue 400-800 mm G f/6.3-8 vor. Das Modell überzeugt mit einem kompakten Design und hervorragendem Autofokus.

  • Zoomobjektive
    Für mehr Infos klicken Sie hier.
    SonyZoomobjektiv FE 400-800 mm F/6.3-8 G OSS Sony E-Mount
    • Objektivtyp: Tele
    • Widerstandsfähigkeit: Keine Angabe
    • Filterdurchmesser: 105 mm
    • Brennweite Min.: 400 mm
    • Brennweite Max.: 800 mm
    • Detailfarbe: Weiss
    Artikel-Nr. 1853403

Erstaunlich kompakt – aber dafür weniger Lichtstärke

Was auf den ersten Blick auffällt, ist die Grösse und die Ähnlichkeit zur 200-600 mm-Variante. Das Objektiv ist trotz mehr Brennweite nur circa 3 cm länger als das 200-600-mm-Modell von Sony und wiegt lediglich 360 Gramm mehr, sodass es insgesamt 2’475 Gramm auf die Waage bringt. Allerdings büsst es dadurch etwas an Lichtstärke ein: Mit einer Blende von f/6.3 bei 400 mm und f/8 bei 800 mm fällt diese leicht geringer aus als beim Vergleichsmodell.

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Hier im Vergleich mit meinem Sony-Objektiv 200-600 F5.6-6.3 G (rechts). Quelle: Selim Käser | Brack

Stabiler und schneller Zoom

Das Objektiv ist robust gebaut und verfügt über einen internen Zoommechanismus. Dieser trägt nicht nur zur Wetterfestigkeit bei, sondern sorgt auch für einen stabilen Schwerpunkt beim Zoomen. Darüber hinaus ist der Zoomweg sehr kurz, was die Bedienbarkeit erheblich verbessert und für mehr Geschwindigkeit sorgt.

Der kurze Zoomweg ermöglicht eine reaktionsschnelle Bedienung. Quelle: Selim Käser | Brack

Abstriche in der Haptik: Griff geschraubt und etwas zu kurz

Der Griff hingegen fällt etwas kürzer aus und ist nur noch geschraubt – nicht ideal für all jene, die ihr Objektiv gerne daran tragen (so wie ich). Zudem bevorzuge ich den Griff des 200-600 mm, da mein Objektiv häufig im Reisegepäck landet und ich es schätze, ihn schnell und unkompliziert entfernen zu können, um Platz zu sparen.

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Die Griffe der beiden Modelle im Vergleich: 400-800 mm links und 200-600 mm rechts. Quelle: Selim Käser | Brack

Praktische Zusatzfunktionen erlauben mehr Kontrolle

Das Objektiv bietet einige native Features, die seine Leistung aufwerten. Der optische Bildstabilisator (OSS) lässt sich in drei Stufen an die jeweilige Situation anpassen.  Zudem kann die Autofokussteuerung je nach Objektdistanz limitiert werden, um Fehlfokussierungen zu vermeiden. Auch der Zoomwiderstand ist direkt an der Linse einstellbar – perfekt, um Filmaufnahmen den letzten Feinschliff zu verleihen. Weiter ist das Objektiv mit drei Funktionsschaltern ausgestattet, die individuell belegt werden können.

Der OSS erklärt

Stufe 1 (Standard-Modus)

Dieser Modus bietet eine gleichmässige Stabilisierung in alle Richtungen und eignet sich für allgemeine Aufnahmen aus der Hand.

Stufe 2 (Schwenk-Modus)

Entwickelt für Schwenkaufnahmen (panning), beispielsweise bei Motorsport- oder Tierfotografie. Stabilisiert nur in der vertikalen Achse, damit du die Kamera sanft horizontal bewegen kannst, ohne dass der Stabilisator die Bewegung ausgleicht.

Stufe 3 (Dynamischer Modus für unvorhersehbare Bewegungen)

Optimiert für schnelle, unregelmässige Bewegungen, etwa bei der Sport- oder Wildlife-Fotografie. Nutzt einen intelligenteren Algorithmus, um plötzliche Bewegungen auszugleichen, während er gleichzeitig das Sucherbild ruhiger hält.

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Unten siehst du den OSS-Schalter sowie die drei zugehörigen Stufen. Quelle: Selim Käser | Brack

Schneller, präziser Fokus – und das ausgesprochen leise

Auffällig ist nicht nur die hohe Fokusgeschwindigkeit, sondern auch die nahezu geräuschlose Arbeitsweise. Dank der zwei neu entwickelten Linearmotoren ist das Objektiv äusserst leise, schnell und zuverlässig – selbst bei High-Speed-Action. 

Die Naheinstellgrenze beträgt nun 1.7 Meter bei 600 mm bzw. 2.4 Meter bei 800 mm. Der Fokusbereich kann entweder von 8 Metern bis unendlich oder von der Naheinstellgrenze bis 10 Meter begrenzt werden. Im Vergleich zum 200-600-mm-Objektiv wurde die obere Grenze von 10 auf 8 Meter gesenkt. 

In schwierigen Situationen kann der Fokus manuell unterstützt werden: Durch das Eingreifen über den Fokusring mit der DMF-Funktion (DMF = Direct Manual Focus) lässt sich der Autofokus übersteuern und präzise auf die gewünschte Tiefe setzen. Anschliessend übernimmt der AF nahtlos wieder die Arbeit. Besonders praktisch ist das, wenn du beispielsweise durch Geäst oder durch einen Zaun ein Tier fotografierst und der Fokus stattdessen auf einen Ast im Vordergrund springt.

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Mit der DMF-Funktion kannst du das Tier auch dann präzise fokussieren, wenn du durch Geäst fotografieren musst. Quelle: Selim Käser | Brack

Bildleistung überzeugt vollumfänglich

Die optische Leistung ist – wie von Sony gewohnt – auf einem hohen Niveau. Die Bilder überzeugen mit einem starken Kontrast, einer beeindruckenden Detailtreue und einer schönen Schärfe bis in die Ecken. Auch bei 800 mm bleibt die Abbildungsqualität konstant hoch, ohne nennenswerte Verzerrungen oder Farbfehler. Das Objektiv liefert knackige, klare Aufnahmen, die selbst anspruchsvolle Fotografinnen und Fotografen zufriedenstellen dürften. 

Trotz der maximalen Blende von f/8 gelingt eine schöne Separierung des Motivs vom Hintergrund, insbesondere bei ausreichendem Abstand zwischen Motiv und Hintergrund. Das Bokeh wirkt angenehm weich, auch wenn es nicht an die cremige Qualität lichtstärkerer Teleobjektive herankommt.

Der Blick bleibt klar auf dem Hauptmotiv. Quelle: Selim Käser | Brack

Noch mehr Brennweite in Kombination mit Telekonvertern

Mit den beiden Telekonvertern von Sony (1.4-fach und 2.0-fach) lässt sich die Brennweite auf bis zu 1’120 mm bzw. 1’600 mm erweitern. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass sich die Lichtstärke entsprechend verringert; auf f/11 bei Verwendung des 1.4-fach Konverters und auf f/16 mit dem 2.0-fach Konverter. Dadurch wird das Fotografieren in schwächerem Licht anspruchsvoller, und eine höhere ISO-Einstellung oder ein Stativ schafft Abhilfe.

  • Objektiv-Konverter
    SonyObjektiv-Konverter 1.4x
    • Kompatible Hersteller: Sony
    • Konvertertyp: Tele
    • Kamera-Bajonett: Sony E-Mount
    Artikel-Nr. 470218
  • Objektiv-Konverter
    SonyObjektiv-Konverter 2.0x
    • Kompatible Hersteller: Sony
    • Konvertertyp: Tele
    • Kamera-Bajonett: Sony E-Mount
    Artikel-Nr. 470217

Fazit: platzsparend und optimal für Outdoor-Fotografie

Bei einem UVP von 2’789 Schweizer Franken ist das Objektiv eine gelungene Erweiterung im kompakten Segment der Super-Teleobjektive. Wer eine grössere Reichweite im handlichen Format sucht und mit einer Blende von f/8 bei 800 mm zurechtkommt, ist hier genau richtig. Das Objektiv ist der ideale Begleiter für ambitionierte Outdoor-, Reportage- und Reisefotografierende, die Wert auf Robustheit legen und auf der Suche nach einem Modell sind, das problemlos ins Reise- oder Wandergepäck passt. 

Besonders überzeugt haben mich die kompakte Bauweise und der neue Autofokus – geräuschlos, schnell und mit der Möglichkeit, manuell einzugreifen, wodurch sich Motive auch hinter Geäst zuverlässig fokussieren lassen. Den einzigen Minuspunkt stellt für mich der Haltegriff dar. Aber ich vermute, dass die meisten Fotografinnen und Fotografen ihn ohnehin durch eine eigene Lösung ersetzen werden. 

Im Vergleich zum 200-600-mm-Objektiv bietet das neue 400-800-mm-Modell mit DMF und der erweiterten Brennweite auf 800 mm einen klaren Vorteil. Wer mit einer Blende von f/8 arbeiten kann, profitiert von einer technisch ausgereifteren Linse mit verbesserten Features und mehr Reichweite – ideal für anspruchsvolle Wildlife- und Sportfotografie.

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Selim Käser

Product Manager Foto

Wenn ich nicht gerade als Fotograf auf Hochzeiten tanze, dann findet man mich in Südafrika bei einem guten Glas Wein.

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Duygu Özdemir

Content Marketing Managerin

Wenn ich mal nicht gerade damit beschäftigt bin, meiner literarisch-kreativen Ader freien Lauf zu lassen, stecke ich höchstwahrscheinlich in einem Netflix-Marathon fest («Nur noch eine Folge!»), unterhalte ich mich angeregt über die verschiedensten Themen, lese ein gutes Buch oder fordere mich selbst mit einem neuen Hobby heraus. Meine Wissbegierde kennt keine Grenzen, und hier habe ich die Möglichkeit, sie auszuleben und mit anderen zu teilen.

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