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10 Fakten rund ums Stillen

14.02.2023

Muttermilch, ein guter Start ins Leben! Babys erhalten durch das Stillen einen natürlichen Schutz mit auf den Weg. Das Risiko an Übergewicht, Allergien, Typ-2-Diabetes oder Herz-Kreislauf-Krankheiten zu leiden wird stark gemindert. Lesen Sie hier zehn wichtige Fakten zur Stillzeit und was Sie beachten sollten:

1. Darf ich Kaffee trinken?

Ja, aber schränken Sie den Konsum ein. Koffein geht in die Muttermilch über und der kleine Babykörper kann dieses nicht ausreichend verarbeiten. Es braucht mehr als drei Tage für den Abbau und kann zu Bauchschmerzen, Blähungen und Unruhe führen. Aufgepasst, nicht nur im Kaffee ist Koffein drin, auch in vielen Soft-Drinks, Sportgetränken, schwarzem Tee, Schokolade und in diversen Medikamenten. Es wird empfohlen, maximal 200mg Koffein pro Tag zu sich zu nehmen, das entspricht ca. zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag. Stillen Sie am besten vor dem Kaffeetrinken oder gönnen Sie sich am besten einen koffeinfreien Kaffee.

2. Wie schädlich ist Alkohol während dem Stillen?

Sie haben sich nach der Geburt schon auf ein Glas Wein oder ein Cüpli gefreut? Dann sollten Sie unbedingt folgendes beachten:

Ihr Kind trinkt mit. Der Alkohol geht direkt in die Muttermilch über und braucht seine Zeit, bis er abgebaut wurde. Alkohol schadet der Entwicklung des Kindes, die Schlafzeiten werden verkürzt und das Gehirn beeinträchtigt.

Warten Sie lieber ab, bis sich der Stillrhythmus eingependelt hat, dies dauert ca. einen Monat. Ihr Kind kann am Anfang jederzeit Hunger bekommen und zudem kann die Milchproduktion durch den Alkohol gestört werden.

Möchten Sie sich nach dem Einpendeln des Stillrhythmus ein Gläschen gönnen, dann pumpen Sie vor dem Konsum von Alkohol die Muttermilch ab. Dadurch können Sie Ihr Baby später mit der abgepumpten Milch füttern und der Alkohol kann sich bis zur nächsten Stillmahlzeit vollständig in Ihrem Körper abbauen. Als Hinweis: Ihr Blutalkoholwert ist fast gleich hoch, wie die Konzentration in Ihrer Muttermilch. Sinkt Ihr Alkoholspiegel, dann senkt sich auch der Wert in Ihrer Muttermilch.

Im Übrigen: Dass Bier die Milchbildung anregt, stimmt so nicht ganz. Hopfen und andere Inhaltsstoffe fördern den Milchfluss, aber nicht der darin enthaltene Alkohol, dieser bewirkt das Gegenteil. Trinken Sie lieber ein alkoholfreies Bier, darin sind die gleichen milchbildenden Zutaten.

Tipp: Trinken Sie keine hochprozentigen Spirituosen, diese brauchen länger für den Abbau.

3. Darf ich Scharfes essen?

Sie haben schon immer scharfes Essen geliebt, dann ist Ihr Baby durch das Fruchtwasser bereits daran gewöhnt. Auf das Baby hat die Schärfe der Gewürze keinen Einfluss, Sie dürfen so scharf essen, wie Sie das möchten, nur ein kleiner Teil geht in die Muttermilch über. Es kann aber ein fremder Geschmack entstehen und das Kind lehnt deshalb die Milch ab.

Sollte Ihr Kind einen wunden Po bekommen, kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass dies eine Reaktion auf die scharfen Mahlzeiten ist. Behalten Sie dies im Auge und verzichten Sie in diesem Fall eine Weile auf die Schärfe.

Fakt: Chili, Curry und Ingwer verleihen zwar eine gewisse Schärfe, verändern aber das Aroma der Muttermilch nicht.

4. Darf ich Kuhmilch trinken?

Kuhmilcheiweiss kann bei Babys zu allergischen Reaktionen oder Koliken führen, selbst wenn die Milch von der Mutter getrunken wird. Bekommt Ihr Kind Bauchschmerzen und/oder einen Ausschlag, dann essen oder trinken Sie für zwei Wochen keine Kuhmilch oder Kuhmilchprodukte (Joghurt, Käse, Quark usw.). Dadurch können Sie feststellen, ob die Reaktion auch wirklich von der Milch stammt.

5. Welche Nahrungsmittel sind milchhemmend?

Nebst Alkohol, Drogen und diversen Medikamenten gibt es nur wenige milchhemmende Nahrungsmittel.

Vermeiden Sie Kräuter wie Petersilie, Salbei, Hibiskus und Pfefferminze, auch als Tee, diese beeinflussen und hemmen die Milchbildung. Für das Abstillen wiederum können diese sehr hilfreich sein.

Die folgenden Nahrungsmittel regen den Milchfluss dafür an: Dill, Brennnessel, Basilikum, Fenchel, Kümmel, Kreuzkümmel, Anis.

6. Was passiert, wenn ich Knoblauch esse?

Durch Knoblauch wird der Geschmack der Muttermilch nur minimal verändert. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Ihr Kind das gleiche mag, wie Sie auch, da es bereits durch das Fruchtwasser auf den Geschmack gekommen ist. Aber da jedes Baby seine eigenen Vorlieben hat, kann es schon mal vorkommen, dass es die Muttermilch ablehnt. Bei der nächsten Mahlzeit ist aber wieder alles beim Alten, der Geschmack von Knoblauch ist weg und Ihr Kleines schmeckt nichts mehr davon.

7. Schützt Stillen vor dem plötzlichem Kindstod?

In den ersten Tagen und zwischen dem zweiten und vierten Monat ist die Gefahr für den plötzlichen Kindstod am grössten. Gestillte Kinder sind besser davor geschützt und das Risiko sinkt gemäss diversen Studien deutlich. Die Bewegungen des Kiefers beim Saugen und auch das Schlucken trainieren die Atemwege. Bieten Sie Ihrem Baby zudem einen Schnuller/Nuggi an, dieser unterstütz zusätzlich den gleichen Reflex.

Das Stillen bietet zwar einen gewissen Schutz, jedoch ist dies keine Garantie dafür, dass einem das Schicksal treffen kann.

8. Wie verhalte ich mich, wenn ich Raucherin bin

Natürlich ist es besser, wenn Sie währen der Stillzeit nicht rauchen, die Schadstoffe sammeln sich auch in der Muttermilch an. Das Nikotin, Dioxine, Schwermetalle und viele weitere Substanzen gelangen beim Trinken in den Magen-Darm-Trakt des Babys.

Frauen, die rauchen produzieren in der Regel weniger Milch als Nichtraucherinnen. Je mehr Sie rauchen, um so ausgeprägter können die Beeinträchtigungen für Ihr Kind sein. Das Baby trinkt schlechter, ist unruhig, erbricht häufiger, leidet unter Koliken oder nimmt langsamer an Gewicht zu. Zudem können Atemwegserkrankungen und Allergien entstehen sowie das Risiko des plötzlichen Kindstodes ist erhöht. Auch vor dem Passivrauchen sollte das Kind geschützt werden, dies ist genauso schädlich.

Aber auch Frauen, die sich das Rauchen nicht verkneifen können, sollten stillen. Die Muttermilch hat sehr viele gesundheitliche Vorteile, welche einige Nachteile des Rauchens aufheben.

Beachten Sie als Raucherin folgende Punkte:

  • So wenig wie möglich rauchen, Tabakkonsum reduzieren auf ein Minimum
  • Rauchen Sie nicht gleich vor dem Stillen oder erst stillen, dann rauchen
  • Wechseln Sie nach dem Rauchen Ihre Kleider, diese riechen stark nach Rauch
  • Nicht in der Nähe des Babys rauchen, sorgen Sie für eine rauchfreie Wohnung, gehen Sie besser nach draussen

9. Bekomme ich vom Stillen einen Hängebusen?

Tatsächlich verändert sich die weibliche Brust während der Jahre. In der Schwangerschaft bereiten sich Ihre Brüste aufs Stillen vor und werden Sie älter, verlieren Ihre Brüste an Form und Straffheit. Durch das Stillen ändert sich nichts daran, verzichten Sie deshalb nicht aus Angst vor einem Hängebusen auf die Vorzüge des Stillens.

Ob Ihre Brüste gross oder klein sind, hat keinen Einfluss auf die Milchproduktion. Das Milchdrüsengewebe ist für die Menge der Milch verantwortlich und nicht das Fettgewebe.

10. Kann ich während dem Stillen schwanger werden?

Stillen ist keine zuverlässige Verhütungsmethode, es bietet nur einen kurzen Schutz vor einer erneuten Schwangerschaft. Oft sind sich Frauen gar nicht bewusst, dass ihr Zyklus schon wieder in Gang gekommen ist, erst wenn die erste Menstruation einsetzt. Der Eisprung wird zwar durch das Hormon Prolaktin gehemmt, aber er erfolgt immer vor der Monatsblutung. Deshalb lässt es sich nicht eindeutig sagen, wann es wieder zum Eisprung kommt und eine Befruchtung erneut möglich ist.

Kümmern Sie sich lieber frühzeitig um die Verhütung. Am besten schon während der Stillzeit, denn nur die wenigsten Paare möchten gleich nach der Geburt wieder ein Baby bekommen.

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