
Tschüss Einwegbatterien – die besten Alternativen
Ob Wanduhr, Wecker, Spielzeugauto, Feuermelder oder kabellose Tastatur – zahllose Geräte verwenden Batterien. In der Schweiz allein werden jährlich fast 200 Millionen Batterien verkauft, verbraucht und entsorgt – eine grosse Belastung für die Umwelt, aber auch umständlich für Konsumentinnen und Konsumenten. Akkus sind auf Dauer viel günstiger und komfortabler. Aber Akku ist nicht gleich Akku. Erfahren Sie hier mehr über die Vor- und Nachteile der einzelnen Akkutypen.
Enttäuschte Kinder, weil das ferngesteuerte Auto nicht mehr fährt, ein Meeting versäumt, weil der Wecker nicht geklingelt hat oder das entscheidende Tor verpasst, weil die TV-Fernbedienung den Geist aufgegeben hat? Leere Batterien nerven. Erneut beginnt die lästige Sucherei nach Ersatzbatterien in der passenden Grösse und wieder wandern hundert Gramm Altbatterien in die Recycling-Box. Wenn diese schlussendlich das Gewicht eines Mittelklassewagens angesammelt hat, bleibt als Krönung der Weg zur Entsorgungsstelle. Auch für die Umwelt ist der Berg an Wegwerf-Batterien eine Belastung, zumal sie wertvolle Rohstoffe wie Zink enthalten und deren Recycling aufwendig ist.
Akkus machen das Leben einfacher. Ist der alte Akku leer, setzen Sie einfach einen aufgeladenen ein und laden den alten wieder auf – und das hunderte Male pro Akku. So zirkulieren im Gegensatz zu Batterien jährlich nicht Dutzende, sondern nur eine Handvoll Akkus durch den Haushalt. Es stellt sich die Frage, wieso wir uns Einwegbatterien überhaupt noch antun.
Warum sind Einwegbatterien noch so verbreitet?
Einwegbatterien (auch «Primärzellen» genannt) haben ihre Vorteile, dank derer sie sich noch hartnäckig halten. Am verbreitetsten sind Alkali-Mangan-Batterien (auch unter dem Namen «Alkaline» bekannt). Sie sind günstig, fast überall erhältlich und lange lagerbar. Vor allem sind sie auch unkompliziert: Bei Einwegbatterien müssen Sie nicht viel überlegen. Wenn sie ins Batteriefach passen, funktionieren sie grundsätzlich auch.
In bestimmten Einsatzbereichen, vor allem bei extremer Kälte und Hitze, kommen Sie auch gar nicht um (spezielle) Einwegbatterien herum.
Akkus – sinnvolle Alternative, aber nicht ohne Tücken
Akkus sind oft eine gute Alternative zu Einwegbatterien. Aber, wie Sie im Folgenden sehen werden, gibt es unterschiedliche Akku-Typen mit eigenen Vor- und Nachteilen. Es lohnt sich, diese zu kennen.
Nickel-Metallhydrid-Akkus
Nickel-Metallhydrid-Akkus (abgekürzt NiMH) haben die inzwischen nicht mehr verkäuflichen Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) ersetzt. Sie sind die verbreitetsten unter den Akkus mit Standardbatterie-Bauform (AA, AAA etc.). Aufgeladen werden sie in handelsüblichen Akku-Ladegeräten, die inzwischen für ab rund 10 CHF erhältlich sind. Sie können NiMH-Akkus in fast allen Geräten verwenden, die mit Einwegbatterien laufen. Die Betonung liegt hier aber auf dem «fast»: Im Unterschied zu den Einwegbatterien liefern sie nämlich, bedingt durch ihre unterschiedliche Zellchemie, eine niedrigere Ausgangsspannung. Bei AA- und AAA-Batterien sind es nur 1.2 V, im Gegensatz zu den 1.5 V bei den Alkali- und Lithium-Einwegbatterien. Bei vielen Geräten macht das keinen spürbaren Unterschied. Bei anderen zeigt es sich in etwas weniger Leistung – zum Beispiel, dass das Spielzeugauto langsamer fährt oder die Taschenlampe etwas weniger hell leuchtet. In seltenen Fällen kann das Gerät seinen Dienst auch komplett verweigern.
Nickel-Zink-Akkus
Nickel-Zink-Akkus (abgekürzt NiZn) sind eine gute Wahl, wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Gerät mit der niedrigeren Spannung der NiMH-Akkus richtig funktioniert. Im Gegensatz zu NiMH-Akkus liefern sie die gleiche Ausgangsspannung wie Alkaline-Einwegbatterien. Die Kompatibilität ist also kein Problem. Allerdings sind Nickel-Zink-Akkus noch relativ wenig verbreitet und teurer als ihre NiMH-Geschwister. Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass sie nicht mit herkömmlichen NiMH-Akkuladegeräten aufgeladen werden können, sondern spezielle, für NiZn-Akkus geeignete Ladegeräte benötigen. Normalerweise haben sie auch weniger Kapazität als Nickel-Metallhydrid-Akkus, sind also schneller leer. Zusammengefasst bedeutet das, dass NiZn-Akkus besser sind bei Geräten, die kurzfristig viel Strom brauchen und NiMH-Akkus besser bei solchen, die mit weniger Strom klarkommen und länger laufen sollen.
Die «klassischen» Lithium-Ionen-Akkus
Lithium-Ionen-Akkus (abgekürzt Li-Ion) sind von modernen Geräten kaum noch wegzudenken. Sie werden normalerweise nicht über separate Ladegeräte, sondern über einen Ladeanschluss am Gerät selbst aufgeladen. Oft kommen sie auch als «Bündel» in einem gerätespezifischen Akku-Pack (z.B. bei Laptop- oder E-Bike-Akkus). Das ist auch einer ihrer grossen Nachteile: Das Gerät muss für Lithium-Ionen-Akkus ausgerichtet sein. Diese «industriellen» Lithium-Ionen-Akkus haben andere Ausgangsspannungen und Bauformen als Einwegbatterien für haushaltsübliche Elektrogeräte. Hier werden Sie nicht auf Typen wie «AA» oder «AAA» stossen, sondern auf Bezeichnungen wie «18650» oder «21700». Für die allermeisten Geräte, die mit Einwegbatterien laufen, ist dieser Akkutyp gar keine Option.
Li-Ion-Akkus mit Einwegbatterie-Bauform und Ladeanschluss
Ziemlich neu sind Lithium-Ionen-Akkus mit USB-C-Anschluss, die anstelle der Industrie-Bauformen (18650, 21700 etc.) die handelsüblichen Einwegbatterie-Bauformen (AA, AAA etc.) verwenden.
Sie versuchen, die Probleme aller oben genannten Akkutypen zu lösen:
- Im Gegensatz zu NiMH-Akkus bieten sie 1.5 V Ausgangsleistung und sind damit mit allen Einwegbatterie-betriebenen Geräte kompatibel.
- Im Gegensatz zu NiMH- und NiZn-Akkus benötigen sie kein separates Ladegerät, sondern können an beliebigen USB-Ladeanschlüssen aufgeladen werden.
- Im Gegensatz zu den Li-Ion-Industrie-Akkus verwenden sie handelsübliche Einwegbatterie-Bauformen.
Aber auch sie kommen nicht ohne Nachteile: Wie alle Lithium-Ionen-Akkus vertragen sie sich nicht mit Hitze und sollten nicht in Geräten verwendet werden, die sehr warm werden. Sie sollten auch nicht tiefenentladen werden. Die integrierte Ladeelektronik verhindert, dass das im Normalgebrauch passiert. Ein leerer Li-Ion-Akku sollte aber nicht zu lange in diesem Zustand gelassen werden. Bei Geräten, bei denen Sie das vielleicht einfach übersehen (z.B. die Wanduhr im Gästezimmer), sollten Sie diese Akkus also auch nicht verwenden.
Fazit – Akkus lohnen sich
Falls Sie noch Einwegbatterien verwenden, lohnt es sich auf jeden Fall, Akkus eine Chance zu geben. Sie sind auf Dauer viel günstiger als Einwegbatterien und verursachen einen Bruchteil der Abfallmenge. Jetzt, wo Sie die Unterschiede zwischen den Akkus kennen, fällt es Ihnen leichter, den für Sie passenden Akkutyp zu wählen. Beachten Sie aber besonders bei sicherheitskritischen Geräten und solchen, die extremen Umgebungsbedingungen ausgesetzt sind, entsprechende Hinweise in den Betriebsanleitungen. Rauchmelder sollten Sie generell nicht mit Akkus betreiben. Akkus haben eine andere Spannungskurve als Einwegbatterien. Das heisst, sie verlieren ihre Spannung beim Entleeren nicht nach dem gleichen Muster. Einige Geräte messen diese Spannung, um den Ladestand der Batterie zu bestimmen. Es kann also sein, dass entsprechende «Batterie leer»-Warnungen nicht richtig funktionieren, was Sie bei Rauchmeldern natürlich unbedingt vermeiden sollten.
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