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Mehr als nur "Print Screen": Screenshots erstellen – die besten Methoden

20.02.2023

Drücken Sie noch immer Print Screen und fügen Sie den gesamten Screen in Paint ein, um ihn zuzuschneiden? Dann lesen Sie weiter. Es gibt nämlich etliche, bessere Möglichkeiten. Wir zeigen Ihnen die besten Methoden in Windows und macOS, um schnelle und akkurate Bildschirmfotos zu erstellen.

Windows

Windows kennt diverse Methoden, um einen Screenshot zu erstellen – vom Klassiker mit der Print-Screen-Taste (kurz PrtSc) und der Software MS Paint bis hin zur modernen Game-Capture-Software mit Extrafeatures. Beginnen wir mit den zwei einfachsten Methoden:

Einfach und direkt

Die einfachste Art unter Windows einen Screenshot zu erstellen, ist mit der Tastenkombination Windowstaste+PrintScreen. Dies speichert ein Abbild des gesamten Bildschirms in Ihren Dateien. Genauer gesagt in der Bibliothek «Bilder» im Ordner «Bildschirmfotos». Keine Extras, keine Kontrollmöglichkeiten, aber auch super einfach. Ideal für schnelles Teilen.

Einfach und flexibel

Falls Sie gerne mehr Kontrolle über Ihre Bildschirmfotos haben möchten, verwenden Sie die Tastenkombination Windowstaste+Shift+S. Dies öffnet unter Windows 11 die neuste Version des Snipping Tools. Sie sehen dann eine kleine Leiste am oberen Bildrand mit vier Grundfunktionen. Von links nach rechts sind das: «Rechteckiger Modus», «Freihandmodus», «Fenstermodus» und «Vollbildmodus».

Beim «rechteckigen Modus» können Sie mit der Maus ein rechteckiges Feld auf den Bildschirm ziehen (Bild 1). Alles, was sich in diesem Feld befindet, wird aufgenommen, sobald Sie die Maustaste wieder loslassen. Der «Freihandmodus» macht im Prinzip das Gleiche. Allerdings können Sie die Form frei zeichnen. Das Bild wird trotzdem rechteckig, das ist auf Computern derzeit nicht anders möglich, allerdings wird alles ausserhalb des gezeichneten Bereiches transparent.

Bild 1: Mit dem Snipping Tool und dessen Nachfolger haben Sie Ihre Screenshots im Griff

Auch der «Fenstermodus» ist ziemlich genau das, was man erwarten kann. Klicken Sie einfach auf ein geöffnetes Fenster und Sie erhalten ein Bildschirmfoto von diesem Fenster, nichts sonst. Ist der Modus aktiv, hellt Windows automatisch jenes Fenster auf, über das Sie mit der Maus fahren. So sehen Sie sofort, welches Fenster beim Klick aufgenommen wird.

Achtung: Der «Fenstermodus» schneidet das Bild auf die Fenstergrösse zu und nimmt einfach den tatsächlich sichtbaren Fensterinhalt auf. Liegt also ein anderes Fenster teilweise über dem gewählten Fenster, ist dies auf dem Screenshot zu sehen (Bild 2 und Bild 3).

Zuletzt gibt es noch den «Vollbildmodus». Dieser macht das Gleiche wie die Tastenkombination Windowstaste+PrintScreen, nämlich ein Abbild des gesamten Bildschirms.

Bild 2: Windows ist leider nicht so schlau bei Screenshots im Fenstermodus. Dieser Ausschnitt…

Bild 3: …wird so abgespeichert

Doch wo landen alle diese Screenshots? Ältere Versionen von Windows 11 laden das Bildschirmfoto lediglich in die Zwischenablage und präsentieren Ihnen eine Benachrichtigung. Sie müssen diese Benachrichtigung anklicken, um das Snipping Tool und damit weitere Optionen zu öffnen. Dort können Sie den gemachten Screenshot auch mit Ctrl+S speichern. Neuere Versionen von Windows 11 lassen es auch zu, das Snipping Tool als App zu öffnen. Zudem wurde eine wichtige Standardeinstellung geändert: Im Snipping Tool unter «Einstellungen» ist die Option «Screenshots automatisch speichern» standardmässig aktiviert. So werden gemachte Screenshots direkt in der Bibliothek «Bilder» unter «Bildschirmfotos» gespeichert.

Nachdem Sie einen Screenshot geknipst haben, erhalten Sie im Snipping Tool zudem weitere Optionen, um das Bild einfach zu bearbeiten. Dazu gehören Werkzeuge wie ein Pinsel, ein Highlighter, ein Zuschneidewerkzeug und mehr. Zuletzt können Sie über die drei Punkte rechts oben das Bild in einer weiteren Software öffnen, den Screenshots-Ordner anzeigen lassen oder die Einstellungen einsehen. Besonders interessant bei den Einstellungen ist das automatische Speichern und die Funktion «Mehrere Fenster», mit der Sie mehrere Instanzen von Snipping Tool verwenden können. Auf Wunsch lassen sich sogar die Tastenkombination für Screenshots ändern. Allerdings tut sich da schnell die Büchse der Pandora auf und es entstehen Konflikte mit anderen Funktionen und Programmen.

icon/info

Gut zu wissen: Snipping Tool

Mit dem Snipping Tool landete Microsoft einen stillen Hit. Endlich war das Erstellen von Screenshots unter Windows nicht mehr so mühsam. Umso grösser war die Enttäuschung, als Microsoft ankündigte, mit Windows 10 das Snipping Tool zu ersetzen. Als Nachfolger wäre «Ausschneiden und skizzieren» vorgesehen gewesen. Diesem fehlten aber etwa zwei Drittel der Features des Snipping Tools und viele Nutzer beklagten sich über Bugs. So blieb das Snipping Tool auf Druck der Nutzer bestehen. Mit Windows 11 verschwand «Ausschneiden und skizzieren» ganz und ein neues Snipping Tool wurde präsentiert. Die Funktionalität blieb erhalten, das Interface wurde erneuert. Einer der eher gelungenen Aspekte von Windows 11. Ausser mit der Tastenkombination Windowstaste+Shift+S (in den Einstellungen des Snipping Tools anpassbar) können Sie das Snipping Tool auch als App öffnen. Tippen Sie dazu einfach «Snipping Tool» in die Suchfunktion von Windows. Als App kann es an die Taskleiste oder im Startmenü angeheftet werden. Öffnen Sie das Snipping Tool manuell, erhalten Sie einige zusätzliche Optionen – allem voran den beliebten Timer (Bild 12). Bei diesem lässt sich ein Countdown von 3, 5, oder 10 Sekunden einstellen, nach welchem eine Aufnahme gestartet wird; praktisch beispielsweise für Screenshots von beweglichen Elementen, die sich sonst wieder schliessen (z.B. das Startmenü).

Bild 12: Besonders interessant sind die Einstellungen des Snipping Tools

Für Gamer und mehr

Seit Windows 11 ist die Game Bar fester Bestandteil des Betriebssystems. Das Gaming-Overlay unterstützt diverse Funktionen wie Telemetrie, einen Audiomixer und Aufnahmefunktionen. Genau Letztere kann man auch für Screenshots verwenden. Entweder öffnen Sie dafür die Game Bar mit Windowstaste+G und klicken im Abschnitt «Aufzeichnen» auf das «Kamerasymbol» oder Sie drücken die Tastenkombination Windowstaste+Alt+PrtSc. In normalen Apps ist das nicht nötig, da hier das normale Snipping Tool besser funktioniert (Bild 4).

Bild 4: In der Game Bar erhalten Sie eine zusätzliche Screenshot-Funktion

Allerdings hat Game-Capture durchaus seine Berechtigung. Sie können damit Screenshots in Apps erstellen, die eine Hardware-Beschleunigung im Vollbild verwenden. Grösstenteils sind das Games. Dort ist das Snipping Tool sonst machtlos und Sie sind auf eine Screenshot-Funktion des Game-Herstellers angewiesen oder müssen mühselig über die Zwischenablage gehen.

Tipp: Die Aufnahme über die Game Bar nimmt jeweils nur das aktive Fenster auf. Sie können also auch ausserhalb von Games die Tastenkombination Windowstaste+Alt+PrtSc verwenden, um mit einem Klick das aktive Fenster aufzunehmen. Aber Achtung: Die Aufnahmen landen nicht im gleichen Ordner wie beim Snipping Tool, sondern in der Bibliothek «Videos» im Ordner «Aufzeichnungen».

Der Klassiker

Natürlich können Sie auch weiterhin mit (Windowstaste+)PrtSc den ganzen Bildschirm in die Zwischenablage packen und in ein Grafikprogramm wie Paint oder Photoshop einfügen. Tipp dazu: mit Alt+PrtSc knipsen Sie nur das ausgewählte Fenster. Im Vergleich zum Snipping Tool ist das aber eher umständlich und vor allemdann sinnvoll, wenn Sie das Bild ohnehin noch in ein spezifisches Bildverarbeitungs-Tool packen müssen.

Mac

Wie bei Mac üblich ist auch die Screenshot-Funktion sehr einfach gehalten und funktioniert seit vielen Jahren etwa gleich. Im Grunde genommen sind drei Tastenkombinationen für die wichtigsten Formen des Bildschirmfotos zuständig:

  • Cmd+Shift+3 für Vollbild
  • Cmd+Shift+4 für Rechteck und Fenster
  • Cmd+Shift+5 für den Profimodus


Cmd+Shift+3: Vollbild

Die erste Kombination (Cmd+Shift+3) erstellt ein Bildschirmfoto des gesamten Bildschirms. Sie sehen zunächst eine Bildvorschau unten rechts in der Ecke des Bildschirms. Klicken Sie darauf, um das Bild zu öffnen und einfache Bearbeitungen vorzunehmen. Falls Sie das nicht möchten, warten Sie einfach 2 bis 3 Sekunden und das Bild wird am festgelegten Ort abgespeichert. Standardmässig ist das der Desktop. Drückt man zusätzlich die Control-Taste, wird das Bild nicht direkt gespeichert, sondern in die Zwischenablage gepackt.

Cmd+Shift+4: Rechteck und Fenster

Mit der Kombination Cmd+Shift+4 erhalten Sie ein Fadenkreuz mit Koordinaten. Mit diesem ziehen Sie einfach dort ein Rechteck auf, wo Sie das Bildschirmfoto aufnehmen möchten. Lassen Sie die Maustaste los, um die Aufnahme auszulösen. Auch hier erhalten Sie eine kurze Vorschau unten rechts, die Sie anklicken können oder tun Sie einfach nichts, damit das Bild automatisch gespeichert wird.

Während Sie das Fadenkreuz sehen, können Sie mit der Leertaste in den Fenstermodus wechseln (Bild 5). In diesem klicken Sie einfach das gewünschte Fenster an. macOS erstellt automatisch ein Bildschirmfoto dieses Fensters. Dabei ist macOS schlauer als Windows: Wird das gewählte Fenster von einem anderen Fenster überlappt, nimmt macOS nur das gewählte Fenster auf (Bild 6).

Bild 5: Im Fenstermodus wird das blau markierte, teilweise verdeckte Fenster aufgezeichnet

Bild 6: Anders als bei Windows ist im aufgenommenen Screenshot das verdeckte Fenster vollständig zu sehen.

Cmd+Shift+5: Profimodus

Die vielseitigste Kombination ist Cmd+Shift+5. Dort erhalten Sie einen kleinen Balken am unteren Bildschirmrand, in dem Sie verschiedene Optionen auswählen können (Bild 7). Von links nach rechts sind das: «Ganzen Bildschirm aufnehmen», «Fenster aufnehmen» und «Bereich aufnehmen». Danach kommen zwei Funktionen, um Videos aufzuzeichnen – einmal den gesamten Screen oder nur den gewählten Bereich.

Bild 7: Den Profimodus gibt es seit macOS Mojave. Er bietet Ihnen mehr Auswahlmöglichkeiten.

Ganz rechts finden Sie die Schaltfläche für die Optionen und zum Schluss den «Aufnahmeknopf», mit dem Sie das Foto schiessen respektive die Videoaufnahme starten (Bild 8).

Bild 8: In den Einstellungen können Sie das Verhalten genau anpassen

Interessant sind hier vor allem noch die Optionen. Sie können festlegen, wo das Bildschirmfoto oder die Aufnahme gespeichert wird. Zudem gibt es eine Timer-Funktion und weitere Funktionen, je nachdem welche Aufnahmeform Sie gewählt haben. Bei Screenshots können Sie die letzte Option speichern (oder nicht) sowie die Bildvorschau deaktivieren und den Cursor ein- oder ausblenden lassen. Haben Sie eine Videoaufnahme gewählt, erhalten Sie zudem die Option, ein Mikrofon auszuwählen. Mausklicks lassen sich ebenfalls anzeigen.

Tipp: Falls Ihnen die Tastenkombination zu mühsam ist, können Sie auch die standardmässig installierte App «Bildschirmfoto» starten. Für schnellen Zugriff lässt sich diese im Dock platzieren.

Cmd+Shift+6: Bildschirmfoto der Touchbar

Kaum benutzt, aber dennoch verfügbar ist die Tastenkombination Cmd+Shift+6. Wenn Sie ein MacBook-Modell mit Touchbar haben, können Sie mit dieser Kombination ein Bildschirmfoto der Touchbar machen.

Flameshot: Gratis-Tool mit vielen Zusatzfunktionen

Gerade in den Zeiten von PrintScreen und Paint waren Screenshot-Tools sehr beliebt. Heutzutage sind sie nicht mehr ganz so wichtig, da die Bordmittel von Windows und Mac sehr gut sind. Eine spannende Option für Nutzer, die sehr viele Screenshots erstellen und diese auch weiterverarbeiten möchten, ist Flameshot – gratis zum Download unter flameshot.org. Diese Open-Source-Tool kann nicht nur Screenshots erstellen, sondern bietet vor allem auch schlaue und schnelle Werkzeuge zur Weiterverarbeitung an. Beispielsweise können Sie damit persönliche Daten verpixeln, Nummerierungen hinzufügen und diverse Grafiken einzeichnen, ohne dass Sie dafür die App wechseln müssen. Flameshot ist quelloffen und als portable Version erhältlich (ohne Installation ausführbar). Die App gibt es für Windows, macOS und Linux (Bild 9).

Bild 9: Flameshot ist eine starke Alternative für fast alle Systeme

Kommerzielle Lösungen für Profis

Darüber hinaus gibt es auch kommerzielle Lösungen, also Bezahlsoftware. Beliebt in Geschäftskreisen ist zum Beispiel Snagit. Dessen Funktionsumfang geht weit über das Abfotografieren von Bildschirminhalten hinaus. Unter anderem verfügt sie auch über Funktionen zur Texterkennung (so dass die abfotografierten Inhalte danach in Textbearbeitungssoftware weiterverarbeitet werden können) und erlaubt auch das Erstellen von kommentierten Videos. Snagit ist eine gute Lösung für Profis, die komplexe Arbeitsabläufe dokumentieren wollen.

TechSmith Snagit

  • Pixelgenaues Abfotografieren von Bildschirminhalten, inkl. scrollende Captures
  • Videoaufzeichnung, einschliesslich Kombination aus Bildschirm- und Webcam-Inhalten
  • Texterkennung (OCR) zur Weiterverarbeitung der Inhalte in Texterkennungssoftware
  • Zahlreiche Tools zum Hervorheben und Kommentieren von Inhalten
  • Tipp: Ganze Webseite aufnehmen

    Eine Limitation von Screenshots ist, dass nur jeweils das Angezeigte festgehalten wird. Auf einer langen Webseite müssten Sie so mehrere Screenshots erstellen und scrollen, um die ganze Seite abzubilden. Moderne Browser bieten dafür teilweise eine Funktion an. In Firefox und Edge starten Sie diese mit der Tastenkombination Ctrl+Shift+S (Cmd+Shift+S auf Mac) (Bild 10). In Chrome müssen Sie dafür spezielle Entwicklerfunktionen aktivieren. Eine Anleitung finden Sie hier.

    Bild 10: In Firefox und Edge können Sie unkompliziert eine ganze Webseite abfotografieren
    icon/info

    Gut zu wissen: die Print-Screen-Taste

    Fast jede Tastatur hat eine PrintScreen-Taste, aber nicht überall ist sie gleich beschriftet. Das Schweizer Tastaturlayout verwendet aufgrund seiner Mehrsprachigkeit englische Sondertasten wie Ctrl, Shift, Home oder Page Up. Entsprechend ist auch die PrintScreen-Taste englisch beschriftet und heisst je nach Design «Print», «Print Screen», «PrtSc», «PrtScrn» oder ähnlich. Auf deutschen Tastaturen werden eingedeutschte Modifikatoren verwendet wie: Strg, Umschalt, Pos1, Bild auf. Die PrintScreen-Taste heisst dabei fast immer «Druck» (Bild 11).

    Bild 11: PrintScreen drücken und in Paint einfügen geht noch immer, ist aber nicht die beste Option
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    Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit PCtipp entstanden.

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