Diabetes mellitus - das Wichtigste über die Zuckerkrankheit
Rund eine halbe Million Menschen in der Schweiz leiden an Diabetes. In diesem Beitrag wollen wir die auch als «Zuckerkrankheit» bekannte Erkrankung etwas genauer unter die Lupe nehmen. Erfahren Sie, wie Diabetes entsteht, ob und wie Sie die Krankheit vorbeugen können, und mehr.
Was ist Diabetes?
Bei einer Diabeteserkrankung ist die Fähigkeit des Körpers, Zucker zu verarbeiten, reduziert oder gar nicht mehr vorhanden. Als Folge davon enthält das Blut zu viel Zucker. Ist der Zuckergehalt im Blut über längere Zeit erhöht, können Folgeerkrankungen des Blutgefäss- und Nervensystems auftreten. Diabetes wird hauptsächlich in den seltenen Typ-1-Diabetes und den verbreiteteren Typ-2-Diabetes unterteilt.
Diabetes mellitus Typ 1
Kommt bei ungefähr zehn Prozent aller Betroffenen vor. Diese Diabetes-Art ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem insulinproduzierende Zellen im eigenen Körper zerstört. Der eigene Lebensstil, Übergewicht oder Bewegungsmangel spielen für die Entstehung von Diabetes Typ 1 keine Rolle.
Symptome von Typ 1 Diabetes
- Starkes Durstgefühl
- Häufiges Wasserlassen
- Müdigkeit
- Übelkeit
- Trockene Haut
- Schlechte Wundheilung
- Sehstörungen
Diabetes mellitus Typ 2
Rund 90 Prozent aller Personen mit Diabetes in der Schweiz leiden an Typ-2-Diabetes. Diese Art entsteht über einen längeren Zeitraum und betroffene Personen merken häufig zunächst nichts von der Erkrankung. Bei dieser Diabetesform produziert die Bauchspeicheldrüse entweder zu wenig Insulin, oder dieses kann von den Körperzellen nur unzureichend für die Umwandlung des Blutzuckers in Energie genutzt werden (sogenannte Insulinresistenz). Typ-2-Diabetes entsteht häufig mit zunehmendem Alter und wird darum oft als Altersdiabetes bezeichnet, aber auch immer mehr jüngere Menschen erkranken daran. Das Auftreten der Krankheit wird nämlich nicht nur durch das Alter, sondern auch durch andere Risikofaktoren wie die genetische Veranlagung und dem persönlichen Lebensstil begünstigt. Im Folgenden haben wir die grössten Risikofaktoren für Diabetes Typ 2 aufgeführt.
Risikofaktoren für Typ 2 Diabetes
- Übergewicht
- Energiereiche und ballaststoffarme Ernährung
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- Vorhergegangener Schwangerschaftsdiabetes
- Es gibt Wirkstoffe, die zur Entstehung von Diabetes Typ 2 beitragen können (z.B. Kortison)
Symptome von Typ 2 Diabetes
Wie bereits weiter oben erwähnt, bleibt Typ 2 Diabetes oft über mehrere Jahre unentdeckt. Dies liegt daran, dass Betroffene lange Zeit keine oder nicht eindeutig der Krankheit zuschreibbare Symptome verspüren. Sind die Blutzuckerwerte jedoch stark erhöht, können spezifische, dem Diabetes zuzuordnende Symptome auftreten, wie beispielsweise:
- Übermässiger Durst
- Häufiger Harndrang
- Sehstörungen
- Schlechte Wundheilung und Anfälligkeit für Infektionen
- Juckreiz und trockene Haut
- Gewichtsverlust ohne erkennbaren Grund
Diabetes Vorbeugen
Wenn Sie den Verdacht haben, an Diabetes zu leiden, wenden Sie sich bitte zur genaueren Abklärung an Ihre ärztliche Fachperson.
Da es sich bei Typ 1 Diabetes um eine Autoimmunkrankheit handelt, kann man sie leider nicht vorbeugen. Anders sieht es allerdings bei Typ 2 Diabetes aus. Zwar gibt es für diese Diabetesform eine erbliche Vorbelastung, ob der Diabetes ausbricht, hängt aber auch von den oben erwähnten Risikofaktoren ab, die durch den persönlichen Lebensstil stark beeinflusst werden können.
Da Übergewicht, insbesondere Bauchfett, der wichtigste Risikofaktor für Diabetes Typ 2 ist, ist das Halten des Normalgewichts oder das Abnehmen, wenn Sie übergewichtig sind, die wichtigste Massnahme, die Sie zur Vorbeugung treffen können. Achten Sie daher auf ausgiebige Bewegung und eine gesunde, abgestimmte Ernährung, die Sie auch auf Dauer zufriedenstellt. In diesem Ratgeber haben wir 10 Tipps für eine gesunde und ausgewogene Ernährung für Sie zusammengestellt.
Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung helfen auch der Verzicht auf Rauchen und ein massvoller Alkoholkonsum dabei, dem Diabetes Typ 2 vorzubeugen.
Leben mit Diabetes
Durch eine gute Behandlung und einen an die Krankheit angepassten Lebensstil ist auch als Diabetikerin und Diabetiker ein Leben mit hoher Lebensqualität und Lebenserwartung möglich. Wie bei anderen chronischen Krankheiten gibt es ebenfalls bei einem Leben mit Diabetes Situationen, die etwas mehr Planung erfordern, als dies ohne Zuckerkrankheit der Fall ist.
Autofahren mit Diabetes
Für die meisten Diabetikerinnen und Diabetiker stellt das Autofahren kein Problem dar und sie sind aufgrund ihrer Krankheit kein erhöhtes Risiko im Strassenverkehr. Jedoch kann eine Unterzuckerung die Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentration beeinträchtigen. Eine solche Unterzuckerung kann insbesondere bei Diabetikerinnen und Diabetikern auftreten, die Insulin spritzen oder Sulfonylharnstoffe einnehmen. Ist dies der Fall, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Werte während der Autofahrt nicht zu niedrig werden. Bei dem kleinsten Verdacht auf eine Unterzuckerung sollte die Fahrt unterbrochen werden.
Reisen mit Diabetes
Auch Ferien sind trotz Diabetes möglich, jedoch bedarf es, insbesondere bei weiten Auslandsreisen, einer etwas sorgfältigeren Planung, damit ausschliesslich schöne Ferienerinnerungen zurückbleiben.
So ist es wichtig, vor der Reise den Versicherungsschutz genau zu prüfen. Dass die Krankenkasse medizinische Behandlungen im Ausland bezahlt, ist nämlich nicht immer garantiert. Erkundigen Sie sich deshalb frühzeitig nach einer Auslandskrankenversicherung. Auch empfiehlt sich der Abschluss einer Reiserücktritts- bzw. einer Reiseabbruchversicherung, die auch eine Rückführung in die Schweiz übernimmt, falls das Worst-Case-Szenario eintreten sollte.
Wenn Sie Insulin benötigen, kann es zudem hilfreich sein, ein Zeugnis dafür von Ihrer behandelnden ärztlichen Fachperson bei sich zu tragen. Zwar ist Insulin im Handgepäck offiziell erlaubt, dennoch könnte es zu Rückfragen kommen, die Sie mit einem entsprechenden Zeugnis, das die Notwendigkeit des Mitführens von Insulin bescheinigt, schnell klären können. Denken Sie ausserdem daran, alle erforderlichen Utensilien (Blutzuckermessgerät usw.) im Handgepäck mitzunehmen, denn es ist nie sicher, ob der Koffer ebenfalls am Zielort ankommt.
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19.12.2023
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