Brack Logo

Shelly: Smart Home-Lösung im Baukastensystem

25.01.2022

Der Hersteller Shelly lanciert eine riesige Palette cleverer Module für die eigene Smart-Home-Lösung daheim. Wir haben den Selbsttest gemacht und sind durchaus angetan.

Wer sein Eigenheim automatisiert, hat vor allem das im Blick: die Dinge müssen ganz einfach laufen und Lebensqualität sowie die Sicherheit sollten sich erhöhen. Shelly will genau das mit seinen neuen Smart-Home-Lösungen schmackhaft machen. Umsetzen lässt sich das mit einer mittlerweile auf etwa 45 Geräte/Module angewachsene Hardware-Flotte. Dazu gehören eine Vielzahl an Sensoren – von Melde- bis hin zu Unterputzmodulen. Genug also, um damit das gesamte Haus auszustatten. Und für uns das Zückerli obendrauf: Sämtliche Geräte lassen sich via Applikationsschnittstelle (API) auch mit diversen offenen Smart Home Lösungen wie Google Assistant, Apple HomeKit oder Samsung Smart Things verknüpfen. Zudem ist ist eine Sprachsteuerung über Alexa oder Google Home möglich. 


Wie immer bei Smart-Home-Lösungen unterschieden wir dabei zwischen Aktoren und Sensoren. Die Aktoren setzen eine Anweisung in einen elektrischen oder mechanischen Impuls um. Zu ihnen zählen zum Beispiel einfarbige und mehrfarbige Leuchten oder auch Sirenen. Im Gegensatz dazu sind Tür- und Fenstersensoren oder Bewegungsmelder der Sensorik zugeordnet. Sie dienen der Impulsgebung und stossen die eigentliche Aktion an. Ein Beispiel: Der Bewegungssensor registriert, dass jemand das Haus verlässt, informiert die Leuchten und diese schalten sich automatisch aus. 


Die Gretchenfrage, die wir uns dabei allerdings gestellt haben lautet: «Wie lässt sich das Ganze unter einen Hut bringen und steuern?». Die Antwort kommt vom Hersteller in Form der «Shelly Cloud» App. Die gibt es für Android- und auch Apple-Geräte kostenlos in den jeweiligen Shops als Download. Sie ist Dreh- und Angelpunkt, um die Daten der Sensoren aufzunehmen und sie an die Aktoren weiterzuleiten. Diese wiederum führen dann die gewünschte Aktion aus.

Einfach dank WLAN

Wie bereits erwähnt, können die einzelnen Netzwerkgeräte als Baukastensystem so kombiniert werden, dass Anwender von mehr Komfort und Sicherheit profitieren. Selbst die Zimmertemperatur lässt sich – bis hin zum Luftfeuchtigkeitsgehalt – mit dem entsprechenden Modul des Herstellers auswerten.

Wichtig: Alle Module werden per Wi-Fi 4 (also WLAN-Standard 802.11n) gesteuert. Diese Funktechnologie hat im Freien eine recht grosse Reichweite, im Haus/in der Wohnung sind es immerhin noch 25 bis 30 Meter. Durch den Funk entfallen nicht nur das Verlegen von Kabeln respektive das nachträgliche Bohren durch Wände. Was uns vor allem ein Lächeln auf die Lippen zauberte, war die Tatsache, dass sich dank Wi-Fi in jedem Haus eine komplette Smart-Home-Steuerung in Eigenregie aufbauen lässt.

Aktoren und Sensoren für jede Gelegenheit

Das Angebot an Aktoren und Sensoren von Shelly ist mitteweile auf etwa 45 Geräte angewachsen. Hier haben wir ein paar nützliche Geräte zusammengestellt. 

Klicken Sie auf die Bilder, um Details zu den jeweiligen Produkten zu erfahren!

Shelly im Alltags-Test

Wir haben für diesen Test auf zwei Lampen-Aktoren (Shelly Duo und Duo GU10 RGB) sowie drei Sensoren (Temperatur- und Feuchtigkeitsmesser, Bewegungsmelder und Türsensor) zurückgegriffen. Damit wollten wir eine einfache Szene aufbauen: Fortwährend werden Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einem Raum ausgewertet. Parallel sollen – wenn die Haustüre geöffnet oder der Bewegungsmelder im Raum ausgelöst wird – beide Leuchten angehen.

Inbetriebnahme schnell, aber mit Stolperfallen

Der Plan steht, jetzt die praktische Umsetzung: Vor dem Einbau der Aktoren und Sensoren empfiehlt es sich auf jeden Fall, die Betriebsanleitungen der einzelnen Geräte durchzulesen. Im allerersten Schritt wird die App «Shelly Cloud» heruntergeladen. Danach muss man sich mit einer gültigen E-Mail-Adresse und einem Kennwort registrieren. Nun können schon nacheinander die einzelnen Module eingebunden werden. Hardwareseitig muss man dazu die Geräte mit einer Batterie bestücken oder wie im Fall des Bewegungsmelders per USB-Kabel aufladen.

Shelly-Burgermenue-aufgeklappt.jpg

Softwareseitig geschieht die Einbindung in die App, indem man auf deren Startoberfläche auf das «Burgermenü» (die drei waagrechten Striche rechts oben) tippt und danach «Add Decive» wählt. Im Anschluss folgt man einfach dem Assistenten, der einen Schritt für Schritt durch die Installation leitet. Wichtig: Unbedingt jedes Gerät auf Updates prüfen und auch durchführen lassen! Das half uns mir bei der Erkennung und sogar bei der Reichweite. Wird das Modul erkannt, muss es noch dem heimischen Netzwerk und danach einem Raum hinzugefügt werden. Das ist notwendig, weil es erst dadurch in eine Gruppe oder auch Szene eingebunden werden kann.


Zwischen-Fazit: Die Menüpunkte sind teils in Englisch oder schlechtem Deutsch – das verwirrt.

Aber weiter im Test… Wir haben zuerst die beiden Leuchten, danach den Luftfeuchtigkeits- bzw. Temperaturmesser, den Bewegungsmelder und zuletzt den Tür-/Fenster-Kontakt erfolgreich in die App eingebunden. Damit ist das Grundgerüst erstellt und man kann sich an die Feinjustierung, also das Programmieren der Szenen wagen.

Ein Tipp der uns dabei geholfen hat: Um zu überprüfen, ob die Lampen auch wirklich funktionieren, kann man diese in der App einfach aufrufen und versuchsweise mal ein- oder ausschalten respektive deren Farbe ändern.


Szenen und Gruppen programmieren

Das Programmieren ist dann gar nicht so schwer. Prinzipiell lässt die Shelly-App das Programmieren von Szenen und von Gruppen zu. Bei der Gruppen-Programmierung können beispielsweise einzelne Lampen zu einer Gruppe zusammengeschlossen werden und mit einem einzigen Fingertipp ein- oder ausgeschaltet werden.


Shelly Szenen und Gruppen.png
Shelly Smart Home-Programmierung für Gruppen und Szenen

Das Programmieren einer Szene folgt der Idee «wenn dies passiert, dann mache das». Um meine beschriebene Szene in der App umzusetzen, tippt man zuerst auf «Add Scene», benennt die Szene (zum Beispiel «Tür-/Fenster-Alarm»), wählt den Raum (also dort, wo alles stattfinden soll) sowie das zu hinterlegende Bilder aus und tippt auf «Weiter».

Im nachfolgenden Menü geht es sprichwörtlich ans Eingemachte: Nacheinander muss man nun die Bewegungserkennung aktivieren sowie die entsprechende Bedingung (wenn der Bewegungsmelder oder Tür-/Fensterkontakt auslöst) anhaken. Auch hier hat uns mal der deutsch-englische Sprachmix genervt.


Shelly-menu-bewegung-strahler.jpg
Menu für den Bewegungsmelder und einer verbundenen Aktion


Mit einem Klick auf «Hinzufügen» geht es ins nächste Menü. Dort definiert man, was genau passieren soll, wenn einer der beiden Sensoren ausgelöst hat. Das ist recht einfach: Die beiden Lampen sollen angehen. Im letzten Schritt muss diese programmierte Szene noch gespeichert werden. Danach haben wir die Szene getestet und - uns selbst auf die Schultern geklopft. Geschafft!


shelly-menu-fertig.jpg

Fazit: grosser Spass und Nutzen

Eins ist uns beim Test klar geworden: Die Shelly-Geräte und Cloud-App gehören zusammen wie der Kochtopf und Deckel. App und Module kombiniert, machen richtig Spass und zwar von Anfang an: Die Installation und Inbetriebnahme ist simpel, der Nutzwert immens. Denn mit den Shelly-Sets kann man quasi die eigenen vier Wände auf eine raffinierte und individuelle Art und Weise schnell vernetzen und automatisieren – Tüftelspass eingeschlossen. Ganz konkret haben wir eine Szene, nachdem die Geräte in unser Netzwerk eingebunden waren, in nur 20 Minuten erfolgreich programmiert. 

Umso mehr ärgert es uns, dass die App bezüglich Sprache lausig umgesetzt ist. Das schmerzt umso mehr, da die App die Schalt- und Walt-Zentrale ist. Sämtliche angeschlossene Geräte lassen sich damit nicht nur steuern, administrieren oder nach Gusto einstellen. Es können darüber auch ganz neu Szenen oder Gruppierungen geschaffen werden.

Aus unserer Sicht überwiegt trotzdem das Positive. Denn der Aufbau des eigenen Smart-Home-Parks gelingt auch dann, wenn man selbst kein Netzwerkprofi oder Nerd ist. Wichtig sind vor allem Spass, Lust und eine Portion Neugierde und natürlich auch Zeit und bei den Unterputzmodulen etwas handwerkliches Geschick.


HINWEIS DER REDAKTION: Inzwischen gibt es eine neue Version der Shelly Smart Home-App mit verbesserten Features.


Mehr über die Smart Home-Lösungen von Shelly erfahren? Hier geht's zur Übersicht.


FacebookLinkedinRedditXWhatsapp

Kommentare (0)

Bitte melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen.