MSM – die natürliche Schwefelverbindung unter der Lupe
MSM ist eine natürliche Substanz, die in vielen Lebensmitteln vorkommt und für unseren Körper von entscheidender Bedeutung ist. Von einigen wird es als Allheilmittel gefeiert, während andere seine Wirksamkeit anzweifeln. Wir werfen einen genaueren Blick auf die Schwefelverbindung und ihre potenziellen Vorteile für die Gesundheit.
Kurz und knapp
- Methylsulfonylmethan (MSM) ist eine natürliche Schwefelverbindung, die in vielen Pflanzen und Tieren vorkommt.
- MSM werden verschiedene gesundheitliche Vorteile nachgesagt, unter anderem bei Gelenkbeschwerden, Allergien, Hauterkrankungen und sportlicher Belastung.
- Die Wirkung bei Darmerkrankungen, Krebs, Diabetes und Entgiftungsprozessen wird zurzeit erforscht.
- MSM kann als Nahrungsergänzung eingenommen oder äusserlich als Salbe aufgetragen werden.
Was ist MSM?
Methylsulfonylmethan, auch Dimethylsulfon oder kurz MSM – das klingt zunächst nach einer chemischen Verbindung, die eher im Labor als auf dem Teller vorkommt. Tatsächlich handelt es sich aber um eine natürliche Schwefelverbindung, die aus 34% Schwefel besteht. Sie kommt in vielen Pflanzen und Tieren vor und ist somit auch in Lebensmitteln enthalten, unter anderem in Kaffee, Tee, Kuhmilch und Tomaten. Dementsprechend lässt sich der Bedarf in der Regel mit einer ausgewogenen Ernährung decken. Vom Aussehen erinnert die organische Schwefelverbindung an Salz oder Zucker, ähnelt also kleinen Kristallen. Im Geschmack ist sie eher bitter.
Der zugrundeliegende Mineralstoff, Schwefel, ist an vielen Prozessen im Körper beteiligt und ein Bestandteil von körpereigenen Stoffen wie Enzymen, Hormonen und Aminosäuren. Zu den schwefelhaltigen Aminosäuren gehören Cystein, Homocystein, Homocystin, Methionin und Taurin. Insgesamt macht organischer Schwefel rund 0.2 Prozent des menschlichen Körpers aus.
Gesundheitliche Vorteile
MSM werden viele positive Wirkungen zugeschrieben, die jedoch noch besser wissenschaftlich erforscht werden müssen. So kommt der schwefelhaltige Naturstoff vor allem in der Alternativmedizin zum Einsatz.
Die Uniklinik Freiburg hat einen ausführlichen Bericht zur Wirkung von Methylsulfonylmethan herausgegeben. Gemäss diesem besitzt die Schwefelverbindung antientzündliche und antioxidative Wirkungen, kann Krebszellen im Wachstum hemmen und beeinflusst den Knochenstoffwechsel. Ausserdem gibt es Hinweise, dass sie die Aufnahme von Wirkstoffen über die Haut beschleunigen kann.
Nachfolgend finden Sie eine kurze Übersicht zu den wichtigsten Anwendungsbereichen von MSM.
Gelenkbeschwerden
Schwefel ist ein wichtiger Bestandteil des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit. So enthält der Knorpel bei entzündlichen Gelenkerkrankungen nur ein Drittel an schwefelhaltigen Substanzen im Vergleich zu normalem Knorpel. Dementsprechend kommt MSM bei Erkrankungen des Bewegungsapparats zur Anwendung. Verschiedene klinische Studien fanden positive Effekte bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose und Arthritis, insbesondere wenn der Wirkstoff mit anderen Präparaten wie Glucosamin und Chondroitinsulfat kombiniert wurde.
Allergien
Die antientzündliche Eigenschaft von MSM hat eine positive Wirkung bei Allergien. Bei einer Allergie reagiert unser Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe wie Nahrungsmittel, Pollen, Hausstaub oder Tierhaare. Kommt der Körper in Kontakt mit einem solchen Allergen, schüttet er Entzündungsstoffe aus. Methylsulfonylmethan scheint die Produktion dieser Entzündungsstoffe zu hemmen und so bei Allergiebeschwerden wie Atembeschwerden, juckenden Augen oder laufender Nase Linderung zu bringen.
Hautbeschwerden
Äusserlich angewendet erzielt MSM vielversprechende Ergebnisse bei verschiedenen Hauterkrankungen wie Rosacea, Akne oder Ekzemen.
Zudem wird auch die Wirkung von Methylsulfonylmethan auf die Hautalterung erforscht. Hierbei ist vor allem die anti-oxidative Eigenschaft von Bedeutung. Antioxidantien schützen vor sogenannten freien Radikalen – ein Nebenprodukt unseres Stoffwechsels, das die Zellen angreift und unter anderem die Haut altern lässt.
Weitere Anwendungsbereiche
Zwar braucht es hierzu weitere Forschung, aber erste Untersuchungen erzielen eine positive Wirkung von MSM bei entzündlichen Darmerkrankungen, Krebskrankheiten, Diabetes und hohen Blutfettwerten.
Die Alternativmedizin nutzt die schwefelhaltige Verbindung ausserdem bereits heute zur Entgiftung und für gesündere Haare und Nägel.
MSM und Sport
Auch bei sportlicher Belastung zeigen sich vielversprechende Effekte der schwefelhaltigen Substanz. Sie reduziert die Entzündungsreaktion nach Trainingseinheiten und führt zu einem geringeren oxidativen Stress. Eine experimentelle Studie fand weitere positive Effekte: Die Teilnehmenden der Studie hatten bei einer Einnahme von 3 g MSM pro Tag weniger mit Muskelkater und Müdigkeit zu kämpfen.
MSM-Pulver, Kapseln und Co.: Dosierung und Anwendung
Unabhängig welche Form von Nahrungsergänzungsmitteln Sie verwenden, halten Sie sich an die Dosierungsangabe des Herstellers und achten Sie auf qualitativ hochwertige Produkte mit möglichst wenigen Zusatzstoffen.
Als Nahrungsergänzungsmittel gibt es MSM-Präparate in Form von Pulvern, Tabletten oder Kapseln. Ein MSM-Pulver können Sie auch in Fruchtsaft statt Wasser auflösen, um den bitteren Geschmack zu überdecken. MSM-Kapseln und Tabletten nehmen Sie mit einem Glas Wasser ein.
Zusätzlich kann die Schwefelverbindung für die äusserliche Anwendung genutzt werden. Gels oder Salben eignen sich zur Pflege und Entspannung, z.B. im Bereich von Gelenken und Muskeln.
Sind Nebenwirkungen möglich?
Es gibt keine Hinweise, dass MSM toxisch wirkt. Gelegentlich zeigten sich in Studien Magen-Darm-Beschwerden als Nebenwirkung.
Nicht verwenden sollten Sie Methylsulfonylmethan bei einer Unterversorgung mit dem Mineralstoff Molybdän oder einem angeborenen Mangel der Sulfit-Oxydase. Molybdän ist an der Verstoffwechslung von Sulfit beteiligt. Da Sulfit toxisch auf das Nervensystem wirkt, muss ein Abbau garantiert sein. Wenden Sie sich bei Unsicherheiten an eine medizinische Fachperson. Eine ärztliche Absprache vor der Einnahme von MSM ist allgemein empfehlenswert.
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