
Mehr als nur ein Gaming-Monitor? Samsungs Odyssey OLED G8 im Test
Die für Gaming optimierte Display-Serie «Odyssey G8» von Samsung erhält erstmals in seiner Historie ein OLED-Panel. Nebst dieser für starke Bilder bekannten Displaytechnologie spendiert der koreanische Hersteller dem Bildschirm diverse smarte Applikationen. Wie nützlich sind diese und welche weiteren Features wissen zu überzeugen? Der Test bringt Klärung.
Mitte Februar 2023 wurden einige BRACK.CH-Mitarbeitende von Samsung Schweiz nach Zürich eingeladen, um das Monitor-Portfolio fürs aktuelle Jahr in ihrer Hauptzentrale näher zu begutachten. Diese Gelegenheit erhielt auch meine Wenigkeit. Beim Betreten des Präsentationsraums schweifte mein Blick gleich zum Samsung Odyssey OLED G8, eine solche Bildqualität war mir bis anhin fremd auf einem Gaming-Display.
Einige Wochen später präsentierte Samsung den Bildschirm auf der Messe «Home Switzerland 23» einem breiteren Fachpublikum. Ein Samsung-Mitarbeiter bot mir an, den Monitor zu testen. Dies bejahte ich sofort. Ein paar Tage darauf stand das Paket auch schon im Büro. Ich erteilte unserem Lernenden Tim die Ehre, ein Unboxing zu erstellen sowie erste Eindrücke zu sammeln.
Das Design – Daumen hoch
Was mir beim ersten Event bei Samsung in Zürich nebst der Qualität des Demovideos ins Auge stach, war das hübsche Äussere. Die gesamte Rückseite sowie der Standfuss wirkten durch die silberne Farbgebung sehr ansprechend. Mir persönlich gefiel vor allem der schmale Rahmen auf der Frontseite.
Das schlichte Design des Standfusses rundet das Gesamtkonzept ab. Damit ihr euren Kopf beim Gamen nicht unnötig verrenken müsst, ist die Höhe sowie die Neigung ergonomisch – also auf eure Körpergrösse anpassbar. Die Lichteffekte des hinten angebrachten «CoreSnyc & CoreLighting+» setzen farbliche Akzente, die vor allem dunkle Räume stimmiger machen.
Der Aufbau des Monitors ist kinderleicht. Der Standfuss kommt in zwei Teilen daher. Zuerst die Grundfläche mit den bereits am richtigen Ort befindlichen Schrauben befestigen. Daraufhin den Fuss an der Öffnung, die sich auf der Rückseite des Bildschirms befindet, einrasten lassen.
Das Display bleibt dabei gut geschützt mit Styropor in der Verpackung liegen. Anschliessend den Monitor aus dem Karton heben und wie gewünscht auf dem Schreib- oder Gaming-Tisch platzieren. Mit einem Gesamtgewicht von 7.5 kg ist das allein schaffbar – aber Hilfe schadet bekanntlich nie 😉. Zum Schluss die gewünschten Geräte anschliessen und den Monitor mit dem mitgelieferten Netzteil, das durchaus eine Nummer kleiner hätte ausfallen dürfen, anschliessen.
Bildqualität – O(h)LED und mehr
OLED ist bekannt dafür, dass bei dunklen Szenen viele Details dargestellt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen LCDs, die eine Hintergrundbeleuchtung benötigen, um Licht durchzulassen, erzeugen OLEDs ihr eigenes Licht. Ein Weltraumspiel eignet sich wunderbar, dies zu demonstrieren. Im Video spiele ich «Everspace 2» und filme in 4K-Auflösung per Handy. Bitte beachtet, dass dieses aufgenommene Gameplay nur ansatzweise die Qualität übermittelt. Live ist die Wahrnehmung anders (Dies gilt für alle hier geposteten YouTube-Videos).
OLED ist ein massgeblicher Teil für diese hervorragende Bilddarstellung. Samsung nutzt zudem ihren eigens entwickelten Prozessor namens «Neo Quantum»: Jedes Bild wird analysiert und das System vereinheitlicht Farbe, Schattierung und Kontraste. Unterstützung kriegen beide Technologien durch HDR (High Dynamic Range) in der «True Black»-Version – für eine intensive Farb- und Tiefenwirkung.
Die Gaming-Action betrachtet ihr auf einem gekrümmten (Radius 1800R) Ultra-WQHD-Display (3440 x 1440 Pixel) mit einer grossen Betrachtungsfläche von 34 Zoll. Richtig schnell ist die Reaktionszeit – mit nur 0.03 Sekunden einer der tiefsten Werte bisher bei einem Gaming-Monitor. Auch die Bildwiederholrate von maximal 175 Hz braucht sich keineswegs zu verstecken, die flüssige Framerate dürfte vor allem bei Racern Anklang finden. Das Seitenverhältnis von 21:9 lässt bei Shooter-Fans die Herzen höherschlagen– durch das weite Sichtfeld erspäht ihr Gegner früher als bei niedrigeren Bildformaten. Jedoch wird dieser Modus längst nicht von allen Spielen unterstützt, schon gar nicht bei Konsolen - dazu später mehr.
«Smarte» Funktionen
Beinahe jeder neue Monitor von Samsung besitzt smarte Funktionen. Die Strategie hinter diesem Konzept besteht darin, eine nahtlose Integration zwischen dem Arbeitsplatz und dem Home-Entertainment-Bereich zu schaffen. Mit integriertem WLAN und Bluetooth lässt sich das Display für eine Vielzahl von Anwendungen nutzen, die über eine traditionelle Monitorfunktion hinausgehen. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Features.
Cloud Gaming – Dunkle Wolken am Horizont
Gamen ohne Konsole oder PC? Die Cloud machts möglich. Den Samsung Odyssey OLED G8 mit dem heimischen WLAN-Netzwerk verbinden und ein Konto für den gewünschten Streamingdienst erstellen. Zur Verfügung stehen unter anderem Microsofts Gamepass oder Nvidia GeForce Now. Noch schnell per Bluetooth einen Controller koppeln und schon kann es losgehen - keine langen Installationszeiten und gleich noch Speicherplatz gespart. Doch die Sache hat zwei Haken, wie ich anhand des Microsoft Flight Simulator veranschauliche:
- Eine Auflösung wird nur bis zu Full HD (1920x1080 Pixel) unterstützt
- Dicke schwarze Balken links und rechts müsst ihr in Kauf nehmen
Auf dem Rechner installiert und den Monitor mit mini-DisplayPort verbunden, sieht Freiburg im Breisgau doch ein Stück besser aus.
Samsungs «Game Bar» steht euch für diverse Optimierungen zur Verfügung. In diesem Programm seht ihr die FPS-Rate (Bilder pro Sekunde) sowie, ob HDR aktiviert ist oder nicht. Zudem lässt sich das Seitenverhältnis nach euren Wünschen anpassen oder ein Fadenkreuz zuschalten.
Doch Vorsicht! Die Game Bar ist nur kompatibel, wenn per Videoanschluss (HDMI oder DisplayPort) gezockt wird. Bei Gaming mit Wi-Fi stehen all diese Features nicht zur Verfügung.
Fernsehen und Streaming
Um klassisches Fernsehen auf dem Curved-Monitor zu geniessen, steht euch Samsung TV Plus zur Verfügung – gratis und ohne Zusatzkosten. Ebenfalls habt ihr die Möglichkeit, Streamingdienste zu nutzen, wie etwa Netflix oder Amazone Prime – diese sind aber kostenpflichtig.
Anschlussvielfalt – doch der Teufel steckt im Detail
Nebst den kabellosen Schnittstellen WiFi5 und Bluetooth in der Version 5.2, gesellen sich folgende physischen Anschlüsse dazu:
- 1x Micro HDMI 2.1
- 1x Mini-Display Port
- 2x USB-C (davon 1x mit 65 Watt Ladefunktion und Display-Port-Signal)
Warum ausgerechnet auf ein Mini- beziehungsweise Micro-Anschluss gesetzt wurde, weiss wohl nur Samsung selber. Immerhin ist ein Mini-Display-auf-Display-Port-Kabel im Lieferumfang enthalten. Wenn der Monitor mit eurem Rechner auf diese Weise verbunden ist, erlebt ihr Gaming-Action mit einer maximalen Bildwiederholrate von bis zu 175 Hz.
Bei HDMI sieht das schon anders aus. HDMI 2.1 lässt lediglich eine maximale Wiederholrate von 120 Hz zu. Das ist jedoch dem Videoanschluss geschuldet, eine höhere Version für schnellere Frequenzen gibt es nicht. Die Ernüchterung kam bei der Suche nach einem micro-HDMI-auf-HDMI-Kabel – denn es gibt zurzeit keines in der höchsten Version. Platz genug für die Ports in normaler Grösse wäre meiner Ansicht nach genug vorhanden.
Sozusagen als Trostpflaster für die fehlenden Hertz beim Konsolengaming müsst ihr wenigstens nicht mit schwarzen Balken links und rechts leben, denn die bereits weiter oben erwähnte «Game Bar» lässt euch das Bild ans 21:9-Format anpassen.
Im Video habt ihr es sicherlich gleich bemerkt, die schwarzen Balken sind zwar nicht vorhanden, dafür ist das Bild verzerrt. Die Konsolen, das betrifft auch die Xbox Series X/S und die Nintendo Switch, setzen voll aufs klassische 16:9-TV-Format. Falls ihr bereits einen Ultrawidescreen euer Eigen nennt, dann dürftet ihr das Problem kennen. Es gibt jedoch auch einige PC-Games, die das Ultra-Format nicht unterstützen, «Sons of the Forest» fällt mir als aktuelles Beispiel ein. Ob ihr lieber die schwarzen Balken in Kauf nehmt oder die Verzerrung gar nicht so arg empfindet, ist so individuell wie wir alle. Ich persönlich finde die Balken zwar unschön, die Qualität des Bildes ist dennoch mehr als in Ordnung.
Meine Meinung zu dieser Problematik? Es wäre an der Zeit, dass sich die grossen drei Konsolenhersteller (Microsoft, Sony und Nintendo) zusammenraufen und auch Ultrabreitbild-Formate unterstützen. Klar spielen bei dieser Thematik auch die Spieleproduzenten eine Rolle, letztendlich programmieren sie die Games. Da wäre es wünschenswert, wenn diese umgekehrt PC-Spiele für Fernsehauflösungen optimieren, denn auch dies ist bei weitem noch nicht ideal. Was ist eure Meinung dazu? Hinterlasst gerne einen Kommentar.
Fazit – ein zweischneidiges Schwert
Der Gaming-Monitor Samsung Odyssey OLED G8 punktet bei der Bildqualität: OLED, eigens vom Hersteller entwickelter Prozessor sowie HDR und weitere Bildverbesserungen werden für einige offene Münder sorgen bei den ersten Gaming-Sessions. Überzeugend sind ebenfalls der einfache Aufbau sowie das edle Design. Die anpassbare Beleuchtung auf der Rückseite sorgt für Stimmung im Gaming-Zimmer und rundet das Gesamtpaket ab.
Die vielen smarten Funktionen machen aus dem Bildschirm quasi ein All-In-One-Gerät. Ob Fernsehen, Streamingdienste wie Netflix oder Steuerung der intelligenten Lampen per Kontrollpanel – mit der beigelegten Fernbedienung wählt ihr rasch und komfortabel den gewünschten Inhalt.
Wenn ihr euch selbst als Gaming-Nerd bezeichnet und ein Top-Bild im ultrabreiten Format sucht, dann greift zum Samsung Odyssey OLED G8. Mit 34 Zoll ist er weder zu gross noch zu klein und setzt mit seinem Aussehen schöne Akzente auf dem Schreibtisch. Zudem möchtet ihr auch Konsolen-Gaming geniessen und dafür nicht ständig die Anschlüsse wechseln? Wenn ihr mit einem verzerrten Bild oder schwarzen Balken leben könnt, dann ist dieser Samsung-Monitor alles andere als eine «Odyssey».
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Content Marketing Manager
Bereits in jungen Jahren erhielt ich meinen ersten Computer. Bald darauf kam ich mit den ersten PC-Komponenten in Berührung und habe diese zur Leistungssteigerung eingebaut. Dabei half mir meine Leidenschaft für Gaming und Technik, die bis heute ungebrochen ist. Regelmässig informiere ich mich über die neusten Trends in der Computerwelt, sei es für Business, Home-Office oder Multimedia. Dazu gehören auch die neuesten Mobilgeräte und all ihre Gadgets.
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