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Prozessornamen verstehen: Intel

23.02.2023

Der Name eines Prozessors gibt Ihnen viele Infos darüber, wofür er gedacht ist, seit wann es ihn gibt und was er sonst noch kann. Das ist praktisch als Entscheidungshilfe bei der Wahl des passenden Rechners. Im Folgenden erklären wir Ihnen die Namen von Intel-Prozessoren und wie Sie diese "lesen müssen", um genau das zu kaufen, was Sie wirklich brauchen.

Intel ist derzeit der grösste Prozessorhersteller auf dem Endanwendermarkt. Die meisten Rechner der vergangenen 30 Jahre waren mit einem Intel-Prozessor bestückt und auch das Gros der heutigen PCs im Handel laufen mit Intel-Chips unter der Haube – genau genommen mit einem Intel-Core-Prozessor. Dabei handelt es sich um die Flaggschiff-Serie von Intel, die in den allermeisten Consumer-Geräten verbaut wird (Bild 1).

Bild 1: Intel-Core-Prozessoren dominieren den Consumer-PC-Markt seit Jahren

Intel-Prozessornamen setzen sich folgendermassen zusammen:

Intel Core i7-12700K

«Core» ist die Prozessorlinie. Weitere, bekannte Intel-Prozessorserien sind «Atom», «Celeron», «Pentium» und «Xeon». Hier im Überblick:

Linie Anwendungsbereich
Core PCs und Laptops für Privat- und Business-Anwender
Celeron Erschwingliche Einsteiger-Computer
Pentium Einsteiger-Computer mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis
Atom Kleistcomputer und Mobilgeräte mit niedrigem Stromverbrauch
Xeon Server und professionelle Workstations

In diesem Artikel fokussieren wir uns auf die Intel-Core-Prozessoren. Das ist die verbreitetste und für Privat- und Geschäftsanwender wichtigste Intel-Prozessorlinie. Zum Ende des Textes gehen wir aber auch noch kurz auf weitere Intel CPUs ein.

Das Namensschema von Intel Core

Die Core-Prozessoren gibt es seit 2006; sie sind seither in zahllosen Desktops verbaut worden. Seit 2008 ist sogar das Namensschema in etwa gleich.

Auf den Hersteller («Intel») und die Prozessorlinie («Core») folgt die Prozessormarke. In unserem Beispiel i7. In der Core-Serie verkauft Intel Prozessoren mit den Markennamen i3, i5, i7 und i9. Dabei sind i3-Geräte eher der Einstiegsklasse zuzuordnen -sie eignen sich für typische Büroarbeiten. i5 deckt die Mittelklasse ab. Die i7-Modelle sind für die obere Mittelklasse bis zum High-End gedacht, während i9-Modelle das oberste Niveau der Desktop- oder Laptop-Prozessoren abdecken. Die Bezeichnungen i3, i5, i7 und i9 geben also Auskunft über die Leistungsfähigkeit der Prozessoren.

Auf den Markennamen folgt in der Regel ein Bindestrich (er wird manchmal auch weggelassen) und danach eine vier- oder fünfstellige Zahl. Zu Beginn dieser Zahl steht die Prozessorgeneration. Da Intel praktisch jedes Jahr eine neue Generation lanciert, ist diese Nummer gewissermassen ein alternatives Erscheinungsjahr.

Hinter der Generation steht die Modellnummer. In unserem Beispiel (12700) wäre das also die zwölfte Generation, Modell 700. Die Modellnummer kann man in etwa als Leistungsangabe verstehen. Allerdings sind die Werte nicht wirklich vergleichbar oder standardisiert. Grob gesagt gilt: je höher, desto besser. Ein Intel Core i5-12600 leistet also mehr als ein Intel Core i5-12400. Aktuell macht die Modellnummer fast nur im Einstiegsbereich und der Mittelklasse einen Unterschied, da die High-End-Prozessoren i7 und i9 nur je eine Modellnummer verwenden. Bei der nächsten Generation könnte das aber bereits anders sein. Schauen Sie daher jeweils genau nach, was in der aktuellen Generation verfügbar ist, damit Sie die Leistung im Zusammenhang besser abschätzen können.

Am Ende stehen möglicherweise noch ein oder zwei Buchstaben als Suffix. Das ist nicht bei allen Modellen der Fall. Der Buchstabe benennt Prozessoren mit spezifischen Anwendungszwecken. Das K in unserem Beispiel steht für einen Prozessor, der übertaktet werden kann. Über die Jahre kamen ziemlich viele Suffixe zusammen. Hier einige der häufigsten:

  • F – High-Performance ohne GPU (GPU = Grafikprozessor)
  • H – High-Performance mit GPU
  • K – Übertaktung freigeschaltet
  • S – Optimiert für Performance
  • T – Optimiert für niedrigen Stromverbrauch (Desktop-PC)
  • U – Optimiert für ultraniedrigen Stromverbrauch (Laptop)
  • X – Extreme Leistung für Desktop
  • Y – Extrem niedriger Stromverbrauch

Die Buchstaben werden bei einigen Modellen auch kombiniert; beispielsweise zu einem HX für Höchstleistung mit GPU, oder KF für Höchstleistung ohne GPU und Freischaltung zum Übertakten. Was heisst das konkret für Sie? Wenn Sie beispielsweise einen Laptop mit wenig Stromverbrauch für die Arbeit unterwegs suchen, wählen Sie Prozessoren mit dem Suffix T, U oder Y. Sind Sie hingegen an einem besonders starken Game-PC interessiert, ist das Suffix X wichtig.

2024: Das «i» geht und der Zähler springt zurück

Nach 15 Jahren mit dem gleichen «Core i»-Branding hat Intel Ende 2023 mit der «Meteor Lake»-Generation ein neues Namensschema eingeführt. Das «i» vor der Prozessormarke (also der Leistungsstufe) entfällt: Aus «Core i7» wird also «Core 7». Ausserdem springt bei der neuen Serie der Generationen-Zähler wieder zurück auf die 1. Die neuesten Intel Core Prozessoren heissen also nicht «Intel Core Prozessoren der 15. Generation» sondern «Intel Core Prozessoren (Produktreihe 1)» oder «Series 1».

Zudem unterscheidet Intel neu zwischen «Ultra»- und normalen Modellen. Die Intel Core Ultra Prozessoren verfügen, im Gegensatz zu den normalen Intel Core Prozessoren, über eine NPU (Neural Processing Unit) – ein spezieller Chip, der KI-Anwendungen beschleunigt.

intel-core-naming-2024.jpg
Das Namensschema der neuen Intel Core-Prozessoren (Bild: Intel)


Die wichtigsten Neuerungen der letzten Intel-Core-Generationen

Generation Wichtigste Neuerungen
10. Generation (seit 2019)
  • Native Unterstützung von Thunderbolt 3, USB 3.1 und Wi-Fi 6
11. Generation (seit 2020)
  • Unterstützung von PCIe 4.0
  • Unterstützung von Thunderbolt 4
  • Erste Core-Prozessoren mit 10-nm-Architektur (Tiger Lake)
12. Generation (seit 2021)
  • Hybrid-Architektur: Unterteilung der Prozessorkerne in Leistungskerne und Effizienzkerne
  • Unterstützung von Arbeitsspeicher bis DDR5-4800
13. Generation (seit 2023)
  • Leistungsverbesserung gegenüber 12. Generation (höhere Anzahl Effizienzkerne, höhere Taktraten)
  • Unterstützung von Arbeitsspeicher bis DDR5-5600
14. Generation (Ende 2023)
  • Iterativer Refresh der 13. Generation
  • Bei einigen Modellen Unterstützung von ECC-geschütztem Arbeitsspeicher
Intel Core Series 1 (seit 2024)
  • Neues Naming-Schema ohne "i"-Zusatz und numerisch von Vorne beginnend
  • «Ultra»-Modellreihe (Intel Core Ultra) mit integrierter NPU (Neural Processing Unit) für KI-Beschleunigung

Xeon, Atom, Pentium & Celeron

Neben den Core-Prozessoren bietet Intel auch noch weitere CPUs an. Die bekanntesten Modelle gehören zu den Linien Xeon, Pentium, Celeron und Atom. Für die meisten User sind diese Reihen aber nicht so wichtig. Xeon richtet sich vorwiegend an geschäftliche Nutzer. Diese Reihe wird zum Beispiel in Servern und wissenschaftlichen Computern verbaut. Xeon-Prozessoren sind gemacht für besonders intensive Langzeitbeanspruchung und unterstützen Arbeitsspeicher mit elektronischer Fehlerkorrektur (ECC), damit das System stabiler läuft. Für den Heimgebrauch – auch mit hohen Anforderungen – ist diese Linie nicht ideal.

Pentium und Celeron sind die beiden Einsteigerlinien von Intel (also noch unter dem Core i3), wobei Pentium noch etwas stärker ist als Celeron. Beide sind jedoch deutlich im unteren Leistungssegment anzusiedeln und in Alltags-PCs wirklich nur für sehr begrenzte Budgets empfehlenswert. Die Zweikernprozessoren stossen auf modernen Systemen rasch an Grenzen und sind ausserhalb einfacher Büroarbeiten nur begrenzt brauchbar. Ihren Platz finden Pentium- und Celeron-Prozessoren vor allem in Mini-PCs, die beispielsweise als Mediacenter verwendet werden. Gut zu wissen: Ab 2023 heissen diese beiden Einsteigerserien von Intel nur noch «Intel Processor». Die Namen Pentium und Celeron verschwinden.

Celeron-Prozessoren heissen bald nur noch «Intel Processor»

Zu guter Letzt gibt es noch die Intel Atom-Serie. Dieser Markenname fasst Prozessoren und Ein-Chip-Systeme (sogenannte SoCs) zusammen, die besonders energiesparend sind. Leistungstechnisch liegen sie unterhalb der Pentium- und Celeron-Serien. Sie finden Einsatz in (oftmals auch lüfterlosen) Kleinstcomputern, Think-Clients und spezialisierten Geräten wie Dateiserver, Media-Player und Smart-TVs.

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit PCtipp entstanden.

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