
So werden Kerzen hergestellt
Die Art der Kerzenherstellung beeinflusst sowohl die Brenndauer als auch die Brennqualität einer Kerze. Die gängigsten drei Verfahren sind Pressen, Giessen oder Ziehen. Für die Produktion von bunten und parfümierten Kerzen sind zusätzliche Arbeitsschritte notwendig. Hier lesen Sie, was die einzelnen Verfahren ausmacht und welche Herstellungsarten die qualitativ hochwertigsten Kerzen hervorbringen.
Pressen
Industriell hergestellte Kerzen werden vor allem mit dem Pressvorgang produziert. Bei diesem Ver-fahren wird mit hohem Druck gearbeitet. Dabei wird üblicherweise Paraffinpulver mit einer Presse um den Docht, der in einer Hülse ist, von beiden Seiten zusammengepresst. Hierbei können grosse Kerzenmengen preisgünstig hergestellt und auch günstiger verkauft werden. Das Pressverfahren wird vor allem bei der Herstellung von Stumpenkerzen und Teelichtern angewandt. Diese Kerzen sind meist leichter und haben eine kürzere Brenndauer im Vergleich zu Kerzen aus anderen Herstellungsverfahren. Im Pressverfahren hergestellte Kerzen, die bunt sein sollen, werden am Schluss meist in Farbe getaucht.
Giessen
Beim Giessverfahren wird flüssiges Wachs in eine Form gegossen. Die Form besteht dabei üblicherweise aus Metall oder Silikon. Der Docht wird in der Mitte platziert. Nach dem Abkühlen erstarrt das Wachs im gewünschten Design. Dieses Verfahren wird vor allem dann angewandt, wenn die Kerze eine ungewöhnliche Form erhalten soll, die weder durch das Pressverfahren noch durch das Kerzenziehen erreicht werden kann. Das Giessverfahren kommt auch dann zum Einsatz, wenn verschiedene Wachsarten gemischt werden sollen oder die Kerze durchgefärbt wird. Das Giessverfahren ist aufwändiger als das Pressverfahren. Der Aufwand zahlt sich aus, denn diese Kerzen sind schwerer und brennen länger.
Ziehen
Das Kerzenziehen ist das aufwändigste und älteste Herstellungsverfahren. Dabei wird der Docht immer wieder in heisses Wachs getaucht. Der Docht nimmt jedes Mal eine dünne Wachschicht auf. Wenn eine Schicht abkühlt, wird wieder getaucht und hochgezogen. Das Eintauchen wird so häufig wiederholt, bis die Kerze den gewünschten Durchmesser erreicht hat. Von Hand gezogene Kerzen sind deutlich zeitaufwändiger und die Handarbeit ist teurer. Heutzutage ist jedoch auch dieses Verfahren automatisiert: eine Zugmaschine übernimmt die zeitintensive Arbeit. Gezogene Kerzen – egal ob handgemacht oder maschinell hergestellt – sind qualitativ sehr hochwertig. Dank der vielen Wachsschichten brennen die Kerzen länger und tropfen weniger. Das Kerzenziehen wird vor allem bei Stabkerzen angewandt.
Zusatzbehandlungen von bunten und parfümierten Kerzen
Sollen Kerzen bunt sein oder duften, sind bei der Herstellung zusätzliche Arbeitsschritte notwendig.
Das Ein- oder Durchfärben von Kerzen
Im Beitrag zu den verschiedenen Wachsarten haben wir aufgezeigt, dass das Wachs zu Beginn weiss ist oder eine natürliche Färbung mitbringt. Will man bunte Kerzen herstellen, gibt es zwei Möglichkeiten: Das Wachs durchfärben oder die fertige Kerze in Farbe tränken.
Durchgefärbte Kerzen
Bei dieser Art werden bereits zu Beginn des Herstellungsprozesses, dem Wachs Farbpigmente hinzugefügt. Die Kerze ist in diesem Fall dann durchgefärbt. Die Herstellung ist kostspieliger, die Kerze aber auch hochwertiger und teurer beim Kauf.
Getränkte Kerzen
Hier werden fertige Kerzen am Schluss in eine Wachs-Farbmischung getaucht. In diesem Fall ist lediglich der äussere Mantel der Kerze bunt. In der Mitte der Kerze bleibt das Wachs in der Original-farbe. Dieses Verfahren ist günstiger bei der Herstellung, weniger hochwertig und kann zu einem tieferen Preis gekauft werden.
Das Parfümieren von Kerzen
Viele Wachsarten brennen geruchslos ab, wobei einige Wachsarten einen eigenen Geruch haben. Für Duftkerzen werden vorzugsweise Wachsarten verwendet, die keinen markanten Eigengeruch haben.
Anschliessend werden dem Wachs Geruchsstoffe hinzugefügt. Das kann in Form von künstlichen Duftstoffen, ätherischen Ölen oder gar frischen Zutaten sowie getrockneten Blüten sein. Je exquisiter die Beduftung ist, desto teurer ist auch die Kerze.
Hier finden Sie parfümierte Kerzen
Nicht jeder Mensch verträgt Duftkerzen gleich gut. Die freigesetzten Aromen können bei Allergikern Reaktionen hervorrufen – egal ob es sich um natürliche oder industriell hergestellte Düfte handelt. Beinhaltet eine Kerze synthetische Duftstoffe, dann ist dies nicht immer unbedenklich. Falls in diesen Düften Kohlenteer oder Benzin enthalten ist, können die freigesetzten Chemikalien gesundheitsschädlich sein. Wenn Sie feststellen, dass Sie an Atemnot, Hautausschlag oder Kopfschmerzen leiden, empfiehlt es sich, die Duftkerze in geschlossenen Räumen nicht mehr anzuzünden.
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