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Komfort im Smart Home

25.01.2022

Die Frage, welchen Komfort ein Smart Home bietet, lässt sich ganz leicht mit «sehr viel» beantworten oder ausführlicher mit «es kommt ganz darauf an». Wir möchten ausführlicher antworten, denn: Was als Komfort empfunden wird, ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Aber lesen Sie selbst …

Was ist das eigentlich genau: «Komfort»?

Der Begriff «Komfort» taucht in unserem Alltag häufig auf. Egal, ob wir den Spot für den Neuwagen ansehen oder die Broschüre, die uns das neue Schlafzimmer mit den automatisch verstellbaren Betten schmackhaft machen möchte: Komfort ist ein wichtiges Kriterium, das uns davon überzeugen soll, dass wir es mit der neuen Errungenschaft noch besser haben können und zugleich ein klingender Begriff für «mit technischen Mitteln hergestellte Annehmlichkeit».

Verschiedene Level, ein Gefühl

Was einzelne Menschen als Komfort empfinden, hängt stark davon ab, auf welchem Komfort-Level sie sich bereits bewegen. Haben Sie beispielsweise die letzten drei Jahre von Hand das Geschirr gespült und nun eine Geschirrspülmaschine gekauft, dann werden Sie die Maschine jetzt vermutlich als Annehmlichkeit empfinden und damit als ein Mehr an Komfort. Wenn Sie allerdings noch nie ohne gelebt haben, dann werden Sie einen neuen Geschirrspüler eher als Selbstverständlichkeit und technisch notwendige Grundausstattung betrachten.

Komfort ist subjektiv

Was Sie oder eine andere Person als Komfort empfinden, ist aber nicht nur eine Frage des Komfort-Levels, sondern sehr stark auch eine Frage von persönlichen Bedürfnissen und Überzeugungen. Will heissen: Was Ihr Nachbar für einen hohen Komfortgewinn hält, das könnten Sie unter Umständen als eine überflüssige technische Spielerei betrachten. Und während für Sie womöglich der Gedanke daran, möglichst nachhaltig zu wohnen das Gefühl von Komfort verstärkt, kann es bei einem anderen Menschen das Gefühl sein, alles für die technische Sicherheit getan zu haben. Und natürlich kann sich die persönliche Einschätzung über die Zeit und in Abhängigkeit vom bereits erreichten Komfort verändern.

Abhängig von Bedürfnissen, Fantasie und Budget, technisch betrachtet grenzenlos

Technisch gesehen lässt sich schon jetzt sehr viel Komfort in einem Smart Home realisieren. Angefangen bei der Beleuchtung über die Steuerung von Temperatur und Qualität der Raumluft über Sicherheitsanwendungen bis hin zu elektronischen Haushalts- und Gartenhelfern: Lösungen gibt es viele! Und der Fantasie, was in einem Smart Home (und um ein Smart Home herum) alles automatisiert werden kann und damit als zu erledigende Aufgabe für die Bewohner entfällt, sind kaum Grenzen gesetzt.

Praxistipp

Wenn Sie in der Situation sind, dass Sie ein Haus bauen (möchten) oder eine Wohnung grundlegend sanieren und dabei ohnehin keinen Stein auf dem anderen lassen, dann kann es ein sinnvoller und vorausschauender Schritt sein, in alle relevanten Räume Leerrohre zu verlegen. So ist gewährleistet, dass Sie später ohne grossen baulichen Aufwand Kabel für ein kabelgebundenes Bussystem wie KNX verlegen und so ein leistungsfähiges Smart Home nachrüsten können. Die Investition kann sich lohnen, denn kabelgebundene Systeme sind in der Regel robuster, weniger störanfällig und dazu sicherer gegenüber unbefugtem Zugriff als funkbasierte Systeme. Sprechen Sie darüber vorab und vor Ort mit dem Planer und den Handwerkern Ihres Vertrauens.

Machen Sie sich Ihre Bedürfnisse klar, auch die künftigen!

Die Frage ist, wieviel Komfort Sie sich wünschen. Wenn Sie wissen, dass Sie künftig jede Entwicklung mitmachen und den Komfort im Rahmen des Möglichen steigern möchten, dann wird Ihre Wahl vermutlich auf ein anderes System fallen (müssen), als wenn Sie lediglich eine Zutrittskontrolle per App in Form eines Smart Locks für Ihr Eigenheim oder ein Smart-Audio-System benötigen. Sie müssen sich wie beim Auto- oder Hauskauf also genau überlegen, welche Ihre Bedürfnisse sind, wohin sich diese ggf. entwickeln wenn Ihre Kinder oder Sie selbst älter werden, und worauf sie gegebenenfalls verzichten können. Wenn Sie diese Frage genau klären, werden Sie das geeignete System für Ihr Smart Home finden.

Der Preis für ein Smart Home: Budget und Zeit

Lösungen von der Stange? Oder Do-it-Yourself-Fan? Wenn Sie zum Beispiel nur in allen Räumen, in denen Sie sich vorwiegend aufhalten, Ihre Musik von Ihrem Mobilgerät oder Ihrem HiFi-System auf Boxen streamen möchten, dann sind Sie hinsichtlich Zeit- und Budgetaufwand sicherlich am besten beraten, entsprechende smarte Lautsprecher wie die von Sonos zuhause zu installieren. Wenn Sie aber eher an ein Multimedia-System denken, das alle Multimedia-Geräte im Haushalt vernetzt und mit der Licht- sowie der Rollladensteuerung und der Telefonanlage (Sie möchten ja vielleicht nicht durch Klingeln des Telefons gestört werden oder im Gegenteil einen dringend erwarteten Anruf keinesfalls verpassen) koppelt, dann sieht die Sache bereits ganz anders aus.

Das Einrichten eines Smart Homes setzt neben entsprechendem Budget, dessen erforderliche Höhe natürlich von Ihren Wünschen abhängt, auch einen nicht unerheblichen Zeitaufwand voraus. Schliesslich müssen dem System gegebenenfalls neue Komponenten wie Sensoren und Aktoren bekanntgemacht werden und zum anderen muss die Logik hinterlegt werden, was das System wann wie zu tun hat. Möchten Sie beispielsweise, dass bei einem Läuten der Türklingel der Klingelton über Ihr Multiroom-Audio-System hörbar ist und zugleich die Musik leiser gedreht wird, dann müssen Sie das dem Steuerungszentrale des Systems klarmachen. Und das kostet je nach System, der Komplexität Ihrer Anforderung sowie Ihrer Erfahrung unterschiedlich viel Zeit.

Je nachdem, wie viel Freude Sie an der (endlos möglichen) Beschäftigung mit Ihrem Smart Home haben, kann das das dazu führen, dass Sie technisch betrachtet über immer mehr Komfort verfügen, diesen aber angesichts der investierten Zeit dann selbst gar nicht geniessen können. Aber manchmal ist der Weg das Ziel – und Ihre Familie oder Freunde geniessen es bestimmt, wenn alles richtig funktioniert.

So lässt sich Komfort mit den unterschiedlichen Lösungen steigern

Es wurde bereits gesagt: Was als Komfort empfunden wird, ist stark subjektiv und vom bereits erreichten Komfort-Level abhängig. Deshalb ist es kaum möglich, allgemeingültige Lösungen für Komfort zu präsentieren. Um Ihnen allerdings eine Vorstellung zu geben, was möglich ist und in welchen Fällen kleine «Insellösungen» – oft als «Kleinsysteme» bezeichnet  - ausreichen oder wann ein nach allen Seiten hin ausbaufähiges System  zwingend erforderlich ist, möchten wir Ihnen an dieser Stelle einen Einblick in gängige technische Komfort-Szenarien geben und Ihnen zugleich einen Eindruck vermitteln, was bereits heute sinnvoll möglich ist.

Komfortfaktor Beleuchtung

Die richtige Beleuchtung steigert das Wohlbefinden. Sie kann ausserdem für mehr Sicherheit sorgen – beispielsweise, wenn Stufen beleuchtet und so Stolpergefahren minimiert werden. Zugleich kann sie sehr energieeffizient genutzt werden, indem nur die Bereiche ausgeleuchtet werden, in denen sich gerade Personen befinden.

Verschieden komplexe Anforderungen, für die es verschiedenen Lösungen gibt. Mit einer einfachen Lösung können Sie sich einfach Kinostimmung in die eigenen vier Wände holen. Das ist beispielsweise durch eine Kombination aus Philips Hue  Play Lightbars und Lautsprechern von Sonos  möglich. Das Licht im Wohnzimmer lässt sich so leicht mit Filmen, Musik, TV oder Games synchronisieren, während das System von Sonos für den richtigen Sound sorgt. Auch wenn die Möglichkeiten, die sich aus der Kombination dieser beiden Systeme ergeben, damit längst nicht ausgeschöpft sind, sind die Einsatzmöglichkeiten solcher auch als «Kleinsysteme» bezeichneten Lösungen letzten Endes limitiert. Ihr Einsatzbereich in einem Smart Home liegt vorrangig im Bereich Beleuchtung und Multimedia und damit auf einem Teilbereich eines Smart Homes.

Während sich mit Kleinsystemen bereits verschiedene Beleuchtungsszenen realisieren lassen – also z. B. von der Kinoabend-Beleuchtung über die Abwesenheitsschaltung mit Anwesenheitssimulation bis hin zur Disko-Lichtorgel-Szene, lässt sich die Beleuchtungssteuerung mit offenen Lösungen oder auch einigen Systemlösungen viel weitgehender automatisieren. Beispielsweise ist es möglich, Lampen so zu steuern, dass Ihnen das Licht auf Ihrem Weg durch die Wohnung folgt und jeweils nur wenige Stahler vor, über und hinter Ihnen leuchten – über der Katze, die auch im Dunkeln gut sieht, dagegen nicht (bzw. zum Schutz Ihres Felltigers dann, wenn Sie in Eile seinen Weg kreuzen). Eine solche Schaltung ist sehr energieeffizient, aber vergleichsweise komplex in der Realisierung.

Auch die sogenannte Konstantlichtregelung, die immer häufiger in Wohnräumen eingesetzt wird, lässt sich mit offenen und Systemlösungen realisieren. Bei der Konstantlichtregelung wird die sich verändernde Tageslichtintensität dynamisch durch die Steuerung der Leuchtmittel ausgeglichen. Fällt wenig Tageslicht in den Raum, werden die Leuchtmittel dort automatisch so viel heller, dass sie exakt die für die optimale Sicht noch fehlende Lichtmenge erzeugen. Die Leuchtmittel erzeugen so oft weniger Licht als sie es unter Volllast tun. Mithilfe dieser Regelung ist es also möglich, zugleich die Lebenszeit der Leuchtmittel zu verlängern, Energie zu sparen und jederzeit die für die menschlichen Augen optimalen Lichtbedingungen zu haben. Definitiv komfortabel und zugleich nachhaltig!

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Gut zu wissen: Offene Systeme vs. Insellösungen

Am Beispiel der Beleuchtung konnten Sie ausführlicher sehen, was bereits mit Insellösungen möglich ist und wodurch sich offene Systeme auszeichnen.

Tatsache ist: Je individueller Ihre Komfort-Bedürfnisse sind oder voraussichtlich werden, desto eher sind Sie mit offenen Systemen gut beraten. Wenn Sie eher ein oder zwei klar definierte Komfort-Features mit möglichst geringem Konfigurationsaufwand einbauen möchten, dann lohnt sich in jedem Fall ein Blick auf geeignete Insellösungen.

Temperatursteuerung und Luftreinhaltung

Behaglich soll es Zuhause sein, immer richtig temperiert, mit guter Raumluft. Wie unterschiedlich die Bedürfnisse hinsichtlich der richtigen Wohlfühltemperatur sind, ist hinreichend bekannt (wohl nicht erst nach Nennung der Stichworte «Temperatur im Schlafzimmer»).

Das frühmorgens vorgewärmte Badezimmer, die wohlig warme Wohnung bei der Rückkehr aus den Winterferien etc.: Eine smarte Heizung ist für viele ein Komfortgewinn. Dabei nicht zu vergessen: Mit einer intelligenten Heizungssteuerung lässt sich obendrein Geld sparen, was die Kosten für die Lösung ggf. schnell amortisiert. Im Bereich der Temperatursteuerung verfügen Insellösungen über verschiedene smarte Funktionen wie die Erkennung geöffneter Fenster oder Geo Fencing. Klar, ist das Fenster geöffnet, sollte die Heizung das wissen, um wenigstens so lange nicht gegen den Temperaturabfall anzuheizen, bevor sie ihren Dienst als Frostwächter verrichten muss. Und mithilfe von Geo Fencing erkennen System wie das von tado° via Smartphone-GPS, ob sich ein Bewohner dem (ungeheizten) Zuhause nähert und wann er die dann pünktlich warme Wohnung erreicht. Bevorzugten Maximal- und Minimaltemperaturen lassen sich festlegen, Zeitpläne für die Heizung definieren u. v. m.

All das lässt sich also bereits mit Insellösungen realisieren. Steuern lassen sich die meisten der Insellösungen auch von ausserhalb über Smartphone-Apps und ohne App via Sprachassistenten. Dazu im Folgenden noch etwas mehr.

Möchten Sie noch mehr Komfort und sollen Wetterstation, Jalousiesteuerung, automatische Fensteröffner, Heizung und Lichtsteuerung zusammenarbeiten, um beispielsweise eine optimale Nutzung von Sonnenenergie zum Heizen der Wohnung und eine bei zugleich optimaler Raumlüftung zu ermöglichen, dann sind offene Lösungen oder Systemlösungen wie Digitalstrom angezeigt. Bei der Lösung von Digitalstrom können beispielsweise die Daten der Auswerteeinheit der PS8A Wetterstation von Elsner über die Automatisierungs- oder Universalklemmen zur Erfassung und Auswertung von Wetterdaten ins System übermittelt und die zur Messung der Raumluftqualität erforderlichen CO2-Sensoren eingebunden werden.

Sicherheitslösungen im Smart Home

Zutrittskontrolle, Brand- und Wasserschutz, Videoüberwachung etc.: Das Thema Sicherheit ist zentral im Smart-Home-Bereich und bietet natürlich einige Komfort-Aspekte. Ob Smart Locks, wie sie z. B. die Hersteller Nuki und equiva anbieten und mit deren Hilfe sich zeitbeschränkte Zutrittsberechtigungen für Vertrauenspersonen vergeben oder ebenfalls via App Eingangstüren von überall öffnen lassen, oder smarte Video-Türklingeln wie die von Arlo, die Ihnen auf dem Smartphone zeigen, wer vor Ihrer Haustür steht und direkte Unterhaltungen oder das Abspielen und Aufnehmen von Videobotschaften ermöglichen: Es gibt zunehmend mehr Kleinsysteme auf dem Markt, die komfortable Lösungen im Sicherheitsbereich anbieten.

Doch auch hier wird schnell klar: Umfassendere Sicherheitslösungen, mit denen sich über die bequeme Zutrittskontrolle hinaus vernetzt beispielsweise im Falle eines Brandes Brandherde lokalisieren, Notlicht aktivieren, Türschlösser entriegeln oder Notrufe absetzen lassen, sind den offenen Systemen wie z. B. dem KNX-Bussystem und Systemlösungen wie Homematic IP vorbehalten.

So lassen Sie für sich arbeiten: Smarte Haushaltshelfer

Der Kühlschrank, der selbständig für die Familie bestellt: Lange schieden sich wohl an dieser Idee die Geister. Aber wie man dazu auch stehen mag: Smarte Haushaltshelfer sind auf dem Vormarsch. Saug-und Wischroboter wie die von iRobot sind aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Smarte Induktionskochfelder lassen nichts mehr anbrennen, Backöfen steuern den Backvorgang optimal, Küchenmaschinen liefern Kochrezepte aus dem Internet und führen Schritt für Schritt zum perfekten Gericht. Der Stubentiger wird, wenn Herrchen und Frauchen in den Ferien sind, automatisch so gut versorgt wie sonst auch … 

Routineaufgaben im Haushalt werden zunehmend von smarten Geräten übernommen und auch rund ums Haus setzt sich der Trend z. B. in Form von Smart Gardening fort. Mähroboter, Bewässerungssysteme, die auf Basis von Feuchtigkeitsmessungen und Wetterdaten entscheiden, ob und wann der Rasensprenger ans Werk geht etc.: Smarten Haushaltshelfern gehört die Zukunft. In diesem Bereich ist man durchaus gut auch mit Insellösungen gut bedient, selbst wenn die Dunstabzugshaube ihre Leistung nach den aktuellen Daten des Induktionskochfelds des gleichen Herstellers optimal reguliert. Dennoch ist es natürlich möglich und noch komfortabler, wenn die Waschmaschine ihre Fertigmeldung an die Nachrichtenzentrale des Smart Homes meldet oder den benötigten Waschmittelnachschub auf die zentrale Einkaufsliste setzt - neben die nötigen Einkäufe, die der smarte Kühlschrank bereits vermerkt hat … Und spätestens an dieser Stelle sind wieder System- oder offenen Lösungen gefragt.

Gesagt, getan: Sprachassistenten

Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple HomeKit via Siri: Viele smarte Komponenten sind via Sprachsteuerung bequem steuerbar. Was für viele schlicht Komfort ist, weil die Steuerung per App entfällt, ist für in ihrer Motorik oder in ihrer Sehkraft eingeschränkte Personen ein Segen. Dass die Systeme unter Datenschutzaspekten nicht gänzlich unbestritten sind, soll hier dennoch nicht unerwähnt bleiben. Die Abwägung, ob der Komfortaspekt den Datenschutz überwiegt, muss jede Person für sich treffen. Tatsache ist, dass die Hersteller dieser Sprachsteuerungssysteme gegebenenfalls tiefe Einblicke in die Privatsphäre der Nutzer erhalten.

Komfort im Smart Home: Das Ende ist offen …

Der Komfort im Smart Home lässt sich im Grunde beliebig steigern, Zeit und Budget vorausgesetzt. Klar ist: Je mehr Sie automatisieren möchten, desto besser fahren Sie mit offenen oder Systemlösungen. Und je mehr Ihnen Ihr Smart Home automatisiert abnehmen kann, ohne dass Sie es per App steuern müssen, desto komfortabler dürfte es in der Regel für Sie werden. Und je autonomer Ihr Smart Home ist und je weniger Zugriffe von ausserhalb über das Internet erfolgen, desto sicherer bleibt es.

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