Kurkuma: Die Kraft der gesunden Knolle
Kurkuma ist weit mehr als nur eine schmackhafte Zutat für Currys. Die leuchtend orangegelbe Knolle aus Indien hat die Küchen weltweit erobert und auch das Interesse der Gesundheitsforschung geweckt. Der enthaltene Wirkstoff Curcumin soll nicht nur Verdauungsbeschwerden lindern und Entzündungen reduzieren, sondern sogar krebshemmende Eigenschaften besitzen. In diesem Beitrag nehmen wir die vielfältigen gesundheitlichen Vorteile von Kurkuma genauer unter die Lupe und zeigen auf, wie Sie das Gewürz sicher und effektiv nutzen können.
Kurz und knapp
- Kurkuma, auch als Curcuma longa bekannt, stammt aus Indien und China und wird seit Jahrtausenden als Gewürz und Heilmittel verwendet.
- Curcumin, der Hauptwirkstoff von Kurkuma, hat entzündungshemmende, antioxidative und potenziell krebshemmende Eigenschaften.
- Kurkuma wird bei Verdauungsbeschwerden und entzündlichen Erkrankungen eingesetzt.
- Curcumin wird vom Körper schlecht aufgenommen. Die Kombination mit Öl oder Piperin (aus schwarzem Pfeffer) kann die Aufnahme verbessern.
- Kurkuma gilt in der Küche als sicher, doch bei Nahrungsergänzungsmitteln ist Vorsicht geboten. Hohe Dosierungen können Nebenwirkungen wie Magenreizungen oder Leberschäden verursachen.
- Die empfohlene Höchstmenge liegt bei 3 mg Curcumin pro kg Körpergewicht.
Heilpflanze mit Tradition
Kurkuma, auch Curcuma longa, Gelbwurz, Gelber Ingwer oder Safranwurzel genannt, gehört zur Familie der Ingwergewächse. Ursprünglich stammt sie aus Indien und China, wo sie für Nahrungs- und Heilzwecke verwendet wird.
Bereits vor 4000 Jahren hatte die Pflanze in der vedischen Kultur in Indien eine religiöse Bedeutung und wurde als Gewürz genutzt. Noch heute ist Kurkuma ein unverzichtbarer Bestandteil des Currypulvers und gibt diesem die leuchtend gelbe Farbe. Daneben spielt es in der ayurvedischen Tradition sowie in der traditionellen indischen Medizin eine wichtige Rolle und auch in der europäischen Naturheilkunde erfreut sich Kurkuma grosser Beliebtheit.
Nicht nur als wichtige Curryzutat findet Kurkuma ihren Platz in der Küche, auch in Linsen- und Reisgerichten oder als Zugabe in Shakes und Smoothies macht sich die Knolle gut.
Herzstück der Kurkumapflanze: Das Rhizom
Die etwa einen Meter hohe Pflanze besitzt lange, schmale Blätter und kräftige Blüten. Da sie an tropisches Klima gewöhnt ist, muss sie bei uns in der Schweiz im Haus oder Wintergarten überwintern. Der verwendete Teil der Pflanze ist die knollenartige Wurzel (Rhizom). Sie ähnelt derjenigen des Ingwers, ist aber leuchtend gelborange. Neben ihrer Nutzung als Gewürz und Medizin dient die Wurzel auch als Farbstoff.
Das Rhizom der Kurkumapflanze enthält ätherische Öle, Protein, Fette, Zucker und Curcuminoide, insbesondere Curcumin. Dieser verleiht der Gelbwurz ihre auffällige Farbe und ist gesundheitlich besonders interessant.
Schlechte Bioverfügbarkeit macht die Aufnahme schwierig
Der Wirkstoff Curcumin (auch Kurkumin genannt) wird nur schlecht vom Körper aufgenommen und hat daher eine geringe Bioverfügbarkeit. Er ist kaum wasserlöslich und wird im Körper rasch abgebaut und ausgeschieden.
Vielversprechend ist die Kombination von Curcumin mit etwas Öl oder Piperin, dem Wirkstoff des schwarzen Pfeffers, um die biologische Verfügbarkeit zu verbessern. Viele Nahrungsergänzungsmittel mit Curcumin enthalten daher zusätzlich schwarzen Pfeffer.
Die gesundheitlichen Vorteile
Kurkuma hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Die Anwendung beruht meist auf praktischer Erfahrung, da die Wirkung der gelborangen Knolle wissenschaftlich noch nicht umfassend erforscht ist. Dazu sind weitere klinische Studien notwendig.
Der Kurkumawurzel werden entzündungshemmende, anti-oxidative, anti-mikrobielle, knorpelschützende und krebshemmende Eigenschaften zugesprochen. Insbesondere bei Verdauungsbeschwerden soll sie Linderung bringen.
Verdauung
Die verdauungsfördernde Wirkung geht darauf zurück, dass Kurkuma die Gallensaftproduktion anregt. Die Gallensäure bindet Nahrungsfette und macht sie besser verdaulich. Dies regt die Darmtätigkeit an und wirkt gegen Blähungen, Verstopfung und Völlegefühl.
Zusätzlich haben die Inhaltsstoffe eine entzündungshemmende Wirkung, was bei chronischen Magen-Darm-Entzündungen wie Colitis Ulcerosa sehr hilfreich sein kann.
Entzündungen
Kurkuma wirkt leicht entzündungshemmend. Es wird angenommen, dass Curcumin an Enzyme, die an Entzündungsprozessen mitwirken, andockt und diese blockiert. Ein weiteres vielversprechendes Anwendungsgebiet sind daher entzündliche Erkrankungen. Kurkuma wird häufig bei rheumatoider Arthritis, Arthrose, Hauterkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen verwendet.
Weitere mögliche Wirkungen
Weitere Forschung ist erforderlich, aber einige klinische Studien deuten auf eine positive Wirkung bei der Behandlung von Krebs hin. Sie zeigen, dass Curcumin die Wirksamkeit von Chemo- und Strahlentherapie erhöht, wodurch sich die Lebenszeit verlängert.
Die positiven Effekte auf die Verdauung, den Stoffwechsel und bei Entzündungen machen Kurkuma auch fürs Abnehmen interessant. Zurzeit wird die Wirkung bei Übergewicht und seinen Folgeerkrankungen wie Herzkrankheiten, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen erforscht.
Spannend könnte Curcumin auch bei Beschwerden des Nervensystems und neuronalen Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz sein, da es erste Hinweise gibt, dass der Wirkstoff eine positive Wirkung auf den Wachstumsfaktor BDNF im Nervensystem hat. BDNF schützt unter anderem Neuronen und Synapsen und stimuliert das Wachstum neuer Nervenzellen.
Angesichts der vielen potenziellen Vorteile von Kurkuma ist es jedoch wichtig, auf eine sichere Anwendung zu achten.
Kurkuma sicher verwenden
Generell gilt Kurkuma als sicher und wird in der Küche als Zutat für Currys auch in grösseren Mengen verwendet. Dennoch ist bei der Einnahme als Nahrungsergänzungsmittel eine gewisse Vorsicht nötig. Kapseln und andere Präparate enthalten häufig hoch dosiertes Curcumin, welches durch Zusatzstoffe wie Piperin eine bessere Bioverfügbarkeit hat. Bei sehr hohen Dosierungen sind Leberschädigungen möglich, wie die Pharmazeutische Zeitung berichtet.
Dosierung
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat eine tägliche Höchstmenge von 3 mg Curcumin pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Für eine 60 kg schwere Person entspricht dies einer Tagesdosis von 180 mg Curcumin. Es ist wichtig, diese Dosierung nicht zu überschreiten, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Mögliche Nebenwirkungen
Manche Menschen reagieren empfindlich auf die Inhaltsstoffe der Gelbwurz in höherer Dosierung. Mögliche Nebenwirkungen sind leichte Übelkeit, Magenreizungen und Durchfall. Besonders vorsichtig sollten Personen mit Gallensteinen, Gallenentzündungen oder anderen Gallenbeschwerden sowie Lebererkrankungen sein. Für diese Gruppen ist Kurkuma als Nahrungsergänzungsmittel nicht geeignet. Ebenso sollten Schwangere und Stillende vor der Einnahme von Kurkuma-Präparaten eine ärztliche Rücksprache halten.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Ein weiterer wichtiger Punkt sind mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten. Curcumin kann die Enzyme in der Leber beeinflussen, die für den Abbau von Arzneimitteln zuständig sind, und somit deren Wirksamkeit verändern. Falls Sie Medikamente einnehmen, ist deshalb vor der Einnahme von Curcumin eine ärztliche Absprache notwendig.
Zusammengefasst sollten Menschen, die Kurkuma als Kapseln oder Tabletten verwenden möchten, auf die richtige Dosierung achten und mögliche Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigen. Bei Unsicherheiten ist es ratsam, sich in der Apotheke oder der Arztpraxis beraten zu lassen.
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Rezept: Kurkuma Latte
Die orangegelbe Knolle macht sich auch im Getränk sehr gut – ob im Tee oder als Kurkuma Latte, auch goldene Milch genannt. Dieses Trendgetränk stammt ursprünglich aus der ayurvedischen Küche und Heilkunde und soll die Abwehrkräfte stärken sowie positiv bei Verdauungsbeschwerden und Entzündungen wirken.
Die wichtigsten Zutaten der goldenen Milch sind Kurkuma, Milch und etwas schwarzer Pfeffer. Sie kann aber problemlos mit weiteren Gewürzen und Zutaten aufgepeppt werden.
Zutaten
3 dl Kuhmilch oder eine pflanzliche Alternative
½ bis 1 TL Kurkumapulver
1 bis 2 cm Ingwer
1 Msp. Schwarzer Pfeffer
1 Msp. Zimt
Nach Belieben Honig, Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker
Schnelle Zubereitung
Alle Zutaten mit dem Mixer fein pürieren. Anschliessend in einem Topf bei mittlerer Hitze aufkochen und für zwei Minuten auf kleiner Stufe köcheln lassen. Für Extra-Schaum die goldene Milch zusätzlich mit einem Milchschäumer aufschäumen.
Traditionelle Zubereitung
In der traditionellen ayurvedischen Zubereitung wird zuerst eine Paste aus Ingwer und Kurkuma zubereitet, die anschliessend in die Milch eingerührt wird.
Dafür den Ingwer schälen und fein reiben. Danach mit Kurkumapulver oder ein bis zwei Zentimeter frisch geriebener Kurkumaknolle und etwas Wasser zum Köcheln bringen. Unter Rühren kochen, bis eine Paste entsteht. Anschliessend mit der Milch mischen, restliche Gewürze hinzugeben und aufkochen. Die Mischung zum Abschluss nach Belieben süssen.
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