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Kompressen-Ratgeber: Die passende Kompresse finden und richtig anwenden

02.08.2023

Eine Kompresse ist ein Stück Tuch aus Vlies, Polyester oder Baumwolle. Sie eignet sich ideal als Wundauflage, zum Stillen von Blutungen, als Polster und zum Schutz vor Schmutz und äusseren Einflüssen. Zusätzlich kann sie als Tupfer zur Wundreinigung dienen. Für verschiedene Anwendungsfälle gibt es unterschiedliche Kompressen, die sich im Material und der Grösse unterscheiden.

Wann kommt eine Kompresse zum Einsatz?

Kompresse oder doch eher ein Pflaster? Bei kleinen Verletzungen wie Kratzern, kleinen Schürf- oder Schnittwunden reicht ein Pflaster aus. Kompressen kommen bei nässenden und blutenden Wunden zum Einsatz. Diese müssen fachgerecht bedeckt werden, damit keine Schmutzpartikel hineingelangen. Eine verunreinigte Wunde kann sich infizieren, was durch die korrekte Wundauflage verhindert wird.

Kompressen kommen ausserdem bei sogenannten Salbenverbänden zum Einsatz. Bei diesen wird eine Salbe oder ein Medikament zum Auftragen auf eine Seite der Kompresse gegeben und dann auf die betroffene Hautstelle gelegt. So ist diese ständig mit dem benötigten Wirkstoff versorgt. Hierfür eignen sich Vlieskompressen besonders gut, da sie viel Flüssigkeit aufnehmen können.

Zusätzlich sind Kompressen für die Erste Hilfe wichtig. Sie ermöglichen ein schnelles Versorgen von verschiedenen Verletzungen.

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Kleinere, oberflächliche Wunden lassen sich einfach zuhause selbst versorgen. Schwere akute und chronische Wunden gehören hingegen in die Hände von ausgebildeten Fachpersonen. Klären Sie diese stets ärztlich ab.

Steril vs. unsteril: Was ist der Unterschied?

Bei Kompressen unterscheidet man sterile von unsterilen Varianten. Eine sterile Kompresse ist so abgepackt, dass sie komplett frei von Mikroorganismen, Viren und Bakterien ist. Sie stellt also sicher, dass keine Keime und Bakterien in die verletzte Haut gelangen und sich dort vermehren können. Sie muss dafür allerdings unter ebenso sterilen Bedingungen angebracht werden. Beispielsweise können bei Berührung mit ungewaschenen Händen Keime in die Wunde wandern und eine Infektion auslösen. Die sterile Version kommt bei grösseren und tieferen Verletzungen sowie bei Operationswunden zum Einsatz. Zusätzlich wird sie verwendet, wenn eine hohe Infektionsgefahr besteht, zum Beispiel bei Personen mit schlechter Wundheilung oder einem eingeschränkten Immunsystem. Für kleinere Verletzungen im Alltag und zum Auftragen von Salben oder sonstigen Wirkstoffen reicht eine unsterile Kompresse aus.

Welche Arten von Kompressen gibt es?

Kompressen unterscheiden sich in Grösse, Material und Verwendungszweck. Die Wahl der richtigen Kompressen hängt von der Art der Verletzung, dem Grad der Exsudation (Flüssigkeitsabsonderung der Wunde) und den individuellen Bedürfnissen ab.

  • Gazekompressen bestehen aus Gaze, einem dünnen, gewebten Material, das Flüssigkeit aufnimmt. Sie sind die dünnste Kompressenart und eignen sich besonders für die Wundreinigung.
  • Vlieskompressen bestehen aus einem weichen, nicht gewebten Material wie Vliesstoff. Sie sind saugfähig und haben eine glatte Oberfläche. Sie sind weicher als Gazekompressen und deshalb angenehmer auf der Haut. Da sie dicker sind, polstern sie zusätzlich besser als Gazekompressen.
  • Faltkompressen sind mehrfach gefaltete Gazekompressen. Sie werden auch als Mullkompressen bezeichnet und kommen beim Abdecken von Wunden oder als Polsterung zum Einsatz.
  • Salbenkompressen sind Gitterkompressen, die mit einer wundheilenden Salbe behandelt wurden. Sie legen so eine Schutzschicht über die verletzte Haut und verhindern ein Verkleben. Zusätzlich hält die Salbe die Wundfläche und Wundränder geschmeidig und fördert die Heilung.
  • Gelkompressen haben eine Gel-Beschichtung und sorgen für eine feuchte Wundumgebung, welche die Heilung fördert und verhindert, dass die Wunde verkrustet. Gelkompressen sind etwas dicker und bieten so eine gute Polsterung. Zusätzlich müssen sie weniger oft gewechselt werden als andere Kompressentypen. Gelkompressen eignen sich für die meisten Verletzungsarten und werden häufig bei Verbrennungen, Sonnenbrand oder Hautirritationen eingesetzt.
  • Alginat-Kompressen enthalten Alginat-Fasern, die aus der Braunalge gewonnen werden. Diese Fasern sind sehr saugfähig und können grosse Mengen an Flüssigkeit speichern. Sie eignen sich deshalb bei stark nässenden Wunden (z.B. bei Geschwüren und Abszessen), da sie die überschüssige Wundflüssigkeit aufnehmen und die Wundumgebung verbessern. Alginate kommen vor allem im Fachbereich bei chronischen Wunden zum Einsatz. Für trockene Wunden eignen sie sich nicht, da sie mit der trockenen Wundoberfläche verkleben können.
  • Schaumstoff-Kompressen setzen sich aus einem weichen, saugfähigen Schaumstoffmaterial zusammen. Ihre besondere Eigenschaft ist, dass sie Flüssigkeit aufnehmen, ohne zu verkleben. Sie eignen sich deshalb ebenfalls bei stark nässenden Wunden und kommen ebenfalls vor allem im Fachbereich bei chronischen Wunden zum Einsatz.

Welche Kompresse für welche Wunde?

Allgemein empfehlenswert sind Gelkompressen. Sie sorgen für ein feuchtes Wundmilieu, das die Wundheilung optimal fördert. Die Feuchtigkeit verhindert, dass die Wunde verkrustet. Deshalb lässt sich der Verband problemlos ohne Verkleben lösen. Zusätzlich bieten Gelkompressen mehr Polsterung und können länger auf der Verwundung bleiben.

Wenn Sie sich für eine Mullkompresse oder Vlieskompresse entscheiden, dann ist es sinnvoll, diese mit einer Wundsalbe zu kombinieren. So verhindern Sie, dass die Wunde mit der Kompresse verklebt und der Verbandswechsel Schmerzen bereitet.

Wie verwende ich eine Kompresse als Wundauflage?

Bevor Sie die Kompresse anbringen, müssen Sie die verletzte Hautstelle reinigen. Waschen Sie diese mit klarem Wasser, steriler Kochsalzlösung oder einer speziellen Wundspüllösung aus. Anschliessend desinfizieren Sie die Wunde und legen die Kompresse darauf. Bei Vlies- oder Mullkompressen tragen Sie zusätzlich eine Wundsalbe auf, um ein Verkleben zu verhindern. Als letzter Schritt fixieren Sie die Wundauflage nun wahlweise mit einem Fixierpflaster oder einem Verband. Ziehen Sie den Verband dabei nicht zu fest an, um Schmerzen zu verhindern.

Kompresse richtig wechseln

Kompressen müssen regelmässig ausgetauscht werden. Wie oft sie erneuert werden müssen, hängt davon ab, wo sich die Verletzung befindet und wie sich die Heilung entwickelt. Insbesondere bei offenen Verletzungen müssen Sie die Wunde in regelmässigen Abständen prüfen. Eine gerötete Wunde muss häufiger überprüft werden, um eine Infektion frühzeitig zu erkennen. Bei nässenden Wunden, wo viel Wundsekret austritt, ist ein regelmässiger Austausch ebenfalls wichtig. Spüren Sie Schmerzen oder fühlt sich die verletzte Stelle warm an, sollten Sie den Verband ebenfalls abnehmen und die Wunde prüfen. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, diese ärztlich abklären zu lassen. Leichter Juckreiz gehört zur Wundheilung dazu und ist kein Grund zur Sorge.

Ebenfalls notwendig ist der Verbandswechsel, wenn Schmutz oder Feuchtigkeit, etwa beim Duschen, an die verletzte Hautstelle gelangt. Allerdings sollten Sie die Wundauflage nur so oft wie nötig wechseln, denn jeder Wechsel stört den Heilungsprozess.

Klebt die Kompresse an der Wunde, kann das gerade beim Verbandswechsel sehr unangenehm sein. Spezielle Gelkompressen verhindern ein Verkleben. Bei herkömmlichen Kompressen können Sie den Verband vor dem Wechsel einweichen, damit er sich besser löst – vorausgesetzt die Wunde darf nass werden. Sollte kein Wasser an die Verletzung gelangen, empfehlen sich medizinische Spüllösungen. Versuchen Sie auf keinen Fall, den Verband trotz Schmerzen einfach abzureissen.

Idealerweise desinfizieren Sie die Verletzung nur bei der Erstversorgung und nicht bei jedem Verbandswechsel, da die Desinfektionslösung die Wundheilung hemmt. Bei entzündeten Wunden ist eine Desinfektion notwendig und eine ärztliche Untersuchung sinnvoll.

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