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Frauenslips mit kleiner Schleife - Warum eigentlich?

02.05.2023

Egal ob günstiges 10-er Pack im Discounter oder teures Einzelstück im Fachhandel: Auf der Suche nach Damenunterwäsche findet man praktisch auf jedem Modell das gleiche Detail: eine kleine Schleife. Warum und wieso? Das erklären wir euch hier.

Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, entdeckt plötzlich Dinge, die schon lange zum Alltag gehören, dessen Bedeutung einem aber eigentlich nicht ganz klar ist. Das habe ich vor kurzem auch wieder gemerkt, und zwar bei einer unliebsamen Beschäftigung: Wäsche zusammenlegen. Beim Falten der Unterwäsche blieb mein Blick nämlich an der kleinen Schleife hängen, die an fast jedem Exemplar zu finden ist.

Natürlich ist sie mir schön öfter aufgefallen und ich war bis jetzt fest davon überzeugt, dass sie einfach als hübsche Verzierung dient. Das tut sie auch, ganz klar. Doch ihr Ursprung ist eigentlich ein anderer: Die Schleife erfüllte nämlich früher einen wichtigen Zweck.

Heute eng und passgenau - früher weit und unbequem

Unterwäsche gibt es bereits seit ewigen Zeiten, sie ist also ein richtiger Dinosaurier in der Modebranche. Der Vorläufer ist die mittelalterliche Brouche, eine Art sehr weite, lange Unterhose, an deren Gürtel die Beinlinge befestigt wurden. Sie waren aber nur den Männern vorenthalten, die Frauen trugen bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts generell keine Unterhose. Wie unpraktisch das gewesen sein muss, lässt sich nur erahnen…Im Zuge der Reformbewegung kamen dann so langsam erste geschlossene Unterhosen für Damen auf. Die waren aber nicht elastisch und bequem, wie sie heute sind. Sie waren aus Wolle, Seide, Batist oder Leinen gefertigt und wahrscheinlich ganz schön kratzend. Die Wäsche konnte sich dem Körper nicht anpassen, es gab nur Standardgrössen und steife Passformen. Eine wahrlich sehr unbequeme Angelegenheit…

Damit die Damen ihre Unterwäsche nicht verloren, wurde ein Bändel durch eine Öse gezogen und dann vorne zusammengebunden. Dadurch blieb die Unterhose einigermassen an Ort und Stelle oder konnte enger oder weiter eingestellt werden. Durch das Knüpfen des Bändels, gab es - Tadaaa! vorne eine Schleife. Und genau die findet man heute an den meisten Modellen wieder, als kleine Hommage an damals sozusagen.

Eine Schleife als Orientierungshilfe

Früher als man beim frühen Aufstehen noch im Dunkeln nach seinen Kleidern tappen musste, diente das Band, resp. die Schleife auch als Orientierungshilfe. Man wusste sofort, wo vorne und hinten ist. Diesen Zweck erfüllt die Mini-Schleife natürlich auch heute noch, falls man sich einmal in völliger Finsternis seine Unterwäsche anziehen will oder muss.

Früher praktisch - heute einfach hübsch

Dass sich das Schleifchen als kleines historische Übrigbleibsel bis heute halten konnte, finde ich persönlich eine schöne Sache. Und jetzt, wo man den Grund fürs kleine Accessoire kennt, wird man auch immer wieder ein bisschen daran erinnert, welche Entwicklung die Unterwäsche durchgemacht hat. Schlabbrige Modelle zum Schnüren gibt's zum Glück nicht mehr...


Kathrin Buholzer

Redaktorin, Bloggerin, zuständig für Familienthemen

Eltern-Bloggerin I Mom von 2 Teenie-Girls I Open Air Fan I Bernerin I Rollerskaterin I Testet sehr gerne Wellnesshotels, Haushalts- und Kosmetikgeräte

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