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Samsung Galaxy Z Flip6 im Härtetest zwischen Schluchten und Gipfeln

26.09.2024

Neues Jahr, neues Galaxy Z Flip: Was hat sich im Vergleich zum Vorgänger verändert? Samsung hat mit dem neuen Galaxy Z Flip einige spannende Neuerungen eingeführt. Besonders interessant sind die Verbesserungen beim Design, bei den Kamera-Funktionen und bei der Leistung. Ein grosses Thema bei dem kompakten Falthandy ist auch die künstliche Intelligenz «Galaxy AI», die Anfang 2024 vorgestellt wurde. Ich habe mir das Smartphone im Miniformat geschnappt und es ausgiebig getestet.

Kurz und knapp

➕ Verbesserte Sprache-zu-Text-Funktion, was vor allem bei Übersetzungen hilft

➕ Stärkere Hauptkamera, die von künstlicher Intelligenz profitiert

➕ Wasser- und staubresistent, mit stabilem Rahmen und Corning Gorilla Glass Victus 2 für extra Schutz

➖ Der Falz in der Mitte ist weiterhin vorhanden

➖ Abgesehen von besserer Kamera und Leistung bleibt es dem Flip5 sehr nah – ein Upgrade lohnt sich kaum

➖ KI-Bildbearbeitung weist bei Schatten und Spiegelungen oft Mängel auf

Beim letzten Galaxy-Unpacked-Event am 10. Juli 2024 hat Samsung eine Reihe neuer mobiler Geräte vorgestellt – darunter auch der neueste Ableger der Galaxy Z Flip-Reihe. Nach einem ersten Hands-On erhielt ich das Foldable für einen längeren Zeitraum, um es auf Herz und Nieren zu prüfen.

Minimalistische Design-Anpassungen

Optische Änderungen gegenüber dem Vorgänger sind kaum erkennbar. So sind die Rahmen um die Kameralinsen jetzt auf die Hauptfarbe des Smartphones abgestimmt. Apropos Farben: Das Galaxy Z Flip6 ist in Blau, Grün, Silber und Gelb erhältlich. Die bisherigen Farben Lavendel, Mint, Graphit und Cream fallen weg.

Das Samsung Galaxy Z Flip6 halb geöffnet in seitlicher Ansicht. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Auf dem Aussendisplay hast du gegenüber dem Flip5 den Vorteil, dass du mehr Widgets, also Apps, auf dem Bildschirm platzieren kannst. So kannst du beispielsweise Google Maps oder YouTube öffnen, ohne das Falthandy aufklappen zu müssen. Im geöffneten Modus bleibt die Krux mit dem Falz in der Mitte bestehen, die immer noch nicht vollständig gelöst wurde.

Je nach Blickwinkel ist der Falz besser oder schlechter sichtbar. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Wenn du gerne in der Natur unterwegs bist, hält das hochwertig verarbeitete Klapphandy einiges aus. Dank der IP48-Zertifizierung ist das Smartphone selbst bei einem versehentlichen Bad im Wasser vor Defekten geschützt. Der Rahmen aus Armor Aluminium und das «Corning Gorilla Glass Victus 2» stecken Stösse und Stürze aus geringer Höhe problemlos weg. Trotzdem empfehle ich dir aus eigener Erfahrung eine Schutzhülle. Samsung hat mir eine zweiteilige Hülle mitgeliefert, bei der jede Hälfte wie ein Schutzpanzer wirkt. Die Hülle ist mit Klebstoff fest mit dem Gehäuse verbunden. Beim Abnehmen habe ich fast einen Schlag bekommen.

Huelle-Kleber.jpg
Der Kleber hat sich gelöst (siehe Pfeil) – zum Glück liess er sich rückstandslos entfernen. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Es sah zunächst so aus, als ob die Farbe am Rahmen abblätterte. Bei genauerer Betrachtung stellte sich jedoch heraus, dass es sich lediglich um Kleberückstände handelte. Diese liessen sich ohne Kratzer vom Handyrahmen entfernen – dennoch spricht das nicht gerade für die hohe Qualität der Hülle.

Kamera im Höhenflug

Beim Design blieb Samsung seinem Stil treu, doch die Hauptkamera des neuesten Flip-Modells erhält einen deutlichen Megapixel-Zuwachs: Stolze 50 MP, also mehr als vier Mal so viel wie beim Vorgänger, der mit 12 MP auskommen musste. Die Ultraweitwinkelkamera bleibt hingegen bei einer Auflösung von 12 MP. Ein Unterschied ist deutlich erkennbar, wenn du dir dieses Bild eines Chalets in Aeschi bei Spiez ansiehst.

Aufnahme mit 12 Megapixeln. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Auf dem Bild, das mit einer Auflösung von 12 MP aufgenommen wurde, wirken die Farben etwas blasser im Vergleich zur Aufnahme mit der 50-MP-Hauptkamera.

Zwar verfügen die Kameras über keinen optischen Zoom, doch die entsprechende Software soll dieses Manko ausgleichen.

Zoomen wir zuerst heraus auf eine Verkleinerung von 0.6x um mehr rund ums Objekt der Begierde einzufangen. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Die Zoomfunktion hinterlässt insgesamt einen ordentlichen Eindruck. Bis zur doppelten Vergrösserung bleibt die Bildqualität sehr gut, doch darüber hinaus nimmt sie deutlich ab. Aber wie verhält es sich bei Videos?

Bei maximaler Zoomstufe spricht das aufgenommene Motiv für sich: Es rauscht wie ein Gletscherbach. Dafür zeigt das Foldable-Design seine Stärken bei Aufnahmen in Bewegung. Einerseits kannst du das Handy wie einen Camcorder halten und andererseits sorgt die Bildstabilisation dafür, dass du den Treppenabstieg in die Via-Mala-Schlucht nahezu ruckelfrei festhalten kannst.

In der Schlucht im Bündnerland gibt es nicht nur viele Treppen, sondern auch einige dunkle Tunnel. Hier kommt die «Nightography»-Funktion zum Einsatz, die speziell für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen entwickelt wurde und beeindruckende Ergebnisse liefert.

Ohne Nachtmodus ist die Felswand links äusserst unscharf dargestellt. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Zum Abschluss des Kameratests widmen wir uns den Selbstaufnahmen. Zwar verfügt das Galaxy Z Flip6 eine Selfie-Kamera, doch das Aussendisplay bietet gleich zwei Vorteile: Es ermöglicht dir, die Hauptkameras für deine Selfies zu nutzen und gleichzeitig das Bild in Echtzeit zu betrachten.

1. Mit dem Aussendisplay kannst du dich gekonnt in Szene setzen. Quelle: Samsung

Galaxy AI – verbesserte künstliche Intelligenz?

Als ich Anfang Februar 2024 das Samsung Galaxy S24 Ultra getestet habe, hat mich die KI nur bedingt begeistert. Hat sich das nach über einem halben Jahr Entwicklungszeit verbessert?

Übersetzung

Beim S24 Ultra hatte die künstliche Intelligenz vor allem Schwierigkeiten, mein gesprochenes Deutsch korrekt in Text umzuwandeln. Dadurch hat die Dolmetscher-Funktion oft falsche Wörter übersetzt, was zu unfreiwilliger Komik führte. Hier kann ich jedoch Entwarnung geben: Die KI analysiert jetzt den gesamten Satz und passt in kürzester Zeit ein Wort an, sodass der Satz sinnvoll wird.

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Falsche Übersetzungen treten selten auf. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Die Übersetzungsfunktion des Galaxy Z Flip6 bietet im Vergleich zu einem normalen Smartphone einen grossen Vorteil: Dank des Aussendisplays kann die Person dir gegenüber die Übersetzung gut mitlesen, falls die Tonausgabe beispielsweise durch Umgebungsgeräusche unverständlich ist.

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Komfort für beide Gesprächsteilnehmenden – ablesbarer Text auf dem Innen- und Aussendisplay. Quelle: Samsung

Die künstliche Intelligenz des Galaxy Z Flip6 ist auch in der Lage, lange Texte zusammenzufassen wie zum Beispiel diesen über unser 30-Jahr-Jubliäum.

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Eine mehr als ordentliche Zusammenfassung. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Bildbearbeitung

Die KI unterstützt dich ausserdem bei der Retusche von Fotos. Sicherlich hast du schon einmal ein schönes Foto geschossen, bei dem etwas störte – sei es eine Person, eine Spiegelung oder ein Schatten. Mit Hilfe von «Galaxy AI» sollen all diese Elemente durch KI-Generierung entfernt oder angepasst werden können.

Magischer Radierer

Ich habe die Dame mit Rucksack markiert, damit die künstliche Intelligenz sie entfernt und die Lücke automatisch auffüllt. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Spiegelungen

Die singende Piranha-Pflanze aus dem Spiel «Super Mario Bros. Wonder» spiegelt stark auf dem Vitrinen Boden. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Schatten

Bei der Notre Dame von Lego wollte ich die Schatten entfernt haben. Quelle: Patrick Lang, BRACK.CH AG

Technische Updates

Es dauerte sechs Generationen, bis Samsung erstmals eine «Vapor Chamber» in ein Flip-Modell integrierte. Diese Kammer leitet Wärme schnell und effizient ab. In Kombination mit dem leistungsstarken «Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy-Prozessor» werden KI-Funktionen mit minimaler Wartezeit ausgeführt.

Die Akkukapazität liegt bei 4000 mAh, was laut Samsung für bis zu 23 Stunden Videowiedergabe ausreicht. Geladen wird mit maximal 25 Watt, neu auch per Wireless Charging.

Fazit

Beim Samsung Galaxy Z Flip6 haben die Koreaner vor allem auf der technischen Seite einige Verbesserungen vorgenommen. Akku und CPU sind leistungsfähiger und die künstliche Intelligenz «Galaxy AI» hat vor allem bei der «Speech-to-Text»-Funktion dazugelernt.

Optisch bleibt das Foldable im Vergleich zum Vorgänger nahezu unverändert und auch bei der KI-generierten Bildbearbeitung gibt es kaum Fortschritte. Dafür glänzt die überarbeitete Hauptkamera und die Vorteile des Aussendisplays, die schon beim Vorgänger überzeugten, bleiben erhalten.

Wer bereits ein Samsung Galaxy Z Flip5 besitzt, kann auf das Upgrade verzichten. Für alle, die ein kompaktes und leistungsstarkes Handy suchen, um sich von der Masse abzuheben, ist das Flip6 jedoch eine hervorragende Wahl.

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    Patrick Lang

    Content Marketing Manager

    Bereits in jungen Jahren erhielt ich meinen ersten Computer. Bald darauf kam ich mit den ersten PC-Komponenten in Berührung und habe diese zur Leistungssteigerung eingebaut. Dabei half mir meine Leidenschaft für Gaming und Technik, die bis heute ungebrochen ist. Regelmässig informiere ich mich über die neusten Trends in der Computerwelt, sei es für Business, Home-Office oder Multimedia. Dazu gehören auch die neuesten Mobilgeräte und all ihre Gadgets.

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