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Wunder Baby-Po, was hilft?

06.09.2022

Die Babyhaut ist sehr empfindlich und wird schnell rot und wund, vor allem am Po. Bei Babys tritt sehr häufig eine Windelentzündung (Windeldermatitis) auf, was aber selten mit mangelnder Hygiene zu tun hat. Vielmehr kommt durch die Windeln zu wenig Luft an den Po und ein feucht-warmes Klima entsteht – idealer Nährboden für Bakterien und Pilze. In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Sie vorsorgen können und wie Sie die wunden Stellen richtig behandeln.

Neugeborene und Stillbabys haben seltener eine Windelentzündung, da ihr Stuhl weniger Bakterien enthält. Erst mit der ersten zugefütterten Milchnahrung nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Windelenzündung zu. Je älter Ihr Baby wird, umso widerstandsfähiger wird wiederum auch seine Haut und die Entzündungen nehmen von selbst wieder ab.

Ursachen für eine Windelentzündung

  • Konzentrierter Urin bei Erkältungen oder Fieber
  • Zahnen
  • Durchfall
  • Eine Behandlung durch Antibiotika
  • Überempfindlich gegen Pflegeprodukte
  • Umstellung der Nahrung, z.B. Beginn mit Beikost
  • Zu viele Früchte oder Fruchtsäfte oder scharfe Gewürze

Wie erkenne ich eine Windeldermatitis?

  • Die Haut ist gerötet und nässt eventuell an verschiedenen Stellen, oft im Analbereich.
  • Kleine, rote Verhärtungen, Knötchen und Schuppungen
  • In schweren Fällen breitet sich die Reizung über die Oberschenkel aus, die Haut ist geschwollen, rissig oder schuppig und es entstehen offene, nässende Stellen.
  • Bei Jungs kann sich der Ausschlag bis auf den Penis ausdehnen und zu Schmerzen beim Wasserlassen führen.
  • Bei einer Windeldermatitis spalten Bakterien den Harn auf und produzieren Ammoniak, manchmal kann man dies sogar riechen. Der Hautausschlag ist schmerzhaft, da das Ammoniak auf der Haut brennt.

Tritt zuerst im Bereich um den After eine Rötung mit Pickeln und Schorf auf, die sich dann auf den Po ausweitet, dann ist es sehr wahrscheinlich eine Pilzerkrankung (Soor). Soor wird durch den Pilz Candida albicans hervorgerufen, dabei ist es typisch, dass fast immer zuerst die Hautfalten besiedelt werden, welche bei einer normalen Windelentzündung verschont bleiben. Oft geht mit dem Windelsoor ein Mundsoor einher.

Eine Grindelflechte (Impetigo contagiosa) tritt bei Säuglingen eher selten auf. Die ansteckende Hautinfektion durch Bakterien befällt vor allem das Gesicht, manchmal auch den Windelbereich. Es bilden sich rote Papeln und gelbe, eitrige Pusteln. Die Knötchen mit gelblichen Krusten müssen mit einer antibiotischen Salbe behandelt werden. Wenn der Ausschlag weniger rot, dafür mehr gelblich-braun und fettig ist, dann handelt es sich vermutlich eher um Milchschorf (seborrrhoische Dermatitis).

Ein Abstrich beim Kinderarzt kann Klarheit schaffen, ob es sich um eine bakterielle Infektion oder eine Pilzinfektion handelt.

Massnahmen und Vorsorge

  • Häufiges Windelwechseln hilft, einer Entzündung vorzubeugen, da vermehrt Luft an den Babypo gelangt und der Urin die empfindliche Haut nicht reizt.
  • Lassen Sie öfters die Windel weg, damit die Haut atmen kann.
  • Verwenden Sie luftdurchlässige Einwegwindeln und keine Plastikwindeln.
  • Waschen Sie beim Windelwechsel den Po gründlich und trocknen Sie diesen gut.
  •  Ist der Babypo bereits gerötet, verwenden Sie keine Feuchttücher, da die darin enthaltenen Substanzen die Haut zusätzlich reizen können. Verwenden Sie ausschliesslich lauwarmes Wasser und Watte oder einen Waschlappen.
  • Sie können den feuchten Babypo auch trockenföhnen, achten Sie dann aber unbedingt darauf, dass die Temperaturstufe nicht zu heiss eingestellt ist.
  • Wenn der Babypo bereits gerötet ist, tragen Sie eine atmungsaktive Wundschutzcreme auf. Diese sollte ohne Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe sein und eine klinisch bewiesene Schutzwirkung haben. Durch den Fettfilm ist der Po vor Nässe, Stuhl und Reibung geschützt.
  • Vielleicht reagiert Ihr Baby allergisch auf den Weichspüler, auf Pflegeprodukte oder die Lotion in den Feuchttüchern. Wechseln Sie immer nur ein Produkt auf einmal, sonst erkennen Sie nicht, welches die Rötung verursacht.

Gute Besserung!

Wir wünschen Ihrem kleinen Liebling gute Besserung und dass es bald wieder gesund ist. Gehen Sie lieber einmal mehr zum Kinderarzt, wenn Sie sich unsicher fühlen und nicht wissen, was Ihrem Kind fehlt oder womit Sie es behandeln dürfen.

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