So finden Sie ein Dachzelt für Ihr Auto
Camping mit dem Dachzelt – das ist Freiheit! Fahren Sie dorthin, wo es Sie gerade hinzieht. Ihre Unterkunft, die Küche, Lebensmittel und Ihre Kleider haben Sie immer dabei. Im Vergleich zu einem Wohnwagen oder Wohnmobil ist ein Dachzelt einiges erschwinglicher. Kein Wunder, erfreuen sich Dachzelte grosser Beliebtheit. Und damit wächst auch das Angebot. So gibt es heutzutage für so ziemlich jedes Auto ein passendes Dachzelt – selbst für die ganz Kleinen.
Doch wie finden Sie ein Dachzelt, das auf Ihr Auto passt? Wie unterscheiden sich die verschiedenen Dachzeltarten? Und was müssen Sie bei der Montage beachten? Diese Fragen beantworten wir hier und verweisen auf Seiten mit detaillierten Infos.
Wie viel hält mein Auto aus?
Die wichtigste Frage beim Dachzelt-Kauf ist: Kann mein Auto das Gewicht des Zelts stemmen?
Beim Fahren mit beladenem Dach wirken grosse Kräfte auf die Karosserie. Alle Autohersteller geben deswegen ein Maximalgewicht an – die sogenannte Dachlast. Beim Überschreiten des Gewichts könnte das Autodach Schaden nehmen. Das wiederum könnte zu Unfällen führen. Solange Sie sich aber im Rahmen der erlaubten Dachlast bewegen, brauchen Sie nichts zu befürchten. Beachten Sie aber, dass sich mit beladenem Dach der Schwerpunkt nach oben verlagert. Das wirkt sich negativ auf die Kurvenlage aus – je mehr Gewicht auf dem Dach, desto stärker ist der Effekt. Fahren Sie deswegen etwas langsamer in Kurven als Sie sich's gewohnt sind. Insbesondere auf der ersten Fahrt empfehlen wir hohe Vorsicht, damit Sie ein Gefühl für das veränderte Fahrverhalten bekommen.
Die erlaubte Dachlast finden Sie in Ihrem Fahrzeugausweis, unten rechts auf Seite 3. Wichtig: Die Dachlast bezieht sich nur auf das Gewicht, das während der Fahrt auf das Dach wirkt. Sprich: Das Gewicht der Personen, die im Zelt schlafen, zählt nicht dazu, sondern nur das Zelt selbst und die Träger, auf denen das Zelt montiert ist. Sind diese zwei Dinge leichter als die erlaubte Dachlast, ist alles gut.
Falls nicht, müssen Sie auf ein leichteres Zelt zurückgreifen. Sogenannte Luftdachzelte sind hier eine gute Option. Sie sind besonders leicht und passen deswegen auch auf kleine Autos.
In unserem ausführlichen Dachlast-Ratgeber erfahren Sie, weshalb die Dachlast nur für die Fahrt gilt und was ein Träger genau ist.
Welche Dachzeltarten gibt es?
Die Dachlast ist also das Killer-Kriterium: Ist das Zelt zu schwer, dürfen Sie es nicht auf Ihrem Auto montieren. Hierdurch fallen zwar einige Zelte weg, die Auswahl ist aber noch immer gross. Die Hersteller sind schliesslich auch daran interessiert, ihre Zelte so leicht wie möglich zu bauen.
Damit Sie die Auswahl weiter einschränken können, beleuchten wir in diesem Abschnitt die wichtigsten Unterschiede der verschiedenen Zeltarten. Worin sich die Zeltarten genau unterscheiden, lesen Sie in unserem Dachzelt-Ratgeber.
Wir unterscheiden die Dachzelte in vier Gruppen:
- Luftdachzelte
- Hartschalendachzelte
- Klappdachzelte
- Hybrid-Dachzelte
Luftdachzelte
Anstelle von Metallgestängen verleihen Schläuche dem Luftzelt die Form. Die Schläuche sind an den Seiten des Zelts angenäht und werden aufgeblasen. Sobald der Luftdruck hoch genug ist, steht das Zelt bereit. Weil das Metallgestänge wegfällt, sind Luftzelte besonders leicht. Das Aufpumpen der Schläuche dauert hingegen lange. Die wichtigsten Merkmale sind:
- Für fast alle Autos geeignet
- Äusserst leicht
- Aufbau eher zeitintensiv
Hartschalendachzelte
Hartschalendachzelte haben ein hartes Dach. Um das Zelt aufzustellen, wird das Dach angehoben. Der Grundriss des Zelts entspricht somit 1:1 der Fläche des Daches – im Vergleich mit anderen Dachzelten ist die Schlaffläche somit eher klein. Das harte Dach hat aber zwei Vorteile: Das Zelt ist schnell aufgebaut und die Isolation vor Kälte ist gut. Die wichtigsten Merkmale sind:
- Aufbau äusserst schnell
- Keine zusätzliche Abstellfläche neben Auto notwendig
- Innen meist nur 80 – 100 cm hoch
Klappdachzelte
Klappdachzelte sind ähnlich wie gewöhnliche Camping-Zelte: Gestänge aus Metall sind das Grundgerüst, darüber wird der Zeltstoff gespannt. Durch das Gestänge geht der Aufbau zügiger als bei den Luftzelten. Weil die gesamte Aussenhülle aus Stoff ist, sind Klappzelte gut durchlüftet und ideal für den Einsatz in heissen Regionen geeignet. Die wichtigsten Vor- und Nachteile sind:
- Grosser Innenraum
- Oft mit überdachtem Einstieg
- (Meist) aufwändiger Aufbau
Hybrid-Dachzelte
Hybrid-Dachzelte sind eine Mischung aus Hartschalenzelt und Klappzelt. Sie haben ein hartes Dach, bieten aber viel Innenraum. Anders als bei den Hartschalenzelten wird das Dach nämlich nicht angehoben, sondern hochgeklappt. Dadurch ist die Innenhöhe grösser. Zudem wird die Schlaffläche vergrössert, indem sich der Boden auf die Seite klappen lässt. Die wichtigsten Punkte sind:
- Grösserer Innenraum als Hartschalenzelt
- Schnellerer Aufbau als Klappzelt
- Eher schwer
Mehr Infos?
Detaillierte Angaben zu jeder Zeltart und eine Vergleichstabelle für einen schnellen Überblick finden Sie in unserem kompletten Ratgeberbeitrag.
Montage und Sicherheit
Nachdem Sie sich für ein Zelt entschieden haben, brauchen Sie noch einen Träger. Der Träger ist das Bindeglied zwischen Auto und Zelt. Das bedeutet: Der Träger muss auf Ihr Autodach passen und er muss gewisse Anforderungen erfüllen, damit das Zelt richtig auf dem Träger hält. Hierfür sollte der Träger ein Vierkantprofil von mindestens 2 x 3 cm aufweisen. In unserem Ratgeber lesen Sie, welche Träger diese Anforderungen erfüllen und wie Sie einen Träger finden, der exakt auf Ihr Autodach passt.
Beachten Sie zudem, dass der Träger mindestens so lang sein soll wie das Zelt breit ist. Zelt und Träger dürfen aber keinesfalls breiter sein als das Auto. Wie sie diese Werte genau ermitteln, erfahren Sie ebenfalls in unserem Ratgeber zur Dachlast und Sicherheit.
Und damit die erste Fahrt mit dem Dachzelt unfallfrei gelingt, sollten Sie sicherstellen, dass Zelt und Träger genügend fest angezogen sind. Nachdem Sie das Zelt zum ersten Mal montiert haben, sollten Sie eine kurze Spritztour unternehmen. Kontrollieren Sie danach den Halt von Zelt und Träger erneut – ziehen Sie beides nötigenfalls nach. Gehen Sie die Testfahrt in gemächlichem Tempo an und unternehmen Sie ein paar vorsichtige Bremsversuche – so erhalten Sie ein Gefühl für das veränderte Fahrverhalten.