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Hometrainer & Co. Kaufberatung

12.10.2022

Im eigenen Wohnzimmer Velofahren: Heimtrainer, Rollentrainer und Indoor-Bikes machen es möglich. Doch welche dieser drei Varianten macht für Sie am meisten Sinn? Auf dieser Seite erläutern wir die wichtigsten Eigenschaften und Qualitätsmerkmale der unterschiedlichen Heimvelos, damit Sie dasjenige finden, das zu Ihnen passt.

Beim Kaufentscheid spielen einige Faktoren eine Rolle. Ihr Haupt-Trainingsziel ist hierbei ausschlaggebend: Möchten Sie mehr Bewegung, gezielt Abnehmen, Ihre Ausdauer aufbauen oder Ihre Kraft trainieren? Die Trainingsziele ermöglichen bereits eine Grob-Auswahl, ob eher ein Hometrainer, ein Indoor-Bike oder ein Rollentrainer für Sie geeignet ist. Um die Auswahl stärker einzuschränken, gehen wir weiter unten im Detail auf die Eigenschaften der Heimvelo-Arten ein.



Trainingsziele

Für mehr Bewegung und Gewichtsverlust sind Hometrainer sehr empfehlenswert – insbesondere für Einsteiger, Senioren und Reha-Patienten. Aufgrund der aufrechten Sitzposition wird der Rücken entlastet und die meisten Hometrainer bieten einen tiefen Einstieg, wodurch das Aufsitzen erleichtert wird.

Für ambitionierte Sportler, die ein Fahrgefühl wie auf dem Velo suchen, sind Indoor-Bikes und Rollentrainer geeignet. Der Unterschied zwischen Indoor-Bike und Rollentrainer liegt in der Konstruktion: Für einen Rollentrainer benötigen Sie ein richtiges Velo, das Sie auf dem Rollentrainer montieren. Dadurch ist das Fahrgefühl dem Velofahren auf der Strasse ähnlich – besonders bei Rollentrainern mit einer freilaufenden Rolle. Die genauen Unterschiede der Rollentrainer erläutern wir weiter unten.

Indoor-Bikes hingegen sind «eigenständige» Fitnessgeräte. Während Sie bei Rollentrainern vor dem Training jeweils zuerst Ihr eigenes Velo montieren müssen, sind Indoor-Bikes sofort einsatzbereit.

Hometrainer, Indoor-Bike und Rollentrainer (Bild links: © HAMMER Fitness)
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Zusammengefasst

Achten Sie auf die Herzfrequenz

Allgemein gilt: Wenn Sie konkrete Trainingsziele verfolgen, sollten Sie Ihre Herzfrequenz im Blick halten und Ihr Training auf die Herzfrequenz abstimmen. Je nachdem, ob Sie abnehmen möchten, Ihre Leistung aufbauen wollen oder ein Aufbautraining suchen – indem Sie in einer bestimmten Herzfrequenzzone trainieren, können Sie Ihre Ziele effizienter erreichen. Inspiration, wie Sie für Unterschiedliche Ziele Trainieren können, finden Sie in diesem Ratgeber-Beitrag.

Hometrainer und Indoor-Bikes verfügen meist über ein integriertes Display, auf dem wichtige Trainingsinfos angezeigt werden. Die meisten Hometrainer und Indoor-Bikes bieten zudem die Möglichkeit, einen Brustgurt zu verbinden. Auf diese Weise können Sie die Herzfrequenz sehr exakt messen und im Blick halten. Die entsprechenden Produkte finden sie hier: Hometrainer mit Pulsempfänger und Indoor-Bikes mit Pulsempfänger.

Bei den Rollentrainern verwenden Sie Ihr eigenes Bike, folglich fehlt standardmässig das Display. Damit Sie dennoch Ihre Herzfrequenz überwachen können, können Sie einen Velo-Computer installieren, der sich mit einem Pulsgurt verbinden lässt.



Hometrainer

© HAMMER Fitness

Heimtrainer sind der Klassiker unter den Heimvelos. Sie sind besonders für Einsteiger geeignet, sowie für Personen, die eine gute Grundfitness anstreben. Für Senioren und Reha-Patienten sind Heimtrainer-Ergometer eine gute Option, weil bei diesen der Widerstand exakt eingestellt werden kann, was ein schonendes Training ermöglicht.

Unterschiede zwischen Heimtrainern und Ergometern

Oftmals werden Heimtrainer mit Fahrradergometern – oder einfach Ergometern – gleichgestellt. Das trifft aber nicht immer zu. Heimtrainer ist der Obergriff, ein Ergometer ist eine spezielle Art von Heimtrainer und erfüllt besondere Anforderungen.

Insbesondere beim Widerstand gelten für Ergometer strengere Anforderungen als für gewöhnliche Heimtrainer. Der Widerstand beschreibt, wie viel Kraft man beim Trainieren aufwenden muss. Normale Heimtrainer müssen nur 150 Watt Widerstand aufbringen. Das entspricht einem lockeren Training. Ergometer hingegen müssen bis 400 Watt Widerstand erbringen, was deutlich anstrengendere Workouts ermöglicht. Zudem lässt sich der Widerstand bei einem Ergometer sehr fein einstellen. Bei einem gewöhnlichen Heimtrainer kann der Widerstand meist nur in groben Abstufungen gesetzt werden.

Zudem sind Ergometer exakter im Messen des Widerstands als gewöhnliche Heimtrainer. Bei einem Hometrainer kann die angegebene Wattzahl stark vom effektiven Widerstand abweichen, bei Ergometern ist die Anzeige geeicht und dadurch wesentlich genauer.

Die höhere Genauigkeit der Ergometer hat aber auch ihren Preis. Wenn es Ihnen nur darum geht, sich etwas mehr zu bewegen und Sie das Portemonnaie schonen möchten, bietet sich ein gewöhnlicher Hometrainer durchaus an.

Herzfrequenzgesteuerte Programme

Einige Heimtrainer verfügen über herzfrequenzgesteuerte Programme – teils mit HRC gekennzeichnet, was für «Heart Rate Controlled» steht. Hierbei können Sie die maximale Herzfrequenz festlegen. Der Heimtrainer passt basierend darauf automatisch den Widerstand an, damit Sie die definierte Herzfrequenz nicht übersteigen.

Bremssystem und Widerstand

Das Bremssystem erzeugt den Widerstand und sorgt dadurch für die Intensität des Trainings. Hierbei gibt es zwei Systeme: Permanentmagnet und Induktion. Permanentmagneten sind günstiger als Induktion, dafür aber auch weniger genau. Aus diesem Grund werden bei Ergometern normalerweise die genaueren Induktionsbremsen verbaut.

Schwungmasse

Beim Treten in die Pedale dreht ein Rad im Innern des Hometrainers – das sogenannte Schwungrad. Je mehr Gewicht das Rad aufweist, desto ruhiger und angenehmer wird das Treten. Man spricht hierbei von Schwungmasse. Idealerweise sollte die Schwungmasse mehr als 6 kg betragen. Bei einigen Heimtrainern weist die Schwungmasse sogar über 14 kg auf und ermöglicht dadurch einen besonders angenehmen Rundlauf.

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Hometrainer – zusammengefasst

Hometrainer sind vor allem dann eine gute Wahl, wenn Sie Ihre Grundfitness trainieren möchten. Für Reha-Patienten und Senioren sind Ergometer empfehlenswert, weil diese ein schonendes Training ermöglichen.

Indoor-Bikes

Auf einem Indoor-Bike – teilweise auch Speed Bike genannt – ist die Sitzposition ähnlich wie auf einem richtigen Velo. Verglichen mit einem Hometrainer, bei dem man aufrecht sitzt, wird der Rücken dadurch stärker belastet. Indoor-Bikes besitzen zudem keinen Freilauf. Das bedeutet: Wenn man aufhört in die Pedale zu treten, drehen die Pedale weiter. Auf einem echten Velo – und bei den meisten Hometrainern – würden die Pedale entkoppeln und aufhören zu drehen. Gerade für Einsteiger kann das Fahren auf einem Indoor-Bike deshalb gewöhnungsbedürftig sein. Indoor-Bikes sind jedoch sehr robust konstruiert und bieten dadurch bessere Stabilität als die meisten Heimtrainer und Rollentrainer. Dadurch sind sehr intensive Workouts möglich.

Schwungmasse

Ähnlich wie bei den Hometrainern, ist auch bei den Indoor-Bikes die Schwungmasse ein Qualitätsmerkmal. Je höher die Schwungmasse, desto angenehmer und ruhiger ist der Rundlauf. Auch bei den Indoor-Bikes empfehlen wir eine Schwungmasse von mindestens 6 kg.

Filz vs. Magnetbremse

Der Widerstand wird entweder mittels Filzbremse oder mittels Magneten erzeugt. Der Vorteil von Indoor-Bikes mit Filzbremse ist, dass der Widerstand stufenlos eingestellt werden kann. Andererseits nutzt sich der Filz mit der Zeit ab und muss früher oder später ersetzt werden.

Magnetbremsen sind keiner Abnutzung ausgesetzt. Es existieren hierbei zwei Unterarten von Magnetbremsen: Dauermagnete und Induktionsbremse. Der Grossteil der Indoor-Bikes ist mit Dauermagneten ausgestattet. Diese lassen sich nur in groben Abstufungen einstellen. Filzbremsen und Induktion bieten folglich eine deutlich genauere Einstellung des gewünschten Widerstands.

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Indoor-Bikes – zusammengefasst

Indoor-Bikes sind vor allem dann eine gute Wahl, wenn Sie ein intensives Training suchen und sich in erster Linie auspowern möchten.

Rollentrainer

Bei einem Rollentrainer nutzen Sie Ihr eigenes Velo. Rollentrainer richten sich somit an Personen, die ein möglichst ähnliches Training wie auf dem Velo simulieren möchten. Es existieren drei Arten, wie das Velo auf dem Rollentrainer genutzt werden kann:


Unterschiede auf einen Blick

Freilaufende Rolle

Feste Rolle

Direktantrieb

Aufbau-Aufwand

✅ gering

☑️ mittel

❌ hoch

Preis

✅ gering

☑️ mittel

❌ hoch

Fahrgefühl

✅ realistisch

❌ unrealistisch

❌ unrealistisch

Fahrverhalten

❌ schwierig

✅ stabil

✅ stabil

Lärmentwicklung

❌ hoch

☑️ mittel

✅ gering

Trainingsintensität

❌ gering

☑️ mittel

✅ hoch

Verschleiss

❌ hoch (beide Räder)

❌ hoch (an Hinterrad)

✅ gering

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Feste Rolle / Wheel-on-Trainer

Die feste Rolle – auch Wheel-on-Trainer genannt – bewegt sich zwischen dem Direktantrieb und der freilaufenden Rolle. Sie kombiniert hierbei gewisse Vorteile der beiden anderen Typen:

  • Bessere Stabilität als freilaufende Rolle
  • Weniger Aufwand als Wheel-off-Trainer

Bei der festen Rolle wird das Hinterrad in den Rollentrainer gespannt. Das bietet mehr Stabilität als die freilaufende Rolle, weil sich das Bike dadurch nicht frei bewegt. Bei einem Wheel-off-Trainer wird das Bike zwar ebenfalls eingespannt – dort muss aber das gesamte Hinterrad abmontiert werden, was deutlich mehr Aufwand verursacht. Weil das Hinterrad auf der Rolle dreht, ist der Verschleiss hoch – wenn auch nur am Hinterrad.

Einige feste Rollen sind mit Zwift kompatibel und ermöglichen dadurch ein interaktives Training. Bei Zwift handelt es sich um eine Art Game, bei dem Sie virtuelle Strecken abfahren können und sich mit anderen Spielern messen können. Bei festen Rollen, die nicht mit Zwift-kompatibel sind, können Sie einen Leistungsmesser installieren, der sich mit Zwift verbinden lässt, um dennoch Zwift nutzen zu können.

Der Preis einer festen Rolle fällt tendenziell höher aus als bei einem freilaufenden Rollentrainer, jedoch meist noch günstiger als bei den Wheel-off-Trainern.

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Feste Rolle – zusammengefasst

Rollentrainer mit fester Rolle sind vor allem dann eine gute Wahl, wenn Sie mehr Stabilität wünschen als eine freilaufende Rolle und regelmässig zwischen dem Training auf der Strasse und dem Wohnzimmer wechseln.

Erfahren Sie, ob Sie Ihr Velo auf einem Rollentrainer mit fester Rolle nutzen können.

Direktantrieb / Wheel-off-Trainer

© Elite

Um Ihr Velo am Rollentrainer montieren zu können, müssen Sie zuerst eine Velokassette am Rollentrainer befestigen. Hier können Sie entweder die bestehende Kassette von Ihrem Velo verwenden, oder eine baugleiche Kassette fix am Trainer installieren. Die zweite Variante spart Zeit, wenn Sie mit dem Bike öfters zwischen Strasse und Wohnzimmer wechseln. Beachten Sie, dass Sie eventuell einen Adapter benötigen, um Ihre Kassette zu montieren. Eine Anleitung für die Montage finden Sie in unserem Ratgeber «So wechseln und montieren Sie die Kassette am Rollentrainer».

Bei Rollentrainern mit Direktantrieb wird das Hinterrad des Velos demontiert, damit das Velo direkt am Rollentrainer befestigt werden kann. Das bringt drei grosse Vorteile mit sich: Erstens können Wheel-off-Trainer mehr Widerstand erzeugen als Rollentrainer mit fester oder freilaufender Rolle. Es sind folglich intensivere Trainings möglich. Zweitens: Der Materialverschleiss ist geringer als bei den anderen zwei Rollentrainer-Arten. Nur die Kette und die Kettenräder werden abgenutzt – die Reifen und Bremsen verschleissen nicht. Wheel-off-Trainer sind daher weniger Wartungsintensiv. Drittens bieten Wheel-off-Trainer sehr gute Stabilität, weil das Bike am Wheel-off-Trainer angeschraubt wird.

In der Regel sind alle Wheel-off-Rollentrainer mit Zwift kompatibel und ermöglichen somit interaktive Workouts. Und weil kein Rad auf einer Rolle dreht, verursachen Wheel-off-Trainer deutlich weniger Lärm als die anderen beiden Rollentrainer-Arten.

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Wheel-on-Trainer – zusammengefasst

Wheel-off-Rollentrainer sind vor allem dann eine gute Wahl, wenn Sie intensive Trainings suchen und sich genügend Stabilität auf dem Trainer wünschen.

Erfahren Sie, ob Sie Ihr Velo auf einem Wheel-off-Rollentrainer nutzen können.

Freilaufende Rolle

Das Fahrgefühl auf einer freilaufenden Rolle kommt dem Fahren auf der Strasse am nächsten – ist aber durchaus anspruchsvoller. Das Bike wird hierbei auf drei Rollen gestellt. Anders als bei den zwei anderen Rollentrainer-Arten ist das Velo nirgends befestigt. Dadurch bewegt es sich beim Treten in die Pedale seitlich hin und her. Gute Balance ist erforderlich, um nicht von der Rolle zu fallen – ideal, wenn Sie an Ihrer Technik feilen wollen und Ihr Gleichgewicht trainieren möchten.

Weil bei einer freilaufenden Rolle das Velo nicht befestigt wird, ist die Konstruktion sehr simpel gehalten. Als Folge sind Rollentrainer mit freilaufender Rolle tendenziell günstiger als die Rollentrainer mit fester Rolle oder Direktantrieb. Die meisten freilaufenden Rollen lassen sich nicht mit Zwift verbinden. Als Alternative können Sie einen mit Zwift kompatiblen Leistungsmesser nutzen.

Ein weiterer Vorteil davon, dass das Velo nicht befestigt werden muss: Es sind keine speziellen Anforderungen und Adapter notwendig, um das Bike zu nutzen. Einfach das Bike auf den Rollentrainer stellen und los geht’s. Die einzigen beiden Kriterien sind, dass die Räder weder zu gross noch zu klein sein dürfen und dass die Reifen möglichst wenig Profil aufweisen sollten. In der Regel werden Räder in der Grösse zwischen 26" und 29" unterstützt, was die absolute Mehrheit der Fahrräder ausmacht. In unserem Ratgeber-Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Radgrösse ermitteln und was mit wenig Profil genau gemeint ist.

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Freilaufende Rolle – zusammengefasst

Rollentrainer mit freilaufender Rolle sind vor allem dann eine gute Wahl, wenn Sie ein möglichst realistisches Fahrtraining suchen und möglichst wenig Aufwand bei der Montage des Velos auf dem Trainer möchten.

Erfahren Sie, ob Sie Ihr Velo auf einem Rollentrainer mit freilaufender Rolle nutzen können.

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