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Durchfall: Ursachen und was man dagegen tun kann

13.05.2022

Durchfall ist sehr unangenehm und tritt meist unerwartet auf. Auslöser sind oft Viren oder Bakterien, aber auch verdorbenes oder ungewohntes Essen, Stress und Nervosität können Durchfall verursachen. Lesen Sie in unserem Ratgeber, wie Sie Durchfall richtig behandeln, welche Nahrungsmittel helfen und wann ein Arztbesuch notwendig ist.

Was ist Durchfall?

Von Durchfall, auch Diarrhoe genannt, spricht man ab drei wässrigen oder breiigen Stuhlgängen am Tag, meist mit erhöhtem Stuhlvolumen. Als begleitende Symptome treten oft Erschöpfung, Übelkeit, Bauchkrämpfe oder sogar Fieber auf.

Es wird zwischen akutem und chronischem Durchfall unterschieden. Ursache für akuten Durchfall sind häufig Magen-Darm-Infektionen oder unbekömmliche Lebensmittel. Aber auch Stress und psychischer Druck (z.B. Prüfungsangst) können akuten Durchfall auslösen. Die Beschwerden legen sich innerhalb von 14 Tagen. Bei psychischen Auslösern ist der Spuk vorbei, sobald der Druck wegfällt. Akuter Durchfall verläuft bei Erwachsenen meist harmlos und muss in den meisten Fällen nicht ärztlich abgeklärt werden.

Chronischer Durchfall tritt hingegen als Symptom entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn auf. Eine ärztliche Abklärung ist deshalb wichtig. Hält der Durchfall über mehrere Wochen an und kommen Symptome wie Blähungen, Fieber oder Gewichtsverlust hinzu, kann dies auf chronischen Durchfall hindeuten.

Ursachen: Was löst Durchfall aus?

Durchfall kann ganz verschiedene Auslöser haben. Folgende Ursachen sind häufig:

  • Infektionen mit Krankheitserregern: Als Erreger kommen Viren (z.B. Noro- oder Rotaviren) oder Bakterien (z.B. Salmonellen) in Frage. Bei Magen-Darm-Infektionen ist Vorsicht angesagt, denn sie sind hoch ansteckend. Verwenden Sie nach Möglichkeit eine eigene Toilette und desinfizieren Sie das Bad regelmässig.
  • Verdorbene Lebensmittel: Unter anderem können mangelnde Hygiene bei der Lebensmittellagerung und -zubereitung unangenehme Folgen haben.
  • Unverträglichkeiten: Bei Laktoseintoleranz, Zöliakie und weiteren Unverträglichkeiten kommt es häufig zu Durchfall nach dem Konsum entsprechender Lebensmittel.
  • Reizdarmsyndrom: Bauchkrämpfe, Verstopfung, aber auch Durchfall sind typische Symptome eines Reizdarms.
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind Erkrankungen, bei denen der Darm chronisch entzündet ist und die zu chronischem Durchfall führen.
  • Medikamente: Der Darm kann empfindlich auf Medikamenteneinflüsse reagieren. Besonders Antibiotika beeinträchtigen die empfindliche Darmflora.

Oft treten Durchfall und Verdauungsstörungen in den Ferien auf. Schuld daran sind in vielen Fällen verunreinigte Lebensmittel. Bei warmen Temperaturen vermehren sich krankheitsverursachende Keime besonders schnell. Aber auch ungewohnte Speisen können die Verdauung durcheinanderbringen. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie Reisedurchfall am besten vorbeugen und behandeln.

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Wann zum Arzt?

Dauert der Durchfall nur ein oder zwei Tage, ist er bei Erwachsenen meist harmlos. Die grösste Gefahr bei Durchfall stellt der grosse Flüssigkeitsverlust dar. Nehmen Sie deshalb unbedingt genügend Flüssigkeit zu sich. Babys, Kleinkinder und ältere Menschen sind besonders gefährdet und gehören sofort in ärztliche Behandlung. Erwachsenen, die ansonsten gesund sind, empfiehlt sich ein Arztbesuch nach 48 Stunden, wenn sich der Durchfall nicht bessert. Treten neben dem Durchfall hohes Fieber, Blut im Stuhl oder Erbrechen auf, sind das ebenfalls eindeutige Indikatoren für einen Arztbesuch. Bei Durchfall ohne Einschränkung der körperlichen Aktivität über weniger als drei bis fünf Tage ist ein Arztbesuch nicht zwingend notwendig.

Durchfall richtig behandeln

Bei einer Durchfallerkrankung braucht Ihr Körper Ruhe. Fahren Sie einen Gang zurück und schonen Sie sich. Ganz wichtig ist ausserdem der Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes. Denn besonders bei starkem Durchfall verliert der Körper viel Flüssigkeit – er droht auszutrocknen. Trinken Sie viel Wasser und leicht gesüssten Tee. Eine Prise Salz im Tee oder eine leichte Bouillon gleicht den Mineralstoffverlust aus. Leiden Sie unter starkem Durchfall, empfiehlt sich eine Elektrolytlösung, um dem Mineralstoffverlust entgegenzuwirken.

Wohltuende Tees mit Heilkräutern wie Heidelbeere, Fenchel, Anis, Kümmel und Brombeerblätter wirken ebenfalls beruhigend. Ein weiteres bewährtes Hausmittel ist Heilerde. Sie reduziert aufgrund ihrer aufsaugenden Wirkung den Durchfall und bindet auf natürliche Weise Giftstoffe.

Medikamente und Mittel gegen Durchfall wie z.B. Immodium sollten mit Bedacht und nur über einen kurzen Zeitraum verwendet werden. Zwar hemmen sie die Darmbewegung und reduzieren die Beschwerden dadurch schnell. Jedoch dient die schnelle Darmentleerung bei akutem Durchfall dazu, die Krankheitserreger möglichst schnell loszuwerden. Durchfallmittel verhindern diesen Prozess, wodurch sich die Genesung verzögern kann.

Bei einigen bakteriellen Magen-Darminfektionen ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig. Achten Sie auf Symptome wie Blut oder Schleim im Stuhl sowie hohes Fieber und gehen Sie bei Bedarf zum Arzt oder zur Ärztin.

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Schonkost: Was essen bei Durchfall?

Die richtige Ernährung bei akutem Durchfall und nach einer Durchfallerkrankung sind wichtig. Oft fühlen sich Betroffene bei Durchfallbeschwerden appetitlos, womit der Körper bereits anzeigt, dass er Schonung braucht. Einige Lebensmittel unterstützen die Verdauung aber dabei, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Vorneweg: Das beliebte Hausmittel Cola mit Salzstangen gehört nicht dazu. Die Cola enthält viel Zucker und das Koffein regt die Darmtätigkeit zusätzlich an. Das Salz (Natrium) der Salzstangen deckt nur einen Teil der benötigten Salze ab und enthält kein Kalium, das bei Durchfall übermässig ausgeschieden wird. Setzen Sie besser auf folgende Lebensmittel:

  • Pektinhaltige Lebensmittel: Pektin ist ein Quellmittel und wirkt wie eine Art Geliermittel. Quellmittel nehmen viel Flüssigkeit auf und dehnen sich dadurch aus. Das festigt den Stuhl. Pektin kann ausserdem die Giftstoffe einiger Durchfall-Bakterien binden. Geeignete pektinhaltige Lebensmittel sind ungeschälter, geriebener Apfel, gekochte Karotten und zerdrückte oder pürierte Banane. Bananen liefern zusätzlich wichtiges Magnesium und Kalium.
  • Bouillon: Mit einer Bouillon wirken Sie dem Flüssigkeitsverlust entgegen.
  • Haferflocken: Die Flocken sind besonders in Wasser eingekocht als Haferschleim leicht verdaulich. Hafer enthält ausserdem Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine. Einem Elektrolyt-Verlust wird somit vorgebeugt.
  • Reisschleim: Der weichgekochte Reis festigt den Stuhl und soll beruhigend auf die Darmschleimhaut wirken.
  • Zwieback: Durch die enthaltene Stärke wirkt Zwieback leicht stopfend. Er ist ausserdem fettarm.

Allgemein sollten Sie auf leichte und fettarme Kost achten. Verzichten Sie auf Alkohol, Kaffee und Milchprodukte. Fettige und scharfe Speisen, Zitrusfrüchte und Hülsenfrüchte belasten die Verdauung ebenfalls. Hören Sie beim Essen auch auf Ihr Bauchgefühl. Viele Menschen wissen oft intuitiv, was sie vertragen und was ihnen guttut.

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Infektionen vorbeugen

Mangelnde Hygiene ist der grösste Risikofaktor für Durchfallerkrankungen. Waschen Sie deshalb nach dem Toilettengang und vor dem Essen immer gründlich die Hände mit Wasser und Seife. Damit Sie sich nicht über Lebensmittel infizieren, sollten Sie auf die korrekte Aufbewahrung und Verarbeitung achten. Eine Studie des Universitätspitals Zürich zeigt, dass Perioden mit anhaltend hohen Temperaturen zu einem Anstieg an Magen-Darm-Infektionen führen. Eine mögliche Erklärung ist, dass Hitzewellen zu mehr psychischem Stress führen und so auf die Verdauung schlagen. Ausserdem vermehren sich Bakterien wie Salmonellen bei warmen Temperaturen besonders schnell. Gerade im Sommer gibt es deshalb im Umgang mit Lebensmitteln einige Punkte zu beachten:

  • Beim Einkaufen transportieren Sie empfindliche Lebensmittel wie Eier, rohes Fleisch, Aufschnitt oder Milchprodukte am besten in einer Kühlbox.
  • Auch zu Hause sollten Sie solche Lebensmittel nicht an der Wärme stehen lassen. Besonders im Sommer nehmen Sie Fleisch, Salate und Desserts am besten erst kurz vor dem Servieren aus dem Kühlschrank.
  • Beim Grillieren bereiten Sie rohes und grilliertes Fleisch auf verschiedenen Tellern und mit unterschiedlichem Besteck zu. Das gilt insbesondere für Pouletfleisch. Ebenfalls sollten Sie im Sommer noch besser darauf achten, dass das Poulet gut durchgegart ist.
  • Achten Sie ausserdem auf eine genügende Flüssigkeitszufuhr. Wenn der Körper zu wenig Wasser hat, ist das ein Stressfaktor, der Verdauungsprobleme begünstigen kann.
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