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Reizdarmsyndrom – Was steckt dahinter?

27.05.2022

Der Reizdarm, auch Reizdarmsyndrom genannt, ist unter den Magen-Darm-Erkrankungen eine der häufigsten Diagnosen. Beschwerden wie Bauchschmerzen und -krämpfe, Blähungen, Durchfall und Verstopfung belasten die betroffene Person körperlich, aber auch psychisch.

Typische Beschwerden beim Reizdarmsyndrom

Verlauf und Intensität der Beschwerden sind sehr unterschiedlich. Frauen sind vom Reizdarmsyndrom doppelt so häufig betroffen wie Männer. Zu den typischen Symptomen zählen Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung. Die Beschwerden halten ausserdem über mindestens drei Monate an. Die Bauchschmerzen kommen oft aus dem Unterbauch, teilweise betreffen sie auch das gesamte Abdomen. Es lassen sich vier Subtypen des Reizdarmsyndroms bestimmen. Diese sind wichtig für die korrekte Behandlung der Krankheit.

  • Reizdarm mit vorwiegend Verstopfung als Beschwerde (IBS-C)
  • Reizdarm mit vorranging Durchfall als Beschwerde (IBS-D)
  • Reizdarm, bei dem sich Verstopfung und Durchfall abwechseln (IBS-M)
  • Reizdarm, auf den keiner der oberen Typen zutrifft (IBS-U)

In einigen Fällen beschränken sich die Beschwerden nicht nur auf den Magen-Darm-Trakt. Oft klagen Betroffene über Erschöpfung, Kreislaufstörungen, Migräne, Rückenschmerzen und Schlafstörungen. Nervosität und Angstgefühle sowie Depressionen können ebenfalls als Begleiterscheinungen auftreten.

Diagnose Reizdarm

Eine Reizdarm-Diagnose ist ein langwieriger Prozess und wird im Ausschlussverfahren erstellt. Es gibt nämlich keinen einfachen Test, um die Krankheit festzustellen. Deshalb erfolgt die Diagnose aufgrund typischer Beschwerden und nach Ausschluss anderer Erkrankungen. Neben chronischen Darmentzündungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa schliesst die Darmspezialistin oder der Darmspezialist auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, virale oder bakterielle Infektionen und eine Darmkrebserkrankung aus, bevor die Diagnose Reizdarm gestellt wird.

Was löst einen Reizdarm aus?

Die genaue Ursache einer Reizdarm-Erkrankung ist bisher nicht bekannt. Forschende vermuten, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen ausserdem einige typische Veränderungen im Darm von Reizdarm-Betroffenen, die wichtige Hinweise zu möglichen Ursachen liefern.

  • Gestörte Darmbewegung: Vermutlich läuft die Darmbewegung zur Beförderung der verdauten Nahrung bei Betroffenen nicht optimal ab. Ziehen sich die Muskeln des Darms beispielsweise zu schnell zusammen, wird dem Nahrungsbrei nicht genügend Wasser entzogen und es kommt zu Durchfall. Ist die Darmbewegung zu langsam, führt das zu Verstopfung. Zu Krämpfen kommt es, wenn sich die Muskeln nicht entspannen können.
  • Schmerzempfindlichkeit: Oft zeigen Betroffene eine verstärkte Schmerzwahrnehmung im Darm. Es wird vermutet, dass dies mit einer gestörten Kommunikation zwischen dem zentralen Nervensystem und dem Nervensystem des Darms zusammenhängt. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr zur Verbindung zwischen Darm und Hirn, der sogenannten Darm-Hirn-Achse.
  • Psychische Belastung: Stress, Angstzustände und andere psychische Belastungen verschlimmern in der Regel die Symptome eines Reizdarms. Reduziert sich die Belastung, bessern sich meist auch die Symptome.
  • Magen-Darm-Infektion: Häufig geht dem Reizdarmsyndrom eine Magen-Darm-Infektion voraus. Ein solcher Infekt kann zur Störung der Darmflora führen, bei welcher die guten Darmbakterien aus dem Gleichgewicht geraten. Das beeinträchtigt wiederum die Darmfunktion.

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Stress kann die Symptome eines Reizdarms verschlimmern.

Wie behandelt man einen Reizdarm?

Eine sicher wirksame Behandlung beim Reizdarmsyndrom gibt es leider nicht. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad und nach den erlebten Beschwerden. Oft helfen krampflösende Medikamente, Schmerzmittel und Mittel zur Stuhlregulation. Einige Betroffene finden Linderung durch die Anpassung der Ernährung, Stressabbau und Entspannungsübungen.

Medikamente

Äussert sich das Reizdarmsyndrom mit schmerzhaften Krämpfen, helfen oft krampflösende Medikamente. Sie entspannen die Darmmuskulatur und lindern dadurch die Schmerzen. Bei Verstopfung und Durchfall gibt es ebenfalls Medikamente, die diese Beschwerden reduzieren können.

Ernährung

Bei vielen Betroffenen verschlimmern sich die Symptome nach Genuss bestimmter Nahrungsmittel. Oft sind es fettreiche Speisen, rohes Gemüse, Hülsenfrüchte, Gewürze, Milchprodukte und Genussmittel wie Alkohol, welche die Beschwerden verstärken. Falls Sie sich unsicher sind, was zu Beschwerden führt, hilft ein Ernährungstagebuch.

Einigen Reizdarm-Patienten bringt ausserdem die FODMAP-Diät Linderung. FODMAP bezeichnet bestimmte Zucker- und Alkoholverbindungen, die in Lebensmitteln zu finden sind und bei empfindlichen Personen Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen auslösen können. Bei der FODMAP-Diät verzichtet man vorübergehend auf FODMAP-reiche Lebensmittel. Eine solche Diät sollte jedoch mit einer Ernährungsfachperson abgesprochen werden, um eine einseitige Ernährung zu vermeiden.

Psychologische Behandlung

Da ein Zusammenhang zwischen psychischer Belastung und einem Reizdarm vermutet wird, bietet es sich an, Entspannungstechniken und Methoden zur Stressbewältigung in die Behandlung miteinzubeziehen. Auch Psychotherapie und Hypnose sind Ansätze, um das Reizdarmsyndrom zu behandeln. Ausserdem zeigen Studien, dass Antidepressiva Reizdarmbeschwerden verbessern können. Eine Behandlung mit Antidepressiva wird in der Regel aber erst in Erwägung gezogen, wenn andere Therapieansätze keine Besserung erzielen.

Natürliche Mittel

  • Probiotika enthalten Bakterien, die auch in einem gesunden Darm vorkommen. Bei manchen Menschen mit Reizdarm ist die Darmflora verändert. In diesem Falle können Probiotika helfen, wie eine wissenschaftliche Untersuchung zeigt.
  • Pfefferminze gilt als beruhigend und entspannend. Tatsächlich zeigen Studien, dass Pfefferminzöl Reizdarmsymptome lindern kann.
  • Wärme, beispielsweise von einer Wärmflasche, tut besonders bei leichten Bauchschmerzen und -krämpfen gut.
  • Heilerde hat ein hohes Bindungsvermögen. Dadurch eignet sie sich bei Reizdarm-Beschwerden wie Durchfall, Sodbrennen und Blähungen.

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