Wenn's sauer aufstösst: Was tun bei Sodbrennen?
Viele kennen es: Nach einer üppigen Mahlzeit macht sich ein brennendes Gefühl im Bereich des Brustbeins bemerkbar. Man spricht von Sodbrennen oder Magenbrennen. Wodurch wird es ausgelöst? Und was kann man dagegen tun? Sie erfahren es hier in unserem Ratgeber.
Wann spricht man von Sodbrennen?
Ein scharfer, brennender Schmerz aus dem oberen Bauch in Richtung Hals ist ein typisches Anzeichen von Sodbrennen, oft auch als Magenbrennen bezeichnet. Begleiterscheinungen sind in vielen Fällen saures Aufstossen, Magendruck oder Völlegefühl. Tatsächlich ist Sodbrennen eine weitverbreitete Beschwerde. Bis zu 30 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen leiden gelegentlich unter dem unangenehmen Brennen hinter dem Brustbein. Was sind die Gründe?
Unser Magen bildet Magensäure, um Nahrung zu verdauen. Diese Magensäure ist mit einem pH-Wert von 1.5 bis 2 sehr sauer. Damit sie nicht in unsere Speiseröhre gelangt, haben wir einen Schliessmuskel, den sogenannten Sphincter, am oberen Ende des Magens. Verschiedene Faktoren können diesen Schliessmuskel schwächen. Als Folge kann der saure Magensaft in die Speiseröhre gelangen – man spricht von Reflux. In der Speiseröhre führt er zu Reizungen und löst ein brennendes Gefühl aus.
Mögliche Ursachen
Genussmittel wie Nikotin, Alkohol oder Schokolade reduzieren die Muskelspannung des Sphincters. Das kann dazu führen, dass dieser nicht mehr dicht schliesst. Zusätzlich regen einige Lebensmittel die Produktion der Magensäure an, darunter Kaffee, Alkohol sowie sehr fettige, scharf gewürzte oder süsse Speisen.
Üppige Mahlzeiten – vor allem kurz vor dem Schlafengehen – fördern Sodbrennen ebenfalls. Wer sich überisst, dehnt den Magen und schwächt dadurch den Schliessmuskel. Übergewichtige Menschen sind besonders anfällig für Magenbrennen. Ihr Gewicht drückt zusätzlich auf den Magen, wodurch der Rückfluss in die Speiseröhre weiter gefördert wird. Ebenso begünstigen beengende Kleidung oder ein zu festsitzender Gürtel das Brennen hinter dem Brustbein.
Wann zum Arzt?
Wenn Sie nur selten unter Sodbrennen leiden, ist das unbedenklich. Tritt das Brennen jedoch regelmässig auf, kann es zu Entzündungen der Speiseröhre kommen. Ausserdem erhöht sich das Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Chronisches Sodbrennen benötigt deshalb eine ärztliche Abklärung.
Was tun gegen Sodbrennen?
Bei Sodbrennen bringt eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten oft Linderung. Hier einige Tipps dazu:
- Essen Sie lieber vier bis fünf kleine Portionen pro Tag als wenige grosse Mahlzeiten. Besonders abends sollten Sie üppige Mahlzeiten vermeiden und nicht zu spät essen.
- Versuchen Sie auf Alkohol, Süssigkeiten und Tabak zu verzichten.
- Kaffee und Schwarztee fördern die Magensäureproduktion und sollten deshalb massvoll konsumiert werden. Dasselbe gilt für Fastfood, Fertigprodukte, Süsswaren und stark gewürzte Speisen.
- Gönnen Sie sich nach dem Essen einen Verdauungsspaziergang. Das regt die Verdauung an.
- Legen Sie sich nach dem Essen nicht direkt hin. Während dem Schlafen empfiehlt es sich, den Oberkörper etwas höher zu lagern.
- Trinken Sie viel Wasser, um Säure zu reduzieren.
Ausserdem ist es empfehlenswert, möglichst bequeme Kleidung zu tragen. Dadurch verringern Sie den Druck auf den Magen. Bei Übergewicht lohnt es sich, einige Kilo abzunehmen, um den Magen zu entlasten. In unserem Ratgeber rund um das Thema Diät und Abnehmen finden Sie wertvolle Tipps dazu.
Wie bei vielen Magen-Darm-Beschwerden begünstigen Stress und psychische Belastung das Sodbrennen. Es ist deshalb sinnvoll, Stress abzubauen und sich einen Ausgleich zu schaffen.
Medikamente gegen Sodbrennen binden entweder die gebildete Säure im Magen und schwächen sie ab oder sie verringern die Neubildung der Magensäure. Bei regelmässigem Sodbrennen ist eine kompetente Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin notwendig.
Bei leichten Beschwerden können Sie auf Hausmittel zurückgreifen. Trinken Sie viel Wasser und greifen Sie zu bewährten Kräutertees aus Fenchel, Kümmel oder Kamille. Stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln, Zwieback oder Vollkornprodukte binden Magensäure und verschaffen dadurch Linderung. Heilerde kann Säure ebenfalls binden und so das unangenehme Brennen lindern. Ausserdem soll Kaugummi kauen helfen, da es den Speichelfluss erhöht und so die Säure aus der Speiseröhre spült. Längerfristig empfehlen wir Ihnen, Leinsamen in Ihre Ernährung aufzunehmen. Die Samen sind nicht nur reich an Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren, ihre Schleimstoffe schützen auch Magen- und Darmwände. Leinsamen machen sich gut im Müesli oder Smoothies oder als Zugabe in Salat oder Suppe.
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