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Aphten: Was tun gegen die schmerzhaften Bläschen im Mund

09.08.2023

Aphten sind schmerzhafte Geschwüre im Mund, die viele Menschen regelmässig plagen. Obwohl sie in der Regel harmlos sind, können sie dennoch unangenehm sein und das Essen, Sprechen und sogar das Lächeln erschweren. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Aphten.

Was ist eine Aphte?

Aphten, auch Aphthen oder selten Aften geschrieben, sind schmerzhafte Schädigungen der Mundschleimhaut. Sie treten meist an den Wangeninnenseiten, an der Schleimhaut der Lippen oder am Zahnfleisch auf. Manchmal ist auch die Zunge oder der Gaumen betroffen. Sie erscheinen als runde, milchig-weisse, manchmal mit Flüssigkeit gefüllte Flecken. Die Schleimhaut darum herum ist gerötet.

Es ist nicht vollständig geklärt, warum Aphten entstehen. Experten vermuten jedoch, dass es einige Faktoren gibt, welche die Entstehung begünstigen können. Welche das sind, erläutern wir etwas weiter unten im Beitrag. Aus diesem Grund können keine Ursachen bekämpft, sondern nur Symptome gelindert und die Heilung unterstützt werden. Die wunden Stellen verursachen oft brennende Schmerzen beim Essen, Trinken, Zähneputzen oder gar beim Sprechen. Verschiedene Gele, Cremes und Mundspülungen können dann etwas Linderung bringen. Die Bläschen heilen in der Regel von allein wieder ab. Sie sind nicht ansteckend, treten aber bei einigen Menschen immer wieder auf.

Symptome: Woran erkenne ich eine Aphte?

Oft kribbelt, spannt oder brennt die Stelle, an der eine Aphte entsteht. Sie beginnt sich zu röten und schwillt an. Nach ein bis drei Tagen bildet sich dann das runde, milchig-weisse Bläschen. Der Rand ist gerötet und etwas erhaben. Die Bläschen können aufplatzen und die empfindliche Mundschleimhaut verletzen.

Obwohl Aphten harmlos sind, können sie das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen – insbesondere, wenn sie immer wieder auftreten. Die wunden Stellen verursachen beim Kauen, Schlucken, Zähneputzen oder beim Sprechen Schmerzen und können so das Essen, Trinken und Sprechen behindern. Wie sehr sie stören, hängt vor allem davon ab, wo sie auftreten. So kann ein kleines Bläschen an der Zunge schmerzhafter sein als eine grössere Aphte an der Wangeninnenseite. Zusätzlich verstärken einige Lebensmittel die Schmerzen, zum Beispiel harte Speisen wie Knäckebrot, saure Früchte oder scharf Gewürztes.

Man unterscheidet drei Arten:

  • Minor-Aphthen: Sie machen 80 bis 90 Prozent aller Fälle aus und sind somit am weitesten verbreitet. Minor-Aphthen haben ungefähr die Grösse einer Linse und treten eher oberflächlich auf. Dadurch heilen sie meist innerhalb von zwei Wochen folgenlos ab.
  • Major-Aphthen: Sie sind deutlich grösser und messen ein bis drei Zentimeter. Major-Aphthen betreffen tieferes Gewebe und bleiben länger bestehen. Auch die Heilung braucht mehr Zeit und eine Narbe ist möglich.
  • Herpetiforme Aphthen: Sie sind die seltenste Form von Aphten. Es handelt sich dabei um viele kleine Aphten. Sie haben ungefähr die Grösse eines Stecknadelkopfes. Der Name spielt darauf an, dass das Erscheinungsbild jenem von Herpes ähnelt. Ansonsten gibt es aber keinen Zusammenhang mit der Krankheit. Die betroffenen Stellen befinden sich oft am Zungenrand oder an der Innenseite der Lippen.

Wann braucht es eine ärztliche Abklärung?

Ein Arztbesuch ist notwendig, wenn Aphten nicht innerhalb von zwei Wochen abheilen oder gehäuft auftreten. Eine Abklärung ist ausserdem sinnvoll, wenn die Lymphknoten geschwollen sind, Mundgeruch auftritt oder Verdauungsbeschwerden hinzukommen. Auch bei besonders grossen Exemplaren oder wenn sie immer wieder auftreten, ist eine Untersuchung nützlich.

Der Arzt oder die Ärztin erkennt Aphten in der Regel an ihrem typischen Aussehen. Bei grossen oder wiederkehrenden Bläschen prüft die Fachperson, ob eine Erkrankung als Ursache in Frage kommt. Bei schmerzhaften Major-Aphthen können Laserbehandlungen zum Einsatz kommen. Dabei wird die Oberfläche mit einem Laser abgetragen.

Ursachen: Weshalb entsteht eine Aphte im Mund?

Bisher ist wissenschaftlich ungeklärt, was der Auslöser für Aphten ist. Eine Beteiligung von Viren oder Bakterien wird eher ausgeschlossen. Es scheint jedoch einige Faktoren zu geben, die eine Rolle spielen.

  • Stress und geschwächtes Immunsystem: Möglicherweise begünstigen psychische Belastung und geschwächte Abwehrkräfte das Auftreten der schmerzhaften Bläschen im Mund.
  • Verletzungen der Mundschleimhaut: Mechanische Reize, beispielsweise durch eine schlechtsitzende Zahnspange, können zu kleinen Verletzungen im Mund führen.
  • Genetische Veranlagung: Weil Aphten familiär gehäuft vorkommen, spielen die Gene wahrscheinlich eine Rolle.
  • Hormonelle Einflüsse: Da Frauen häufiger betroffen sind als Männer, vermuten Forschende einen hormonellen Einfluss.
  • Nährstoffmangel: Ein Zusammenhang mit einem Vitaminmangel ist möglich. Vor allem eine Verbindung mit einem Mangel an Vitamin B12 oder Zink wird vermutet.
  • Bestimmte Lebensmittel: Manche Menschen stellen ein gehäuftes Auftreten von Aphten im Mund fest, nachdem sie bestimmte Lebensmittel (z.B. Nüsse, Tomaten oder Zitrusfrüchte) gegessen haben. Auch Betroffene mit einer Histaminintoleranz scheinen anfälliger zu sein.

Wenn es immer wieder zu Erkrankungen kommt, spricht man von chronisch rezidivierenden oder habituellen Aphthen. Falls Sie unter solchen leiden, kann es hilfreich sein, ein Tagebuch zu führen. Darin notieren Sie, wann die Bläschen auftreten und was mögliche Trigger sind. Machen Sie sich Notizen zu Ihrer Ernährung, Ihrem Alkoholkonsum, Ihrem emotionalen Befinden und sonstigen Besonderheiten. So können Zusammenhänge erkannt werden, die dann bei der Behandlung helfen.

Hinter habituellen Aphthen steckt in seltenen Fällen eine ernsthafte Erkrankung. Dazu zählen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, Hand-Fuss-Mund-Krankheit, HIV-Infektion oder Morbus Behçet. Dabei wird ein Zusammenhang zwischen einem geschwächten Immunsystem und dem Auftreten der Mundverletzungen vermutet.

Behandlung: Was hilft gegen Aphten?

Bei der Behandlung geht es in erster Linie darum, die Symptome zu lindern. Dazu kommen schmerzlindernde Gele, Haftsalben, Cremes oder Sprays zum Einsatz. Sie enthalten oft lokal betäubende Wirkstoffe wie Lidocain oder Benzocain und werden auf die betroffene Stelle aufgetragen. Auch entzündungshemmende Produkte können die Schmerzen lindern. Bei starken Beschwerden helfen kortisonhaltige Salben, die Sie in der Apotheke erhalten.

Zusätzlich gibt es passende Mundspülungen mit keimtötenden Wirkstoffen. Sie verhindern, dass sich Keime in der Schleimhautwunde ausbreiten und die Entzündung verstärken. Falls Sie eine Zahnspange oder Zahnprothese tragen, prüfen Sie den optimalen Sitz, um Reibungen zu vermeiden.

Die Entzündungen müssen nicht immer behandelt werden: Wenn die verursachten Beschwerden erträglich sind, ist keine Behandlung notwendig. Das trifft am ehesten auf milde Minor-Aphthen zu, die sehr klein sind und schnell abheilen.

Die passende Ernährung

Verzichten Sie auf Speisen, die Ihre Schmerzen verstärken. Dazu zählen harte Lebensmittel wie knusprige Brötchen oder Kekse, saure Nahrungsmittel wie Zitrusfrüchte und scharf gewürzte Speisen. Auch Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke können einen schmerzhaften Effekt haben. Falls Sie vermuten, dass bestimmte Lebensmittel bei Ihnen Aphten fördern, versuchen Sie auf diese zu verzichten. Ein Ernährungstagebuch kann dabei helfen, diese Lebensmittel ausfindig zu machen.

Gleichzeitig ist es wichtig, nicht zu wenig oder zu einseitig zu essen. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr an Vitaminen (insbesondere Vitamin B12) und Mineralstoffen. Suppen, weichgekochte Speisen oder püriertes Essen schonen zudem die Mundschleimhaut.

Hausmittel: Natürliche Helfer

Hierfür eignen sich entzündungshemmende Pflanzen und Kräuter. Beliebt ist Kamillen- oder Salbeitee, mit dem Sie den Mund spülen. Auch Melissen-Extrakt und Teebaumöl gelten als entzündungshemmend. Vorsicht beim Teebaumöl: dieses dürfen Sie nicht schlucken.

Lokal betäubend wirken ausserdem zusammenziehende Lösungen. Zu diesen zählen Tinkturen mit Myrrhe, Nelke oder Rhabarberwurzel. Einen beruhigenden und ein wenig betäubenden Effekt haben zudem kalte Nahrungsmittel oder ein Eiswürfel. Diesen halten Sie direkt über die Wunde und lassen ihn langsam schmelzen.

Sanfte, aber gründliche Mundpflege

Auch wenn die Zahnreinigung Schmerzen bereiten kann, sollten Sie trotzdem auf eine gute Mundhygiene achten, damit sich keine Bakterien ausbreiten. Versuchen Sie dabei, die Aphten nicht zu verletzen, damit Sie den Heilungsprozess nicht stören. Eine Zahnbürste mit weichen Borsten schont das Zahnfleisch und antibakterielle Mundspülungen verhindern, dass sich Bakterien ausbreiten. Verwenden Sie dazu eine alkoholfreie Mundspülung, da alkoholhaltige die Beschwerden verstärken können. Achten Sie ausserdem bei der Zahnpasta darauf, dass sie kein Natriumlaurylsulfat (SLS) enthält. Einige Menschen reagieren empfindlich auf diesen Wirkstoff.

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