Brack Logo

Parodontitis: Symptome, Ursachen und Behandlung der Zahnerkrankung

09.08.2023

Gesunde Zähne sind nicht nur ein ästhetischer Blickfang, sondern auch essentiell für unsere allgemeine Gesundheit. Doch leider ist Parodontitis eine der häufigsten Erkrankungen des Zahnhalteapparats und wird oft unterschätzt. Erfahren Sie, wie diese Erkrankung entsteht, welche Faktoren sie begünstigen und wie Sie sie erkennen und behandeln können. Darüber hinaus geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Parodontitis effektiv vorbeugen können, um Ihre Zahngesundheit langfristig zu erhalten.

Was ist eine Parodontitis oder Parodontose?

Der Begriff Parodontitis leitet sich von Parodont ab, was Zahnhalteapparat bedeutet. Dieser ist ein recht komplexes Gebilde und besteht aus Zahnfleisch, Stützknochen, Zahnwurzel und Faserapparat. Eine Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt, ist eine bakterielle Infektion im Mund, genauer gesagt am Zahnhalteapparat, wo die Zähne verankert sind. Ohne Behandlung kann die Krankheit zum Zahnverlust führen, denn mit der Zeit baut sich durch die Entzündung der Knochen um den Zahn ab. Dadurch verliert dieser den Halt im Kiefer.

Typische Symptome sind Zahnfleischbluten und ein Rückgang des Zahnfleisches. Gerade zu Beginn verläuft die Entzündung schmerzlos, weshalb sie oft unentdeckt bleibt. Als Hauptursache gilt eine ungenügende Mundhygiene, die zu Zahnbelag führt. Eine regelmässige und gründliche Zahnpflege ist deshalb auch die beste Vorbeugung.

Wie entsteht eine Parodontitis?

Im gesunden Zustand ist das Zahnfleisch fest, blass-rosa und füllt den Zahnzwischenraum aus. Beginnt das Zahnfleisch zu bluten, ist das ein erstes Anzeichen für ein entzündetes Zahnfleisch. Die Hauptursache dafür ist bakterieller Zahnbelag, sogenannte Plaque. Dabei handelt es sich um einen beinahe unsichtbaren Film aus Bakterien, Speichel und Speiseresten. Beim Zähneputzen und Reinigen der Zahnzwischenräume entfernen Sie diesen Belag in der Regel. Ist die Mundhygiene jedoch mangelhaft, verhärtet sich der Zahnbelag zu Zahnstein. Diesen können Sie nicht mehr allein durchs Zähneputzen entfernen. Dazu braucht es eine professionelle Zahnreinigung.

Bei Zahnstein können sich die Bakterien noch stärker ausbreiten. Sie scheiden Säuren und Giftstoffe aus, die eine Entzündung auslösen. Das Zahnfleisch ist gerötet und schwillt an. In diesem Stadium spricht man von einer Zahnfleischentzündung oder Gingivitis. Häufig ist sie die Vorstufe einer Parodontitis.

Wenn die Zahnfleischentzündung nicht behandelt wird, kann sich die Entzündung ausbreiten. Das Zahnfleisch beginnt sich vom Kieferknochen zu lösen. Als Folge entstehen Zahnfleischtaschen, wo noch mehr Bakterien und Viren eindringen können. Hier können sie sich optimal vermehren, da die Zahnbürste dort nicht hinkommt. Dieser Prozess verläuft in der Regel sehr langsam, über Jahre oder gar Jahrzehnte, und ist gerade zu Beginn nicht schmerzhaft. Deshalb kann eine Parodontitis lange unentdeckt bleiben.

Bleibt die Parodontitis unbehandelt, kann sie sich auf den gesamten Kiefer ausbreiten. Der Zahnhalteapparat ist geschwächt, die Zähne lockern sich, im schlimmsten Fall kommt es zum Zahnverlust.

Ursachen einer Zahnfleischentzündung und Parodontitis

Mangelhafte Mundhygiene und der daraus resultierende Zahnbelag sind die Hauptursache für eine Parodontitis. Weitere Faktoren können die Entstehung der Zahnfleischentzündung begünstigen:

  • Genetische Veranlagung: Studien zeigen, dass es genetische Faktoren gibt, die zu einer höheren Anfälligkeit führen.
  • Diabetes: Das gilt vor allem bei stark schwankendem Blutzuckerspiegel.
  • Schwangerschaft: Die Schwangerschaftshormone sorgen für ein empfindliches Zahnfleisch, das anfälliger für Entzündungen ist.
  • Rauchen: Durch den Tabakkonsum ist das Zahnfleisch schlechter durchblutet und deshalb stärker gefährdet.
  • Ernährung: Bei einer Mangelernährung fehlen dem Körper oft Energie und Eiweiss. Diese braucht er für den Erhalt des Immunsystems. Bei einem Mangel erhöht sich die Anfälligkeit für bakterielle Infekte wie eine Parodontitis. Starkes Übergewicht beeinflusst das Immunsystem ebenfalls negativ.
  • Psychische Belastung: Stress und psychische Belastung wirken bekanntlich negativ auf das Immunsystem und erhöhen so das Risiko für Entzündungen.

Woran erkennt man eine Parodontitis?

Zu den ersten Symptomen gehören Zahnfleischbluten und der Rückgang des Zahnfleisches. Durch die Vermehrung der Bakterien kann zusätzlich ein unangenehmer Mundgeruch auftreten. Schreitet die Zahnfleischentzündung weiter fort, sind die freiliegenden Zahnhälse immer deutlicher erkennbar. Das Zahnfleisch zieht sich weiter zurück. In den Zahnfleischtaschen kann sich Eiter bilden. Wenn der Kieferknochen angegriffen ist, lockern und verschieben sich die Zähne. Besonders deutlich wird das, wenn beim Zubeissen die Zähne nicht mehr wie gewohnt aufeinanderpassen.

Wie gefährlich ist eine Erkrankung?

Tatsächlich gefährdet eine Parodontitis nicht nur Zähne und Zahnfleisch, sie kann sich auch auf die allgemeine Gesundheit auswirken. Die Erkrankung des Zahnhalteapparats fordert das Immunsystem auf Dauer heraus. Der Körper muss permanent mit einer Entzündung kämpfen. Die Folge sind eine beeinträchtigte Leistungsfähigkeit und erhöhte Entzündungswerte im Blut.

Zusätzlich können Bakterien in die Blutbahn gelangen und die Entzündungsstoffe im Körper verteilen. Dadurch können Probleme in anderen Körperregionen auftreten. Verschiedene Studien zeigen eine Wechselwirkung zwischen Parodontitis und anderen Krankheiten wie Rheuma, Diabetes mellitus, Atemwegserkrankungen, Herzerkrankungen, Parkinson und Schlaganfällen. In der Schwangerschaft stellt eine Parodontitis ebenfalls ein Risiko dar. Es besteht die Gefahr, dass das Kind zu früh zur Welt kommt oder bei der Geburt zu wenig wiegt.

Wie wird sie behandelt?

Zahnärztliche Behandlung

Bei einer Parodontitis braucht es eine zahnärztliche Behandlung. Zuerst gibt es eine Bestandsaufnahme, bei welcher abgeschätzt wird, wie gravierend die Parodontitis ist. Es werden Röntgenbilder erstellt. Anschliessend entfernt die Zahnärztin oder der Zahnarzt die Auslöser. Die Fachperson beseitigt den bakteriellen Belag auf den betroffenen Zähnen und reinigt die entstandenen Zahnfleischtaschen. Damit wird verhindert, dass sich die Erkrankung ausbreitet und es ermöglicht dem Zahnfleisch, den Zahn wieder eng zu umschliessen. Die Behandlung erfolgt unter lokaler Betäubung.

Bei fortgeschritteneren Fällen braucht es einen chirurgischen Eingriff, da die Zahnpflegeinstrumente nicht mehr alle betroffenen Stellen erreichen. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt muss dann die Bakterien und das entzündete Gewebe am Grund der Zahnfleischtasche entfernen. Das Zahnfleisch wird anschliessend genäht. Je nach Situation kommen zusätzlich Antibiotika zum Einsatz, um die Entzündung zu bekämpfen.

Gründliche Mundpflegeroutine

Betroffene leisten ihren Beitrag, indem sie auf eine gute Mundhygiene achten. Das ist Voraussetzung, damit die Entzündung des Zahnfleischs nicht zurückkehrt. Für eine gute Mundhygiene reinigen Sie täglich gründlich die Zähne und Zahnzwischenräume. Verwenden Sie dazu eine Zahnbürste mit weichen Borsten. Für die Zahnzwischenräume eignen sich Interdentalbürsten, Zahnseide oder eine Munddusche. Zusätzlich kann eine Mundspülung helfen, dass sich die Bakterien nicht weiter vermehren.

Je früher Sie mit der Behandlung starten, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Heilung. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, älteren Personen und bei Raucherinnen und Rauchern ist die Wundheilung beeinträchtigt, weshalb der Heilungsprozess länger dauern kann. Um einen Rückfall zu verhindern, muss die Mundpflegeroutine eingehalten werden. Zusätzlich braucht es eine regelmässige professionelle Zahnreinigung.

Ausgewogene und entzündungshemmende Ernährung

Für die Mundgesundheit spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Das gilt ebenfalls für Parodontitis. Studien zeigen, dass die Ernährung einen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder Parodontitis hat. Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sind wichtig dafür, dass der Zahnhalteapparat gut versorgt und aufgebaut wird. Zusätzlich sorgen die Nährstoffe für ein gesundes Immunsystem, wodurch die Immunantwort schneller und gezielter stattfindet.

Die Behandlung einer Parodontitis können Sie deshalb mit einer ausgewogenen und entzündungshemmenden Ernährung unterstützen. Achten Sie dazu auf Speisen reich an Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen sowie Omega-3-Fettsäuren. Besonders wichtig ist Vitamin C. Dieses ist am Aufbau des Bindegewebes beteiligt und hat eine wichtige Funktion als Antioxidans. Studien fanden einen Zusammenhang zwischen Vitamin-C-Mangel und einer Parodontitis. Entzündungsfördernd sind hingegen einfache Kohlenhydrate, gesättigte Fettsäuren und Transfette. Diese sollten Sie deshalb nur in geringem Masse konsumieren.

Wie kann ich vorbeugen?

Weil eine Parodontitis durch Bakterien ausgelöst wird, ist eine umfassende und regelmässige Zahnpflege die beste Vorbeugung. Folgende Punkte gehören zu einer gründlichen Mundpflegeroutine:

  • Mindestens zweimal täglich die Zähne putzen. Für mindestens zwei Minuten sollten Sie Ihre Zähne gründlich reinigen. Bei empfindlichem Zahnfleisch ist eine Zahnbürste mit weichen Borsten empfehlenswert.
  • Zahnzwischenräume reinigen. Dort sammeln sich viele Bakterien an. Für die Reinigung eignet sich Zahnseide oder eine Interdentalbürste.
  • Antibakterielle Mundspülung verwenden. Damit erreichen Sie auch versteckte Bereiche des Mundes. Zusätzlich helfen Mundspülungen, das Bakterienwachstum einzuschränken.
  • Zahnbürste mindestens alle drei Monate austauschen. Mit der Zeit sammeln sich nämlich Bakterien auf der Bürste an.
  • Den jährlichen Zahnarzttermin wahrnehmen. Bei Vorsorgeuntersuchungen können Entzündungen frühzeitig erkannt und abgefangen werden. Bei der professionellen Zahnreinigung werden die Zähne gründlich gesäubert und Zahnstein entfernt.

Produkte entdecken

Zahnfleischentzündung

Zahnfleischentzündung

So wird entzündetes Zahnfleisch richtig behandelt

Mehr erfahren
Mundgesundheit

Mundgesundheit

Ratgeber, Tipps und Tricks

Entdecken
Gesundheitswelt

Gesundheitswelt

Empfehlungen, Neuheiten, Aktionen und mehr

Entdecken

Verwandte Beiträge

Hier finden Sie weitere spannende Beiträge zum Thema.

Zahnfleischentzündung richtig behandeln

Eine Zahnfleischentzündung, auch Gingivitis genannt, erkennen Sie an gerötetem oder geschwollenem Zahnfleisch. Zahnfleischbluten ist meist das deutlichste Symptom. Es kann beim Zähneputzen, Essen oder in seltenen Fällen ohne äusseren Einfluss auftreten. Erfahren Sie in diesem Beitrag, warum eine solche Entzündung entsteht und wie Sie diese richtig behandeln.

05.07.2023

Mehr lesen

Elektrische oder manuelle Zahnbürste?

Zähneputzen gehört zur täglichen Routine und ist unverzichtbar für eine gute Mundhygiene. Mindestens zweimal pro Tag sollten die Zähne gereinigt werden. Dabei stellt sich die Frage: Lieber auf eine elektrische Zahnbürste oder die altbewährte manuelle Zahnbürste setzen?

05.09.2022

Mehr lesen

Interdentalbürsten: Die geheime Waffe für saubere Zahnzwischenräume

Interdentalbürsten sind kleine, aber äusserst effektive Werkzeuge, die speziell entwickelt wurden, um die Zwischenräume der Zähne gründlich zu reinigen. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Grössen, um Ihrer persönlichen Zahnstruktur gerecht zu werden. Nebst der geeigneten Zahnbürste und Zahnpasta lohnt sich auch eine passende Interdentalbürste zu kaufen. In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr über die Bedeutung und Auswahlkriterien dieser kleinen, aber mächtigen Helfer für Ihre Mundhygiene.

24.08.2023

Mehr lesen
FacebookLinkedinRedditXWhatsapp

Kommentare (0)

Bitte melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen.