Die häufigsten Fragen rund ums Schnarchen beantwortet

Was ist Schnarchen?

Als Schnarchen, in der Fachsprache Rhonchopathie genannt, wird ein während des Schlafens in den oberen Atemwegen (diese reichen von der Nasenspitze bis zu den Stimmbändern) entstehendes Atemgeräusch bezeichnet. Das Geräusch entsteht, weil sich im Schlaf die Muskeln im ganzen Körper und somit auch die Gaumenmuskeln entspannen. Dadurch wird einerseits der Rachenraum enger, wodurch der Luftdruck des Atems steigt, und andererseits kann das entspannte Gewebe durch den Luftstrom ohnehin schon einfacher beginnen zu flattern. Dieses Flattern verursacht wiederum die bekannten Störgeräusche. Welcher Teil des Gewebes im Rachenraum genau schlussendlich die sägenden Geräusche verursacht, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Oft liegt es aber am Gaumensegel oder am Gaumenzäpfchen.

Was sind die Ursachen für Schnarchen?

Dass sich die Gaumenmuskeln während des Schlafs entspannen, ist bei allen Menschen der Fall. Trotzdem schnarcht nicht jeder. Das liegt daran, dass die erschlaffte Muskulatur allein noch nicht für das «nächtliche Sägen» sorgt. Weitere Faktoren sind an dessen Entstehung beteiligt.

So gibt es einige anatomische Gründe, die das Schnarchen begünstigen, das sind unter anderem Polypen in der Nase, vergrösserte Mandeln, ein zu kleiner Unterkiefer, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder eine vergrösserte Zunge.

Ebenfalls hat die Schlafposition Einfluss auf das Schnarchen. Viele Leute schnarchen nur, wenn sie auf dem Rücken liegen. Denn in dieser Position klappt häufig der Unterkiefer etwas nach unten, wodurch die Zunge in Richtung Rachen rutscht und so die Atemwege zusätzlich verengt.

Eine verstopfte Nase während einer Erkältung kann ebenfalls zumindest für temporäres «nächtliches Sägen» sorgen, bis die Nase und die Atemwege wieder frei sind.

Wenn es ums Schnarchen geht, spielt ausserdem auch das Alter eine Rolle. Da die Muskeln im Halsbereich mit fortschreitendem Alter schlaffer werden, nimmt das Schnarchen zu.

Neben dem Alter hat zudem auch das Gewicht einen Einfluss. Bei Übergewicht lagert sich Fett im Rachenbereich ab und kann dadurch die Atemwege verengen.

Weiter fördern auch der Konsum von Alkohol, das Rauchen und die Einnahme von Schlafmedikamenten die Entstehung der nächtlichen Störgeräusche.

Wie kann ich feststellen, ob ich schnarche?

Meistens merkt man selbst gar nicht, dass man schnarcht, sondern wird erst durch die Mitbewohnerin oder den Mitbewohner darauf aufmerksam gemacht. Anzeichen dafür, dass Sie schnarchen, können ausserdem ein morgens trockener Mund sowie Heiserkeit, die im Verlauf des Morgens wieder verschwindet, sein. Möchten Sie für sich herausfinden, ob Sie schnarchen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Eine Variante ist das Überwachen Ihres Schlafs, beispielsweise mit dem Withings Sleep Analyzer Schlafsensor. Dieser ist klinisch validiert, erkennt Schnarchen und misst die Schlafphasen, die Schlafqualität und mehr. Alle Messergebnisse sehen Sie direkt nach dem Aufwachen in der «Health Mate»-App für iOS und Android. Alternativ gibt es auch diverse Apps, die eine Schnarchüberwachung ermöglichen, beispielsweise «Snorelab» oder «Snorecontrol».

Ist Schnarchen gefährlich?

Wenn es sich um das sogenannte primäre Schnarchen handelt, was in den meisten Fällen der Fall ist, ist das Schnarchen zwar für die im gleichen Raum schlafenden Personen störend, aber gesundheitlich unbedenklich. Problematisch wird es dann, wenn es bei der schnarchenden Person während des Schlafs zu Atemaussetzern kommt. Ist dies der Fall, könnte eine Schlafapnoe vorliegen.

Schlafapnoe

Schlafapnoe ist eine Schlafstörung, bei der es während des Schlafs zu wiederholten Atemaussetzern kommt. Durch die Atemaussetzer entsteht ein Sauerstoffmangel, der wiederum eine Weckreaktion auslöst. Die Aussetzer sowie das kurze Aufwachen verlaufen dabei unbewusst, die betroffene Person weiss also am nächsten Morgen nichts davon. Schlafapnoe sollte nicht unterschätzt werden, da die Atemaussetzer zur Entstehung von Bluthochdruck beitragen können und Schlafapnoe so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit den damit verbundenen Folgen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt erhöht.

Neben dem lauten Schnarchen, Atemaussetzern und flacher Atmung im Schlaf gibt es noch weitere Anzeichen für eine Schlafapnoe. Dazu zählen Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen am Morgen sowie Konzentrationsprobleme. Wenn Sie den Verdacht haben, dass bei Ihnen eine Schlafapnoe vorliegen könnte, konsultieren Sie unbedingt Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Wie kann Schnarchen vorgebeugt werden? Die effektivsten Anti-Schnarch-Tipps

Um Schnarchen zu vermeiden, gibt es zahlreiche Tipps und Hilfsmittel. Welche davon Ihnen am besten helfen, hängt stark davon ab, weshalb Sie schnarchen. In einem ersten Schritt sollten alle Faktoren, die das Schnarchen begünstigen, minimiert oder ganz beseitigt werden. Versuchen Sie, statt auf dem Rücken in Seitenlage zu schlafen. Trinken Sie vor dem Zubettgehen keinen Alkohol, rauchen Sie nicht und nehmen Sie keine Schlaftabletten ein. Leiden Sie an Übergewicht, versuchen Sie dieses durch gesunde Ernährung und Fitness zu reduzieren. Tipps und Wissenswertes dazu finden Sie in unserem Ratgeber rund um Diäten und Abnehmen. Achten Sie zudem darauf, möglichst gleichbleibende Schlafenszeiten einzuhalten.

Häufig helfen diese Verhaltensänderungen bereits einfaches Schnarchen deutlich zu reduzieren. Zusätzlich können Sie mit dem Silentsleep Didgeridoo Ihre Rachenmuskulatur trainieren. Bei dem Gerät handelt es sich um ein in der Schweiz entwickeltes und produziertes Medizinprodukt zur Therapie von Schlafapnoe.

Schnarchen Sie aufgrund einer verstopften Nase, kann ein Meersalz-Nasenspray helfen, die Atemwege wieder freier zu machen und so auch die Störgeräusche zu vermindern. Alternativ können Sie auch eine Gesichtssauna mit Inhalationsaufsatz nutzen, um die Atemwege zu befreien. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Blogbeitrag zum Thema Gesichtssaunas.

Nasenspreizer, auch als Nasendilatatoren bezeichnet, verbessern die Nasenatmung, indem die Nasenlöcher erweitert werden. Eine ähnliche Wirkung haben auch Nasenpflaster. Sie helfen ebenfalls, die Atmung durch die Nase zu verbessern, indem die Nasenflügel durch das Pflaster leicht nach oben gezogen werden, was bei der Reduktion von Schnarchen helfen kann.

Rachensprays gegen Schnarchen wie das von Snoreeze sorgen mit ihren Inhaltsstoffen für eine Schmierung des weichen Gewebes im Rachenraum, wodurch dieses weniger schwingt und damit auch das Schnarchen reduziert werden soll. Auf die gleiche Weise wirken auch die Anti-Schnarch Blättchen desselben Herstellers.

Auf der anderen Seite des Betts, als «Opfer» einer schnarchenden Person, haben Sie neben der Möglichkeit, das Gespräch zu suchen und die oben genannten Massnahmen schmackhaft zu machen, natürlich noch die Möglichkeit, auf die guten alten Ohrenstöpsel zurückzugreifen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Je nachdem, wo die Ursache für das Schnarchen liegt, gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. So kommen etwa operative Eingriffe infrage, um eine verkrümmte Nasenscheidewand zu begradigen oder Polypen oder vergrösserte Mandeln zu entfernen.

Für die Behandlung einer Schlafapnoe kommt häufig auch eine Überdruckbeatmung mit einer Nasen- oder Gesichtsmaske während der Nacht zum Einsatz. Dabei leitet ein Beatmungsgerät einen leichten Luftstrom in die Maske, wodurch im Nasen-Rachenbereich ein Überdruck entsteht, was die Einengung oder ein komplettes Verschliessen der oberen Atemwege verhindert.

Das Tragen einer speziellen Zahnschiene kann ebenfalls eine mögliche Behandlung zumindest einer leichten bis mittleren Schlafapnoe sein. Die individuell angepasste Schiene schiebt, wenn sie getragen wird, den Unterkiefer und die Zunge leicht nach vorne und verhindert so den Verschluss der Atemwege.

Auch kann ein Zungenschrittmacher eine Möglichkeit sein für die Behandlung einer Schlafapnoe. Der Schrittmacher wird unterhalb des Schlüsselbeins implantiert und mit einem Nerv verbunden, der wiederum mit der Zunge verbunden ist. Beim Einatmen gibt der Schrittmacher dann einen leichten elektrischen Impuls ab, der bewirkt, dass sich die Zunge etwas nach vorne bewegt. So entsteht im hinteren Bereich des Mundes mehr Platz und die Atmung während des Schlafs normalisiert sich.