Kompakt und verständlich: Die 17 Grundregeln des Fussballs
Kleine und grosse Fussballfreunde finden sich auf der ganzen Welt, ob sie nun selbst spielen oder einfach gerne zuschauen. Fans pilgern regelmässig ins Stadion und bei Europa- oder Weltmeisterschaften sind die Public Viewing Zonen voll. Wenn die Lieblingsmannschaft spielt, dann werden viele schon mal zum Besserwisser und erklären lautstark, wie sie das Team zum Sieg geführt hätten. Damit auch Sie beim nächsten Fussball-Event alle Regeln bestens kennen, führen wir für sie die 17 offiziellen Fussballregeln auf. Diese wurden von der International Football Association Board (IFAB) im Regelwerk "Laws of the Game" festgelegt und decken alle wesentlichen Aspekte des Spiels ab. Hier sind sie zusammen mit einer kurzen Beschreibung und vereinfachten Regeln für den Kinderfussball.
1. Das Spielfeld: Die Spielfläche muss rechteckig sein und klare Linien für die Spielfeldgrenzen, Mittellinie, Strafräume sowie den Torraum haben. Das Spielfeld muss folgende Abmessungen haben:
- Die Seitenlinien müssen länger als die Torlinien sein.
- Das Fussballfeld muss in der Länge (Seitenlinie) mindestens 90 m, höchstens 120 m messen.
- Das Feld muss in der Breite (Torlinie) mindestens 45 m, höchstens 90 m messen.
- Alle Linien sind gleich breit, die Breite der Linien darf dabei höchstens 12 cm betragen.
2. Der Ball: Muss rund sein und aus einem geeigneten Material gefertigt sein. Zudem hat er einen Umfang von 68-70 cm, ein Gewicht von 410-450g und ist mit einem Überdruck von 0,6-1,1 bar gefüllt.
3. Die Ausrüstung der Spieler: Die Grundausstattung besteht aus Trikot mit Ärmeln, Shorts (der Torhüter darf auch lange Trainingshosen tragen), Socken (Stutzen), Schienbeinschonern und Schuhen. Persönliche Ausrüstung, die gefährlich ist, ist verboten. Zusätzliche, ungefährliche Schutzausrüstung ist erlaubt.
4. Die Anzahl der Spieler: Eine Mannschaft besteht aus maximal elf Spielern, inklusive des Torwarts. Ein Spiel kann nur beginnen, wenn beiden Mannschaften mindestens sieben Spieler zur Verfügung stehen. Im Verlauf des Matches ist es den Teams gestattet, Spieler zu tauschen und frische Kräfte einzusetzen. Alle potenziellen Ersatzspieler müssen vor dem Startsignal des Schiedsrichters benannt werden; andernfalls dürfen sie nicht am Match partizipieren. Dies trifft ebenso auf die Spieler zu, die von Beginn an im Spielgeschehen involviert sind.
5. Der Schiedsrichter: Er überwacht und leitet das Spiel, trifft Entscheidungen, achtet auf die Einhaltung der Regeln und hat das letzte Wort bei allen Tatsachenentscheidungen.
6. Die Dauer des Spiels: Ein reguläres Fussballspiel besteht aus zwei Halbzeiten von je 45 Minuten mit einer 15-minütigen Halbzeitpause. Nachspielzeiten und Verlängerungen sind extra. Nach dem Ende jeder regulären Spielhälfte sowie der Verlängerung ist es gemäss den Fussballregeln dem Schiedsrichter erlaubt, eine Nachspielzeit hinzuzufügen, um die während des Spiels durch diverse Unterbrechungen verlorene Zeit auszugleichen.
7. Tore/Punktescore: Ein Tor wird erzielt, wenn der Ball vollständig die Torlinie zwischen den Pfosten und unter der Latte überschritten hat, solange kein Regelverstoss vorlag. Falls keine der beiden Mannschaften ein Tor erzielt oder beide Teams die gleiche Anzahl an Toren vorweisen können, resultiert dies in einem Unentschieden. In bestimmten Turnieren muss jedoch ein Gewinner feststehen. Sollte also am Ende der regulären Spielzeit oder nach Abschluss beider Spiele eines Hin- und Rückspiels immer noch Gleichstand herrschen, wird das Spiel durch eine Verlängerung von zwei Mal 15 Minuten oder, falls nötig, durch ein Elfmeterschiessen entschieden.
8. Abseits: Die wohl komplizierteste Fussballregel. Ein Spieler befindet sich in einer Abseitsstellung, wenn er näher zur gegnerischen Torlinie ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler, und zwar zum Zeitpunkt, zu dem der Ball gespielt wird. Es sei denn, er befindet sich in seiner eigenen Spielfeldhälfte oder er ist nicht aktiv am Spiel beteiligt.
9. Freistösse (direkte und indirekte Freistösse): Für einen Freistoss muss der Ball stillstehen und kann erst wieder vom Schützen berührt werden, wenn ihn ein anderer Spieler gespielt hat. Nachdem der Ball klar bewegt wurde, ist er im Spiel. Gegnerische Spieler müssen bis zur Ausführung mindestens 9,15 Meter Abstand halten, ausser sie befinden sich auf der eigenen Torlinie.
- Direkter Freistoss: Hier darf der Spieler den Ball direkt ins Tor schiessen und einen Punkt erzielen.
- Indirekter Freistoss: Mindestens ein anderer Fussballer ausser dem Spieler, der den Freistoss ausgeführt hat, muss den Ball berühren, bevor ein regelrechtes Tor erzielt werden kann.
10. Der Einwurf: Nachdem der Ball ins Seitenaus gegangen ist, erfolgt ein Einwurf an der entsprechenden Stelle durch das gegnerische Team des zuletzt berührenden Spielers. Der einwerfende Spieler muss dabeistehen, das Feld ansehen, beide Füsse am Boden halten und den Ball mit beiden Händen über den Kopf werfen. Bei einem Regelverstoss wechselt das Einwurfrecht. Direkte Tore sind vom Einwurf aus nicht möglich.
11. Der Eckball: Wenn der Ball die Linie neben dem Tor überquert und zuletzt von der Verteidigung berührt wurde, gibt es Eckball. Der Ball kommt dann in den Eckkreis neben der Eckfahne. Er muss still liegen, bevor er getreten wird und ist im Spiel, sobald er sich bewegt. Gegner müssen 9,15 Meter Abstand halten.
12. Fouls und unsportliches Verhalten: Fouls können zu direkten oder indirekten Freistössen führen. Tätlichkeiten, Handspiel (ausser beim Torwart im eigenen Strafraum), grobe Fouls und unsportliches Verhalten können mit Gelben oder Roten Karten bestraft werden.
13. Die anderen Spieloffiziellen: Bei Partien können zusätzliche Offizielle eingesetzt werden – dazu zählen zwei Linienrichter, ein vierter Offizieller, zwei Torrichter, ein zusätzlicher Ersatzassistent, ein Videoassistent (VAR) sowie mindestens ein VAR-Assistent (AVAR). Sie unterstützen den Hauptschiedsrichter bei der Spielleitung gemäss den Regeln, jedoch liegt die letzte Entscheidungsgewalt immer beim Hauptschiedsrichter.
14. Der Beginn und die Fortsetzung des Spiels: Das Spiel wird mit einem Anstoss zu Beginn jeder Spielhälfte sowie nach jedem erzielten Tor wieder aufgenommen. Andere Spielfortsetzungen wie direkte und indirekte Freistösse, Strafstösse, Einwürfe, Abstösse und Eckstösse regeln die Wiederaufnahme nach verschiedenen Unterbrechungen. Falls keine spezifische Spielfortsetzung regelkonform ist, erfolgt die Fortsetzung mit einem Schiedsrichterball.
15. Ball in und aus dem Spiel: Der Ball gilt als nicht mehr im Spiel, wenn er:
- die Tor- oder Seitenauslinien ganz überquert, egal ob am Boden oder in der Luft
- der Schiedsrichter das Spiel anhält
- einen Offiziellen berührt und dadurch entweder ein vielversprechender Angriff beginnt, der Ball direkt im Tor landet oder der Ballbesitz sich ändert, ohne dass der Ball das Spielfeld verlässt.
In diesen Situationen wird das Spiel mit einem Schiedsrichterball wieder aufgenommen. Der Ball ist zu jedem anderen Zeitpunkt im Spiel.
16. Der An- und Abstoss: Ein Münzwurf entscheidet, welches Team den Anstoss hat. Nach einem Tor wird das Spiel mit einem Anstoss durch das Team, welches das Tor kassiert hat, neu gestartet. Es gibt vor, wie das Spiel fortgesetzt wird, wenn der Ball die Torlinie überschreitet, ohne dass ein Tor erzielt wurde und zuletzt von einem Angreifer berührt wurde.
17. Der Strafstoss: Ein Strafstoss erfolgt, wenn ein Spieler im eigenen Strafraum oder bei laufendem Spiel ausserhalb des Platzes einen direkten Freistoss rechtfertigendes Foul begeht. Ein Tor kann direkt aus dem Strafstoss resultieren. Der Ball liegt dabei still auf dem Elfmeterpunkt, und die Torpfosten, Latte sowie das Netz müssen unbeweglich sein. Es muss zuvor ein eindeutiger Schütze festgelegt werden.
Diese Regeln werden regelmässig überprüft und können von Jahr zu Jahr aktualisiert werden, um das Spiel zu verbessern und auf neue Entwicklungen zu reagieren.
Regeln für den Kinderfussball
Für Kinderfussball werden oft vereinfachte und an das Alter sowie die Fähigkeiten der Kinder angepasste Regeln verwendet. Hier sind zehn solcher angepassten Regeln, die häufig im Kinderfussball Anwendung finden:
1. Spielfeldgrösse: Das Spielfeld ist kleiner als bei den Erwachsenen, um den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Kinder gerecht zu werden.
2. Spieleranzahl: Je nach Altersgruppe spielen weniger Kinder gleichzeitig auf dem Feld (z.B. 5 gegen 5 oder 7 gegen 7 statt 11 gegen 11).
3. Spieldauer: Die Spieldauer ist kürzer, oft werden Halbzeiten von je 15-25 Minuten gespielt.
4. Ballgrösse: Es wird mit kleineren Bällen (Grösse 3 oder 4 statt der Standardgrösse 5) gespielt, die besser zu den kleineren Händen und Füssen der Kinder passen.
5. Kontakt: Starker körperlicher Kontakt ist in der Regel verboten, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.
6. Torwartregeln: In manchen Ligen dürfen Torhüter den Ball nach einem Rückpass nicht in die Hände nehmen, um das Spielen mit dem Fuss zu fördern.
7. Rückpassregel: Die Rückpassregel wird manchmal gelockert oder aufgehoben, um den Druck von den Spielern zu nehmen und ihnen mehr Möglichkeiten zum Ballbesitz zu geben.
8. Ein- und Auswechslungen: Es sind oft „rollende“ Wechsel erlaubt, sodass Kinder regelmässig Pausen bekommen und alle gleichermassen zum Spielen kommen.
9. Abseitsregel: Die Abseitsregel wird manchmal vereinfacht oder wird ganz aufgehoben, um das Spiel einfacher zu gestalten und den Spielfluss zu fördern.
10. Fairplay: Es wird grossen Wert auf Fairplay und den sportlichen Umgang miteinander gelegt. Ergebnisse und Wettbewerb sind oft zweitrangig gegenüber dem Lernen und dem Spass am Spiel.
Es ist wichtig zu beachten, dass je nach Land, Region oder Fussballverband spezifische Anpassungen vorgenommen werden können, und Trainer, Eltern sowie Schiedsrichter werden dazu ermutigt, ein unterstützendes und positives Umfeld zu schaffen, das die Entwicklung und den Spass am Spiel in den Vordergrund stellt.
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