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Brände zuhause verhindern

03.02.2025

Die beste Art, gegen einen Brand vorzugehen, ist, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Doch das ist einfacher gesagt als getan – schliesslich gibt es trotz höchster Sorgfalt immer noch Faktoren, die wir nicht in der Hand haben. Nichtsdestotrotz können Sie gegen zahlreiche potenzielle Brandursachen präventive Massnahmen ergreifen. In diesem Beitrag informieren wir Sie über die häufigsten Brandursachen sowie Wege, das Brandrisiko einzugrenzen.

Kurz und knapp

  • Nach Blitzschlägen sind Elektrobrände die zweithäufigste und bestimmungsmässiges Feuer (Kerzen, Rauchzeug etc.) die dritthäufigste Ursache für Brände.
  • Die meisten Elektrobrandschäden entstehen durch Kühlgeräte, Wäschetrockner und Mehrfachsteckdosen.
  • Der Grund für Elektrobrände ist meist die unsachgemässe Verwendung der Geräte.
  • Die meisten Schäden durch bestimmungsmässiges Feuer sind auf Kerzen zurückzuführen.
  • Mit Brandverhütung können Sie die Risiken einschränken und potenzielle Brandursachen eliminieren.

Teil des Brandschutzes ist unter anderem die Prävention – Massnahmen, die gezielt möglichen Brandursachen entgegenwirken und das Risiko eines Brandfalls senken. Brände lassen sich nicht komplett verhindern; dazu müssten wir hellsehen, und selbst dann gibt es immer noch die höhere Gewalt, die sich trotz allen Präventionsmassnahmen durchsetzen kann. Es geht vielmehr darum, das Risiko eines Brandfalls so gut wie möglich zu minimieren. Wir nennen das den vorbeugenden Brandschutz.

Brandverhütung zuhause

Wer sich diesem Vorhaben stellt, muss sich erst mit einer wichtigen Frage auseinandersetzen: Wie entstehen Brände überhaupt? Oder besser: Wodurch? Nur so können Sie herausfinden, wo Sie ansetzen müssen. Am besten fangen Sie mit den häufigsten Brandursachen und «Verursachern» (Geräten, Gegenständen etc.) im Haushalt an. Wir haben für Sie einen Blick in die Vergangenheit geworfen:

Gemäss des Interkantonalen Rückversicherungsverbands IRV sind in einem 5-Jahresdurchschnitt (2019-2023) 77.2 % der Brandschäden in Wohngebäuden entstanden (Quelle: Schadensstatistik IRV Nutzungsart, Juli 2024). Im Durchschnitt wurden 33.5 % aller Brandschäden desselben Zeitraums durch Blitzschläge, 26.6 % durch Elektrizität und 11.9 % durch bestimmungsmässiges Feuer ohne Feuerungsanlagen (Kerzen, Rauchzeug etc.) verursacht (Quelle: Schadensstatistik IRV Ursachen, Juli 2024). Diese Statistiken weisen die Zahlen der 19 kantonalen Gebäudeversicherungen aus.

Gegen Blitze, der häufigsten Ursache für Brandschäden, kann das Gebäude mit einem Blitzschutzsystem samt Überspannungsschutz gerüstet werden. Das müssen Sie jedoch den Profis überlassen, daher widmet sich dieser Beitrag vielmehr Präventionsmassnahmen gegen mögliche Risiken innerhalb des Haushalts.

Elektrobrände und vorbeugende Massnahmen

«Elektronik» stellt mit 26.6 % die zweithäufigste Ursache für Brände dar. Von diesen entsprangen 7.7 % der unsachgemässen Verwendung eines Apparats – die häufigste Ursache für Elektrobrände in der Schweiz:

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Anzahl Schäden Elektrobrände, eigene Grafik, Quelle der Werte: Schadensstatistik IRV Ursachen, Juli 2024

Nun kennen wir die häufigsten Ursachen für Elektrobrände, doch welche Geräte stecken konkret dahinter? Das deutsche Institut für Schadensverhütung IFS hat 2022 einen Bericht zu den fünf häufigsten Brandverursachern veröffentlicht (Quelle: Unsere häufigsten Brandverursacher, IFS). In diesem wurden die häufigsten Brandverursacher im Haushalt offengelegt. Die Top drei bilden dabei:

  1. Kühlgeräte
  2. Wäschetrockner
  3. Mehrfachsteckdosen

Das sind Geräte, die sich in nahezu jedem Haushalt finden. Doch wussten Sie, dass Sie das Brandrisiko schon mit ein paar einfachen Massnahmen senken können? Allgemein sollten die Gebrauchsanweisungen der Hersteller gelesen und beachtet werden. Für jedes dieser Geräte gibt es allerdings auch allgemeine Kniffe, die die Wahrscheinlichkeit eines Brandfalls minimieren. Wir haben die wichtigsten Tipps für Sie gesammelt:

Kühlgeräte

  • Achten Sie darauf, dass die Kühlgeräte immer richtig geschlossen sind.
  • Tauen Sie Ihren Kühlschrank mindestens zweimal im Jahr ab.
  • Halten Sie die Abluftöffnung immer frei, damit die Abluftwärme entweichen kann.
  • Stellen Sie stets sicher, dass nichts in den rückseitigen Bereich der Geräte fällt.

Quelle: BFB, für mehr Informationen und Tipps zum Umgang mit Kühlschränken und Gefriertruhen klicken Sie hier.

Wäschetrockner

  • Stellen Sie sicher, dass Sie das Flusensieb und den Kondensator regelmässig reinigen.
  • In den Trockner darf kein Staub gelangen, halten Sie daher auch die Umgebung des Trockners immer sauber.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Belüftungs- und Entlüftungsöffnungen immer freistehen.
  • Stellen Sie mithilfe des Waschetiketts sicher, dass Ihre Wäsche trocknertauglich ist, ehe Sie sie mit dem Tumbler trocknen.

Quelle: BFB, für mehr Informationen und Tipps zum Umgang mit Wäschetrocknern klicken Sie hier.

Mehrfachsteckdosen

  • Stellen Sie vor dem Kauf sicher, dass die Steckdosenleisten und Mehrfachstecker eine hohe Qualität aufweisen. Das Material darf nicht minderwertig und das Kabel nicht zu dünn sein.
  • Achten Sie darauf, die Steckdosenleisten und Mehrfachstecker nicht zu überlastendie Maximalleistung darf nicht überschritten werden.
  • Stecken Sie nie mehrere ineinander und bauen sie keine Mehrfachstecker-Türme.
  • Stellen Sie sicher, dass die Steckdosenleisten und Mehrfachstecker in einem guten Zustand sind und ersetzen Sie sie bei Beschädigung oder Abnutzung.

Quelle: BFB, für mehr Informationen und Tipps zum Umgang mit Mehrfachsteckdosen klicken Sie hier.

Zu den renommiertesten Schweizer Steckdosenleistenmarken zählen STEFFEN und Max Hauri.

Bestimmungsmässiges Feuer und vorbeugende Massnahmen

Das bestimmungsmässige Feuer bildet mit 11.9 % die dritthäufigste Brandursache. Von diesen Bränden sind mit 4.2 % die meisten durch Kerzen entstanden – die häufigste Ursache für bestimmungsmässiges Feuer in der Schweiz:

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Anzahl Schäden bestimmungsmässiges Feuer, eigene Grafik, Quelle der Werte: Schadensstatistik IRV Ursachen, Juli 2024

Gemäss der Beratungsstelle für Brandverhütung BFB entstehen in der Schweiz täglich 1.5 Brände wegen Kerzen – das sind über 500 im Jahr. Auch im Umgang mit Kerzen hat die BFB einige gute Ratschläge:

  • Kerzen dürfen nie unbeaufsichtigt brennen – löschen Sie die Flamme, ehe Sie die Kerze unbeaufsichtigt lassen.
  • Stellen Sie sicher, dass die Kerzen standsicher und senkrecht auf einer feuerfesten Unterlage liegen.
  • Niedergebrannte Kerzen sollten Sie rechtzeitig ersetzen.
  • Bei Kindern und Haustieren im Haus ist besondere Vorsicht geboten.

Quelle: BFB, für mehr Informationen und Tipps zum Umgang mit Kerzen klicken Sie hier.

LED-Kerzen als sicherere Alternative

Wer kein Risiko eingehen, jedoch auch nicht auf Kerzenlicht verzichten möchte, kann als sicherere Alternative LED-Kerzen verwenden. Diese gibt es mit Akkubetrieb, Batteriebetrieb, Netzbetrieb und Solarbetrieb. So können Sie das Kerzen-Ambiente geniessen, ohne ein Feuer zu riskieren.

Schon von Brandschutzsprays gehört?

Wer nicht auf künstliche Kerzen zurückgreifen möchte, kann dennoch einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor schaffen. Indem Sie dünnes Holz, Papier, Karton, Textil oder andere saugfähige Naturmaterialien sorgfältig mit dem Brandschutzmittel von BBT besprühen, können Sie das Entzünden verhindern. Das gilt auch für den Weihnachtsbaum. Das Brandschutzmittel bietet einen effektiven Schutz vor dem Übergreifen von Flammen.

Mehr Tipps und Informationen

Viele Brände entstehen nicht direkt durch die Geräte selbst, sondern vielmehr durch deren unsachgemässe Verwendung und/oder durch Unachtsamkeit – beispielsweise, wenn der Braten im Ofen vergessen geht oder der Stecker des Bügeleisens nicht gezogen wurde. So auch bei Kerzen, die bei unbeaufsichtigtem Brennen einen Brand zur Folge haben können. Entsprechend wichtig ist es, Achtsamkeit zu üben, bei Elektrogeräten den Gebrauchsanweisungen der Hersteller Folge zu leisten und brennende Kerzen nicht aus den Augen zu lassen. Die Beratungsstelle für Brandverhütung BFB hat eine ganze Reihe an Artikeln mit Tipps zur Brandverhütung BFB, die Sie sich durchlesen können, wenn Sie die Risiken weitgehend minimieren möchten.

Brandschutz-Ratgeber

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