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So finden Sie den richtigen Feuerlöscher

03.02.2025

Wer gut gegen Brände gewappnet sein will, wird auf einen Feuerlöscher nicht verzichten können: Schliesslich sind sie essenzieller Bestandteil einer jeden Brandschutz-Vorkehrung. Doch Feuerlöscher ist nicht gleich Feuerlöscher: Es gibt sie in verschiedenen Arten und Grössen, auszuwählen nach der Umgebung und den damit verbundenen, potenziellen Brandrisiken. Der folgende Ratgeber unterstützt Sie Schritt für Schritt dabei, den richtigen Feuerlöscher für den vorgesehenen Einsatzbereich auszumachen.

Kurz und knapp

  • Ist der Feuerlöscher Pflicht, brauchen Sie sich lediglich über das Gesetz und die Vorschriften zu informieren; diese nehmen Ihnen viele Fragen ab.
  • In privaten Haushalten sind Feuerlöscher zwar nicht obligatorisch, für den Brandschutz jedoch überaus ratsam, zumal die meisten Brände in Wohngebäuden entstehen.
  • Achten Sie vor dem Kauf unbedingt darauf, dass die Brandklassen (A, B, C, D oder F) der Feuerlöscher zu den Brandrisiken des vorgesehenen Einsatzorts passen.
  • Die meisten Brandklassen werden von mehreren Feuerlöscher-Typen vertreten – wählen Sie den optimalen Typ in der optimalen Grösse und Anzahl.
  • Für zuhause eignen sich ABF-Schaumlöscher am besten, da ihr Löschmittel die wichtigsten Brandrisiken in einem Haushalt abdecken und sich nach der Anwendung leicht entfernen lässt.
  • Stellen Sie sicher, dass die Feuerlöscher der Norm SN EN 3 entsprechen und von der VKF (Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen) zugelassen sind.

Weshalb einen Feuerlöscher kaufen?

Es gibt unzählige Gründe, sich einen (oder mehrere) Feuerlöscher zu beschaffen. Je nach Einsatzort verpflichtet das Gesetz dazu, wie beispielsweise im Gewerbe, bei Booten und Schiffen mit Motor oder bei Fahrzeugen ab einem Gewicht von 3.5 Tonnen. In der Schweiz sind Feuerlöscher für Privathaushalte nicht obligatorisch – und doch sprechen viele gewichtige Argumente dafür, auf freiwilliger Basis welche bereitzuhalten. Nicht zuletzt, weil die meisten Brände in Wohngebäuden entstehen.

Feuerlöscher als Brandschutz-Massnahme

Mit einem Feuerlöscher löschen Sie ein kleineres Feuer, ehe es sich ausweitet und ausser Kontrolle gerät. So können Personen geschützt und Sachschäden eingegrenzt werden. Je nach Hersteller und Feuerlöscher-Typ kann die Lebensdauer eines Feuerlöschers bis zu 25 Jahre betragen. Darüber hinaus sind sie in ihrer Anschaffung überaus preisgünstig – zu beachten sind jedoch auch die Wartungskosten, da Feuerlöscher regelmässig, in der Regel mindestens alle drei Jahre (bitte Herstellerangaben sowie gesetzliche Bestimmungen beachten), von einer Fachperson gewartet werden müssen.

Brandrisiken erkennen und Brandklassen bestimmen

Je nachdem, wo Sie den Feuerlöscher einsetzen möchten, sind verschiedene Brandrisiken zu berücksichtigen. Bevor Sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Feuerlöscher begeben, müssen Sie wissen, gegen welche Arten von Bränden Sie sich rüsten müssen.

Achtung

Verschiedene Brandrisiken erfordern verschiedene Feuerlöscher: Mittels Symbolen sind auf dem Feuerlöscher Brandklassen gekennzeichnet, die Auskunft darüber geben, für welche Arten von Bränden er sich eignet. Es gibt keinen Universal-Feuerlöscher, der es mit allen Brandklassen aufnehmen kann. Sollten Sie Ihren Feuerlöscher bei einem Brand einsetzen, für den er nicht vorgesehen ist, kann das unter Umständen gefährlich werden.

Entsprechend wichtig ist es, Ihren Feuerlöscher passend zu den Brandrisiken am Einsatzort auszuwählen und im Ernstfall sicherzugehen, dass der Feuerlöscher sich für die jeweilige Brandklasse eignet, ehe Sie ihn verwenden.

Ist ein Feuerlöscher beim vorgesehenen Einsatzort Pflicht, so nehmen Ihnen Gesetze und Verordnungen die Frage nach den Brandklassen (sowie viele andere Fragen) nahezu gänzlich ab. In einem solchen Fall brauchen Sie sich lediglich über die Vorschriften zu informieren. Möchten Sie sich hingegen auf freiwilliger Basis einen Feuerlöscher für Ihr Zuhause anschaffen, sollte dieser bestenfalls die Brandklassen A, B und F abdecken. Da ohnehin alle der Norm entsprechenden Feuerlöscher sich bei richtigem Abstand (auf dem Feuerlöscher aufgedruckt) auch für Brände an Niederspannungsanlagen eignen, sind damit auch Elektrobrände mit bis zu 1'000 Volt gedeckt.

Brandklassen und ihre Bedeutung

Abhängig davon, welcher Stoff brennt, wird der Brand einer spezifischen Brandklasse zugeordnet. Brennt beispielsweise Holz, so gehört der Brand zur Brandklasse A, handelt es sich hingegen um einen Fettbrand, gehört dieser zur Brandklasse F. Das Brandobjekt entscheidet, welcher Klasse der Brand angehört. Das liegt daran, dass nicht alle brennenden Stoffe mit demselben Löschmittel gelöscht werden können. Wenn das Löschmittel für den Brand ungeeignet ist, kann dessen Einsatz ineffektiv oder gar gefährlich sein.

Entsprechend ist auf einem Feuerlöscher immer gekennzeichnet, für welche Brandklassen sich das Löschmittel eignet:

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Brandklassen-Symbole eines ABF-Feuerlöschers, Quelle: Adobe Stock

Jedes Symbol steht für eine Brandklasse. Insgesamt gibt es fünf Brandklassen. Die meisten Feuerlöscher (beispielsweise ABC- und ABF-Feuerlöscher) decken mehrere der Brandklassen ab, es gibt aber auch welche, die sich nur für eine einzige eignen. Achten Sie darauf, dass die Brandklassen auf dem Feuerlöscher zu den Brandrisiken des vorgesehenen Einsatzorts passen.

Brandklasse A

«Alle Brände fester Stoffe und Materialien, hauptsächlich organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen.» (Wortlaut DIN EN 2)

Beispiele: Holz, Kohle, Papier, Textilien, Heu

Brandklasse B

«Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen.» (Wortlaut DIN EN 2)

Beispiele: Alkohol, Benzin, Wachs, Harz, zahlreiche Kunststoffe

Brandklasse C

«Brände von Gasen.» (Wortlaut DIN EN 2)

Beispiele: Methan, Wasserstoff, Erdgas, Ethin, Propan

Brandklasse D

«Brände von Metallen.» (Wortlaut DIN EN 2)

Beispiele: Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium, Lithium

Brandklasse F

«Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten.» (Wortlaut DIN EN 2)

Beispiele: Speiseöle (wie Rapsöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl oder tierische Öle) und Speisefette

Die Sache mit der Löschleistung

Wenn Sie einen genaueren Blick auf Feuerlöscher der Brandklassen A, B und/oder F werfen, dann wird Ihnen auffallen, dass diese beiden Buchstaben jeweils zusätzlich im Kleinformat mit einer vorangehenden Zahl aufgedruckt sind. Dabei handelt es sich um die sogenannte Löschleistung, auch Rating genannt. Die Zahl gibt Ihnen Auskunft darüber, wie es um das Löschvermögen des Feuerlöschers steht, bzw. gegen welche Grösse von Brand er sich eignet.

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Die Löschleistung auf einem Feuerlöscher, Quelle Feuerlöscher-Bild: Gloria

So weit, so gut, doch wie deuten Sie die Zahlen richtig? Um die Löschleistung des Feuerlöschers korrekt einzuschätzen, müssen Sie wissen, wie diese bewertet wurde – oder besser gesagt: Was sich hinter dieser Zahl verbirgt. Bei jeder der drei Brandklassen basiert das Rating auf den Löschvorgang eines bestimmten, genormten Brandobjekts. Im Falle der Brandklasse A handelt es sich bei dem Objekt um Holz, bei der Brandklasse B um Wasser mit Heptan und bei der Brandklasse F um Pflanzenöl. Bei allen Ratings gilt: je höher die Zahl, desto besser das Löschvermögen.

Rating Brandklasse A: Bei dieser Brandklasse wird das Rating mittels genormter Holzstapel ermittelt, die in Brand gesetzt werden. Der Stapel muss eine Tiefe von 500 mm und eine Höhe von 546 mm aufweisen. Das Holz, die Dichte und die Feuchtigkeit sind vorgegeben – genauso wie die Zeit, in welcher der Holzstapel zu löschen ist. Das Rating gibt Ihnen Auskunft darüber, wie viele Dezimeter an Breite des genormten Holzstapels in der vorgegebenen Zeit gelöscht werden können. Mit dem obigen Beispiel (34A) können Sie also 34 dm bzw. 3.4 m des genormten Holzstapels löschen.

Rating Brandklasse B: Hier leitet sich das Rating von einem zylinderförmigen Metallbehälter ab, der zu einem Drittel mit Wasser und zu zwei Dritteln mit dem Kohlenwasserstoff Heptan gefüllt wird. Die Höhe des Wassers muss 10 cm und die des Heptans 20 cm betragen – das ist möglich, da Wasser und Heptan sich nicht vermischen und stattdessen zwei Schichten bilden. Der Durchmesser des Zylinders ist nicht vorgeschrieben, sodass mit steigendem Löschvermögen ein breiterer Zylinder eingesetzt und mit mehr Litern befüllt werden kann. Der Brennstoff wird daraufhin angezündet. Die Menge an Litern, die der Feuerlöscher in der vorgegebenen Zeit löscht, ergeben das Rating. Im Beispiel oben (183B) sind das also 183 Liter der brennbaren Flüssigkeit.

Löschmitteleinheit: Vielleicht haben Sie schon einmal den Begriff «Löschmitteleinheit» gehört oder dessen Kürzel «LE» gesehen. Dabei handelt es sich um eine Hilfsgrösse, welche die Löschleistung eines Feuerlöschers beurteilt. Diese wird Ihnen in einem der späteren Schritte dabei helfen, die Anzahl der benötigten Feuerlöscher zu bestimmen. Um herauszufinden, welcher Löschmitteleinheit ein Feuerlöscher angehört, brauchen Sie lediglich das aufgedruckte Rating auf der folgenden Tabelle ausfindig zu machen. Mit einem Blick auf die erste Spalte finden Sie heraus, welcher Löschmitteleinheit (LE) das Rating angehört:

LERating AEntspr. Breite HolzstapelRating BEntspr. Liter Flüssigkeit
15A0.5 m21B23 l
28A0.8 m34B34 l
3--55B55 l
413A1.3 m70B70 l
5--89B89 l
621A2.1 m113B113 l
927A2.7 m144B144 l
1034A3.4 m--
1243A4.3 m183B183 l
1555A5.5 m233B233 l

Bei Feuerlöschern mit mehreren Brandklassen samt Ratings entscheidet immer das niedrigere Rating über die Löschmitteleinheit. Im Beispiel oben weist der Feuerlöscher die Ratings 34A und 183B auf. Damit gehört er der Löschmitteleinheit 10 an, obwohl das Rating der Brandklasse B sogar darüber wäre.

Rating Brandklasse F: Auch die Brandklasse F verfügt über ein Rating-System – dieses wird jedoch keiner Löschmitteleinheit zugeordnet. Das Rating wird mithilfe von Pflanzenöl ermittelt. Der Wert informiert Sie darüber, wie viele Liter brennendes Pflanzenöl der Feuerlöscher bewältigen kann; bei 5F sind es 5 Liter, bei 40F sind es 40 Liter.

Die anderen Brandklassen verfügen über kein Rating.

Den richtigen Feuerlöscher-Typ finden

Unter Berücksichtigung der im vorangehenden Schritt beschriebenen Brandklassen können Sie nun einen bestimmten Typ Feuerlöscher festlegen. Das Löschmittel des Feuerlöschers entscheidet darüber, zu welchem Typ er gehört. Je nach benötigten Brandklassen können Sie zwischen mehreren Feuerlöscher-Arten wählen – oder aber die Wahl erübrigt sich, wie das bei Brandklasse D der Fall ist, weil nur ein Feuerlöscher-Typ diese Klasse abdeckt.

Jeder Feuerlöscher-Typ hat seine eigenen Vorteile und Nachteile. Zum Beispiel sind mache Löschmittel hartnäckiger und lassen sich nach der Anwendung schwerer reinigen als andere. Entsprechend lohnt es sich, die verschiedenen Typen unter die Lupe zu nehmen und Ihre Auswahl weiter einzugrenzen.

Pulverlöscher

Vorteile:

  • Effektive und schnelle Brandbekämpfung dank hoher Löschwirkung.
  • Deckt meist mehrere Brandklassen ab und ist entsprechend vielseitig einsetzbar.
  • Frostbeständig (in der Regel bis -30° C) und damit auch für kalte Umgebungen geeignet.

Nachteile:

  • Das Pulver hinterlässt viel Rückstand, der der Einrichtung schadet und schwer zu reinigen ist.
  • Reizt Atemwege und Augen und ist daher hauptsächlich für den Einsatz im Freien geeignet.
  • Beschädigt empfindliche Geräte und Elektronik.
  • Kurze Anwendung, da augenblicklich viel Löschmittel austritt.

Mit Glutbrandpulver

Brandklassen: A, B und C (feste Stoffe, flüssige Stoffe, flüssig werdende Stoffe und Gase)

Deckt die wichtigsten Brandklassen ab und ist gut geeignet zur Bekämpfung von Glutbränden (Holz, Papier, Textilien etc.).

Achtung: Bei Bränden von Feststoffen mit Wasser nachlöschen.

Typische Einsatzorte: Lagerhallen, Werkstätten, Garagen, Aussenbereiche, Fahrzeuge

Mit Metallbrandpulver

Brandklassen: D (brennbare Metalle)

Als einziger Feuerlöscher-Typ gegen Metallbrände (Aluminium, Magnesium, Natrium etc.) geeignet und daher auch bei extrem hohen Temperaturen wirksam. Durch die Spezialisierung kann er jedoch nur eine einzige Brandklasse abdecken und ist entsprechend weniger flexibel einsetzbar.

Typische Einsatzorte: Industrie, Giessereien, Werkstätten mit brennbaren Metallen

Mit Flammbrandpulver

Brandklassen: B und C (flüssige Stoffe, flüssig werdende Stoffe und Gase)

Besonders ausgelegt für die Bekämpfung von Flüssig- und Gasbränden, dafür in Sachen Brandklassen jedoch weniger vielseitig, da Brandklasse A nicht vertreten ist.

Typische Einsatzorte: Tankstellen, chemische Industrie

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Pulverlöscher sind für den Wohnbereich ungeeignet. Das feine Löschpulver kann zu starken Verschmutzungen führen und einen grossen Reinigungsaufwand mit sich bringen. Eine bessere Wahl sind Schaumlöscher.

Schaumlöscher

Brandklassen: A und B (feste, flüssige und flüssig werdende Stoffe)

Vorteile:

  • Rückstände sind leicht zu entfernen, insbesondere im Vergleich zum Pulverlöscher.
  • Lange Anwendungsdauer und einfache Handhabung.
  • Gute Löschwirkung bei den Brandklassen A und B.
  • Besonders gut für Wohnräume geeignet.

Nachteile:

  • Nicht frostsicher, deswegen nur für Innenräume vorgesehen.
  • Bei Metall- und Fettbränden nicht nur ungeeignet, sondern auch gefährlich!

Typische Einsatzorte: Häuser, Wohnblöcke, Büros, Hotels, Schulen

Fettbrandlöscher (ABF-Schaumlöscher)

Brandklassen: A, B und F (feste, flüssige und flüssigwerdende Stoffe sowie Fettbrände)

Vorteile:

  • Die beste Wahl gegen Fettbrände – das spezielle Löschmittel deckt das Fett ab und stellt damit sicher, dass es nicht zu einer Fettexplosion kommt.
  • Vielseitig einsetzbar, da er sich auch für die Brandklassen A und B eignet.

Nachteile:

  • Nicht frostsicher, deswegen nur für Innenräume vorgesehen.
  • Hat eine geringere Löschleistung bei den Brandklassen A und B.
  • Bei Metallbränden nicht nur ungeeignet, sondern auch gefährlich!

Typische Einsatzorte: Häuser, Wohnblöcke, Hotels, Haushalts- und Gastronomieküchen, Kantinen, Restaurants und Bereiche mit Fritteusen und Kochgeräten

CO₂-Löscher (Kohlendioxid-Löscher)

Brandklassen: B (flüssige und flüssig werdende Stoffe)

Vorteile:

  • Rückstandslos: Die Anwendung hinterlässt keine Spuren und eignet sich daher hervorragend für sensible Elektronik und elektrische Anlagen.
  • Da bei der Löschung «lediglich» Sauerstoff verdrängt wird, werden durch das Löschmittel keine Schäden verursacht.

Nachteile:

  • Der Brand könnte wieder aufflammen, da keine Nachkühlung durch das Löschmittelerfolgt.
  • Bei engen und unbelüfteten Räumen droht Erstickungsgefahr, da beim Löschen des Feuers Sauerstoff verdrängt wird.
  • Nur für Brandklasse B vorgesehen und somit nicht vielseitig einsetzbar.
  • Bei Metallbränden nicht nur ungeeignet, sondern auch gefährlich!

Typische Einsatzorte: Serverräume, Labore, EDV-Räume und Bereiche mit empfindlichen elektronischen Geräten

Wasserlöscher

Brandklassen: A (feste Stoffe)

Vorteile:

  • Überaus wirkungsvoll bei Feststoffbränden wie Holz, Papier und Textilien.
  • Das Löschmittel besteht aus Wasser, hinterlässt somit keine chemischen Rückstände und ist leicht zu reinigen.

Nachteile:

  • Nicht frostsicher und entsprechend nur für Innenräume vorgesehen.
  • Nur für Brandklasse A vorgesehen und somit nicht vielseitig einsetzbar.
  • Hat eine tiefere Löschleistung als Schaumlöscher.
  • Bei Metallbränden, Fettbränden, elektrischen Anlagen sowie Bränden flüssiger oder flüssig werdender Stoffe nicht nur ungeeignet, sondern auch gefährlich!

Typische Einsatzorte: Wohnbereiche, Büros, Bibliotheken und Lager für Papier oder Textilien

Kombinationen Löschmittel und Brandklassen

Bestimmt ist Ihnen aufgefallen: Feuerlöscher können je nach Typ nur bestimmte Brandklassen abdecken. Das liegt daran, dass verschiedene Brandklassen verschiedene Löschmittel erfordern. Die folgende Tabelle fasst zusammen, welche Brandklassen bei welchen Löschmitteln vertreten sind:

A

B

C

D

F

Glutbrandpulver

✔️

✔️

✔️

Metallbrandpulver

✔️

Flammbrandpulver

✔️

✔️

Schaum

✔️

✔️

ABF-Schaum

✔️

✔️

✔️

CO₂

✔️

Wasser

✔️

Dauerdrucklöscher oder Aufladelöscher?

Bei den meisten Feuerlöscher-Typen können Sie zwischen einem Dauerdrucklöscher und einem Aufladelöscher wählen. Die beiden Drucksysteme bringen jeweils verschiedene Vor- und Nachteile mit sich – welches davon sich besser für Sie eignet, hängt davon ab, wofür genau Sie den Feuerlöscher vorsehen.

Dauerdrucklöscher

Dauerdruck-Feuerlöscher stehen permanent unter Druck, da sich Löschmittel und Treibmittel in ein und demselben Behälter befinden. Nahezu alle der oben aufgeführten Feuerlöscher-Typen sind als Dauerdrucklöscher erhältlich. Dieses Drucksystem eignet sich hauptsächlich für private Einsatzbereiche wie Haushalte und Büros.

Dauerdrucklöscher sind überaus preiswert und haben einen einfachen Auslösemechanismus. Weil Löschmittel und Treibmittel bereits vermischt sind, braucht es dafür keinen zusätzlichen Schritt. Durch ihre einfachere Beschaffenheit bergen sie zudem ein geringeres Risiko, was Defekte anbelangt. Normalerweise haben sie einen tieferen Kaufpreis als Aufladelöscher.

Andererseits haben Dauerdruck-Feuerlöscher höhere Wartungskosten, weil sich ihre Wartung und Prüfung aufwendiger gestaltet und der Wechsel des Löschmittels nur bedingt möglich ist. Eine regelmässige Wartung ist hier besonders wichtig, da es zu Druckverlust kommen kann – dieser lässt sich mithilfe des Manometers jedoch leicht ermitteln. Der permanente Druck führt zu einer kürzeren Lebensdauer (meist 20 Jahre). Darüber hinaus ist eine Wiederauffüllung in der Regel finanziell nicht sinnvoll, weswegen Dauerdrucklöscher nach der ersten Anwendung oft ersetzt werden.

Aufladelöscher

Bei Auflade-Feuerlöschern sind Löschmittel und Treibmittel in getrennten Kammern untergebracht, weswegen kein Druck besteht, bis Sie den Feuerlöscher aktivieren und das Treibmittel dadurch freisetzen. Erst bei der Aktivierung werden sie mit Druck aufgeladen – daher auch die Bezeichnung. Bis auf den Kohlendioxid-Feuerlöscher sind alle Feuerlöschertypen als Aufladelöscher erhältlich. Sie sind hauptsächlich in Industrien, Gastronomien und öffentlichen Einrichtungen zu finden.

Da kein permanenter Druck besteht, haben Aufladelöscher in der Regel eine etwas längere Lebensdauer als Dauerdrucklöscher. Die Wartung ist einfacher und damit etwas günstiger als beim Dauerdrucklöscher. Darüber hinaus muss nicht mit einem Druckverlust gerechnet werden.

Allerdings sind die Anschaffungskosten in der Regel höher. Beim Auslösemechanismus wird nach dem Entsichern ein zusätzlicher Schritt benötigt. Dafür muss lediglich ein Knopf gedrückt werden.

Grösse und Anzahl festlegen

Sobald Brandklassen und Feuerlöschertyp feststehen, gilt es noch die Grösse und Anzahl zu ermitteln. Wenn Sie die Feuerlöscher aufgrund einer gesetzlichen Verpflichtung anbringen, werden Sie in der Verordnung mit Sicherheit Angaben dazu finden, wie viele Löscher welcher Art Sie beschaffen müssen.

In erster Linie sind somit die gesetzlichen Mindestanforderungen zu beachten. Bestehen keine, weil Sie sich die Feuerlöscher auf freiwillig zulegen möchten, werden Ihnen die folgenden Informationen dabei helfen, Grösse und Anzahl zu bestimmen.

Grösse und Anzahl der Feuerlöscher nehmen Einfluss aufeinander – Sie könnten beispielsweise einen grossen oder mehrere kleine kaufen. Aufgrund dieser Wechselwirkung nimmt sich dieser Schritt beiden Fragen an; der Frage nach der optimalen Grösse und der Frage nach der optimalen Anzahl der Feuerlöscher.

Die Sache mit der Grösse

Feuerlöscher gibt es in zwei Grösseneinheiten: in Litern und in Kilogrammen. Das Löschmittel entscheidet darüber, in welcher Einheit die Grösse des Feuerlöschers angegeben wird.

  • In Litern gemessen: Schaum, Wasser
  • In Kilogrammen gemessen: Pulver, CO₂ (Kohlendioxid)

Grössere Feuerlöscher haben ein besseres Rating und damit eine bessere Löschmitteleinheit, da sie über mehr Löschmittel verfügen – kleinere Feuerlöscher hingegen sind handlicher und flexibler einsetzbar. In der Regel sind Feuerlöscher eins bis zwölf Liter oder Kilogramm gross, es empfiehlt sich jedoch grundsätzlich, auch bei niedriger Brandgefahr nicht unter drei Liter oder Kilogramm zu gehen. Bedenken Sie zudem, dass schwere Löschgeräte die Handhabung für weniger kräftige Personen erschweren können. Optimal bewegen Sie sich zwischen sechs und zwölf Liter/Kilogramm.

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Feuerlöscher in verschiedenen Grössen, Quelle: Adobe Stock

Die Sache mit der Anzahl

Die optimale Anzahl an Feuerlöschern hängt in erster Linie von folgenden Faktoren ab:

  • Grösse und Leistungsfähigkeit des Feuerlöschers: Grössere Feuerlöscher verfügen über mehr Löschmittel und können damit grössere Bereiche abdecken. Möchten Sie sich hingegen, beispielsweise aus Gründen der Flexibilität, kleinere zulegen, werden mehrere benötigt.
  • Höhe des Brandrisikos: Ein erhöhtes Risiko erfordert einen erhöhten Feuerschutz. Je nachdem, wie hoch das Brandgefahr ist, brauchen Sie mehr Feuerlöscher mit jeweils geringerem Abstand zueinander.
  • Fläche des Einsatzgebietes: Je grösser die Fläche ist, desto mehr Feuerlöscher brauchen Sie, um sie optimal abzudecken und gute Erreichbarkeit zu gewährleisten.
  • Erreichbarkeit der Löscher: Die Erreichbarkeit hängt einerseits von der Grösse der Fläche, andererseits jedoch auch von deren Beschaffenheit und der Umgebung ab. Mehr Stockwerke oder verzweigte Flächen erfordern eine höhere Anzahl an Feuerlöschern.

Sie sollten somit darauf achten, dass die Anzahl der Feuerlöscher genug Löschmittel zur Verfügung stellt (Grösse und Leistungsfähigkeit), das Brandrisiko genügend abdeckt (Höhe des Brandrisikos), der Fläche entspricht (Fläche des Einsatzgebietes) und gut erreichbar ist, bestenfalls in maximal zwanzig Metern oder, je nach Brandgefahr, weniger (Erreichbarkeit der Löscher).

Welche Feuerlöscher-Grösse und -Anzahl eignet sich für zuhause?

Die Beratungsstelle für Brandverhütung (BFB) empfiehlt zwei Schaumlöscher mit einer Grösse von je sechs Litern für private Haushalte. Diese sind handlicher als ein einzelner 12-Liter-Feuerlöscher – und, da sie unabhängig voneinander sind, haben Sie immer noch einen zweiten Feuerlöscher zur Verfügung, sollte bei einem ein Problem auftauchen.

Zu guter Letzt: Normen und Zertifikate prüfen

Haben Sie Ihre Auswahl eingegrenzt, ist zuallerletzt noch darauf zu achten, dass die Feuerlöscher normgemäss sind und über die zugehörigen Zertifikate verfügen. Das bedeutet, die Feuerlöscher müssen…

  • … der Norm SN EN 3 entsprechen.
  • … von der VKF (Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen) zugelassen sein.

Damit halten Sie nicht nur die gesetzlichen Bestimmungen ein, sondern können sich auch sicher sein, dass die ausgewählten Feuerlöscher die Mindestanforderungen in Sachen Sicherheit und Qualität erfüllen. Ob die Feuerlöscher über die entsprechende Norm und Zulassung verfügen, verifizieren Sie am schnellsten mit einem Blick auf die jeweiligen Datenblätter. Diese sind in unserem Webshop unter den Spezifikationen der Produkte verlinkt.

FAQ – häufig gestellte Fragen

Kann ich jeden Typ Feuerlöscher verwenden, wenn es brennt?

Nein, Sie müssen einen Feuerlöscher mit der passenden Brandklasse verwenden, sonst kann der Feuerlöscher ineffektiv sein oder die Lage gar verschlimmern.

Welche Feuerlöscher gibt es?

Es gibt verschiedene Feuerlöscher-Typen: Schaumlöscher, Pulverlöscher, Fettbrandlöscher, CO₂-Löscher und Wasserlöscher. Jeder Typ hat verschiedene Vor- und Nachteile. Darüber hinaus unterscheiden sie sich in ihren Brandklassen – entsprechend ist es sehr wichtig, sich im Vorfeld mit den verschiedenen Feuerlöscher-Typen auseinanderzusetzen.

Welcher ist der beste Feuerlöscher für zuhause?

Die geeignetsten Feuerlöscher für zuhause sind ABF-Schaumlöscher mit einer Grösse von je sechs bis zwölf Litern. Die Rückstände des Löschmittels sind leicht abzuwischen und er deckt die wichtigsten Brandrisiken in einem Haushalt ab.

Welcher Feuerlöscher für zuhause: Schaum oder Pulver?

Für den privaten Wohnbereich empfiehlt sich ein Schaumlöscher, da der Schaum nach der Anwendung leicht zu entfernen ist. Das Löschmittel von Pulverlöschern hinterlässt hartnäckige Rückstände, denen nicht gut beizukommen ist.

Welcher Feuerlöscher für die Küche?

Auch für die Küche empfiehlt sich ein ABF-Schaumlöscher, da dieser unter anderem gegen Fettbrände geeignet ist.

Was ist besser: Schaum- oder Pulverlöscher?

Das kommt ganz auf den Einsatzort an. Pulverlöscher gibt es auch für die Brandklasse D, deswegen kommen sie oftmals in der Industrie zum Einsatz. Schaumlöscher eignen sich gut für Wohnbereiche, da das Löschmittel die wichtigsten Brandrisiken in einem Privathaushalt abdeckt und sich nach der Anwendung leicht entfernen lässt.

Was ist in einem Feuerlöscher drin?

Ein Feuerlöscher enthält Lösch- und Treibmittel. Ersteres dient dazu, das Feuer der entsprechenden Brandklassen zu löschen, und Letzteres erschafft Druck, damit das Löschmittel aus dem Behälter austritt.

Was unterscheidet Aufladelöscher von Dauerdrucklöschern?

Bei Aufladelöschern befinden sich Lösch- und Treibmittel in verschiedenen Kammern, deswegen entsteht kein Druck. Bevor Sie einen Aufladelöscher einsetzen, müssen Sie ihn aktivieren, sodass Löschmittel und Treibmittel sich vermischen. Das erfordert einen zusätzlichen Knopfdruck. Bei Dauerdrucklöschern sind Lösch- und Treibmittel bereits vermischt, deshalb steht der Feuerlöscher permanent unter Druck.

Was sind PFAS und wie hängen Sie mit Feuerlöschern zusammen?

PFAS sind Substanzen, die sich nicht biologisch abbauen lassen – sie gelten daher als umweltbelastend. Diese Substanzen befinden sich in zahlreichen Alltagsprodukten, ebenso im Löschschaum von Schaum- und Fettbrand-Feuerlöschern. Mittlerweile gibt es jedoch fluorfreie Löschmittel, die genauso effektiv löschen und dabei weniger schädlich für die Umwelt sind. Überprüfen Sie die Datenblätter, Etiketten und Produktinformationen auf eine entsprechende Kennzeichnung, um diese ausfindig zu machen.

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